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Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hallo Zusammen,

Damit die Infos und Meinungen nicht verloren gehen hier nochmal separat die Frage wer schon Erfahrungen mit dem Verdünnen von Pattex hat?

Ich bekam den Tipp das mit Aceton zu machen und hab dann im iNet nach Erfahrungen gesucht.

Da bin ich bei Tauchern auf einen "scheinbaren" Chemiker in einer Diskussion gestoßen und die [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Ich habe aber bei Amazon auch einen Verdünner von Pattex selbst gefunden.
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]. Was aber nicht heißen muss dass er deshalb auch zum Verdünnen vom Pattex Kraftkleber od. Pattex-Standard taugt.

Robert
#2
Ich habe direkt bei den Technikern von Henkel angerufen, die haben mir auch Aceton genannt. Kann also wenig falsch sein. Ich werde das auch nutzen, und mir wahrscheinlich dafür den Sprühkleber sparen.
Mit der Menge muss man halt experimentieren.
#3
Hi Martin,

hab grad nochmals nach Erfahrungen mit dem Verdünnen durch Aceton gesucht und keine echten Erfahrungen gefunden.
Aber dafür diese Gesundheitswarnung:
Aceton: So giftig ist das Lösungsmittel wirklich


Na ja, ....
ich hab ja beim Thema Wandverkleidung schon mal geschrieben, dass im Grunde jedes Lösungsmittel giftig ist, auch wenn man es nicht riechen kann.
Daher finde ich es sogar sehr gut wenn sie stinken, damit man vorgewarnt ist, dass die Luft was Giftiges enthält und vielfach ausgetauscht werden muss bevor man sich in dem Raum länger aufhält.

Interessanter wäre somit eher wie giftig diese Mittel im Vergleich zueinander sind, bzw. welches Lösungsmittel im Vergleich die geringsten gesundheitlichen Gefahren birgt?
Aber selbst wenn sowas untersucht worden wäre, ist nicht gesagt dass man in 10 Jahren nicht zu einem ganz anderen Ergebnis kommt.
Da bleibt wohl trotzdem nur zu suchen welche den eigentlichen Zweck wenigstens am besten erfüllt.

Ich werde die fertig verklebten Wandverkleidungen nach der Warnung jedenfalls vor dem Verbauen im Freinen in der Sonne gründlich ausdünsten lassen.

Das vermutlich ideale Teroson R finde ich übrigens [Externer Link für Gäste nicht sichtbar].
Als Vergleich, [Externer Link für Gäste nicht sichtbar].
Und bei OBI zum schnellen selbstabholen für unter 7€.

Der wohl ebenfalls perfekt passende [Externer Link für Gäste nicht sichtbar].
Bei allen anderen Anbietern zu 22, 23 ,24, 28€ verlangen eine Mindestabnahmen von ""12 Litern"" ;-)

Es läuft also darauf hinaus dass ich den Versuch mit Aceton dann selbst machen werde.
Und selbst wenn Aceton die Dauerfestigkeit von Pattex tatsächlich verkürzen sollte, dann tausch halt in 5 oder 10 Jahren die Wandverkleidung aus, weil mir die Farbe oder der Zustand nicht mehr gefällt oder klebe die Ränder eben nach.

Das gründliche Auslüften der Teile vor dem Einbau wurde mir jedenfalls erst duch das Thema so richtig bewusst.

Robert
#4
Heh, das Aceton ist in meinem Handwerksbereich sowas wie die universelle (und zugegeben ordentlich aggressive, stark entfettende) Universal- Waschverdünnung. Pinsel reinigen, Spritzpistole putzen - meistens mit Aceton, außer das verarbeitete Material gerinnt damit, sowas gibts auch.
Jedenfalls habe ich das Zeug deshalb im 25l- Blechkanister rumstehen. Und das kostet mich im Einkauf netto unter 2,50€, ich glaube sogar unter 2€ pro Liter. Wenn du einen Tischler / Schreiner, Maler oder Farbenhandel deines Vertrauens hast, dann frag die mal, ob du was abgefüllt bekommst, oder im Farbenhandel ein kleineres Gebinde.

Was das ausdünsten angeht - das Aceton ist so flüchtig, dass das schon verdunstet sein sollte, bevor der Pattex selbst abgetrocknet ist. Das sollte dir also auch keine Probleme bereiten.

