Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hi ihr Sprit-Sparfüchse unter den Ausbauern,

Also auch hier das Thema nochmal, nach dem der Diesel inzwischen 80 Cent pro Liter teurer ist als damals, wo ich diesen Text (mit kleinen Änderungen) geschrieben habe.

......... Im Zeitalter des Energie- u. Treibstoff-Sparens wurde ja bei PKWs längst festgestellt dass eine Windschlüpfrige Unterbodenverkleidung spürbar Treibstoff einspart.

Da gingen mit dem selben Verbrauch plötzlich 110km/h statt 90 .... ;-)
Oder 90 mit 1-2L weniger Verbrauch.

Aber unter einem Transporter störten die Bremser und Sprittfresser bisher keinen. Aus den Augen aus dem Sinn.
Also kam mir mal wieder die Idee sowas selber nachzurüsten.

Etwa ein durchgängiges Alublech (natürlich mit Versteifungen).
Oder z.B. eine straff gespannte LKW-Plane?
Fertige "leichte" Kunststoffformteile (Carbon-Laminat) wären natürlich bequem und elegant zu montieren, aber sowas Abnehmbares gibt's ja selbst unter den PKWs noch immer eher selten, weil es halt auch Geld kostet, das keiner für was Unsichtbares ausgeben will.

Also, welche Ideen kommen Euch wenn ihr darüber nachdenkt, unterflur den Luftwiderstand zu verringern?

Das bringt übrigens auch Geräuschminderung, Schutz vor Steinschlägen, Schutz vor Salz und Wasser und steigert in der Summe die Haltbarkeit unserer Schätzchen. Und auch eine thermische Isolierung wäre bis zu einem gewissen Grad an einer solchen Unterflurverkleidung denkbar, wie sie Erik gerade sucht.


habe damals auch gegooglet .....
Den CW-Wert um nur 0,01 bringt bei 10L verbrauch bereits 1 Liter Einsparung und bei schnellen Autobahnfahrten noch mehr.

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Robert
#2
Es wäre ja schon super, wenn die Motor-Abdeckung von unten komplettiert würde. Dann wäre zumindest bis zur Vorderachse alles glatt.
Ich weiß zwar nicht, wie es bei den neueren Sevels so ist. Bei meinem Auto fehlte jedenfalls die mittlere Abdeckung. Diese habe ich nachgerüstet, um Verschmutzungen von unten auszuschließen.
Ob sich diese Nachrüstung auf den Spritverbrauch oder die Geräuschentwicklung auswirkt? Kann sein. Ist jedoch nicht wirklich feststellbar.

Gruß Wolfgang
#3
robat1 hat geschrieben: vor 1 Jahrhabe damals auch gegooglet .....
Den CW-Wert um nur 0,01 bringt bei 10L verbrauch bereits 1 Liter Einsparung und bei schnellen Autobahnfahrten noch mehr.
Gleich mal zu Beginn um sozusagen den "Wind" aus den Segeln zu nehmen. Der cw-Wert ist nur der Luftwiderstandsbeiwert und wird nachher mit der Stirnfläche multipliziert. Dazu kommt noch die Dichte der Luft sowie die relative Windgeschwindigkeit.

Heisst ganz einfach, deine Annnahme da oben gilt nur in Verbindung mit der damaligen Stirnfläche unter identischen Bedingungen und ich kann mir diese massive Verbesserung nur bei einer extrem kleinen Stirnfläche erklären oder es ist schlicht und ergreifend FAKE.

Hier mal eine Rechnung als Beispiel:

Nehmen wir mal einen Ducato H2 mit grob 2,20m Breite und 2,52m Höhe. Dann sind wir bei ca. 4,4qm Stirnfläche. Ich habe im Netz einen CW-Wert von 0,35 gefunden. Dann benötigen wir bei 100km/h und einer Luftdichte von 1,29kg/m³ eine Kraft von 766N. Bei einem CW-Wert von 0,34 sind es nur noch 744N.

