Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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von T.Larsen
#1
Hallo zusammen,

ich möchte gerne die 12mm starke Bettplatte aus Pappel/Ilomba Sperrholz (Liegefläche 120x180cm) einseitig mit CFK beschichten um die durchbiegung zu minimieren. Die Liegefläche liegt beitseitig auf langen seiten auf und ist zusätzlich verschraubt. Die Durchbiegung beträgt ca. 15-20mm bei 50kg Belastung.

So dachte ich, würde CFK sich am besten dafür eignen. Ich habe momentan auf dem Schirm:
1. 160g/m² Kohlefasergewebe in Leinwandbindung
2. Laminierharz. Hier bin ich mir nicht sicher welche Verarbeitungszeit sinn macht. Ich befürchte, dass mir 60min zu kurz sein werden biss ich Harz verteilt, gewebe durchtränkt, entlüftet und alles dicht verschlossen habe
3. Lochfolie, Saugvlies, PE Mehrzweckfolie aus dem Baumarkt und Abdichtband

Nun bin ich mir nicht sicher ob ich den stark saugenden Holz mit einem Grundierharz vorher behandeln soll.

Ansonsten stelle ich mir die Verarbeitung so vor:

1. PE Folie auf den Boden legen, die Holzplatte drauf, Dichtband umlaufend auf die Folie kleben
2. Kohlefasergewebe zuschneiden und auf die Holzplatte legen
3. Laminierharz anmischen, auf die Platte gießen und mit Kunststoffspaten gleichmäßig verteilen und Gewebe durchtränken, immer von Mitte zum Rand.
4. Anschließend mit Schaumstoffwalze drüber und mit einem Entlüftungsroller die Luftblasen vertreiben
5. Lochfolie, Saugvlies und PE Folie drauf, mit Dichtband umlaufend abddichten, Vakuumanschluss einsetzen und etwas Vlies drunterlegen
6. Vakuumpumpe anschließen und warten. Bin mir hier auch nicht sicher wie lange. Werde auf jeden Fall gleichzeitig irgendwo eine Probestelle mit dem Harz dick einstreichen um die Konsistenz im laufe der zeit zu beurteilen.
7. Auspacken und überstand abschneiden. Entweder mit dem Teppichmesser wenn es noch weich ist oder mit der Kantenfräse/Bündigfräser wenn schon endfest

Ich rechne damit, dass die Oberfläche danach keine weitere Behandlung braucht und ansehlich ist

Ich tendiere momentan zu 110 Minuten Harz/Härter Kombination, alleine die große Fläche macht mir Angst, dass 60 Minuten knapp werden. Die Vakuumpumpe stelle ich ab sobald das Harz an der Probestelle gelartig bzw. weich wie die Knete geworden ist, also nicht fließfähig. Auch mache ich mir Sorgen ob bei der Fläche ein Vakuumanschluss reicht um den gleichmäßigen Unterdruck zu erzeugen.

@997 Frank, du hast ja die Liegefläche auch mir CFK beschichtet, wahrscheinlich von Hand, aber auch sonst mit CFK gearbeitet. Was würdest Du zu meinem Plan sagen?

@mwrsa Martin, bei Dir war es zwar GFK und Styrodur, aber die Erfahrung mit dem Harz und Auftragen würde mich trotzdem interessieren

@Mokeman Vielleicht meldet sich der Markus irgendwann mal endlich hier ein, darum pinne ich ihn hier an, er hat ja viel CFK in dem Bus verbaut

LG
Tommy
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von mwrsa
#2
Drei Sachen kann ich dazu sagen:

Meines Wissens nach arbeiten GFK und Sperrholz unterschiedlich, das kann zu Verbiegen oder Rissen führen, keine Ahnung, was da wie nachgeben wird. Ob du einen Versuch mit einer 10cm breiten Latte (120cm lang) machen, und die dann etwas hin und her biegen kannst?

Mir hat die offene Zeit (ich glaub, das waren 45 Minuten) für bis zu drei Lagen Glasfaser, immer mit Harz drunter und zum Schluss nochmal drüber, locker gereicht. Allerdings hatte ich den ganzen Vakuumspaß nicht. Damit habe ich auch null Erfahrung, ein befreundetes Unternehmen in der Nähe hat eine stationäre Vakuumpresse.