Die anderen Lösungsmittel kenne ich nicht, laut Sicherheitsdatenblatt steckt im Teroson VR50 "Ethylacetat, Cyclohexan, Kohlenwasserstoff aliphatisch C4-11 < 0,1% Benzol" Wenn ich jetzt die beiden Mittel mal vergleiche:

Zuerst Aceton:
H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar.
H319 Verursacht schwere Augenreizung.
H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
EUH066 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen.

Und nun Teroson VR50, die Warnhinweise sind mit dem Pattex Verdünner identisch:
H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar.
H315 Verursacht Hautreizungen.
H319 Verursacht schwere Augenreizung.
H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
H304 Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.
H400 Sehr giftig für Wasserorganismen.
H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.


Und laut Datenblatt zum Pattex Kleber ist da schon Aceton drin. Nun rate mal, was ich nehmen werde, Pest oder Cholera? :laughing: Halt das kleinere Übel.
#5
mwrsa hat geschrieben:das Aceton ist in meinem Handwerksbereich sowas wie die universelle (und zugegeben ordentlich aggressive, stark entfettende) Universal- Waschverdünnung. Pinsel reinigen, Spritzpistole putzen - meistens mit Aceton,
Hi,

Das sagt aber nichts aus wie schädlich es ist.
In meiner Jugend (ich hatte ursprünglich mal Feinmechaniker gelernt) haben wir alles mit PER und TRI gereinigt und gewaschen und uns am Abend sogar oft noch die Hände daring gewaschen.
Heute ist (so viel ich weiß) beider wegen ihrer giftigkeit oder Krebserregung verboten.

Aceton später vielleicht auch.
Also verwende es mit Vorsicht und Vernuft und mit Handschuhen gegen Hautkontakt.

Robert
#7
robat1 hat geschrieben: Das sagt aber nichts aus wie schädlich es ist.
Deshalb habe ich das ja nicht so stehen lassen, sondern mit den tatsächlichen Gefahrguthinweisen aus dem Sicherheitsdatenblatt ergänzt. Zusätzlich auslüften lassen wird auch höchstwahrscheinlich nicht schaden, ich nehme nur an, dass es nicht nötig sein wird.

Und wie gesagt, der Hinweis, Aceton zu verwenden, stammt direkt vom Hersteller.
#8
ACETON

Hallo Zusammen,

Ich habs getestet!!

hier mal meine persönlichen Erfahrungen mit Aceton als Pattex-Verdünner.

Ich habe beim ersten Versuch auf 100g Pattex 2 Verschlusskappen Aceton gekippt (schätze mal 10ml).

Das Aceton vermischt sich nicht von selbst mit Pattex und braucht schon einigen Minuten Rührarbeit bis es sich im Pattex aufgelöst hat, oder umgekehrt.

Schon in den ersten 10 Sekunden beim Einstreichen fällt auf, dass die neue Patexlösung das Kunstleder auffallend verändert.
Es deht sich stark und wellt sich weil sich die nicht unbehandelte Umgebeung der bestrichenen Fläche nicht mitdehnt.

Das ist für eine ebene Fläche ein sehr schlechter Effekt und völlig ungeeigent, da man nie überall gleich viel auftragen kann und die hohe Flüchtigkeit von Aceton auch in kurzer Zeit wieder eine Veränderung auslöst.

Anders für Leute die stark 3D-Gewölbte Flächen bekleben wollen.
Das Kunstleder wird trotz Kaschierung sehr viel flexiebler und fühlt sich Gummiartiger an, dass deutlich extremere Formen überzogen werden könnten als zuvor.
Ähnlich dem Effekt, wenn man Kustleder mir einem heißen Föhn ... aufweicht.

Allerdings ist der Effekt flüchig, dass man nicht größere Stücke bestreichen und dann in Ruhe aufkleben kann.
Mann muss dann schon sehr zügig arbeiten.

Es bleibt auch die Frage ob, bzw. in wie weit das Kunstleder durch diesen Effekt auf längere Sicht geschädigt wird?
Selbst scheinbar harmlose Mittelchen wie Rasierschaum hinterlassen an Kunstleder Schäden sie sich erst nach 1-2 Jahren zeigen.

