Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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von farnham
#1
Wie aus meiner Signatur ersichtlich, bin ich aktuell in der Detailplanung meines Ausbaus. Ein sehr grundlegendes Problem, im wahrsten Sinne des Wortes, schiebe ich allerdings noch vor mir her: den idealen Fußboden- und Deckenaufbau. Beides hängt eng mit ein ander zusammen, untrennbar mit einander verbunden durch meine "Bauhöhe" von ca. 1.90m.

Ich habe heute mal ein paar Styrodurplatten verschiedener Stärken in den Bus geworfen und mit doppelseitigem Klebeband etwas Pappelsperrholt (6mm) an die Dachsparren geklebt und muss leider sagen: nicht allzu üppig, die Höhe des H2-Dachs. Mit 20mm über den Rippen am Boden und 6mm am Dach komme ich grob klar, 40mm am Boden führen aber definitiv zu Störungen der Frisur. Und in der gedachten Dusche zu Verrenkungen.

Ich bin daher auf der Suche nach dem dünnstmöglichen Bodenaufbau, der eine gewisse Wintertauglichkeit verspricht, ohne Feuchtigkeits- und Kondensationsprobleme zu verursachen. Komplett indiskutabel sind leider die üblichen Lattenkonstruktionen - 40mm plus noch eine dicke Bodenplatte plus Belag sind einfach nicht drin. Mut macht mir allerdings der Beitrag Beitrag von @Rico_KN, der (fast) nur zwischen den Rippen des Bodens mit AF gedämmt hat und darauf Styrodur verlegt.

Nun bin ich durch Zufall gerade auf eine [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] gestoßen, die eigentlich im Hausbereich zur Relaisierung einer dünnen Fußbodenheizung verwendet wird. Es gibt sie wohl mit 10 und 16mm Stärke, die Heizungsrohre sind 8mm-Typen. Der Aufwand für eine Warmwasserheizung mag zunächst abschrecken, aber bekanntlich ist der Fußboden der mit Abstand kälteste Teil im Camper. Wenn dieser großflächig warm ist und somit auch Schränke, Stau- und Technikfächer beheizt sind, sollten sich eigentlich viele Kondensations- und Kälteprobleme mit der aufsteigenden erwärmten (und damit getrockneten) Luft in Wohlgefallen auflösen. Eine Luftheizung zum schnellen Aufheizen gibts natürlich zusätzlich - hat der Sprinter schon.

Darauf wäre mir irgendwas wie Klick-Vinyl in der Badausführung am liebsten (wasserdicht, hart, formstabil). Braucht es darunter eigentlich noch zwingend Holz und wenn ja wozu? Möbel möchte ich nicht am Boden verschrauben, irgendwelche festen Wände sind aktuell nicht geplant. Das hohe Gewicht von dem Zeug ist mir bekannt und bewusst, relativiert sich aber beim Verzicht auf 50kg Siebdruck und auch das eingesparte Armaflex und die Lattung summieren sich.

So - nun bin ich mal auf eure Meinungen gespannt - hat sowas in der Art schonmal jemand probiert?

PS.: apropos Gewicht: nach dem Entkernen war ich heute auf der Wage: 2310kg leer bzw mit >70l fuel on board. Wenn man mal 300kg für zwei Insassen und Ladung frei lässt, sollten somit knapp 900kg Ausbaureserve bestehen. Damit sollte die eine oder andere kleine Sünde drin sein (Wasserheizung, Klick-Vinyl, große Batterie).
#2
Finde die Idee grundsätzlich interessant - so kannst Du auch eine schöne Heizschleife als Frostschutz durch die Garage legen. Die Frage ist immer: welche Heizung? Die Autoterm flow kann an und aus mit 5kw - da solltest Du dir noch einen größeren Wasserboiler als Pufferspeicher zulegen, damit Du eine große Hysterese hast und die Heizung nicht ständig an/aus geht. Der Anschluss an den Motorkreislauf sollte getrennt laufen über einen Wärmetauscher, denn bei einem Vorlauf von ca. 80° wirst du wortwörtlich wie auf heißen Kohlen laufen... :grin:
#3
Hartschaumplatten und klickvinyl dürfte für mein Dafürhalten machbar sein. Aber die Möbel so gar nicht am Boden befestigen, stelle ich mir spannend vor :thinking:
Bei Wasser direkt im Boden, würde ich aber die sicken bewusst nicht mit Dämmung blockieren, sondern als mögliche ablaufrinnen offen lassen.
Wie möchtest du es denn realisieren, wenn der Wagen im Winter ungenutzt bleibt. Das Wasser entleeren, oder ständig für einen gewisse Heizleistung sorgen?
#4
Garage ist im Layout eigentlich nicht vorgesehen, da kein Festbett geplant ist (dafür umso mehr Schrankplatz). Aufgrund des Aufbaus wird die Heizung aber vollflächig die gesamte Bodenplatte einnehmen (evtl. engerer Rohrabstand im Gang). Die konkrete Heizung wird sich finden, ein Einbauplatz ist auch schon lokalisiert. Der Sprinter kann wohl serienmäßig mit zwei Eberspächer-Wasserheizungen plus einer Luftheizung bestellt werden (links neben Rahmen, Fahrzeugmitte). Da meiner nicht nur eine Luftheizung, sondern auch eine Wasser-Standheizung mit Zuheizfunktion hat, liegen die Schläuche fürs Kühlwasser sogar schon dort. Leider lässt sich diese Wasserheizung wohl nicht so ohne weiteres verwenden und aus dem Fahrzeug raushacken (durch Einbau einer neuen Steuerung) möchte ich sie auch nicht.

