Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hallo zusammen,

ich habe mir einen Hobby 750 gekauft der ist ca. 30-40 Jahre alt.
Inzwischen ist alles entkernt und jetzt möchte ich den gesamten Innenraum mit Armaflex dämmen, außer den Boden, für den brauche ich noch ein geeignetes Dämmmaterial, Vinyl habe ich günstig Reste bekommen das dann drauf soll.

Macht es überhaupt Sinn alles komplett mit Armaflex zu dämmen? Ich möchte drin überwintern und habe eine modernere nachgerüstete Truma. An Dämmung ist bis jetzt nicht mehr als die gewöhnlichen 20mm styro platten verbaut und lieber investiere ich in eine richtige Dämmung und spare mit dann ein paar Heizkosten.

Desweiteren brauche ich eine günstige Verkleidung für das Armaflex, ich hatte mir überlegt, dadrüber direkt Tapete zu kleben. Beeinträchtige ich damit die Dämmleistung?

Danke für's lesen!
Schönste Grüße aus Hessen Dr.
#2
Hallo Peter,

Habe den Hobby 750 erst einmal googlen müssen. Wir ist denn der wandaufbau generell?
Styrodur ist ja grundsätzlich kein schlechter dämmstoff, und eben auch weit aus günstiger als armaflex. Da liegen die Vorteile ja gerade bei der zerklüfteten Karosserie am selbstklebenden flexiblenen. Ich meine aber, dass du das gar nicht unbedingt brauchst.
Was den wandaufbau ( Tapete ) angeht genau so.....
dr.loloto gefällt dies
#3
Danke für deine Antwort!
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar] Hier mal ein Bild, der müsste es ungefähr sein.

Wandaufbau generell: Im Moment habe ich die Außenhaut aus Alu, dann 20mm styropor und dann eine 2mm dicke Pressspahnschicht mit Tapete(aus Plastik) oder sowas ganz innen drauf. Ich vermute das ist die Standardausstattung. Die jetzige innere Wandverkleidung muss aber definitiv aufbereitet werden, da extrem schmutzig, stinkt und vergilbt durch Nikotin. Optionen waren entweder die Wände nur mit Isolierender Farbe zu streichen, oder eben mit Armaflex nochmal alles Nachdämmen und dann direkt Tapete drauf.

Ich habe mal ausgerechnet und müsste ca. 800€ für Armaflex ausgeben. Das würde ich natürlich nur machen wenn ich auch einen Nutzen von hätte, aber gerade das kann ich als Laie überhaupt nicht abschätzen. Kannst du das nochmal ausführen, warum du glaubst dass ich kein kein Armaflex mit Tapete brauche?


Was ist eine zerklüftete Karosserie? Das sagt mir Neuling nichts :face_with_monocle: und worin liegt dann konkret der Vorteil.

Danke!!
#4
Hallo Peter,
unter einer "zerklüfteten" Wand versteht man Wände, die nicht vorwiegen glattflächig sind. Die z.B. Sicken, Vestärkungsholme, stehende Bleche oder gar teilgeschlossene Hohlräume haben wie in Kastenwagen.
Du dürftest dagegen weitgehend ebene Flächen haben, nur selten vom tragenden Holzgerüst und Fenstern unterbrochen
In Anbetracht des Fahrzeugalters würde ich finanziell auch vorsichtig vorgehen. Ich denke 2 cm Styropor an den SAUBEREN Wänden angebracht, nur punktuell angeklebt, dürften als Wärmedämmung reichen. Das Geld für Armaflex würde ich sparen.
Vorher aber unbedingt mal bei Dauerregen sorgfälltig die Dichtheit der Außenhülle prüfen!
Innen drauf dann eine DICHTE, SORGSAM aufgebrachte Dampfsperre sauber verklebt und dann mit Sperrholzplatten verkleidet.
Alte, verrauchte Innenplatten würde ich wegwerfen, die stinken nur. Ein Anstrich wäre schade ums Geld und Zeit.
Gruß Manfred
#5
Hallo,

ich hab unseren alten Wohnanhänger zur Sauna umgebaut ...

viewtopic.php?f=10&t=1670&hilit=sauna

... du musst ein paar Sachen beachten: die Schränke/Einbauten gehören zur Statik des Wohnanhängers, darfst du also nicht rausnehmen. Ich hab die zwar raus gebaut, aber dann wieder durch neue Wände/Abtrennungen ersetzt.

Du kannst davon ausgehen, dass die Kiste am Dach undicht ist/wird. Da habe ich von außen eine Dämmung mit Styrodur drüber gemacht und die Stöße wasserdicht verklebt. Darüber aber nochmals eine LKW-Plane gezogen.

