Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hallo allerseits,

Ich beginne derzeit mit den ersten (ungeliebten) Schritten meines Ausbaus (Putzen/Rostschutz/sich mit einer neu entdeckten kaputten Türveriegelung hinten rumschlagen, von der Wohl auch ein Großteil des Rosts kommt) und bin derzeit noch etwas unschlüssig, welche Siebdruckplatte für den Boden ausreichend ist. Ist im übrigen ein 2018er Peugeot Boxer L3H3.

Der Boden soll mit 25mm Armaflex gedämmt werden.

Viele gehen beim Boden ja direkt auf 12 oder sogar 15mm. Nachdem ich gestern mal 9mm und 12mm Siebdruck ausm Bauhaus in der Hand hatte frage ich mich, ob 9mm nicht völl ausreichend sind, wenn die Abstände zwischen den Latten nicht zu hoch sind (durchschnittlich alle 22,5cm eine Latte hochkant in längsrichtung) und darauf auch noch Laminat oder ähnliches kommt.

Ich werde das im Baumarkt nochmal etwas praxistauglicher testen (latten liegen da ja genug rum :grinning: ), aber vielleicht gibt es ja Leute hier mit ähnliche Ausbauten mit Langzeiterfahrungen in diesem Bereich.

Möchte so wenig Platz wie möglich in Höhe und Breite verlieren, aber am Ende natürlich auch keinen Trampolinboden^^.

Danke und lg
Domi (der euch sicher noch viele bescheuerte Fragen stellen wird :D)
#2
Hi,
die Dicke geht in 3ter Potenz in das Flächenträgheitsmoment ein, d.h. eine 12mm dicke Platte ist 2,37 Mal steifer als eine 9mm- Platte. Ich habe mich bei um 20cm Stützweite für 12mm entschieden und finde es brauchbar- weniger auf keinen Fall. Denk' dren: wabbelig wird's mit der Zeit von selbst und in 9mm ist es mit Verschrauben schon solala.

cheers, Martin
#3
Ich habe 9mm Originalplatte und verschraube die Möbel in die drunter verklebten Latten oder (Küchenblock) direkt durch den Boden durch. Abstand zwischen Latten ca 30cm, finde ich ganz gut so. Die 9mm Platte beim L5 wiegt eh um die 40-50kg.
Andolini gefällt dies
#4
Ich habe auch 9 mm mit einem Abstand, der meistens deutlich größer als 20 cm ist. Wenn du die Platte auf den Holzleisten verschraubst, sehe ich da überhaupt kein Problem bzw. Durchbiegung

Um sich an einer Stelle durchzubiegen, muss es sich an anderer Stelle hochbiegen. Und das verhinderst du durch die Verschraubung.

9mm Siebdruck reicht !

Gruß, Frank
Andolini gefällt dies
#5
Da das Thema immer wieder kommt, stelle ich mal ein paar Zahlen ein. Dann wird vielleicht etwas deutlicher, dass eine Bodenplatte mit mehr als 9 mm völlig überdimensioniert ist und nur höheres Gewicht und höhere Kosten verursacht.
Eine 9 mm Siebdruckplatte kann bei 30 cm Lattenabstand mit einer Flächenlast von 23 kN/m² belastet werden, das entspricht ca. 2,3 to. Wie gesagt, pro m². Die max. Durchbiegung würde dann 2 mm betragen.
Bei 40 cm Lattenabstand beträgt die max. Belastung immer noch 13 kN/m², bei einer max. Durchbiegung von 3,3 mm.

Zum Vergleich, bei der statischen Berechnung von Wohnraumdecken wird eine Verkehrslast von 2 kN/m² angesetzt.

Das zeigt, dass selbst eine 9 mm Siebdruckplatte als Bodenplatte im Womo eigentlich gnadenlos überdimensioniert ist.

Ich habe die Originalplatte mit 9 mm wieder verwendet. Lattenabstand ca. 30 cm, da biegt sich nichts durch. Die Verschraubung der Möbel erfolgte natürlich nur im Bereich der Latten. Das kann aber grundsätzlich nur so sein. Für belastbare Verschraubungen sind auch 12 oder 15 mm zu dünn.
Philipp-313, Ju Ba gefällt dies
#6
bodo48 hat geschrieben: vor 2 JahreZum Vergleich, bei der statischen Berechnung von Wohnraumdecken wird eine Verkehrslast von 2 kN/m² angesetzt.
Das ist nicht ganz richtig. Es muss eine Last von bis zu 400 kN/m² angesetzt werden! Lokal, auf einer Fläche von 5 x 5 cm.
Oder anders ausgedrückt: eine Einzellast von 1 kN auf eben dieser Aufstandsfläche. Das entspricht übrigens einem 100 kg Mensch, der kurzzeitig mit seinem ganzen Gewicht nur auf einer Ferse steht.