So sprühen die "süßen Kleinen" unserer Nachbarschaft in der Freihnacht immer wieder Rasierschaum auf Fahrzeuge und somit auch immer wieder auf meine Motorradsitzbank.
Ich muss dann Nachts raus un das Zeug gleich wieder abwaschen, dass es nicht länger einwirken kann.
Aber manchmal vergesse ich dass Freihnacht ist.
Im nächsten Sommer ist das Kunstleder dann genau auf der ehemaligen Spur vom Rasierschaum komplett ausgehärtet mit unzähligen Rissen, wärend die Anderen Stellen elastisch sind und wie neu aussehen. So musste ich die Sitzbank schon 2 x neu beziehen.
Vom Aceton befürchte ich ähnliche Auswirkungen, ohne es aber wirklich zu wissen.

Bei mir werden die Säulen, Holme und Ecken des Fahrzeugs nur mit Armaflex beklebt und darüber kommt rur lose welliger unverklebter Stoff mit Wildlederoptik.
Beklebt werden mehr "oder wehniger" nur ebene oder leicht gewölbte Flächen.
Aceton ist bei der Anwendung auf Seiten vom Kunstleder völlig ungeeignet.

Es bietet sich höchstens an nur die Holzseite für eine schnellere gleichmäßigere Verteilung mit Aceton-verdünntem Pattex zu bestreichen, und das Kunstleder mit unverdünntem.

Eines ist mir noch aufgefallen.
Wenn der Pinsel mit Pattexresten eine ganze Nacht lang aushärten konnte, ist Aceton nicht in der Lage den Pattex nochmal zu verflüssigen.
Die Kosestenz ändert sich ein wenig, aber ohne dass sich die Pattexklumpen vom Pinsel in irgeneiner Wiese lösen würden.

Tipp!
Sehr gut gereinigt bekma ich (den Leihpinsel ;-) dann aber dann trotzdem mit entsprechendem Zeitaufwand mit einer Langborstigen harten Drahtbürste!!

Robert
#9
Robert, ich habe mich daran erinnert, dass es zwei verschiedene Arten von Kunstleder gibt - PU und PVC. Das ist entscheidend für die Wahl des Klebstoffes. Die im Kunstleder enthaltene Weichmacher, je nach Art, greiffen die Klebeschicht an. Das dauert Monate und Jahre, aber der Kleber wird dabei weicher und hält irgendwann nicht mehr.

Außerdem, probiere man den Kleber mit der Rolle aufzutragen - keine Schaumstoffrolle, die quillt ja sofort auf, sondern eine Velourrolle für Lösemittelhaltige Lacke. Dabei den Kleber bereits in der Farbwanne gleichmäßig verteilen und nur ein bis maximal zwei Mal auf einer Stelle rollen. Erstens ist der Auftrag gleichmäßiger als mit der Pinsel, zweitens hast du gleich eine 10cm breite Bahn. Es bilden sich dabei keine Unebenheiten bzw Klumpen.

Verdünnen oder nicht - ich fand [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] recht angenehm zu verarbeiten, war für mich flüssig genug. Sieht und riecht wie Patex.
@Mokeman hat damit den Kunstleder aud Armaflex geklebt und muss bereits drei Jahre Erfahrungen damit haben, scheinbar hält es. Das wäre meine Wahl gewesen wenn man keinen Sprühkleber nehmen möchte. Vielleicht nehme ich ihn doch noch.
#10
Hallo Robert,

habe früher viel mit Pattex gearbeitet, aber nur mit dem ekeligen guten Zeug ( also ohne den grünen Baum).
Zum Verdünnen hatte ich genommen:
Aceton
Nitroverdünnung

Ca 10 Volumensprozent.
Stetiges Rühren, ca 3-5min, dann wird alles schön flüssig.

Wichtig!
- sehr gut lüften !!! oder Atemschutz
- alle Materialien die mit der Verdünnung reagieren.....werden auch mit dem Pattex reagieren. Also...Schaumstoffe, PVCs,........
- Für Pattexpinsel, einen Pinseltresor, bleibt über Wochen verwendbar


Es gibt die Möglichkeit...komplexe Formen mit Kleber zu versehen...und dünnen Zellulosestaub aufzutragen...der klebt an den Oberflächen....gab es in den 90ern für Car-Hifi Einbauten

VG
Michael