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#1
Hallo zusammen,
wir würden die Hängeschrank Fronten gerne aus CPL beschichtetem Pappel-Sperrholz (15 mm) mit einer weiß satinierten Acrylglaseinlage bauen.

Der "Plan" hierfür wäre die Hängeschrank-Front (z.B. 50 x 32 cm) aus Pappel-Sperrholz 15 mm zu sägen. Anschließend innen einen Ausschnitt machen, sodass überall beispielsweise 5 cm Rand stehen bleiben. Rückseitig dann beispielsweise 2 cm um den Ausschnitt herum mit der Oberfräse z.B, 3,5 mm (Stärke Acrylglas + Klebeband) ausfräsen.

Sieht dann ungefähr so aus:
Rahmen_Hängeschrank.jpg
Die Kanten des Ausschnittes würden wir mit Bootslack versehen.

Von der Rückseite aus kommt dann in den Ausschnitt das weiß satinierte (oder andersfarbige... habe ca. 15 Muster bestellt) Acrylglas in 3 mm Stärke. Dieses würde ich umlaufend mit doppelseitigem Klebeband auf den 2 cm ausgefrästen Rand befestigen. Würdet ihr hier dünnes durchsichtiges 3M Klebeband nehmen oder etwas dickeres "Spiegelklebeband"? Macht aus eurer Sich zusätzlich noch eine kleine Schraube in jeder Ecke Sinn?

Die Push Locks und Scharniere würden dann teils auf den 3 cm "reinem" Holzrahmen und teils auf der Fläche aus Holzrahmen + Acrylglas sitzen. Wenn das Acrylglas bündig zum "reinen" Holzrahmen sitzt sollte das ja möglich sein. Oder?

Was meint ihr... kann das so funktionieren und/oder habt ihr andere Vorschläge zur Realisierung? Reichen die 5 cm umlaufender Rand in Kombination mit den 3 mm Acrylglas von der Stabilität her aus? Hat das jemand so oder so ähnlich schon realisiert und möchte evtl. Erfahrungen oder Bilder teilen?

Vielen Dank.
#2
Ach ja... neben der gewünschten Optik würde das Ganze auch eine kleine Gewichtsersparnis mit sich bringen:
Pappel Sperrholz 15 mm: 10,2 kg/m² --> 1,63 kg für eine Front von 50 cm x 32 cm
Acrylglas 3 mm: 3,6 kg/m² --> Gewichtsersparnis von ca. 0,6 kg (= 37%) bei einem Ausschnitt von 40 cm x 22 cm
#3
Hallo Nicky,

das wird sicherlich gut aussehen !

Ich vermute jedoch, dass der umlaufende Rahmen mit 3cm in Pappel-Sperrholz zu labil sein wird. 50x32 cm sind ja auch nicht gerade klein.

Ich habe bei meinen Schrankklappen Scharniere verwendet, die eine eingebaute Feder haben, um die Klappe im geöffneten Zustand oben zu halten. Beim Schließen der Klappe muss man dann auch gegen die Federkraft drücken.

Mach doch mal einen Versuch mit dem von dir favorisierten Materialen und teste die Stabilität. Ist ja schnell gemacht, wenn es nicht gut aussehen muss und nur für einen Test dient.

Gruß, Frank

P.S. insgesamt habt ihr da einen sehr schönen Ausbau realisiert. Hut ab ! :thumbsup:
#4
@997 Frank, es sind ja 50mm Holz, davon 20mm nur 3,5mm dünner gefräst!

Aaalso...

