Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo,

ich stelle mir die Frage ob ein Ladebooster oder Trennrelais sinnvoll (bzw. clever) ist, wenn die Solaranlage so ausgelegt sein soll, dass ich "autark" stehen kann.

Also.
Ich will kein 230Volt Kabel mitnehmen.
Das Reisemobil soll auch mal ein paar Tage stehen können und trotzdem bewohnbar sein.
Also muss ich doch die Solaranlage so auslegen, dass bei leichter Bewölkung noch genug Sonnenstrom kommt um den Verbrauch zu decken. :face_with_monocle:

:zany_face:
Drei Stunden Fernsehen und noch nen Kaffee aus der elektrischen Kaffeemaschine geht dann nicht, schliesslich habe ich keinen Gelenklinienbus mit 18 meter länge, also auch nur beschränkte Dachfläche. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Denke ich richtig, dass dann ein Trennrelais bzw. Ladebooster gar nichts bringt bzw. nicht nötig ist ?

Dann lieber noch ein kleines Solarmodul, tagsüber aufgestellt und zur Sonne ausgerichtet.
Oder ne dickere Batterie.
Oder nen Umschalter um die Beleuchtung mit der Fahrzeugbatterie betreiben zu können?

Habe ich einen Denkfehler?
Welche Taktik ist richtig ?

Danke und Gruß
Martin :sunglasses:

PS: Sollte sich meine Frage in einem Thread beantworten, bitte ich um einen Hinweis. Bei meiner Suche konnte ich nichts finden. :rolling_eyes:
#2
Hi,

ob Trennrelais oder Ladebooster entscheidet das Fahrzeug. Es gibt moderne Fahrzeuge die eine intelligente Ladeelektronik haben da funktionier das Laden über ein Trennrelais nicht, da braucht man einen Ladebooster. Bei Fahrzeugen wie dem Sevel gibt es diese intelligente Ladeelektronik nicht und dort geht das mit Trennrelais.

Ich selbst habe in meinem Sevel ein Trennrelais und auch Solar. Wenn ich es anteilig schätzen müsste, dann lade ich wenn ich autark unterwegs bin mehr über das Trennrelais als über das Solarpanel, da ich mich oft in den Schatten stelle, damit sich der Wagen nocht so aufheizt. Wenn meine Batterie über die Nacht z.b. halb leer ist, dann ist die am nöchsten morgen nach ca. 1h Fahrt wieder voll..

Ein Trennrelais ist eine super Sache, kann ich nur empfehlen.

Grüße
Mark
Chris1900 gefällt dies
#3
Hallo Mark,

als Backup oder so, wäre ich ja auch bereit etwas einzubauen.

Eigentlich würde doch ein "Knochenschalter" für den Notfall auch reichen?
Ich scheue mich halt unnötiges Zeug einzubauen um Kosten, Montagezeit Gewicht zu sparen.

Eine Leitung mit 6qmm wird wohl zu dünn sein, oder? Wie wird die ausgelegt?

Gedankensprung:
Falls die Wohnraumbatterie wirklich mal leer genudelt ist, weil die Solaranlage ausgefallen ist, würde es ja vielleicht schon reichen die Beleuchtung auf die Fahrzeugbatterie umzulegen.
Hat jemand von Euch sowas vorgesehen?

Danke für alle Tipps.
#4
knochenschalter kann man machen, ich persönlich mag die nicht so gerne, die sind mir zu „Bundeswehr“. :-) Ein gutes Trennrelais wie z.b. das Cyrix kostet nur 40€, ist also keine Vermögen aber ein Investment!!

Von Batterie zu Batterie sind 6qmm viel zu schwach dimensioniert. Das kannst du für deine Kühlbox oder den Kühlschrank nehmen wenn da so 5A drübergehn. Aber wenn deine Aufbaubatterie leergeschnullert ist und du beide Batterie verbindest, fließen da richtig hohe Ströme. Da muss mindest eine 20qmm Leitung rein, und die muss auf beiden Seiten kurz nach den Batterien abgesichert werden. Auf beiden Seiten!! 40A sollten jeweils ausreichen.

Ich habe keine Möglichkeit die Wohnraumelektrik auf die Starterbatterie zu legen. Das will ich auch nicht. Die Verbindung will ich persönlich nur wenn der Motor läuft. Ich weis nicht ob andere das gemacht haben. Uns ist allerdings auch noch nie der Strom ausgegangen.
#5
Martin, du musst zuerst einmal nur zwei Dinge für dein Vorhaben klären.
1. Wie hoch ist dein Tagesstrombedarf?
2. Wie viele Tage willst du ohne zu fahren diesen Bedarf abdecken können?