Gerade einmal 12N bzw. nicht mal 3% die nur anteilig auf den Spritverbrauch (ca. 20-30%) eingehen, da nicht alles an benötigter Energie nur für die Überwindung des Luftwiderstands benötigt wird. Und hier ist der ganz große Knackpunkt! Da kommt am Ende eine Ersparnis von ca. 0,15l auf 100km raus bei 100km/h ohne Steigungen.

Der Luftwiderstand (also Stirnfläche + cw Wert) stehen quadratisch im Verhältnis zur Geschwindigkeit! Doppelte Geschwindigkeit = vierfach benötigte Kraft!

Der Aufwand den man treiben muss um nur 0,01 weniger zu erreichen ist extrem. Hersteller verbauen z.B. gesteuerte Kühlluftöffnungen oder Maßnahmen um Verwirbelungen an den Rädern zu vermeiden. Und wir haben schon generell eine fahrende Schrankwand, sprich bei uns ist die größte Komponente die große Stirnfläche.

Was bei unseren Kästen etwas zur Verbrauchsoptimierung beitragen würde:

- Reduzierung der Stirnfläche durch Tiefer legen
- Dachaufbauten entfernen
- Antenne entfernen
- Spalte zukleben (z.B. Spalte zwischen Motorhaube und Kotflügel oder zwischen Frontscheibe und ASäulen)
- Spiegel demontieren
- Kühlergrill verschließen
- Spritzlappen an Kotflügel entfernen
- Kotflügelverbreiterung entfernen

Und am besten: Geschwindigkeit reduzieren :innocent:

Hier gibt es übrigens noch einen sehr tollen Rechner: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Gebt mal als Werte 4,4qm Fläche, cW Wert 0,35, Rollwiderstand 0,02, Wirkunsgrad Motor 42% bei 100km/h und 100km bei 0 Steigung und einem Motorstart ein. Dann kommt man auf 10,21Liter was ziemlich passt.

Für mich lohnt der Aufwand absolut gar nicht. Das rumfahren mit einer fahrenden Schrankwand ist und bleibt ein Hobby.

Gruß Rico
calalalaudio, rosenzausel, grizu und 2 andere gefällt dies
#4
Moin Robert,
man darf aber auch das "Gesamtsystem" nicht vergessen.
Wenn Du den Unterboden zu machst, kann es zum Beispiel Auswirkungen auf die Kühlung von Motor und Auspuff (inkl. DPF) haben.
Nicht dass die Wärme nicht wegkann, oder etwas Anderes dadurch zu warm wird.
Mit einem TÜV, DEKRA, GTÜ (und was es da sonst noch gibt) -Onkel würde ich auch vorher sprechen. Das dürfte als "Ladung" nicht durchgehen.

Gruß
Thomas
calalalaudio, wällercämper gefällt dies
#5
Ich hab zwar mein Unterboden mit ca. 2qm Alu-Blech zu geschraubt, aber einen geringeren Spritverbrauch konnte ich noch nicht feststellen :sweat_smile:

Ich kann mir auch echt nicht vorstellen, dass es bei Fahrzeugen dieser größer wirklich ein unterschied macht. Dann eher 5-10kmh langsamer fahren.

Zumindest mit der Motorkühlung hab ich bis jetzt keine Probleme.
IMG_9749.jpg
Erikwillraus, wällercämper gefällt dies
#6
Rico_KN hat geschrieben: vor 1 JahrWas bei unseren Kästen etwas zur Verbrauchsoptimierung beitragen würde:
Auch das Heck sollte man nicht vergessen. An der Dachkante reißt der Luftstrom ab und der Sog hinter der Hecktür verursacht recht starke Verwirbelungen, die auch ordentlich "drag" erzeugen und Sprit kosten. Ein 2m Fließheck aus Styrodur drankleben würde schon ne Menge bringen (Es gibt da ein Video von einem Elektroautofahrer der das mal probiert hat).
Rico_KN hat geschrieben: vor 1 Jahr Gebt mal als Werte 4,4qm Fläche, cW Wert 0,35, Rollwiderstand 0,02, Wirkunsgrad Motor 42% bei 100km/h und 100km bei 0 Steigung und einem Motorstart ein. Dann kommt man auf 10,21Liter was ziemlich passt.
42% ist für einen Diesel leider schon sehr optimistisch. Bei 100km/h ist der ja im Teillastbereich, das sind sicher unter 30%. Ich glaube auch der der cW nicht ganz hinkommt, oder ist das wirklich der vom H2 Ducato? Ich hatte das auch mal gesucht und wenig gefunden.
robat1 gefällt dies
#7
Hey, hier ist der Erik,