Bei den geringen Abmessungen und Spannweiten wird dieser lokale Nachweis maßgebend. Bei einer Spannweite von 20 cm und 9 mm Plattenstärke kommt es, unter Berücksichtigung der Teilsicherheitsbeiwerte, zu einer leichten Überschreitung der zulässigen Spannungen auf Biegung. Und bei "üblichem" Sperrholz (Klasse F20) auch zu (rechnerischem) Schubversagen.

Bei einem Lattenabstand von 40 cm werden die zulässigen Biegespannungen deutlich überschritten. Die lokale Verformung beträgt dann etwa 8 mm.

Bei druckweicher Dämmung sind 9 mm schon ziemlich knapp...
#7
Es wäre, meiner Meinung nach, schon sinnvoll gerade im Durchgang eine Latte unter der Platte zu haben. An allen anderen Stellen (unter den Küchenblock, Sitzbank, Schrank) ist sogar gar keine Bodenplatte nötig.
Und am besten macht man einen Versuch mit einer 9mm Platte um festzustellen ob es hält oder nicht. Ich persönlich kann mit meinem 70kg auf einer Ferse hüpfen und bekomme die 9mm Platte bei 30cm Latten Abstand nicht kaputt, niemals.
#8
Knox hat geschrieben: vor 2 JahreEs muss eine Last von bis zu 400 kN/m² angesetzt werden! Lokal, auf einer Fläche von 5 x 5 cm.
Oder anders ausgedrückt: eine Einzellast von 1 kN auf eben dieser Aufstandsfläche.
Du setzt also 400 Personenlasten auf den m² an. Wow. Wenn du 400kN, also 40 to in den Kasten packst, hast du noch andere Probleme.

Mein Vergleich bezog sich übrigens explizit auf Wohnraumdecken und hier wird keine Personenlast angesetzt. Die gibt es nur bei Dächern, Deckenschalungen o.ä. Damit der Dachdecker nicht einbricht.

Aber gut, sagen wir mal, der maßgebende Lastfall ist die Personenlast. Lt. Herstellertabellen ergibt sich bei einer 9 mm Platte bei 2 seitiger Auflagerung und 30 cm Lattenabstand eine Durchbiegung von 2,5 mm. Biegespannung und Schub passen auch. Wem die Durchbiegung zu groß ist (weil er ständig auf einem großen Zeh durch die Bude tänzelt), der kann druckfeste Dämmplatten einbauen.
T.Larsen gefällt dies
#9
bodo48 hat geschrieben: vor 2 JahreDu setzt also 400 Personenlasten auf den m² an.
Ja. Aber auf einer Fläche von 0,0025 qm.
bodo48 hat geschrieben: vor 2 Jahre Wenn du 400kN, also 40 to in den Kasten packst, hast du noch andere Probleme.
Mach ich ja nicht.
bodo48 hat geschrieben: vor 2 JahreMein Vergleich bezog sich übrigens explizit auf Wohnraumdecken und hier wird keine Personenlast angesetzt. Die gibt es nur bei Dächern, Deckenschalungen o.ä. Damit der Dachdecker nicht einbricht.
Wirf noch mal einen Blick in den EC1. Dann siehst du, dass auch bei Wohnraumdecken lokale Nachweise mit Einzellasten geführt werden müssen. Wobei diese „Mannlast“ bei typischen Deckenaufbauten in der Regel nicht maßgebend sind.
#10
Warum denn überhaupt Armaflex auf den Boden? Nimm doch lieber trittfeste Dämmung, also XPS oder noch besser PUR - dann reichen die 9mm mit oder auch ohne Unterkonstruktion (die aber zur Befestigung der Möbel sinnvoll ist). XPS ist übrigens auch nochmal deutlich günstiger. PUR ist teurer als AF oder XPS, hat dafür aber deutlich bessere Dämmwerte.
bodo48, twoandahalfvan, Andolini gefällt dies