Dann kommen kleinere Variablen:
3. Wieviel Sonnenwatt passen aufs Dach?
4. Ist ein Wechselrichter geplant? Wie groß?
5. Strombedarf auch im Winter?
6. Welche Batterietechnologie?
7. Wie lang wird zwischendurch üblicherweise gefahren?
8. Hast du zuhause einen Steomanschluss am Stellplatz?

Das dürfte es erstmal gewesen sein.
#6
Wenn du völlig Autark unterwegs sein möchtest, ist die Kombination aus allen Möglichkeiten empfehlenswert.

Natürlich ist es, wie es Andolini schon gesagt hat, wichtig, erst einmal die eigenen Anforderungen und Bedürfnisse
sowie den ungefähren Strombedarf zu ermitteln.

Danach ergibt sich in etwa die Größe der Ladeanlage bzw. der benötigten Speicherkapazität,
um den Strom dauerhaft zur Verfügung zu haben.

Ich habe z.B.:
eine 200AH Lithiumbatterie,
eine 450W Solaranlage auf dem Dach (3x150W Panele)
einen Ective SSI 252 Solarladeregler mit integriertem 2500W Spannungswandler 230V und Netzvorrangschaltung an Landstrom.

Wir haben Kaffemaschiene, Wasserkocher dabei und kochen auch elektrisch mit Elektrokochplatten.
Gas oder ähnliches haben wir nicht an Bord.

Im Sommer ist das eine Super Lösung, die Batterie wird über Solar schnell wieder vollgeladen.
Oder über Landstrom, wenn er zur Verfügung ist.
Wenn man auch mal auf Campingplätzen nächtigt, ist es oft so (primär im Ausland), dass der Stromanschluss im Übernachtungspreis
mit integriert ist.
Dann nutze ich natürlich den Landstrom.
In Deutschland kostet es extra oder auf Stellplätzen z.B. auch.
Aber da brauche ich keinen Landstrom.

In den anderen Jahreszeiten oder in nördlichen Ländern, in denen nur wenig Sonne scheint,
wird es schon ungemütlicher mit reiner Solarenergie.
Dann ist die Kombination mit einem zusätzlichen Ladebooster oder der Ladung direkt aus dem Lichtmaschinenstrom unausweichlich.

Nach langem überlegen und schreiben hier in anderen Foren, wo es auch über das Finden der D+ Steuerleitung (z.B. im Fiat Ducato) geht,
habe ich mich gerade für die Variante mit Votronic VCC 1212 30 Ladebooster entschieden.

Auch wenn dieser ggf. weniger Strom als direkt von der Lima durchgeschalten zur Verfügung stellt.
Aber gerade dieser hat einige Vorteile, die ich unten beschreibe...
Gerade, wenn man Lithiumbatetterien an Bord hat, ist es wichtig, dass diese genau geladen werden.

Manche schwören hier auch darauf, ein (automatisches) Trennrelais oder einen D+ - Simulator zu benutzen und die Batterie ohne Booster
direkt aus der Lima mit hohem Strom zu Laden.
Für Blei- & AGM-Batterien ist das ok.
Für mich ist das Risiko zu hoch, dass ich damit die Lithiumbatterie langfristig schädige.

Außerdem gibt es viele Foren und Fragen, ob und wo das D+ Signal im jeweiligen Fahrzeug zu finden ist.
Gerade im Ducato ist dass immer wieder Disskussionsthema :sunglasses: .

Ich habe gestern in einem Forum genaueres über die richtige Nutzung des Votronic VCC 1212 30 Ladeboosters gelesen
und habe mir daraufhin erst einmal die Bedienungsanleitung dafür bei Votronic heruntergeladen.

Ein sehr interessantes Detail - vor allem für Fiat Ducato-Besitzer - ist an diesem Ladebooster,
dass dieser auf 2 unterschiedliche Varianten zu- und abgeschalten wird.
Dies ist af Seite 8 der Bed.anleitung beschrieben: (Foto davon hänge ich mit an!):

Steuerung 1): mit eingehendem D+ Signal. optimal für E6-Fahrzeuge und Fzg. mit intelligenter Lima (welche also ständig zu- und abschaltet).