Da ich vor kurzem beim TÜV war und eine ähnlich komische frage gestellt habe und zwar ob es technisch erlaubt ist den Unterboden vom Fahrzeug zu dämmen, kam folgende Antwort.

Ja ABER wenn folgende Sachen beachtet werden:

-das was viele schon angemerkt habe, Feuchtigkeit kann sich zwischen Unterboden und Dämmung schleichen und eine Rostparty schmeißen
-Es müssen alle Leitungen/Rohre und technischen Betriebsmitten zugänglich bleiben.
-Es muss ein Abstand zu Heißen Bauteilen eingehalten werden (Auspuff etc)

Ich denke mal bei der Unterbodenverkleidung wird es sich ähnlich verhalten ggf Wartungsklappen zur Zugänglichkeit der wichtigen Teile. Denn die Verkleidung sollte natürlich so gebaut sein das man sie auch abbauen kann.

@C0M0 schaut richtig schick aus was du da gezaubert hast :thumbsup:
#8
Nicht nur die Fläche, Luftwiderstand ist wichtig. Wo man (jeder) meines Erachtens am meisten sparen kann ist eine defensive Fahrweise. Vorrausschauend - frühzeitig vom Gas und ausrollenlassen, nicht durchtreten, Schwung nutzen. Der zweite Faktor ist aber, so habe ich festgestellt, die Aussentemperatur und der Wind. Im Sommer brauche ich leicht mal 1 bis 1,5 Liter weniger bei selber sparsamen Fahrweise und ähnlichem Fahrgelände.
Mit meinen 235/75er bin ich im Sommer mit sehr moderater Geschwindigkeit auf etwa 7,8 Liter gekommen. Das schaffe ich im Winter nie.
Zuletzt editiert von T.Larsen vor 1 Jahr, insgesamt 1 mal editiert. Grund: Auf bitte des Autors korrigiert
wällercämper gefällt dies
#9
Ja der Wirkungsgrad ist tatsächlich hoch angesetzt wobei 40% schon drin sind bei einem modernen Diesel. Ich habe die 42% gewählt weil es an die Realität bzgl. Spritverbrauch ran kommt und man eine Basis hat um mit den anderen Werten wie cw oder Fläche rumzuspielen.

0,35 hatte ich spontan gefunden. Es ist ja auch Wurscht, die Kernaussage ist doch die: Eine Verbesserung des cw-Wertes bei unseren Schrankwänden ist nur mit enormen Aufwand möglich und bringt sehr wenig.

Man muss doch viel mehr den Gesamtfahrwiderstand betrachten. Schaut man sich mal das untenstehende Bild für die drei Fahrsituationen an:
a) Stadtverkehr, b) Landstraße, c) Autobahn
Bild

Da sieht man doch ganz klar, dass eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf der Autobahn am meisten Einspareffekt hat. Dazu Reifen mit geringerem Rollwiderstand (Achtung evtl. auf Kosten der Sicherheit) und ein leichtes Fahrzeug, also unnötige Sachen daheim lassen und nicht mit vollem Wassertank in den Urlaub fahren. Fertig

Gruß Rico
#10
Das zeigt auch dass das Bewegen der etwa 3 Tonnen eine Menge Energie schluckt. Deshalb, und nicht nur deshalb, ist vorausschauend fahren und Ausnutzung der einmal beschleunigten Schwungmasse so wichtig.
Rico_KN, robat1 gefällt dies