Falls ich das so umsetze, wird auf jeden Fall ein Thermostat-Mischer in den Fußbodenkreis kommen, zumal die Styro-Elemente über 80°C oder so sicher auch nicht allzu glücklich sind. Weiterhin wird es natürlich ein paar Luft-Wärmetauscher bzw. Heizkörper unterm Bett und in der Dusche geben. Der Warmwasser-Boiler kommt dann natürlich auch mit ins System als Puffer.

Apropos Standheizung ab Werk: ich bin schockiert, wie laut die von Mercedes verbauten Eberspächer-Heizungen sind - der Eurofighter beim direkten Überflug ist leiser. Meine Planar mit 2x Ansaugdämpfer und einmal Webasto Auspuff in meinem anderen Fahrzeug ist ein absolutes Flüsterding dagegen.
Zuletzt editiert von farnham vor 3 Jahre, insgesamt 2 mal editiert.
#5
svenotzer hat geschrieben: vor 3 Jahre Hartschaumplatten und klickvinyl dürfte für mein Dafürhalten machbar sein. Aber die Möbel so gar nicht am Boden befestigen, stelle ich mir spannend vor :thinking:
Aufgrund des geplanten Mittelgang-Layouts drängt sich eine Befestigung an den Längsträgern der Seitenwände des Sprinters geradezu auf. Der Bau der Möbel-Korpusse ist nach jetzigem Stand der Dinge mit Item-Profilen geplant, eine gewisse Eigenstabilität und Lastverteilung auf den Fußboden ist also gegeben.
svenotzer hat geschrieben: vor 3 Jahre Bei Wasser direkt im Boden, würde ich aber die sicken bewusst nicht mit Dämmung blockieren, sondern als mögliche ablaufrinnen offen lassen.
Wie möchtest du es denn realisieren, wenn der Wagen im Winter ungenutzt bleibt. Das Wasser entleeren, oder ständig für einen gewisse Heizleistung sorgen?
Das Abfluss-Thema ist grundsätzlich ein Argument. Ich befürchte nur, dass das nackte Blech und die stehende Luft in den Sicken bei nicht laufender Heizung dort zu Kondensation führt. Winter-Standzeiten sehe ich eigentlich als unproblmatisch an, da das Fahrzeug eine "Garage" mit Stromanschluss haben wird und es dort wenn überhaupt nur wenige Tage im Jahr Frost hat. Weiterhin setzt man in den Wasserheizungen wohl kein reines Wasser, sondern ein Glykolgemisch ein.
svenotzer gefällt dies
#6
Find die Idee sehr geil. Vinyl direkt auf die Platten :thumbsup:
Denk nur bitte an die starke Ausdehnung von Vinyl, in der Regel ist es nicht für direkte Sonneneinstrahlung gedacht. Glaube @JoeKW hatte damit mal schlechte Erfahrungen gemacht.

Der PVC den wir verlegt haben, wäre ebenfalls geeignet. Belag mit der Eignung für Flughäfen und Hotels aber eine dünne Holzplatte würde ich wohl dennoch darunter legen um die Übergänge und ein Verrutschen der Platten nicht zu merken. 4mm sollten aber völlig ausreichen.

Wir haben ja den oben beschriebenen Bodenaufbau und würden es jederzeit wieder so machen. Auch die Kombination von unterschiedlichen Materialien (Armaflex und Styrodur) erhöht nochmal den Wärmeübergangswiderstand.

