Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo,
ich bin noch neu und beschäftige mich gerade mit der Elektrik für unseren Crafter Bj. 2014. Wir haben ihn seit einigen Wochen und auch schon wenig mit dem Umbau begonnen, allerdings legen wir aufgrund der Jahreszeit erstmal eine kleine Pause ein. Es bleibt also viel Zeit für die weitere Planung :)

Bei der Elektrik grübeln wir allerdings gerade ein wenig, was wir wirklich benötigen. Einbauen wird es jemand anderes für uns, trotzdem möchte ich mich gerne mit dem Thema auseinander setzen, denn kaufen müssen wir es ja sowieso.. Gelesen habe ich schon einiges, ihr dürft mir also auch gerne Fachbegriffe um die Ohren werfen!

Angefangen mit den zukünftigen Verbrauchern, zu denen ich noch gar nicht so viel sagen kann: Ich denke es wird das Übliche:
- 2x Handy, 1x Tablet, 1x Kameraakkus
- Dieselstandheizung
- Wasserpumpe
- Kühlschrank (12V oder evtl. 230V)
- Fön
- Kaffeemaschine

Zur größe der Batterie würden wir erstmal zu 200Ah tendieren, mit der Option diese bei Bedarf zu erweitern. Dann brauchen wir einen Wechselrichter, der auch ein bisschen Leistung können sollte (Fön, Kaffeemaschine). Wir hatten da etwas im Bereich um die 2 kW im Sinn. Es steht auch die Idee im Raum, mit Induktion zu kochen.. Also vielleicht doch etwas größere Batterien + Wechselrichter, aber das soll erstmal Nebensache sein.

Dann habe ich ein bisschen was über Ladebooster und Trennrelais gelesen und verstehe nicht so ganz, wann ich was von beiden brauche. Ein Ladebooster wohl bei Euro 6 Fahrzeugen, in unserer Zulassung steht Euro 5. Was sind die Vor -und Nachteile von beiden?

Ein Solarpanel soll ebenfalls aufs Dach, also brauche ich noch einen Laderegler. Auf was muss ich hier achten? Wieviel Strom der liefern soll hängt von der größe des Solarpanels ab? Lieber "eine Nummer zu groß", falls man später noch ein Panel auf das Dach packen will? Oder vielleicht falls ein flexibler Solarkoffer dazu kommt..

Achso, ich würde die Batterie auch gerne mal mit Landstrom laden, wenn welcher zur Verfügung steht. Brauche ich hier etwas spezielles?

Was macht der Messshunt? Nehme an die Batteriespannung zu messen? Von welcher Batterie denn, Starter -oder Versorgungsbatterie? Brauche ich dann noch zusätzliche Hardware um mir die Spannung dann anzeigen zu lassen?

Wie ist das mit dem Kühlschrank, muss es ein 12V sein oder würde auch 230V gehen? Für letzteres müsste ja auch immer der Wechselrichter laufen, in Summe ist es vielleicht etwas uneffektiver?

Dann sind mir insbesondere zwei namenhafte Hersteller ins Auge gesprungen: Victron und Votronic. Wird hier in gewissen Bereichen ein Hersteller bevorzugt (beispielsweise lieber Votronic für Solarladeregler) oder ist das reine Geschmackssache? Hat bereits jemand Erfahrung mit den Produkten von Wattstunde gemacht?

Habe ich noch irgendetwas von dem was wir brauchen vergessen? Vielen Dank für eure Hilfe!
#2
Hallöchen,

also eine 200AH Lithiumbatterie ist schon mal gut, wenn du das finanziell einplanen und stemmen kannst.

Ich habe auch eine 200AH Lithiumbatterie verbaut

Im Van betreibe ich damit
- 230V Kühlschrank (den ivh jedoch anfang nächstes Jahr auf 12V umrüsten lasse)
- Induktionskochplatte
- Mikrowelle
- Kaffemaschine
- Wasserkocher, alles mit 230V
- Standheizung
und den Kleinkram mit 12V.

Hierfür hab ich in meiner Elektroanlage:
- 3x150W Solarplatten auf dem Dach
- 2500W Spannungswandler mit eingebautem Solarladeregler (ECTIVE SSI 252)
- Votronic Ladebooster VCC 1212 30, der kann auch ohne D+ Signal verbaut werden.
- Votronic 200A Messshunt mit Batterieüberwachung/ kontrolle.