Ich habe schon eine Anfrage bekommen, mein Vorgehen und meine Erfahrung mit meiner Duschwanne ausführlicher zu beschreiben. Das will ich auch demnächst machen, kann aber sein, dass das erst nach dem Waschbecken und Trenneinsatz erfolgen wird. Die will ich nämlich im Positivverfahren laminieren, also soll der Styrodurkern in den fertigen Teilen drin bleiben. Das war nämlich doof bei der Duschwanne, erst negativ laminiert, dann umgedreht und wieder einen Träger druntergebaut...
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von vancool'o
#3
Schau mal bei phd-24.de vorbei. Da habe ich einige nützliche Erklärungen und Videos zum Thema GFK gefunden. Die verkaufen auch Karbon-Fasern. Evtl. gibt’s da auch Erklärungen zu Karbon.
Hier:

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

mwrsa hat geschrieben: vor 4 JahreIch habe schon eine Anfrage bekommen, mein Vorgehen und meine Erfahrung mit meiner Duschwanne ausführlicher zu beschreiben. Das will ich auch demnächst machen, kann aber sein, dass das erst nach dem Waschbecken und Trenneinsatz erfolgen wird. Die will ich nämlich im Positivverfahren laminieren, also soll der Styrodurkern in den fertigen Teilen drin bleiben. Das war nämlich doof bei der Duschwanne, erst negativ laminiert, dann umgedreht und wieder einen Träger druntergebaut...
Das interessiert mich brennend, da ich meine Duschwanne auch selbst herstellen muss.

VG!
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von Mirqua
#4
Sodele,
wenn du auf einer geraden Fläche das Harz aufträgst und den Rand gegen weglaufen sicherst brauchst du kein Vakuumverfahren------
vorausgesetzt du wilsst KEIN Higend Produkt das auf den letzten Gramm optimiert ist.

Wichtig: lieber 2 dünne Matten als eine Dicke wegen der Entlüftung. Nach dem Auftragen mit der Nadelwalze Entlüften...
60 Minuten reichen dicke, es kann sogar ganz schön lang werden.
Leider muß man sagen das gerade beim jetzt nur noch erhältlichem E-Harz die Endfestigkeit erst durch Tempern entsteht.
Das A und O ist aber die KORREKTE Mischung, sonst kommt alles in die Tonne da E-Harz leider sonst nie richtig fest wird!
Wichtig ist auch die Bindung des Gewebes. Um die Zugspannung bei wenig Gewicht zu verbessern kannst du in Längsrichtung
kleine halbe Rundstäbe einlaminieren.
Kohlefaser erfordert sehr viel mehr Wissen und würde ich keinem Laien empfehlen.

MfG

Andreas
#5
rein nur "vom Gefühl" her:
CFK hat zwar eine (etwas) bessere Steifigkeit als gleichstark verwendeter Stahl (bei geringerem Gewicht), doch ohne Profil in der Ausführung düftest du mit dieser Aktion nicht viel mehr erreichen, als dass sich deine Bettplatte weiterhin durchbiegen wird.
Im Vergleich mal der Gedanke, dir unter deine Bettplatte eine entsprechend dicke Stahlblechplatte verbauen zu wollen. Blech biegt sich sehr wohl, wenn nicht profiliert ausgeführt durchaus auch stark.
Effekt: Du kriegst - für viel Arbeit - deutlich mehr Gewicht in den Kastenausbau. Und dies ohne den von dir wirklich gewünschten Effekt der "Bettbrett-Versteifung".
Die Kohlefaser in sich ist zwar verlockend leicht, das Gewicht kommt dann über das Harz hinzu.

Andere Ansätze wären:
- vorgespannte Holzplanken (mit Luft zwischen den EInzellamellen) verbauen (Prinzip Lattenrost)
- T- oder U-Profile unterschrauben (Merke: doppelte Stärke ergibt vierfache Belastbarkeit, dein Laminatauftrag wird dafür zu dünn oder er wird irre schwer werden)
- Biegefesteres Material verwenden. Statt 12mm Pappelsperrholz lieber Siebdruckplatte in selber Stärke. Dabei auf den Faserverlauf der Deckschichten achten, diese "tragen" am meisten. Querverlaufende Decklagen sind bei Belastung von Sperrholz in Bezug auf die Durchbiegung "so gut wie nicht vorhanden".

...aber probier ruhig. Kostet und du wirst deine Erfahrungen damit machen ;)
#6
Die Tragflächen von Airbus werden mit deinem Laminieransatz gefertigt.
1. Sie werden so leichter
2. Es sind keine Flächen sondern im Querschnitt Tragflächen-PROFILE. Nur dadurch erhalten diese ihre Standfestigkeit
3. Diese Konstruktionen dürfen nicht nur, sie SOLLEN sogar federnd nachgeben. Wenn du mal in einem Flieger durch Unwetter geflogen bist, weißt du, wie STARK dabei die Tragflächenenden federn. Bei deinem Bett machst du dies durch dein EIgengewicht.