Gemacht habe ich das noch nicht, aber die Idee gefällt mir. Deine Grundgedanken sollten mMn. auch ganz richtig sein. Ich hätte noch ein paar Ideen dazu:
  1. Ich würde die Rahmen nicht aus dem ganzen mit Ausschnitt machen, da macht sich der "Glasfalz" schlecht (lässt sich nicht so einfach herstellen, hat ggf. runde Ecken). Ich würde die vier Seiten auf Gehrung verleimen.
  2. Einkleben gibt dem ganzen Teil in jedem Fall viel mehr Stabilität, als eine mittige Nut, wo das Plexi nur eingesteckt wird.
  3. Zum einkleben kann ich Tesa 4965 empfehlen, und nur das. Damit klebt der Tischler Fenstersprossen aufs Glas. Wenn das einmal sitzt, bricht eher das Glas oder das Holz als das Klebeband.
  4. Vorsicht mit satinierten Oberflächen: Wenn da Klebeband oder Kleber drauf kommt, wird's wieder transparent, der Kleber überbrückt entweder die Satinierung, oder es bilden sich hässliche Luftblasen.
T.Larsen gefällt dies
#5
Schön, wie schnell man hier Tipps und Anregungen bekommt :) Vielen Dank dafür!
997 hat geschrieben: vor 4 Jahre Ich vermute jedoch, dass der umlaufende Rahmen mit 3cm in Pappel-Sperrholz zu labil sein wird. 50x32 cm sind ja auch nicht gerade klein.
mwrsa hat geschrieben: vor 4 Jahre @997 Frank, es sind ja 50mm Holz, davon 20mm nur 3,5mm dünner gefräst!
Genau... ich hoffe, dass die 50 mm ausreichen. Denn mehr würde von vorne dann glaub ich nicht mehr so schön aussehen.
997 hat geschrieben: vor 4 Jahre Ich habe bei meinen Schrankklappen Scharniere verwendet, die eine eingebaute Feder haben, um die Klappe im geöffneten Zustand oben zu halten. Beim Schließen der Klappe muss man dann auch gegen die Federkraft drücken.
Welche Scharniere hast du denn verwendet? Ich hab Hettich Mini-Aufschraubscharniere mit Feder hier liegen. Wie viel Gewicht die Tragen können kann ich allerdings noch nicht beurteilen. Die Klappe des Abteils über dem Fahrerhaus (hab ich im Ausbautagebuch noch nicht beschrieben) ist für 2 Scharniere schonmal zu schwer. Die ist allerdings auch recht groß.
mwrsa hat geschrieben: vor 4 Jahre [*]Ich würde die Rahmen nicht aus dem ganzen mit Ausschnitt machen, da macht sich der "Glasfalz" schlecht (lässt sich nicht so einfach herstellen, hat ggf. runde Ecken). Ich würde die vier Seiten auf Gehrung verleimen.
Da die CPL Beschichtung im Holzdekor ist taugt es mir von der Optik her glaub ich mehr wenn es ein durchgängiger Rahmen ist und das Dekor "durchläuft". Und ob ich die Gehrungen sauber hin bekommen würde weiß ich auch nicht so recht. Ich war auch davon ausgegangen, dass ein durchgängiger Rahmen stabiler ist als ein aus Einzelteilen bestehender Rahmen. Wie würde ich denn die Gehrungen verbinden? Reicht stumpf verleimen hier aus oder müsste ich z.B. Lamellos/Dübel einarbeiten?
mwrsa hat geschrieben: vor 4 Jahre [*]Einkleben gibt dem ganzen Teil in jedem Fall viel mehr Stabilität, als eine mittige Nut, wo das Plexi nur eingesteckt wird.
[*]Zum einkleben kann ich Tesa 4965 empfehlen, und nur das. Damit klebt der Tischler Fenstersprossen aufs Glas. Wenn das einmal sitzt, bricht eher das Glas oder das Holz als das Klebeband
Vielen Dank für den Tipp zum Klebeband. Ich hab 3M 9088 Klebband hier. Das ist von den technischen Daten sehr ähnlich soweit ich das beurteilen kann (Acrylat Klebstoff, PET Trägermaterial, 0,21 vs. 0,205 mm Dicke). Die Angaben zur Klebkraft sind nicht direkt vergleichbar aber das Tesa ist hier wohl tatsächlich noch etwas stärker :)
mwrsa hat geschrieben: vor 4 Jahre [*]Vorsicht mit satinierten Oberflächen: Wenn da Klebeband oder Kleber drauf kommt, wird's wieder transparent, der Kleber überbrückt entweder die Satinierung, oder es bilden sich hässliche Luftblasen.
Danke für den Tipp. Ich habe einige Muster bestellt. Wenn es uns optisch genauso gut gefällt und weniger empfindlich ist werden wir uns dann evtl. für opal weißes Acrylglas statt satiniertes entscheiden.
997 hat geschrieben: vor 4 Jahre Mach doch mal einen Versuch mit dem von dir favorisierten Materialen und teste die Stabilität. Ist ja schnell gemacht, wenn es nicht gut aussehen muss und nur für einen Test dient.
Ich seh schon... um einen Test werd ich nicht rum kommen. Wollte nur erstmal vom Grundsatz abklären ob die Chancen gut stehen, dass es klappt bevor ich das 3 mm Acrylglas besorge.
#6
Nicky1987 hat geschrieben: vor 4 Jahre
mwrsa hat geschrieben: vor 4 Jahre [*]Ich würde die Rahmen nicht aus dem ganzen mit Ausschnitt machen, da macht sich der "Glasfalz" schlecht (lässt sich nicht so einfach herstellen, hat ggf. runde Ecken). Ich würde die vier Seiten auf Gehrung verleimen.
Da die CPL Beschichtung im Holzdekor ist taugt es mir von der Optik her glaub ich mehr wenn es ein durchgängiger Rahmen ist und das Dekor "durchläuft". Und ob ich die Gehrungen sauber hin bekommen würde weiß ich auch nicht so recht. Ich war auch davon ausgegangen, dass ein durchgängiger Rahmen stabiler ist als ein aus Einzelteilen bestehender Rahmen. Wie würde ich denn die Gehrungen verbinden? Reicht stumpf verleimen hier aus oder müsste ich z.B. Lamellos/Dübel einarbeiten?
Wenn du das aus einem Stück machst, hast du zwei Seiten, wo das Holz Längsstruktur hat, und zwei, wo es quer verläuft, und da sträubt es sich unweigerlich in mir, weil sowas in Massivholz instabil und bruchgefährdet wäre. Klar, als Gestaltungsmöglichkeit geht das und wird auch immer mehr gemacht, mit Sperrholz und homogenen Materialien allemal, aber im Holzhandwerk hat man mal gelernt (ob das heute noch so ist?): Das macht man nicht, Faserverlauf immer längs, bis auf wenige Ausnahmen in Richtung des größten Maßes oder der benötigten Stabilität.