Innen habe ich die alte Dämmung gelassen (war noch nicht vetschmottert), darüber eine Dampfsperre und im vorderen Bereich dann 5 cm Styrodur (im Saunabereich 15 cm Mineralwolle und Alufolie). Kannst du auf den Bildern sehen.

Bei so alten Teilen aber genau überlegen, ob sich der Aufwand lohnt. Meiner ist so aber auch nicht mehr fahrtüchtig - muss er auch nicht mehr sein.

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf
dr.loloto gefällt dies
#6
saniwolf hat geschrieben: vor 2 JahreDu kannst davon ausgehen, dass die Kiste am Dach undicht ist/wird. Da habe ich von außen eine Dämmung mit Styrodur drüber gemacht und die Stöße wasserdicht verklebt. Darüber aber nochmals eine LKW-Plane gezogen.
Bei einem "ortsfesten" Einsatz wäre eine Plane als Regenschutz einsetzbar, aber wenn der Anhänger mal auf die Straße soll?
Solche Wagen sind in aller Regel nur an den Ecken undicht. Da würde eine vorsorgliche Behandlung der Ecknähte mit "MEM Dichtfix" ausreichen. Das ist eine faserverstärkte flexible Dichtmasse z.B. für Dachrinnen und wird mit Spachtel oder Pinsel aufgebracht. Ist sogar in Grenzen UV-beständig. Verschiedene Farben grau, fast weiß ... stehen zur Verfügung.
Damit habe ich vor 6 Jahren die Betonringe meiner Bodenzisterne der Dachrinne abgedichtet. Durch Setzung hatten sich die Ringe 2-5 mm verschoben. Aufgebracht bei feuchter Oberfläche und nun immer noch dicht, trotz Dauerfeuchte/Wasser.
Gruß Manfred
dr.loloto gefällt dies
#7
Wolf und Manfred haben eigentlich schon alles gesagt. Schwachpunkte sind die Dach- Wandübergänge wo die Aluminiumblechen mit dem Profil verschraubt sind. Dort härtet die dichtmassen irgendwann aus und werden mit der Zeit undicht.
Wenn du kannst, mal das rahmenholzkonstruk an den besagten Ecken anschauen, ob dort Wasser gearbeitet hat, sprich das Holz gammelt / verfärbt / weich ist.
Das wichtigste bei Wohnwägen ist die vernünftige Belüftung.
dr.loloto gefällt dies
#8
Danke für die ganzen Antworten!

Der Wohnwagen ist schonmal an 2 Stellen feucht geworden, so wie Wolf sagt. Da wurde jedoch schonmal(nicht von mir) nachgeholfen mit Dichtmasse am Dach. Jedoch ist das vermoderte Holz inzwischen Staubtrocken, das lose bröcklige mach ich raus und ersetzte es so einigermaßen - so wie Sven schreibt. Das werde ich aber trotzdem nochmal gründlich nacharbeiten. Die Idee mit der LKW Folie ist klasse, die werde ich übernehmen.

Die Kosten für die Sperrholzplatten und Dampffolie kommen ungefähr aufs Selbe hinaus wie Armaflex und Tapete. Sofern man überhaupt Tapete direkt aufs Armaflex kleben kann.

Die Vorteile vom Armaflex sind dann doch immernoch die zusätzliche Dämmung, die leichtere Verarbeitung und dass ein sauber angebrachtes Armaflex auch als Dampfsperre dient, habe ich zumindest gelesen.
#9
Noch ein paar Fragen:

Wie lange willst du das Teil nutzen?
Soll es noch fahrbar sein?
Willst du die Einrichtung übernehmen oder soll die neu gemacht werden?
Was willst du investieren?
Fenster ok?
Alte Dämmung drunter nutzen oder soll die komplett raus?
Boden ok oder weich?
Heizung ok und welche?

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf
#10
Danke Wolf!
5 Jahre sollte er schon halten.
Auf der Straße soll er nicht mehr gefahren werden, auf dem Grundstück soll er jedoch schon nochmal vor und zurück bewegt werden können.
Einrichtung übernehme ich komplett selbst, ist auch schon vorhanden.
Insgesamt ist mein Budget 6000€, da sind aber schon Anschaffungspreis von 3500€ abgegangen.
Fenster machen einen guten Eindruck werde ich aber mit Silikon nochmal verbessern - sicherheitshalber.
Die alte Dämmung würde ich gerne nutzen, da diese auch einen guten Eindruck macht. Wieso auch nicht?
Als Heizung habe ich eine nachgerüstete Trauma 5002s