--> Ohne stabilisierende Profilierung in der Konstruktion wirst du bei deinem Laminiervorhaben in Bezug auf den Ergebniswunsch nicht viel Freude haben ;)
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von T.Larsen
#7
Danke schon mal für die Ratschläge!

Ich habe derzeit zwei Betten übereinander - oben 12mm und unten 15mm starke Liegefläche. Die untere Platte verbiegt sich selbst bei 110 kg Belastung durch zwei Personen kaum, vielleicht um 1cm (120cm Spannweite), die obere um 2cm bei 60kg. Die Belastungsgewichte natürlich jeweils zzgl der Matratze (15kg)
Die Platten habe ich so gewählt weil ich welche bereits hatte - eine in 12mm und eine in 15mm.
Unter die obere Liegefläche habe ich bereits 2 Stück 20x20mm Quadratrohre aus Alu druntergeschraubt und bin in Prinzip mit dem Ergebnis zufrieden, wohlbemerkt bei 70kg Gesamtgewicht für zwei höhenverstellbare (auch wenn durch 4 senkrechte Airlineschienen mit Schraubfittingen etwas mühsam, aber hauptsache nicht fest in der Höhe!) Betten inkl Matratzen. Nun hatte ich ja im Kopf, dass Frank und Markus von der Steifigkeit der Platten durch die CFK Beschichtung geschrieben haben und dachte, dass ich es auch so machen könnte. Das Gewichtunterschied zwischen zwei Platten beträgt 3,5kg, das Gewicht von CFK Schicht wäre dann so gegen 700g.

@rosenzausel : das mit der Stahlplatte stimmt, die biegt sich ja leicht durch, aber wenn die vollflächig aufgeklebt ist, sieht es total anders aus, denn es geht ja um die Streckung bzw Unterschied zwischen Oberschicht und 12mm drunterliegenden unterschicht. Und so dachte ich, dass CFK sich für die Versteifung gut eignet, vor allem weil Frank bereits gute Erfahrung damit hatte.

Ich finde leider nirgendwo einen Rechner dafür, auch keine praktische Richtwerte.
#8
denke auch, dass du Steifigkeit nur durch Profilierung oder durch Quer- oder Längs-Streben erreichen wirst. Ein Platte ist ein Platte und je größer die Fläche ist desto stärker federt sie durch. Und ohne Profilierung bräuchtest Du proportional zur Größe immer eine gewisse Stärke, die wiederum mit Gewicht verbunden wäre.

Grüße
Mark
rosenzausel gefällt dies
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von Andolini
#9
Ist so ne Platte nicht früher oder später der Schimmeltod für die Matratze? Was spricht denn gegen ein Lattenrost. Ist bequemer, unterlüftet die Matratze und ist vielleicht sogar leichter.

Gruß Thomas
rosenzausel gefällt dies
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von 997
#10
Hi Tommy,

eines vorab: das ist keine Raketenwissenschaft und die Platte muss auch nicht zum Mars fliegen können ... mach dir nicht so viel Gedanken :thumbsup:
(wenn ich jetzt schreibe, wie ich das gemacht habe, lachst du dich wahrscheinlich kaputt)

3mm (oder waren es 4mm ?) Sperrholz zugeschnitten und eingepasst
Plastikfolie auf den Gartentisch gelegt
Sperrholzplatte draufgelegt
Kohlefasergewebe mit Übermaß zugeschnitten
Epoxydharz mit Härter (60min Topfzeit) angemischt
Sperrholzpatte mit einem Lackroller einmal mit Epoxi komplett eingestrichen
Kohlefasergewebe vollflächig draufgelegt
Kohlefasergewebe mit dem verbliebenen Epoxi und dem Lackroller getränkt
so ein Mist ... Epoxi reicht nicht ... nochmal etwas angemischt
Kohlefasergewebe mit dem Epoxi und dem Lackroller getränkt
so ein Mist ... Epoxi reicht nicht ... nochmal etwas angemischt :rolling_eyes:
Kohlefasergewebe mit dem Epoxi und dem Lackroller getränkt

fertig !

Kein Vakuum, keine Abdichtung, kein Entlüftungsroller, ...

Ein Tag trocknen lassen und dann den umlaufenden Rand einfach mit dem MultiMaster abgeschnitten.
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Wir schlafen da jetzt seit 3 Jahren drauf. Keine störende Durchbiegung, keine Ablösungen, alles super !

Viel Erfolg

Gruß, Frank
T.Larsen, lordofchaos, VW LT 35 gefällt dies