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Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Moin,

bei uns steht als letzte größere Aktion noch das Verkleiden und Dämmen der Hecktüren sowie der Schiebetür an. Gedanklich schlage ich mich damit praktisch seit Beginn des Ausbaus rum es war aber immer für das Ende vorgesehen. Zum einen weil das auch erledigt werden kann, wenn der Wagen schon benutzt wird. Zum anderen, weil mir keine Lösung einfiel die uns rundum gefiel. Wir haben uns nun für eine Variante aus Dämmung mit Filzbezug entschieden. Wir hatten auch eine Verkleidung mit einer dünnen, filzbezogenen Holzplatte kurz in Betracht gezogen aber doch wieder verworfen. Gedanklich waren uns die Chancen ein zufrieden stellendes Ergebnis erzielen zu können zu gering. Wölbung der Platte (mit flachem Rahmen um die Dämmung zu verdecken), Fensterausschnitt mit Rundung sowie unterschiedlicher Tiefe zum Fenster hin, Abstand zu Türdichtung... Für einen erfahrenen Tischler sicher weniger eine Herausforderung als für uns.
Gestern war es nun so weit, und wir sind mal eine Tür angegangen. Das Ergebnis ist soweit ok aber eben wie befürchtet auch nicht begeisternd.
Unsere Vorgehensweise(n) war(en) die folgende(n). Wir haben den oberen Teil der Tür bis zur Oberkante der unteren Holzverkleidungsowie die schmale Seite zur zweiten Tür hin mit dem X-Trem Isolator genannten Dämmmaterial beklebt und anschließend mit Filz bezogen. Armaflex erschien uns hier weniger geeignet, weil es empfindlicher für Rissbildung ist. Um das Fenster herum haben wir die Dämmung sofort herausgeschnitten, da wir den Filz am Fensterrand "um die Ecke" bringen wollten. Anschließend haben wir den Bereich des Türgummies freigeschnitten. An anderen Stellen haben wir die Dämmung etwas kürzer gehalten, und den Filz auf das Blech runtergezogen. Und beides hat seine Vor- und Nachteile. Und letztere sind eben der vor schon Beginn befürchtete schmerzliche Teil der ganzen Geschichte. An der Stelle der Türdichtung konnten Dämmung und Filz gemeinsam als Sandwich geschnitten werden. Der klare Vorteil, zumindest in unseren Augen, ist, dass man mit einem recht kräftigen ersten Schnitt den Filz schneiden kann, ohne schon direkt den Lack anzukratzen. Etwas, was mir sehr widerstrebt. Danach läßt sich mit flach geführter Klinge die Dämmung relativ gut vorsichtig wegschneiden. Im Prinzip ist es auch möglich, die Klinge aufzusetzen und die Dämmung entlang dieser dann quasi abzureißen. Das kann dann allerdings auch leicht zu Ausfransungen führen. Weiterer (Haupt-)Nachteil ist, dass man bei geöffneter Tür auch stets die Dämmung sehen kann. Positiv dagegen das Bild bei geschlossener Tür. Dämmung und Filz liegen bündig innen an der Türdichtung an. Die zweite verwendete Herangehensweise hat den Nachteil der sichtbaren Dämmung nicht, dafür muß man aber allerdings zwei möglichst parallele Schnitte machen. Der zweite Schnitt, der des Filzes, soll er den sauber sein, erfolgt dann kräftig direkt auf dem Lack. Außerdem ist nicht gewährleistet, dass die Kante der Dämmung nach bekleben auf ganzer Länge gleichmäßig bleibt und nicht wellenförmig je nach Klebedruck auf und ab geht. Für kleine Stellen war dies für uns ok, aber die lange Kante bei der Dichtung wollten wir nicht riskieren. Wir haben den Filz auf dem Blech auch eher halbherzig mit leichten Schnitten versucht möglichst weit vorzuschneiden und dann wie schon bei der Dämmung erwähnt, an der Klinge abgerissen. Ein sauberer Schnitt ist es dadurch nicht geworden, aber dem Lack hat es auch nicht geschadet. Die untere Holzplatte wird noch bezogen, bei den Ausschnitten oberhalb des Fensters und neben dem großen Öffner (Zugang zu einem Kabel und Türöffnungsgestänge) überlegen wir noch, ob wir sie jetzt schon freischneiden und dann wieder abdecken, oder warten bis man an die Stelle mal rankommen muss

So, nach all dem Geschreibsel würde es uns sehr interessieren, wie Ihr Eure Türen verkleidet habt bzw, verkleiden wollt. Eine Tür steht bei uns noch an. Bei allem, was ich bislang im Netz und so fand, waren die oben genannten Details nie so richtig erwähnt. Die Schnitte bei den Kabeln der Heckscheibenheizung hoffe ich mit der Filznadel auch noch etwas besser kaschieren zu können. Darin soll die Frau von @T2a, wie ich hier die Tage las, eine Meisterin sein. Ich wußte bislang nicht einmal, dass sowas überhaupt möglich ist.

