Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo,
diese Frage stelle ich mir gerade. Aus Umweltschutzgründen verwende ich mal kein Papier, sondern schreibe hier.
Die erste Frage, die sich mir stellt, ist:
" Bin ich der erleuchtete Typ?
Lese ich vom beleuchteten Kindle ab, habe ich nur ein Orientierungslicht mit 1 Watt stärke, ein Trockenklo und Pet-Flaschen als Wasservorrat?

oder

" Bin ich der beleuchtete Typ?
Außen angeleuchtete Gartenzwerge mit Bambi, Lichtstreifen unter dem Auto und über den Türen, Fernseher, Induktionskochfeld und ZerhackerWc?

Nein, irgendetwas dazwischen!

Fange ich bei der Beleuchtung an.
6 Stück 3 Watt Leuchten. Da wir nicht im Winter los wollen, werden wohl zwei von 18-22 Uhr leuchten.
Also haben 2 LED = 6 Watt.
6 Watt : 12 Volt = 0,5 Ampere (I = P : U)
0,5 A x 4 Std = 2 Ah.
Die Druckpumpe soll 4 Ampere ziehen. 2 Personen a 2x 3 Minuten duschen und Händewaschen 10 Minuten.
Also 16 Minuten.
4 Ampere : 60Min X 16 Min =1, 07 Ah. (Durch 60 von der Stunde zur Minute, mal die tatsächlichen Minuten)
Das Zerhacker-Wc hat 15 A.
Geschätzt 10 Min.
15 A : 60 x 10 = 2,5 Ah
Die Heizung läuft über Nacht 12 Stunden mit 12- 30 Watt + Starten. Also Mittelwert 22 Watt.
22 : 12 = 1,83 A/h x 12 Std = 22Ah
Ich höre gerne Musik. Ein Raspberry mit 0,3 Ampere ohne Display und ca 1 Ampere der hintergeschaltete Class D Verstärker.
1,3A x mindestens 10 Stunden = 13 Ah
4 Lüfter a 0,025 A. Davon sind 2 bestimmt an.
Also 2 x 0.025 = 0,05A x 24 Std = 1,2 Ah.
Die Kühlbox verbraucht ca 250 Watt.
250 : 12 = 21Ah

Dazu kommen noch eine kleine Tauchpumpe und die Stufe. Dazu alles, was ich vergaß. Sagen wir 3 A/h.

Das sind zusammen 66 A/h die wir, wenn´s hochkommt, brauchen. Pro Tag, wenn geheizt werden muß! Sonst wären es mit Duschwasser 46Ah.
Vielleicht wird der Kasten auch mal 5 Tage stehen. Dann wären das mit Heizen 330Ah.
Ohne Heizen 230 Ah
Wenn man die Batterien bis auf 25% entlädt, bräuchte man 300Ah Batterien.

Nun haben wir Fotovoltaic mit 300 Watt-Peak auf dem Dach.
Auf dem Stalldach haben wir nach Süden mit 40° Neigung 8,6KWH-Peak. Wenn das Wetter durchsetzt ist, kommen fast immer noch 20KWh rein.
Auf dem Boot haben wir flachliegend ein 100 Watt Modul. Das liegt dann bei ca 200 Watt pro Tag. Da der Jumper nicht unbedingt schräg am Hügel steht, sondern waagerecht mit Teilverschattung, wären vielleicht 450 Watt erreichbar. Also 37,5 A/h.
Bei der Berechnung bin ich sehr vorsichtig, da auch der Ladezustand der Batterie, als auch die Temperatur der Module, ganz gut mitreden können.
Immerhin wäre die Rechnung dann 66Ah - 37,5 Ah ein theoretischer Bedarf von 29Ah pro Tag.
Dann käme ich bei 160Ah Batterie mit 25% Restladung 4 Tage hin.
Wenn die Sonne mehr scheint, ändert es sich natürlich gewaltig. Dann können auch schon mal 125 Ah reinkommen, die dann aber kaum in die Batterie passen werden. Geheizt wird dann auch nicht. Aber ein Teil wird dann vom Kühlgerät gleich genutzt.
Also eine schwierige Rechnung mit Unbekannten

Wenn ich einen Wechselrichter (Umformer) betreiben wollte, um Fön und Kochfeld zu betreiben, sähe es anders aus.
Der Fön 1500 Watt. 10 Minuten Laufzeit.
1500 Watt durch 12 Volt = 125 A/h
125 : 60 Minuten x 10 Minuten = 21 A/h.
Das Kochfeld mit 2Kw für 10 Minuten, bis das Wasser kocht und 20 Minuten mit 200Watt zum Weiterkochen =:
2000 : 12 = 167A : 60 Min x 10 Min = 28 A/h
plus
200 : 12 = 16,7 A : 60 x 20 = 5,55 A/h
= 33 A/h für das Betreiben leider ist der Wechselrichterwirkungsgrad nicht bei 100%.
Da kommen leicht 10% drauf.
Propangas hat 13KWh/kg Heizenergie.
Das sind bei 12 Volt ungefähr 1000Ah.
Das wären 33 Gramm Gas für das obige Wasserkochen.

Entscheiden werde ich mich wohl für eine AGM Batterie mit einer C 20 Kennlinie.
Nur mal so!
Achim
PS. Formeln auch unter "shunt allgemein" hier im Unterforum.
#2
Puh. Was machst du beruflich? Controller? ;)

Nimm AGM mit mindestens 270 Ah. Darunter würde ich nicht gehen, weil deine Sonnenertragsrechnung sehr optimistisch ist. Und betreibe nicht Kochfeld und Wechselrichter gleichzeitig. Das lässt die Batterien sonst sehr schnell altern.

Eigentlich kannst du dann auch gleich mein Setup übernehmen. Starterbatterie weglassen, auf 360 Ah erhöhen und damit auch den Motor starten. Da hast du bei gleichem Gewicht mehr Reserven, sparst dir das ganze Trennrelaisgeschiss und musst dir keine Gedanken machen, wenn du irgendwas nutzt was normalerweise aus der Starterbatterie gespeist wird (Radio, Licht, Lüftung).

Gruß Thomas
dacuni gefällt dies
#3
Danke Andolini,
keine Angst, ich bleibe bei der oberen Version. Nur 12 Volt und das, was wirklich nötig ist, um das Leben angenehm zu machen.
Ehrlich gesagt wollte ich nur aufzeigen, wie sich die einzelnen Verbraucher wirklich verhalten. Und worüber man sich im Klaren sein sollte.

Ein Trennrelais habe ich schon liegen. AGM Batterien werde ich auch nehmen.

Auf keinen Fall wetter ich jedoch gegen Hightech Ausbauten.
Das kann ich auch gut nachvollziehen.
Selber wohnen wir ländlich mit viel Platz. Unser Haus/Grundstück steckt auch voller überflüssigem Quatsch.
Also soll jeder nach seiner Idee ausbauen.
Nur sollte jeder wirklich wissen, wie wenig Energie in so einer Batterie steckt.
Deshalb, angeregt durch die Fragen im Shunt Thread, schob ich dieses nach.

Netten Abend noch
Achim
Andolini, Cruisemobile gefällt dies