Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hey,

nachdem der "Rohbau" im T6 Form annimmt und die erste Probenacht ansteht, mache ich mir Gedanken, um das Ganze etwas "wohnlich" zu machen. Die Presspappwände hat meine Frau komplett mit gesteppten Kunstleder beklebt, was gut funktioniert hat. Parallel mache ich mir Gedanken zur Alukonstruktion, komme da aber nicht so recht weiter. Die Bodenschienen sind fest an den Ankerpunkten der Zurrösen befestigt, das hält bombe soweit...

Man sieht auf dem Foto die Hundebox an der Heckklappe quer verbaut, darüber das Ausziehbett. Die Seiten der Box sollen zum Radkasten hin komplett, Vorder/Rückseite nur zu 2/3 in der Höhe beplankt werden. Die Trennungen quer unter dem Bett genauso, ein kleiner "Schrank" entlang der Bordtrennwand ist direkt am Bett angedockt (Ansätze sieht man schon) - ich habe jetzt in meinem jugendlichen Leichtsinn gedacht:

  • Pappelsperrholz kaufen (3-5mm)
  • Pappelsperrholz mit Öl behandeln
  • Nutensteine in die Profile einbringen
  • Mit Schraube und großen U-Scheiben die Platten am Profil direkt am Nutenstein befestigen
Der Ausbau soll ersteinmal "spartanisch" sein, ich gehe davon aus, dass wir nach der Erfahrung im 1. Jahr eh noch einmal umplanen. Gibt es mir unbekannte Kniffe & Tipps, wie man die Profile beplankt? Für Hinweise, oder gar Beweisfotos melden Sie sich bitte in diesem Thread :innocent:
innen2.jpg
#2
Hi und willkommen.

Nutensteine kann man machen, aber das ist natürlich wieder "Fummelei", auch wenn das ganze nochmal gelöst werden soll.

Ich hab selbst keine Aluprofile im Einsatz, hab aber schon bei anderen gesehen, daß die die sichtbaren Fronten etc. einfach mit gutem 3M-Klettband befestigt haben oder mit Magneten + dünnen Stahlplättchen. Einfach zu basteln und sehr flexibel, falls Ihr mal an die Kästen ran müsst.

Grüße
Christian
Team Emphaser gefällt dies
#3
Ich habe ebenfalls sämtliches Mobiliar mit 30x30 Item gebaut und habe zwei Beplankungsstratgien angewandt:

1. Einliegende 16mm Platte, sichtbares Profil
Die Platte wird von der Vorderseite 10x5mm ausgefräst (Tischfräse erforderlich). Die Platte lässt sich dann in die Nut stellen, der Übergang zur abgerundeten Kante ist perfekt gleichmäßig und meiner Meinung nach optisch sehr ansprechend. Die Oberfläche der Platte sitzt dann ca. 1.5mm tiefer, als das Profil. Die Strategie macht natürlich nur Sinn, wenn man sie vorher so geplant hat und das Item auf der sichtbaren Seite keine Nut hat und das sichtbare Aluminium auch sonst ins Konzept passt. Die Ecken erfordern je nach Verbinder etwas Fummelei und über die Montagereihenfolge ist explizit nachzudenken. Aber späestens wenn man alles zum 6ten Mal auseinder gebaut hat, hat man die Reihenfolge raus :)

2. Vorliegende 16mm Platte, unsichtbares Profil
Das Profil wird von hinten mit einem 11/6 Stufenbohrer durchbohrt (Stufe am Boden der Nut), die Platte gegengesetzt und mit einem 6er Bohrer mit Tiefenanschlag "angezeichnet". Anschließend Rampa-Muffe in die Platte einschrauben und mit M6-Inbus die Platte von hinten festschrauben. Der weniger anspruchsvolle Selbstaubauer ersetzt den Stufenbohrer durch einen normalen 5er und nimmt Spax-Schrauben der passenden Länge.

Beide Varianten haben jedoch eins gemeinsam: man muss sie eigentlich vor dem Bau des Rahmens bewusst wählen und von den Maßen her berücksichtigen :)
Team Emphaser gefällt dies
#4
Hey,

danke für die Antworten - der Slogan "Denk 125x drüber nach, was in 61 Schritten kommen könnte!" hat bei mir schon mehrfach zugeschlagen :) Daher baue ich momentan nur noch das Skelett zuende, um den "fertigen" halbwegs finalen Stand zu haben.Variante 1) war ein Vorschlag meiner Frau, wie haben im Sinne unserer Ehe davon Abstand genommen (aus von Dir genannten Gründen, das gäbe Mord & Totschlag) :)

Variante 2) klingt daher "praktikabler" - wenn ich richtig folgen kann (wir sind keine echten Tüftler, Heimwerker, Schrauber, sondern haben nur wenig Schiss) schraubst Du dann die Platte von HINTEN durch "beide" Nuten hindurch fest, so dass die Schrauben unsichtbar sind?