Liebe Grüße

Thorsten

P.S. kann man die Bildsortierung beeinflussen? Bildnummer, bzw. Datum sind unten ignoriert
Dateianhänge
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Ilona 153 gefällt dies
#2
So ists bei mir:
viewtopic.php?p=40097#p40097

Mir war vor allem wichtig, im Innenraum, also Schlafzimmer, keinen Spalt zwischen den Türen zu haben.
Und so gibt es auch keine offene Kante an den Rändern.

Um's Fenster rum ist das bei dir natürlich schicker.
#3
Hallo Thorsten, sieht doch top aus!
So ähnlich hatte ich es auch vor, aber ich wollte noch den restlichen Rips-Teppich der Seiten- und Dachverkleidung aufbrauchen. Der ist kaum dehnbar und so musste ich im Bereich der gerundeten Fensterrahmen stückeln. Die Alternative, dicke Holzrahmen einzubauen, damit ich mit dem Teppich plan arbeiten kann wollte ich auch nicht. Dann wären mir die Fenster optisch zu klein.
Aber wichtig ist tatsächlich die Verkleidung des Blechrahmens rund um das Fenster wg. kalter Luft im "Schlafzimmer".
Und ebenso wichtig, daß die Verkleidung innen VOR der Gummidichtung endet. Sonst zieht sich der Filz bei Nässe unter der Dichtung hinweg wie ein Docht voll Wasser und die Verkleidung wird nass.
Gruß Manfred
Winterhausen gefällt dies
#4
Zum anbringen von Filz an Türen und Schiebetüren: viewtopic.php?f=12&t=1538&start=150#p26773
Folgende Vorgehensweise: Schiebetür geschlossen und die Kante der Dichtung mit Edding aufs Blech gezeichnet. Danach mit Malerkrepp außen drumherum abgeklebt und dann den Filz wie üblich mit Sprühkleber aufgebracht. Zur Hilfe habe ich die Schiebetür hinten ausgehangen und etwas geklappt.

Anschliessend löst man das Malerkrepp und schneidet direkt an der Kreppkante mit einer richtig scharfen Klinge. Sowas wie Tajima Razer Black. Am Ende nur noch den Edding vom Blech entfernen und das Ergebnis bestaunen :smiley:
Gruß Rico
Mighty007 gefällt dies
#5
@calalalaudio Deine Lösung hatte ich auch mal angedacht und fand sie auchziemlich gut. Beim näheren Betrachten sah ich dann, dass der Rahmen zur Fahrzeugaussenseite sehr schmal und somit zerbrechlich geworden wäre. In dem Teil der Tür muss die Platte ja auch gebogen und dan irgendwie fixiert werden. Sichtbare Schrauben haben wir wo immer möglich zu vermeiden versucht. Auf die Idee das Problem durch eine U-förmige Platte zu lösen bin ich dann aber nicht gekommen. Da kann man mal wieder sehen, rechtzeitig schlauer machen hilft. Den Spalt zwischen den Türen wollen wir auch abdecken. Meine Frau schlug vor das mit der Dämmung zu machen. Also nicht wie bei der schon fertigen Tür die Dämmung um die Ecke auf die schmale Seite zu ziehen, sondern sie überstehen zu lassen. Die schmale Seite, also die im Spalt, wird mit einem zweiten Streifen dann ebenfalls gedämmt. Dieser Steifen soll dann 90° abgewinkelt und von hinten gegen den anderen überstehenden Teil geklebt werden. Die Idee finde ich eigentlich recht gut, ich habe nur etwas Bedenken, ob das Ganze auf Dauer hält, oder Ein- Abreissen könnte. Auch weiß ich nicht, ob diese Zunge dann tatsächlich den Spalt abdeckt, oder das Bestreben des abgewinkelten seitlichen Streifens sich zu strecken dafür sorgt, dass das Ganze dann in so etwa 45° vom Spalt wegdrängt. Wir werden es wohl vorab testen.

@Bastelfreak Ich bin ja nicht wirklich unzufrieden mit unserer Arbeit. Zumal wir sowas vorher noch nie gemacht haben ( wie die meisten hier wohl). Und im geschlossenen Zustand gefällt es mir tatsächlich auch recht gut. Es ging mir halt um die Kanten. Die finde ich eben unglücklich und von daher wird es mir wahrscheinlich auch jedesmal in Erinnerung gebracht, wenn ich die Türen öffne.
Die Lösung mit einer Verkleidung per Holzplatte, die sich auch nach innen um das Fenster herum anlegt hätte ich tatsächlich sehr gut gefunden. Obwohl ich wie Du finde, dass das Fenster dadurch optisch deutlich eingeengt wird. Den Vorteil hätte ich hier aber auch darin gesehen, dass man nachträglich relativ leicht mal eine "Doppelverglasung" hätte installieren können. Die ungedämmten Echtglasfenster machen ja einen nicht unbedeutenden Anteil der Türfläche aus.

