Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo zusammen

Ich habe bei meinem Ausbau eine Druckwasserpumpe mit Akkumulator verbaut. Die ersten paar Wochen kam das Wasser immer mit schön gleichmässigem Druck aus dem Wasserhahn. Die letzten Wochen ist das Wasser jedoch immer ruckartiger aus dem Wasserhahn gekommen und die Pumpe ist im Sekundentakt angesprungen. Ich habe dann gemerkt das mein Akkumulator bis oben mit Wasser gefüllt war. Nun habe ich diesen Entlüftet und alles funktioniert wieder wie es sollte.

Weiss jemand wieso sich der Akkumulator mit der Zeit mit Wasser füllt? Ist es normal, dass man diesen von Zeit zu Zeit entlüften muss?
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Danke und Gruss
Thomas
#2
Hallo Thomas,
ich vermute, daß sich dein Druckspeicher immer mehr mit Wasser füllt, weil das Gas/Luft sich sich bei Dauerdruck langsam im Wasser löst. Durch das kleiner werdende Luftpolster wird der Druck schnell erreicht, hält aber nicht lange, also gleich wieder einschalten. Versuch mal einen Luftanschluss (Fahrrad-/Autoventil) am Druckspeicher, den du von Zeit zu Zeit mit der Luftpumpe nachpumpst.
Gruß Manfred
#3
Ich weiß nicht ob Manfred das in seinem ersten Satz so meint aber oft ist das Problem kondensierendes Wasser im Druckausgleichsbehälter. Das ist zum Beispiel ein Problem wenn man Füllstände mittels luftgefüllten Druckrohr messen will, dann steigt dort auch nach und nach das Wasser durch Kondensation. Abhilfe bei der Druckmessung, ist das einbringen von Luft mit einer kleinen Pumpe (Einperlmessung) aber das wird hier schwierig und ist zu aufwändig. Eventuell isolierst du mal den Behälter um die Kondensation zu vermeiden, wenn das Ventil nicht als Ursache vorliegt.

Gruß Rico
#4
Hallo Rico,
damit meinte ich den gleichen Vorgang wie beim "Aufsprudeln" von Wasser.
Ein Freund von mir hat in Österreich einen Hausbrunnen. Dort entnimmt er Wasser und das wird mittels Druckpumpe und "Windkessel" dann so im Haus verteilt wie sonst gewohnt. Sein Windkessel aus Stahl (ohne Membran) benötigte früher bei "haushaltsüblichen" Wassermengen durchaus einige Liter Pressluft pro Woche, sonst reagierte trotz Luftspeicher von ca. 25 Ltr. seine Pumpe schon auf Wasserentnahme beim Zähneputzen. Wasser kann sehr viel Luft absorbieren.
Durch den Einbau einer Membran wurde die Sache deutlich entspannter.
Neben einem undichten Ventil kommt also auch eine undichte Membran (wenn vorhanden) als Ursache in Frage.
Gruß Manfred
#5
Hallo Manfred,

bist du dir sicher? Ich bin jetzt kein Chemiker aber H2O ist doch H2O, also zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom und aufsprudeln ist das lösen von CO3 in H2O und es entsteht H2CO3.

Ich denke Wasser kann immer gleich viel Luft "absorbieren" und es ist die Luft die je nach Druck und Temperatur Wasser aufnimmt und wieder abgibt und das der Grund ist warum der Kessel an Luft verliert. Wenn die Aufnahmefähigkeit der Luft von Wasser steigt, also die Luft nicht mehr gesättigt ist, dann nimmt die Luft Wasser auf. Sinkt die Aufnahmefähigkeit so kondensiert das Wasser im luftgefüllten Raum. Sprich das Kondensat füllt den vorher luftgefüllten Kessel oder wie hier den Akkumulatortank?!

Oder hab ich jetzt einen Denkfehler?!

Gruß Rico
#6
Ist sie nicht. Der Fiamma hat eine Membran, die mit einem Vordruck beaufschlagt werden muss. Der Keller-Behälter des TE Thomas hat keine Membran, da ist nur ein Luftpolster drin. Ich habe im Womo auch einen ohne Membran und die gleichen Probleme wie der TE. Auf meinem Boot habe ich einen Behälter mit Membran, der seit Jahren ohne Probleme funktioniert.
Ich werde meinen Behälter ohne Membran durch einen mit Membran ersetzen, dann funktioniert das auch.
thommykitesurf und 1 andere gefällt dies
#7
Hallo Rico,
wir bewegen uns bei unseren Betrachtungen in zwei Welten.
Im gasförmigen Luftraum kann LUFT je nach Druck und Temperatur unterschiedlich viel Wasser aufnehmen. Wenn die Luft gesättigt ist ist sie "satt", es geht nichts mehr, wenn sie übersättigt ist kondensiert ("kotzt") sie Wasser.
Umgekehrt kann WASSER aber auch Luft absorbieren oder CO2 wie beim Sprudler. Im Gegensatz zu Luft kann Wasser bei TIEFEREN Temperaturen mehr Gas absorbieren. Wenn das Wasser erwärmt wird, fällt das Gas wieder aus (kurz vorm Kochen) oder beim kräftigen Schütteln wie bei Limo.
Die Luft im (membranlosen) Druckgefäß ist praktisch immer feuchte-gesättigt, da direkt über der Oberfläche und kein Luftzug etwas verdunsten kann. Wenn da etwas kondensiert (durch Abkühlung) sind es wenige Tropfen und sehr wenig Volumen. Die Bei Erwärmung würde wieder das alte Volumen entstehen und ein paar Tropfen verdampfen.
Wenn in einem Druckgefäß eine Membran ist, ändert das nichts am Verdampfen und der Volumenänderung, aber längerfristig ist die Absorbtion der Luft im Wasser unterbunden.
Gruß Manfred
Rico_KN gefällt dies
#8
Danke Manfred,

hast du einen Link oder sonstiges Material um das noch näher zu erläutern?

Gruß Rico
#9
Ich finde die Diskussion über die Aggregatzustände des Wassers interessant, wäre aber selbst nie darauf gekommen, da den Fehler zu suchen. Mein Ausgleichsgefäß hat oben einfach einen Schraubdeckel, kein Ventil, und erfüllt die ganze Saison über seine Aufgabe. Ich nehme an, wenn die Luft entweicht, ist entweder der Deckel undicht, oder der Behälter ist porös geworden. Oder sehe ich das zu simpel?
#10
Hallo Volker,
ja, du siehst es zu simpel. Gase können sich in Wasser lösen, ähnlich wie Salze oder Mineralien. Luft etwas, CO2 deutlich besser. Und das Ganze abhängig von Druck und Temperatur.
Es geht aber auch umgekehrt: schüttel die Cola-Flasche kräftig, dann kommt das CO2 wieder raus. Und wenn du das Cola erwärmst und schüttelst kommt noch mehr raus. Die "Schüttelenergie" kannst du auch (manchmal) mit Leitungswasser probieren. Nur daß du das Wasser nicht schüttelst, sondern aus dem Wasserhahn läßt. Im Bereich der engen Dichtflächen erfährt das Wasser beim Ausfließen heftige Bewegungen/Strömungen, Gas fällt aus und es erscheint in einem Glas oft etwas trüb/milchig im oberen Bereich. Wenn du dann genau schaust, siehst du, daß es feinste Bläschen (Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid) sind, die langsam aufschwimmen und sich in Sekunden "in Luft auflösen".
So kann die Luft auch im dichten Ausgleichsgefäß verschwinden. "Zaubertrick" aus der Natur.
Gruß Manfred
Lolli gefällt dies