Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles rund um Materialien für den Ausbau:
Holz, Alu (-Profile), Kunststoff, (NE)Metall, Verbundwerkstoff, ...
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#1
Hoi zusammen :slight_smile:

ich mache mich gerade an die Planung der Unterkonztruktion für meinen Sprinter 906 H3L3.

Die Bodenlatten werden verklebt und vorher mit Einschlagmuttern versehen, in welchen dann Halterungen und Winkel für Wassertanks, Nasszellenwand und Möbel befestigt werden.
Für die Seitenkonstruktion denke ich an M6 Blindnietmuttern. Ich farge mich, wie viele Blindnietmuttern (und in welchem Abstand bei 4,20m Laderaumlänge)
ich bei einer Zugkraft von 15000 N für eine stabile und vor allem sichere Anbringung meiner Möbel brauche. Denn sollte es mal eine Vollbremsung geben, soll mir die Einrichtung nicht im Rücken hängen...

An die Leisten in ca.75cm Höhe werden Kühlschrank (40kg), Herd/Ofen (40kg), Gaskasten (11Liter Gasflasche) zusätzlich zum Boden verschraubt.
Gegenüber müssen die Nietmuttern Nasszelle, Spüle mit Stauraum und eine Sitzbank halten.
Für die Hängeschränke (140x30x30cm und 155x30x30cm) ist eine Leiste oben und eine Leiste unten vorgesehen.

Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen, langsam dreht sich mir der Kopf vor lauter Planung :astonished: :woozy_face:
#2
Hallo Sonja,
herzlich willkommen im Forum.

Du scheinst dir gleich das schlimmste Scenario als Ausgangsposition zu wählen? Ich kann dich beruhigen.
Lassen wir mal einen Chrash außer acht, da würde nur die Zwischenwand helfen.
Bei einer Vollbremsung können deine Einbauten max. ihr Eigengewicht als Zugkaft noch vorn entwickeln. Die Schrauben und Muttern am Boden und den Seiten sind dann kaum auf ZUG belastet, sondern auf SCHERUNG (quer zur Schraube, nach vorn). Da werden Einniet- und Einschlagmuttern sehr viel aushalten. Wenn die Schrauben das Gewicht deines Inventar an der Wand halten (Gewicht nach unten), dann werden sie auch die Bremsverzögerung (nach vorn) überstehen.
Auf ZUG hätte ich eher Bedenken, daß die Nietmuttern einfach das Blech aufbiegen und herausreisen, vor allem bei Dauerbelastung. Aber eine Vollbremsung bei der nötigen Anzahl M6-Muttern für das jeweilige Gewicht sollten sie auch das aushalten.
Wenn du bedenkst, daß das Fahrzeug in Richtung rauf/runter hunderte mal 1G erreicht (soviel wie die Vollbremsung bei bester Straße/Reifen) und Jahre durchhalten halten wird, vergiß solche Bremsmanöver.
Viel wichtiger ist die Befestigung der Ladung IN den Kästen. Wenn dort was schweres (Akku, Wassertank) Schwung holen kann und dann schlagartig abgebremst wird, entwickeln sich Kräfte wie beim Rammbock.
Gruß Manfred
#3
Das ist ein sehr interessantes und leider meines Wissens auch recht schwieriges Thema - die überschlägigen Festigkeitsreichnungen für Schraubverbindungen aus dem Tabellenbuch schließen den Fall "Ausreißen" jedenfalls von vornherein aus. Mit Augenmaß betrachtet würde ich einer normalen 6er Nietmutter in 0.8er Blech nicht allzu viel zuzutrauen, auf keinen Fall mehr als 500N. Etwas besser sind vermutlich schon diese Dinger hier: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] . Leider brauchen sie eine spzielle Zange mit längerem Weg. Das in meinem Sprinter ursprünglich professionell eingebaute Sortimo-Regal war mit ca. 15 Stück M10 davon befestigt.

Da ich selbst einen Sprinter ausbaue und ausschließlich an den Seitenwänden verschraube, habe ich mir eine Lösung überlegt, die m.E. noch deutlich mehr Festigkeit versprich, als die Spreizmuttern: ich hinterlege das Blech mit 12mm Multiplex (80x30..40mm) und schraube entweder von hinten (mit großer, dicker U-Scheibe) oder in von vorn in eine Einschlagmutter hinein. Das Bauchgefühl sowie der zerstörungsfreie Zugversuch sagen, das man mit ein, zwei Verschaubungen dieser Art locker die Streben aus dem Auto reißen kann. Obs dazu 15 kN braucht? Glaube eher nicht, den teilweise waren meine nicht mal ordentlich verklebt...

