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Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hallo, da Ihr mir so toll bei meinem Wasserproblem geholfen habt, habe ich jetzt noch eine Frage an Euch. Ja, ich weiß über das Thema wurde schon viel geschrieben, habe ich auch brav schon viel gelesen, aber irgendwie brauche ich wohl doch noch eine "professionelle" Bestätigung meiner Überlegungen:

Es geht um das Dämmen der Holme in unserem Crafter, seine Vor- bzw. Leidensgeschichte habe ich in dem Thread "Hilfe-Wasser hinterm Armaflex" schon erzählt, falls jemand sehen will, wie man es NICHT macht....

Ich bin jetzt fast fertig mit dem Dämmen (Hecktüre bleibt erstmal offen um den Wassereintritt zu beobachten). Nun bin ich aber nicht sicher, welche Holme ich noch dämmen sollte. Die Flächen sind mit 19mm Armaflex gedämmt. Die Radkästen mit 9 mm. Von dem habe ich noch einiges über, hätte also noch Material. Aber was macht Sinn?

Ich versuche meine Überlegungen mit Fotos zu verdeutlichen:
Dämmung-Dach.jpg
Am Dach sind alle Flächen beklebt, macht es Sinn die Dachspriegel mit dem 9mm Armaflex zu bekleben?
Dachverkleidung wird eine Platte Papperlsperrholz, die mit Schrauben in Nietmuttern in den vorhandenen Löchern befestigt wird.
Dämmung-Schiebetür-oben.jpg
Holme/Falze an den oberen Nischen in der Schiebetür, hier hätte ich nichts verklebt, da ich die Dämmung in den Nischen immer bis auf Anschlag unter die Holme schieben konnte (Vorteil kleiner Frauenhände :sweat_smile: )
Dämmung-Schiebetür-unten.jpg
An der Schiebetüre unten, das selbe, nix kleben, weil schon Dämmung "dahinter".

So und nun die Stellen, bei denen ich mir überhaupt nicht sicher bin, ob meine Überlegungen stimmen:
Dämmung-Seite-unten-markiert.jpg
Die grün umrandeten Bereiche, würde ich so lassen, da es ja keine Aussenflächen sind und Dämmung "dahinter" ist. Hier wird wie am Dach eine Sperrholzplatte montiert, als Schablone dient die alte Original-Verkleidung.
Aber wie steht es mit dem roten Bereich? Soweit konnte ich die Matten nicht einschieben, d.h. hier dahinter befindet sich ein Hohlraum und dann direkt das Außenblech. Macht es Sinn hier noch 9mm draufzukleben? Der Bereich soll gefilzt werden.
Dämmung-Seite-mitte-markiert.jpg
Hier die gleich Frage: Ist grün so ok, weil "hinterdämmt"? Was tun mit dem roten Bereich? Auf die gesamte Fläche kommt Filz.

Die oberen Nischen bleiben erstmal ohne Verkleidung oder Filz, da hier die alten Hängeschränke montiert werden und wir erst mal sehen wollen, welche Bereiche dann überhaupt noch sichtbar sind.

Achja, es ist noch etwas schlampig, aber über alle Stoßkanten kommt noch Armatape. Und ich weiß, perfekt wäre ne Hohlraumversiegelung, Fett in die Holme etc. Aber unser Ausbau wird halt erstmal nur die "Light-Version".

Nun, würde ich mich über Eure Kommentare zu meinen Überlegungen freuen. Hab ich mir das alles richtig überlegt, oder liege ich total daneben und es ist erst wirklich richtig gut, wenn kein weiß mehr zu sehen ist?

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen...

Andrea
#2
Hallo Andrea,

doch, die von dir grün gekennzeichneten Flächen sind wie Außenflächen zu betrachten, da sie wärme- bzw. kälteleitend mit der Außenfläche verbunden sind. Somit werden sie die Temperatur des Außenbleches annehmen und damit wird sich dort Feuchtigkeit ablegen.

Du solltest also vollflächig eine Lage Armaflex über alles drüberkleben. Das gilt auch für die Dachholme. Im Idealfall sollte dein Crafter innen komplett schwarz sein (also alle Flächen mit Armaflex beklebt)

Anbei noch Bilder, wie ich das in unserem Crafter gemacht habe.

Gruß und weiter viel Erfolg bei Eurem Projekt
Frank

IMG_2330.jpg
IMG_2331.jpg
_Matthias gefällt dies
#3
Moin Andrea,
ich schließe mich den anderen an, auf jeden Fall alles dünn mit Armaflex überkleben.
Filz auf Armaflex geht übrigens Super mit Würth Sprühkleber.
Allerdings würde ich die Deckenverkleidung nicht direkt in den Holmen verschrauben, hab ich leider so gemacht, die kalten Schraubenköpfe werden über Nacht zur Tropfsteinhöhle.
Besser wäre es seitlich an die Holme Holz kleben/schrauben und daran die Deckenverkleidung.