Steuerung 2): INTERESSANT für uns!: Steuerung OHNE D+ = reine Spannungssteuerung!!!
Das Gerät erkennt erhöhte Spannung an der Batterie durch Ladung über Lima und schaltet erst mit geringer Leistung zu, damit vorrangig die Starterbatterie geladen wird. Bei erhöhter Ladespannung (>13,3V) lädt der Booster mit voller Leistung die (Lithium) Batterie.
Fällt die Spannung unter 12,9V (Motor wird ausgeschalten), schaltet sich der Ladebooster automatisch nach 30Sec. ab.

D.h. also, der VCC 121230 Ladebooster hat eine Art eingebautes automatisches Trennreleis für nicht abschaltende (nicht Eco-geregelte) Lichtmaschinen.
(Diese Variante ist nicht für E6 geeignet.)

Somit hat sich für mich gerade die Frage zum Einbau eines Trennrelais erübrigt und ich werde dieses Gerät zum zusätzlichen Laden
meines Lithium-Akkus verwenden.

Auf diese Art und Weise - Solar (450W), Spannungswandler mit Landstromfunktion und Ladebooster (oder welche Variante auch immer)
bist du soweit dauerhaft Autark unterwegs.
Dateianhänge
Spannungsschaltung Votronic 1212 30.jpg
Chris1900, Tobe gefällt dies
#7
Hallo Drumpille,
hallo Andolini,
hallo Mark,

danke für Eure Beiträge.

Die Fragen mit meinen Antworten:
1. Wie hoch ist dein Tagesstrombedarf?
Keine Ahnung. Bisschen Licht, nen Kühlschrank, ne Wasserpumpe und vier Handys vielleicht?
Noch den Foto wieder aufladen und am Tablett recherchen machen?

2. Wie viele Tage willst du ohne zu fahren diesen Bedarf abdecken können?
Ich denke nach drei Tagen muss ich mal irgendwo hin. Abwasser wegbringen, Frischwasser holen, Einkäufe ?

3. Wieviel Sonnenwatt passen aufs Dach?
Vielleicht 400?
Es soll ein 7meter Sprinter werden..
Der hat eine Dachlänge von 4 meter.

4. Ist ein Wechselrichter geplant? Wie groß?
Ne.

5. Strombedarf auch im Winter?
Ne, im Winter bin ich im Wohnzimmer. Da bleib ich daheim.

6. Welche Batterietechnologie?
Nix besonderes, da ich Anfänger bin. Für den Anfang vielleicht einfach mal ne billige Starterbatterie. Wenn die keine Lust mehr hat, bekomme ich in jedem Baumarkt in Europa für wenig Geld ne neue.

7. Wie lang wird zwischendurch üblicherweise gefahren?
Ich denke selbst wenn wir an einem Ort 10 Tage bleiben, werden wir jeden dritten Tag mal irgendwohin fahren. Ne Stunde ist der Motor dann sicherlich an.

8. Hast du zuhause einen Steomanschluss am Stellplatz?
NE !

Die Fragen sind gut. Die machen mir meine Situation klarer :-)

Mein Fazit:
Es geht ohne Ladebooster (wenn es das Fzg zulässt). Aber ich sollte eine Lademöglichkeit haben, da ich keine Ahnung von meinem Verbrauch habe. Also mindestens ein Manuell anschliessbares Kabel. Oder gleich mal eines verlegen und eine Schaltmöglichkeit schaffen.
Abgesichert auf beiden Seiten! (Danke für den Tipp).
:sunglasses:
#8
Dann wird dein Tagesbedarf irgendwo zwischen 30 und 50 Ah liegen.

Ich würde in deinem Fall so 160-200 Ah als AGM-Batterie einbauen, Trennrelais und ein oder zwei Solarpanel. Das reicht völlig.

Solar ist hauptsächlich dafür da, die Batterien komplett voll zu laden, wenn die Rückfahrt mal nicht gereicht hat. Außerdem für die Erhaltungsladung. So wirst du lange Freude an den AGM haben.

Das sollte komplett nicht mehr als 600 € kosten.
#9
Drumpille hat geschrieben: vor 3 Jahre Wenn du völlig Autark unterwegs sein möchtest, ist die Kombination aus allen Möglichkeiten empfehlenswert.

...Ganz viel Text..
Die Spannungssteurung kann ein Relais auch ;)
Bei intelligenter Lima nützt auch ein D+ Signal nichts mehr, weil die das in 99% der Fälle gar nicht mehr haben. Da muss man sich dann was anderes überlegen.
Wie genau soll die Lithiumbatterie denn durch das Relais geschädigt werden?