M
#5
Team Emphaser hat geschrieben: vor 1 Jahrschraubst Du dann die Platte von HINTEN durch "beide" Nuten hindurch fest, so dass die Schrauben unsichtbar sind?
Genau so isses. Der Stufenbohrer sorgt dafür, dass der Kopf der Inbusschraube in der hinteren Nut verschwindet und eine ordentliche plane Auflagefläche hat.

Einen Nachteil von Nr.2 habe ich vergessen, zu erwähnen: man sieht natürlich die Schnittkannten der Platten. Im Fall von unansehnlichen/feuchteziehenden Plattenwerkstoffen heist das: Bekanten. In vernünftiger Qualität ist das die Arbeit von Spezialmaschinen, also ab damit zum Schreiner. In meinem Fall (Queenply) löste das eine Reise von Pontius zu Pilatus aus. Kunde droht mit Auftrag, kann ich nur sagen.
Team Emphaser gefällt dies
#6
Es gibt Nutensteine mit Feder. Die kannst Du einschwenken und mit nem Schraubendreher da hin schieben wo Du sie brauchst.
Dann würde ich Schrauben ISO 7380-2 nehmen.
Die haben einen flachen Kopf mit einem großen Teller. Das sieht einigermaßen akzeptabel aus.
In Edelstahl haben die auch ne hübsche Farbe.

Ich sehe in dem Design den Vorteil die Platten auch mal wegbauen zu können wenns ein Problem gibt.
Oder wenn was geändert werden soll.

Gruß
Martin
Team Emphaser gefällt dies
#7
Ich habe ja mit den 25mm Profilen von Alusteck gebaut. Im Bereich der Sitzgruppe, wo Verkleidung nötig ist, habe ich welche mit zusätzlichem Steg genommen. Darauf einfach 1cm breiten Klett geklebt (es muss nach meiner Erfahrung kein 3M sein, nur vorher einmal mit Bremsenreiniger das Aluminium reinigen). Die Gegenstücke sind auf die 4mm Sperrholzplatten getackert. 4mm Sperrholz, 2x2mm Filz (umgeschlagen) und 1mm Klettband sind perfekt für 8mm Tackerklammern, 6er würden bestimmt auch gehen.

So kann ich an diesen Stellen, wo man mal, aber nicht oft ran muss, einfach die Platten abnehmen. Nichts klappert und alles hält bombenfest.

Bild

MfG Paule
Wishbone gefällt dies
#8
Bin an dem Thema auch noch dran, werde aber größtenteils auf innenliegende Platten setzen (Profile wo möglich mit geschlossenem Profil).
Außer der Variante mit Falz-Fräsung und Platte in der Nut, schwebt mir für vertikale Platten noch folgendes vor:
Ein Stück 2,5mm Alu-Flachstange mit zwei Löchern versehen, durch eins von innen an das Aluprofil schrauben, sodass das andere in das "Feld" steht. Dort eine Nietmutter einziehen. Dann kann die Platte ohne Falz innenliegend in das Aluprofil-Rechteck gestellt werden und von außen einfach verschraubt werden.
Alternativ selbe Variante mit zusätzlichem Stück Stahl und Magnet in die Holzplatte eingelassen.
Eventuell auch als Kombination beider Varianten.

@farnham
Wie sieht das bei horizontalen Platten (z.B. Böden von Oberschränken) aus - hält die 6mm dicke Falz Queenply ausreichend Gewicht aus oder sollte hier besser verschraubt werden? Oder hast du die Böden anders gebaut?

VG,
Julian
#9
Bild

Hier noch ein Bild von dahinter und der Link zum günstigen Klettband 1cm Breite:

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Klebt auf Alu und Kunststoff bombenfest, auf Filz bzw. Holz einfach zusätzlich tackern.

MfG Paule
#10
commanderkeen hat geschrieben: vor 1 Jahrhält die 6mm dicke Falz Queenply ausreichend Gewicht aus?
Ja. Meine Schrankböden sind nur aus 12mm rohem QR, beidseitig je knapp 3mm abgefräst. Obwohl deutlich weniger stabil als die furnierten Platten, hätte ich keine Bedenken bis 20kg Schrankinhalt. Fräst man nur oben ab und hat die Platte Furnier/HPL auf der anderen Seite, kann man sich vermutlich bei zweiseitiger Einspannung und 50cm Schrankbreite/Tiefe problemlos mitten draufstellen.
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