Schöne Grüße, Enrico.
sailkoop gefällt dies
#3
Guten Morgen Enrico,
vielen Dank für deine Antwort. Genau, wir haben ebenfalls 200Ah Litium geplant. Vielleicht gibts ja zum black friday ein nettes Angebot :)

Was sind denn die Vor und Nachteile eines 230 V Kühlschranks gegenüber eines 12 V Kühlschranks? Warum möchtest du umrüsten? Wie kommst du denn mit 200Ah zurecht, wenn ihr auch mit Induktion kocht. Wird es manchmal knapp oder fahrt ihr ausreichend bzw. kommt genügend Energie über die Solarpanele rein?

Bei dem Ladebooster bin ich mir nicht sicher.. Wann und ob man überhaupt einen benötigt oder ob da nicht ein Trennrelais ausreichen würde. Mir erschließen sich hier nicht so ganz die Vor und Nachteile.

Ich habe mir inzwischen schon ein paar Stromlaufpläne angeschaut und probiert, diese zu verstehen. Der Messshunt wird am Minus Pol der Versorgerbatterie angeschlossen, richtig? Als ich meine.. unser Elektriker wird das schon wissen. Aber ich frage nur rein aus Interesse: Wie kann denn dadurch die Batterie überwacht werden?

Achso und dann ist ja noch das Thema mit Landstrom. Falls wir mal auf einem Campingplatz stehen sollten und Strom zur verfügung haben, würden wir diesen auch gerne nutzen. D.h. unsere Batterie laden und die 230V Verbraucher ohne Wechselrichter betreiben. Oder letzteres vielleicht doch nicht und nur die Batterie laden? Spielt ja dann keine große Rolle oder? Aber wäre es kompliziert soetwas umzusetzen? Kann man da einfach ein Batterieladegerät an die Versorgerbatterie klemmen, Landstrom anschließen und alles ganz normal weiter benutzen?

Viele Grüße
Ines


Edit: ich habe mich nochmal ein wenig mit dem Ladebooster beschäftigt. Über ein Trennrelais wird die Versorgerbatterie nur bis zu 80% geladen, es können auch keine Ladekurven für Gel, AGM und Litium Batterien realisiert werden. Ist das richtig? Also wäre ein Ladebooster doch recht sinnvoll? Wir sind zu 95% autark unterwegs.
#4
Hi,
ich bin es nochmal. Im Moment recherchiere ich zu den Ladeboostern und bin aktuell bei Votronic angekommen. Ich denke da kann man nicht viel falsch machen, denn die sind ja hier doch relativ häufig vertreten.

Jetzt gibt es Produkte mit und ohne galvanischer Trennung. Welche Vorteile ergeben sich aus der galvanischen Trennung? Sind sie den Reglern ohne Trennung vorzuziehen?

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#5
Hi Ines,

ich beschäftige mich auch gerade mit meiner Elektro-Planung, recherchierte kurz und die Beschreibung von Votronic macht es vielleicht klar:
Galvanische Isolation zwischen Ein- und Ausgang sorgt durch absolute Trennung der Batteriekreise für hervorragende Unterdrückung von Störungen, für saubere Masseverhältnisse auf beiden Seiten auch bei langen Zuleitungen, Sicherheit im Fehlerfalle (kein Durchschlagen 12V/24V bzw. 24V/12V möglich) und vermeidet zuverlässig ungewollte Rückentladungen der Batteriekreise.
Ich sehe da jetzt aus meiner Sicht keine Notwendigkeit für eine Masse-Trennung, noch wegen zu langer Zuleitungen für meine Auswahl der Komponenten in einem 12V-Kreis.

Viele Grüße

Marc
#6
Hallo die Runde,
wir sind auch gerade beim ausbau eines ford custom L2H2 und stehen vor exakt den selben fragen und entscheidungen. 😉
Ich hoffe auf rege beteiligung und viele infos.

LG
M&M
#7
Hi Marc,
bei deinem Schaltplan habe ich mir bereits viel Abgeschaut und eine Idee dafür bekommen, was alles für Komponenten nötig sind.
Da sind bei mir drei Fragen aufgekommen:

- Von dem Laderegler hast du ein Not-Aus zur Batterie. Von der Batterie zu den Endgeräten allerdings nicht. Gibt es hierfür einen Grund?
- Das Batterieladegerät hast du gegenüber deinem ersten Schaltplan entfernt, warum?
- Du hattest im ersten Plan mehrere Stromzähler. Wie möchtest du jetzt den Strom messen? Ich nehme an mit einem Shunt? Misst du damit dann auch den Strom des Wechselrichters, quasi um die Entladung der Batterie durch AC Komponenten zu messen? Also so wie du es in deinem ersten Schaltplan hattest?
#8
Hi Ines,

ich habe nicht jedes Detail am Ende aufgenommen, u.a. schwanke ich bei den "Not-Aus" Schaltern. Sinnvoll ist natürlich es einen vor den Endverbrauchern zu platzieren und dann zu regeln, damit man auch bedenkenlos mal arbeiten an den Endverbrauchern durchführen kann. Ich überdenke hier aktuell ohnehin einen neuen Entwurf u.a. mit einer Verbraucherschiene. Es fehlen auch noch einige Details. Der Wechselrichter hat bspw. 4 Anschlüsse, entsprechende Querschnitte sind zwar grob ok, aber eben jeweils zweifach auszuführen.

Die Renogy Komponente ersetzt den Ladebooster durch ein eingebautes VSR Relais. Den Schaudt Ladebooster habe deshalb rausgelassen. In einem Setup ohne diese DC-DC MPPT Kombination mit VSR lässt sich ein einzelner Ladebooster aber recht einfach nachrüsten, weil er überlicherweise in der Nähe der Batterien verbaut wird. Ich arbeite gerade aber an einem neuen Entwurf, u.a. weil ich von Renogy keine Bescheinigung über den Einsatz in Fahrzeugen (E-Prüfzeichen, geschweige denn CE) bisher erhalten habe. Dazu in meinem Ausbau-Thread spätestens mehr.

Die gewählten Shunts machten die Stromstärke nicht mit. Dazu ist die Messbarkeit nur über ein günstiges Display möglich. Bluetooth mit App (inkl. weiterer Daten aus dem Netz) wäre schon toll. Letztlich hatte mich noch nicht entschieden. Vermutlich wird es ein Smart-Shunt von Victrion oder Votronic, mal sehen.

Viele Grüße

Marc
#9
Hi Marc,
vielen Dank für deine Antwort. Ich bin gespannt wie es dann bei dir weiter geht. Wenn es soweit ist, gibt es bestimmt eine Veröffentlichung deines Schaltplans :smile:

Zu deinem Batterieladegerät habe ich aber noch eine Frage. Also zu dem Gedanken der in deinem ersten Schaltplan steckt, im zweiten ist es ja nicht mehr vorhanden. Wenn ich es dort richtig interpretiere, würdest du mit dem Ladegerät nur die Starterbatterie laden, richtig? Entweder über Landstrom oder über deinen Wechselrichter. Ich weis das bei dir jetzt alles anderes ist, ich möchte nur wissen ob ich es richtig verstanden habe :sweat_smile:

Wie läuft denn das Laden der Starterbatterie überhaupt ab? Geht es denn überhaupt, Starterbatterie und Aufbaubatterie gleichzeitig zu laden? Es gibt ja Ladegeräte mit mehreren Ausgängen.. Eine Möglichkeit wäre ja, wie es Marc in seinem ersten Schaltplan umgesetzt hat. Dort würde aber nur die Starterbatterie geladen werden, wenn ich das richtig sehe. Und wie läuft das dann über Solar? Kann ich mit meiner PV Anlage die Aufbau und Starterbatterie gleichzeitig laden? Beide sind ja über den Ladebooster verbunden, der ist aber nicht aktiv, wenn der Motor aus ist. Dementsprechend haben beide Batterien keine Verbindung.

Ladet ihr die Starterbatterie überhaupt?
#10
Dank dir! :upside_down:
Ines85 hat geschrieben:Zu deinem Batterieladegerät habe ich aber noch eine Frage. Also zu dem Gedanken der in deinem ersten Schaltplan steckt, im zweiten ist es ja nicht mehr vorhanden.
Doch, bei dem Ective Spannungswandler ist auch ein Batterieladegerät drin.
Ines85 hat geschrieben: Wenn ich es dort richtig interpretiere, würdest du mit dem Ladegerät nur die Starterbatterie laden, richtig?
Gemäß altem Plan war das so angedacht. Ich werde jedoch wohl auf einen Solar-Laderegler gehen, z.B. den Votronic MPP 430 Duo Digital, der die Starterbatterie per separtem Ausgang mit wenig Strom pflegt bzw. eine Stützladung und Ladeerhaltung macht (mit max. 1 A) inkl. Schutz vor Überladung. Mehr ist vermutlich übers Jahr gesehen auch nicht nötig für uns. Vielleicht erübrigt sich damit deine zweite Frage.

LG Marc