Soviel zur grauen Theorie. Nun kommst du mit der Praxis :innocent: und hast in beiden Punkten Recht. Ein durchgehender Rahmen ist stabiler. Einer, der ordentlich auf Gehrung verleimt ist, am besten noch mit Dübel oder Lamello (Lamello erlaubt noch Toleranz beim verleimen, Dübel müssen sehr exakt sitzen!), hat aber auch noch ausreichend Stabilität. Wenn du einmal einen Versuch machst... du weißt, was ich meine. Dass die Gehrungen exakt sind, ist Voraussetzung.

TL;DR: Wenn du sagst, dass es für dich auf die eine Art einfacher ist, dann mach es so. Der Rest ist Historie, Theorie usw...

Noch kurz zum Klebeband: Ich kenne da nur das Tesa, nicht das 3M, aber z.B. Spiegelklebeband ist absolut minderwertig im Vergleich.
#7
Nicky1987 hat geschrieben: vor 4 JahreWelche Scharniere hast du denn verwendet? Ich hab Hettich Mini-Aufschraubscharniere mit Feder hier liegen. Wie viel Gewicht die Tragen können kann ich allerdings noch nicht beurteilen.
Hallo Nicky,

ich kann es dir im Moment nicht genau sagen, kann aber am WE mal nachsehen, wenn das Auto wieder vor der Tür steht.

Es sind auf jeden Fall Aufschraubscharniere (siehe Bild), ich weiß aber nicht mehr den Hersteller und Typ. Ich glaube ich habe die Stabilit aus dem Bauhaus genommen. Die gibt es auch mit und ohne Feder, so dass du auch ein wenig damit variieren kannst, in dem du die beiden Varianten an einer Klappe mischst.

Gruß, Frank
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