Liebe Grüße

Thorsten
#6
Hallo Thorsten,
ich kann inzwischen von einigen "Winterübernachtungen" mit und ohne Türverkleidung berichten. Früher waren nur die Kunststoffeinsätze der großen Türdurchbrüche von hinten mit 10 mm Armaflex isoliert. Die lackierten Fenterrahmen waren morgens zwar beschlagfrei (nachts mit Standheizung), aber im Bett spürte man deutlich die kalten "Fallwinde" am Blechrahmen und dem Tür-Zwischeraum. Nach der Dämmung des Rahmens bis in den Türspalt mit 10 mm Armaflex + Rippsteppich war es deutlich besser. Vor dem Fenster habe ich ein beschichtetes Springrollo. Für die Übergangszeit reicht das durchaus, aber im Winter kommt zuviel kalte Luft vom Fenster rechts/links am Rahmen vorbei. Richtig was gebracht für die paar "richtig kalten Nächte" haben passend zugeschnittetene 20 mm Styrodurplatten, die stramm vor die Glasscheiben gepresst werden. Dann fehlt nichts mehr (selbst bis -15°C probiert). Wenn dagegen das Rollo seitlich in einer schmalen Führung läuft und unten dicht abschließt, ist es fast so gut wie ein Styrodureinsatz. Das hat mich in meinem Thermografiebericht bei den hinteren Seitenscheiben selbst überrascht.
Gruß Manfred
gstar2002 gefällt dies
#7
@Rico_KN Ich habe es im Prinzip genauso gemacht, wie von Dir oben beschrieben. Bis auf den letzten Schritt eben. Ich hatte auch zuvor schon die Bilder auf Deiner Seite gesehen und das Ergebnis gefiel mir sehr gut. Du hast das Filz aber ohne Dämmung direkt auf das Blech geklebt, oder? Vielleicht hätte ich den Text aufmerksam lesen sollen. Malerkrepp lösen und erst dann und nicht auf dem Blech schneiden. Super und simpel, wenn ich jetzt drüber nachdenke, bin ich aber nicht drauf gekommen. Ich fürchte allerdings, dass ich bei uns wegen der mit dem Filz verklebten Dämmung beim Abklappen dann quasi auf Gehrung schneide, wodurch die Kante mit der Dämmung dann noch sichtbarer wird, oder habe ich es doch nicht richtig verstanden? Versuch macht kluch, ich werde es mal testen. An den Stellen, wo der Filz aufs Blech kommt wird es aber genau so gemacht.

@Bastelfreak Ausgiebige Winterfahrten stehen bislang bei uns (noch) nicht auf dem Zettel. Eigentlich ist Portugal, wo wir auch einige Jahre gelebt haben, in erster Linie das Ziel des Weges. Wobei natürlich auch Wochenendfahrten und die dann wohl auch im Winter fest vorgenommen sind. Wie unangenehm kalt es dann tatsächlich werden kann muss sich zeigen. Die paar Frosttage letztens haben wir im Auto gearbeitet. Die Heizung lief und mir wurde schnell zu warm. War aber eben auch nicht Norwegen im Winter. Was meine Frau derzeit favorisiert (sie mag den Gedanken an Plexiglas vor dem Fenster nicht und war von der Doppelverglasung nicht begeistert) wäre ein dicker Wollvorhang vor dem Fenster, der sich morgens für den Blick raus schnell beiseite schieben läßt. Der wäre auch recht einfach am Schränkchen über den Hecktüren anzubringen. Zumindest bei uns im Haus funktioniert das recht gut. Wir mögen es gern offen, daher haben wir auf Türen weitestgehend verzichtet, was rückblickend etwas dumm war, zumindest für das Schlafzimmer. Bei offenem Fenster im Winter kommt das nicht so gut, wenn der Rest des Hauses auskühlt. Der Vorhang hilft hier tatsächlich merklich.

Liebe Grüße

Thorsten
#8
Hi Thorsten,

ich habe auf den Randbereichen auf Dämmung verzichtet ja.

Genau, erst Malerkrepp abziehen und Stück für Stück schneiden. Mit Dämmung würde ich vermutlich zuerst anzeichnen, dann Dämmen direkt an der angezeichneten Kante entlang und dann Filzen.

Viel Erfolg :thumbsup:

Gruß Rico
#10
Hallo, gibt es hier jemanden der die Hecktür und Schiebetür komplett mit Holz verkleidet hat (beim H3)? Mir schwebt vor ggf. die Hecktüren jeweils aus einem Stück 6mm Birke Multiplex zu machen, irgendwie schwierig ist es natürlich bei den Fenstern bzw. schwierig sich vorzustellen wie das aussieht, da man logischerweise nicht das Holz ums Blech bis hin zu den Fenstern ziehen kann.
Aber mich würde interessieren ob es schöne Holzlösungen gibt, ich hatte eigentlich vor auf Filz zu verzichten (mag die Optik nicht so gerne).
Viele Grüße, Tadzio