Grüße, Stefan
#4
Du kannst die Dachholme auch nur mit 3 mm überkleben. Habe bei mir auch eine Pappelplatte als Verkleidung.
#5
Interessantes Thema - bewegt mich bei meinem Sprinter L2H2 ebenfalls gerade.
997 hat geschrieben: vor 2 Jahredoch, die von dir grün gekennzeichneten Flächen sind wie Außenflächen zu betrachten, da sie wärme- bzw. kälteleitend mit der Außenfläche verbunden sind. Somit werden sie die Temperatur des Außenbleches annehmen und damit wird sich dort Feuchtigkeit ablegen.
An der Stelle bin ich eigentlich auch zu einer anderen Schlussfolgerung gelangt. Die senkrechten Versteifungen haben nicht wirklich Kontakt zur Außenhaut - sie sind lediglich auf Abstand verklebt damit (wenn überhaupt). Andererseits haben sie auch eine Rückseite, die genau so kalt wie die dem Innenraum zugewandte Seite ist. Wenn ich den gesamten Hohlraum nun überisoliere und damit verschließe, bleibt die Rückseite ungedämmt und dürfte tendenziell die kälteste Stelle sein. . Gleichzeitig wird der Luftaustausch im Hohlraum massiv behindert und ich kann nicht mal reinsehen, um das zu merken.

Dazu kommt, dass Stahlblech sicher ein super Wärmeleiter in Querrichtung (Länge=0.8mm, Querschnitt unendlich) ist, aber nicht gerade in Längsrichtung (Läne=100mm und mehr, Querschnitt=0.8mm). Hat schonmal jemand diese zweite Lage weggelassen und and den Verstrebungen tatsächlich Tropfen beobachtet?
#6
Risiko
ich würds nicht riskieren und zumindest dünn überkleben.
der nachträgliche Aufwand ist zu groß.
#7
@farnham
Ohne Physiker zu sein denke ich kann ich wagen Dir teilweise zu widersprechen.
Ich kenne den Crafter nicht, aber wenn die von Dir genannten Versteifungen irgendeine tragende Funktion haben, werden die sicher auch irgendwo verschweßt sein und haben somit auch eine Verbindung nach Außen. Das muss nicht die Seitenwand sein.
Sicher ist die Wärmeleitung in Längsrichtung wie in Deinem Beispiel beschrieben "langsamer". Am anderen Ende wird sie aber (abzüglich eines gewissen Verlusts) ankommen.
Den Topf auf dem Foto wirst Du sicher nicht ohne Topflappen anfassen nachdem Du Wasser gekocht hast. Und egal wieviel Lappen man drumherum wickelst, das herausschauende Ende wird trotzdem heiß. Analog zur Erklärung von @997 .

Liebe Grüße

Thorsten
Dateianhänge
IMG_7036.png
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Murdock, Jumper gefällt dies
#8
Der Toto hat geschrieben: vor 2 JahreIch kenne den Crafter nicht, aber wenn die von Dir genannten Versteifungen irgendeine tragende Funktion haben, werden die sicher auch irgendwo verschweßt sein und haben somit auch eine Verbindung nach Außen.
Die Versteifungen beim Sprinter/Crafter sind nicht mit der Außenhaut verschweißt, sondern meistens mit einer relativ dicken Raupe eines flexiblen Klebstoffs verklebt.

Manchmal (bei mir jeder dritte) hängen sie auch einfach nur in der Luft, weil der Verkleber vom Dienst gerade Pause hatte oder seine Kleberpistole gerade leer war. Ist ja bei einem Billigprodukt aus dem Hause Mercedes zum doppelten Preis eines Ducatos kaum anders zu erwarten :)

Zum Topfexperiment: genau darauf wollte ich hinaus. Für ein korrektes Ergebnis muss der Griff allerdings aus 0.8er Dünnblech bestehen und 10cm Durchmesser haben und ohne direkten Kontakt zum Topf mit Mercedes-Spezialkleber an den Topf angebappt sein. Ich denke, der Griff hätte dann annähernd Raumtemperatur.
#9
@farnham
Das verstehe ich nicht, was hat der Durchmesser des Griffs mit der Temperatur auf einem bestimmten Längenabschnitt des Griffs zu tun?

Liebe Grüße

Thorsten
#10
Der Durchmesser bestimmt das Verhältnis von Oberfläche zu Querschnitt. Mehr Oberfläche führt zu Verlust und Abkühlung durch Konvektion und Abstrahlung, Querschnitt zu Nachschub durch Wärmeleitung.

Übertragen auf die Aussteifungsbleche: großflächig, dünn, zwei umströmte Oberflächen, wenig Kontakt zur Außenhaut - werden wohl mehr oder weniger Umgebungstemperatur raumseits der Dämmung annehmen.

Ich denke, ich werde mir das Überkleben der Hohlräume erst mal sparen und beobachten, ggf. auch mal mit einer Wärmebildkamera. Wenn sich dabei Probleme zeigen, kann ich immer noch drüberkleben. Andersrum gehts nicht, da man dann nichts mehr sehen kann.