Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Hallo zusammen,
ich überlege aktuell wie ich meine Schränke bauen werde.
Aktuell schwebt mit beschichtetes Pappelsperrholz (Voehringer?) vor, welches ich für den Korpus und die Klappen und Schubladenblenden nutzen möchte.

Jetzt kommt die große Frage: Brauche ich Umleimer?
Grundsätzlich gefällt mir eine Multiplexkante, nur ist die Pappelsperrholzkante ähnlich ansehnlich?
Ich würde gerne die Klappen aus der Front ausschneiden, so dass sie beim Verschliessen damit bündig endet.
Nur wie bringe ich Umleimer an der Innenkante an? Hat jemand hierfür schon T-Umleimer verwendet?
Wie habt ihr es gelöst?

Ich freue mich auf eure Ideen.

Danke
Christian
#2
Hi Christian,

den Umleimer brauchst du unbedingt.
Ich habe dafür 1mm Abs Umleimer bei Ostermann gekauft. Man kann für sehr wenig Geld den Umleimer mit Schmelzkleber beschichten lassen.
Welches Dekor am besten passt kann dir entweder Voehringer empfehlen oder auch Holzhändler in deiner Nähe, zum Beispiel Carl Götz. Was hast du dir für einen Dekor bei Voehringer ausgesucht? Für Eiche Natur hätte ich einen Tipp.
Zum Aufleimen braucht man eine Heissluftpistole und eine kleine Andrückhilfe aus Holz.
Um Umleimer bündig abzuschneiden - Kantenfräse rt0700 von Makita, Stahllineal und Teppichmesser.
Auch empfehlen kann ich die Abziehklinke mit verschiedenen Radien, gibt es auch bei Ostermann.
Alternativ gibt es auch einen Kantenleim Kantol, Schmelzkleber ist mir persönlich lieber
Ich kann demnächst eine bebilderte Anleitung dazu schreiben
LG
Tommy
Dateianhänge
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#3
Hallo Christian.
ansehnlich ist die Kante schon, aber auch ziemlich weich.
Ich habe meinen Ausbau komplett mit unbeschichteter 15mm Pappel gemacht und T-Umleimern eingesetzt.
Ist schon etwas Retro aber mir gefällts.

Gruß Stefan
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von mwrsa
#4
Murdock hat geschrieben: vor 4 Jahreansehnlich ist die Kante schon
Das kann aber leider auch ganz anders ausfallen, bis hin zu Astlöchern und Holzwurmlöchern in den Mittellagen. Kante: Ja.

@T.Larsen Tommy hat das schon vollkommen gut beschrieben. Mit der Heißluft halt sehr vorsichtig sein, sonst schmilzt nicht nur der Kleber: Die Kante wird auch schnell weich, und die dünne Folierung der Platte ist ebenfalls nicht hitzebeständig. HPL- Oberfläche schon, aber deutlich schwerer, teurer und härter (das wäre ja dagegen wieder positiv). Zum andrücken geht übrigens meiner Erfahrung nach ein Holzklotz mit 1cm hartem Filz drauf sehr gut!
Kantol ist nicht ganz einfach zu verarbeiten, der bildet sehr schnell eine Haut, wenn die Kante lang und der Handwerker mit dem einpinseln zu langsam ist. :laughing:
#5
Ich habe mal diese Anleitung bei Youtube gefunden und finde die super.

Diese Führungshilfe ist echt gut.
Statt Messer für den letzten Schnitt nehme ich lieber einen Simshobel wie auf dem Foto oben.
Martin hat recht, man muss mit der Hitze aufpassen und relativ zügig arbeiten.
Die CPL beschichtung von Voehringer ist recht Temperaturstabil.

Kantol habe ich nur ein mal probiert für einen Ausschnitt, da funktioniert die Heisluftmethode nicht weil die Kante schrumpft. Ging eigentlich gut, aber die Wartezeit ist mir zu lang.

Hier mein das Ergebnis, ich kann damit gut leben
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Man kann natürlich auch zum Schreiner gehen, aber die bei denen ich hier angefragt hatte hatten schlicht keine Lust darauf. Und der Ausbauer hier in der Nähe wollte ca 2-3€ pro Meter zzgl Stundenlohn.
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von w112
#6
Ich möchte hier noch einen Vorschlag machen, der in eine andere Richtung geht.

Man könnte die Kanten auch furnieren und zusammen mit den Ober- und Unterseiten nachbehandeln (Lack oder Öl etc.). Furnier ist preiswerter als man denkt und wird z.B. in Formaten 20 x 220 oder 40 x 220 in den verschiedensten Holzarten angeboten. Fände man da was, was auch zum Holz passt könnte das gut aussehen.

Das Furnieren ist einfacher als man denken mag und funktioniert mit normalem (vorzugsweise) wasserfestem Ponal.

1. Die Kante der Holzplatte und das zurechtgeschnittene Furnier mit Ponal einpinseln.
2. Zwei bis vier Stunden trocknen lassen, es darf auch über nacht sein, zulange ist kein Problem.
3. Das Furnier kann jetzt problemlos positioniert werden, den der Kleber ist ja auf beiden Teilen trocken.
4. Dann mit Muttis (ich habe ein eigenes) Bügeleisen ohne Dampf auf Einstellung Baumwolle mit Druck anbügeln.

Alle weiteren Schritte wie beim Schmelzkleberumleimer.

Dieser Furnier-Umleimer lässt sich nicht zerstörungsfrei ablösen, ist hitzeresistent und verträgt Feuchtigkeit.

Versucht das mal an einem Testwerkstück, ihr werdet überrascht sein.

Furnierquelle: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
T.Larsen gefällt dies
#7
Genauso wie Winfried es beschrieben hat habe ich diese Lautsprecher furniert. Man muss aber beachten, dass einige Holzarten schnell splittern und Furnier schrumpfen kann (Spalt mittig, da habe ich evtl nicht genug gewartet bis die Feuchtigkeit aus dem Leim verdampft)
Dateianhänge
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w112 gefällt dies
#10
Guten Morgen zusammen,
das ging ja mal wieder echt schnell.
Dann plane ich mal so, das es keine inneren Ausschnitte gibt. Wenn ich mir professionelle Ausbauten so ansehe, scheint man das heute nicht mehr so zu machen.

Vielen Dank für die Tipps zum umleimen, scheint tatsächlich nicht so kompliziert zu sein, man braucht nur Umleimen mit Kleber, oder?

Ich versuche es auch mal beim Dorfschreiner, mal schauen was der spricht.

Grüße
Christian