PS: Der Holm in 75cm ist übrigens auch meine erste Wahl für Mobiliarbefestigung, zusätzlich verschraube ich sehr bodennah.
Wishbone gefällt dies
#4
farnham hat geschrieben: vor 2 Jahre Da ich selbst einen Sprinter ausbaue und ausschließlich an den Seitenwänden verschraube, habe ich mir eine Lösung überlegt, die m.E. noch deutlich mehr Festigkeit versprich, als die Spreizmuttern: ich hinterlege das Blech mit 12mm Multiplex (80x30..40mm) und schraube entweder von hinten (mit großer, dicker U-Scheibe) oder in von vorn in eine Einschlagmutter hinein. Das Bauchgefühl sowie der zerstörungsfreie Zugversuch sagen, das man mit ein, zwei Verschaubungen dieser Art locker die Streben aus dem Auto reißen kann. Obs dazu 15 kN braucht? Glaube eher nicht, den teilweise waren meine nicht mal ordentlich verklebt...
Das ist eine so simple wie gute Idee! Ich hab einige M6 und ein paar M8 Nieten gesetzt, aber ich hab ein paar Stellen, wo ich direkt an einer leichten Wölbung im Blech bohren/nieten müsste. Da ist Deine "Unterlegvariante" definitiv geeigneter. Merci!

C.
#5
Hallo Holger,
die von dir verlinkten Spreiznieten kenne ich. Die waren hier vor einiger Zeit schon mal Thema.
Die sind ideal für lösbare Verschraubungen in Holz-/Papp-/Kunststoffplatten oder anderen Innenverkleidungen. Die relativ langen Spreizarme sind auch für dicke oder weiche Platten gut geeignet. Allerdings nur, wenn die Schraube nur mäßig angezogen werden muß.
Ich hab es mit einem normalen Schraubenzieher versehentlich (mehrfach) geschafft, das Gewinde zu demolieren/herauszuziehen. Schon beim Mutternsetzen mit dem Setzwerkzeug ist "Gefühl" angesagt.
Die Spreizmutter besteht im Prinzip nur aus einem eingerollten Blechstreifen mit den geschlitzten Armen und einem in das Blech gedrückten Gewinde. Dieses Gewinde ist an der Stirnseite nur umgebogen und hat wenig "Fleisch", zerdrückt sich also leicht. Bei Einsatz in (glattem) Blech ohne Formschluß drehen sie auch leicht durch. Daher Vorsicht bei größeren Lasten.
Gruß Manfred
#6
Bilder-Nachtrag von Okt. 20 zu obigem Beitrag.
Auf dem Bild ist deutlich das nur eingeclipste Gewinde zu sehen. Bei zu viel Kraft spreizt sich die Hülle, das Gewinde wird schief eingezogen und klemmt. In Folge dreht die Mutter bei zu wenig Halt/Formschluß der Arme durch.
Gruß Manfred
Dateianhänge
PA191290.JPG
#7
@Bastelfreak Die verlinkten Muttern sind definitiv anders aufgebaut - einteilig und von der Wandstärke her auch (erheblich) dicker. Trotzdem sind sie natürlich nicht narrensicher gegen Mitdrehen, aber das ist ohnehin die Schwäche der meisten Blindniet-Muttern/Schrauben.

Ich denke die Jungs von Sortimo haben sich bei der Wahl der Befestigung schon was gedacht und gefühlt haben sie damit auch eine Verbesserung erreicht. Ich habe mal eine M10-Gewindestange reingedreht und daran mal etwas herumgebogen und mit einem ordentlichen 17/19er Ringschlüssel versucht, zu überdrehen. Da geht schon was. Gegen das Schlüsselproblem - Aufreißen und Ausbeulen des dünnen Karosserieblechs - können sie aber nur begrenzt was tun.
Dateianhänge
M6 0,6..7mm
M6 0,6..7mm
#8
Ja Holger,
die sind definitiv anders/stabiler als die von mir oben gezeigten. Das ist eine Mischung aus den bekannten ungeschlitzten Einnietmuttern (schwer zu ziehen) und den langen, (leicht zu ziehenden) oben.
Allerdings wohl auch nur für relativ dünne Einsatzstellen.
Gruß Manfred
#9
Moin,

muss das nochmal ausholen - da ich keine befriedigende Antwort finde.
Möchte mir den EV22222 Abwassertank und meinen Ducato schrauben und dazu evtl. 6-Kant Gewindenietmuttern nutzen.

Jetzt steht in dem Datenblatt einen Auszugskraft von 20000N
Gehen wir mal davon aus das dass 3mm Traversenblech nicht ausreist - wie viel Kg könnte dann eine Mutter tragen.

Sind das wirklich 2000kg?

Gruß Udo
#10
So würde ich es verstehen. Statisch natürlich. Welche Größe ist das? Vermutlich reißt aber vorher die Schraube ab, bevor die Nietmutter aus dem Blech gezogen wird.
Andolini gefällt dies