Ganz ohne am Boden befestigen würde ich auch nicht machen aber es muss ja nicht immer verschrauben sein. Kleben mit Sika 521 wäre ja auch eine Option oder man müsste mal testen ob man zum Beispiel Nietmuttern oder Rampamuffen im Vinyl einbringen kann.

Für den Winter musst du auf jeden Fall für eine saubere Entleerung sorgen oder dauerhaft beheizen. Letztes ist natürlich alles andere als Klimafreundlich :smile:

Gruß Rico
#7
svenotzer hat geschrieben: vor 3 JahreWie möchtest du es denn realisieren, wenn der Wagen im Winter ungenutzt bleibt. Das Wasser entleeren, oder ständig für einen gewisse Heizleistung sorgen?
Frostschutz. Entweder das edle Zeug von Alde oder was günstiges für Solaranlagen.
svenotzer gefällt dies
#8
Das Bestreben, möglichst viel Stehhöhe zu behalten, verstehe ich ja. Aber die Fußbodenheizung ist, glaube ich, ist keine gute Idee. Durch die fehlende Dämmung unterhalb der Rohre geht der Großteil der Wärme in den Blechboden und somit nach draussen.
Für einen konventionellen Fußbodenaufbau braucht es keine 40 mm hohen Latten + Siebdruckplatte.
Mein Fußbodenaufbau besteht aus 20 mm Dämmung + 9 mm Siebdruckplatte.

Zum Thema Gewicht: 300 kg für Insassen + Ladung ist nicht viel. Ich war letzten Sommer auf der Waage mit "weitgehend gepacktem" Fahrzeug. Es fehlten nur noch Kleinigkeiten wie Küchenkram und andere Sachen, die bis zur Abfahrt noch im Haus gebraucht wurden. Ich habe diese dann einzeln beim Einpacken gewogen. Beim Aufaddieren der Einzelgewichte dachte ich, der Taschenrechner ist kaputt. War er aber nicht, das bisschen Kleinkram hat mal schlappe 85 kg gewogen.
IMG_4988.JPG
#9
farnham hat geschrieben: vor 3 Jahreder aufsteigenden erwärmten (und damit getrockneten) Luft in Wohlgefallen auflösen
das ist nicht so ganz korrekt, dass warme Luft automatisch trocken ist. Ganz im Gegenteil: warme Luft kann viel mehr Wasser aufnehmen, als kalte Luft. Der Wasseranteil wird sich dann an den kälteren Dach- und Wandstellen als Kondensat abscheiden.
#10
Hallo Holger,
die dickste Bodenisolierung bringt nichts, wenn die Luft unmittelbar darüber auch kalt ist weil sie "ruht", also kann sie auch dünn sein.
Ich habe einen Doppelboden und der ist erst einigermaßen "wohnlich", seit ich etwas Warmluft in Bodennähe ausströmen lasse.
Ich denke, eine Mindestisolierung (10 mm Armaflex o.ä. ?) plus trittfeste Bodenplatte (Sperrholz + PVC-Schaumbelag oder Kork isolieren auch) sollte schon sein. Aber vor allem, bring bewegte warme Luft dorthin! Bodenbelag und Armaflex sind dann einigermaßen Dampfsperre nach unten und am Boden wird der Taupunkt wohl kaum unterschritten. Die Luftzirkulation in den Sicken am Boden zur Austrocknung halte ich eher für Wunschdenken. Schau, daß du den Bodenbelag speziell hinten DICHT mit dem Bodenblech verklebst. Unsere Wagen stehen hinten oft höher und eingeschlepptes Wasser (Türabdichtung hinten) kriecht dann unter die Bodenplatte.

Das Thema "Heizung wie ein Düsenjet" kann ich um die Webasto Thermo Top C erweitern. Irgendwann habe ich mal den Lärm lokalisieren wollen und die innere Radhausabdeckung vor der Heizung ausgebaut. Was soll ich sagen? Deutlich leiser, kein Vergleich.
Alles wieder eingebaut, Lärm wie gehabt. Nun manchmal leise(r), manchmal laut, je nach Außentemperatur?
Das könnte die im Internet genannte Ursache von Ansaug-/Abgas-Resonanzen in der Einbauumgebung bestätigen. Je nach Temperatur sind die Kunststoffteile verschieden hart? Bei etwas besserem Wetter werd ich noch mal druntersteigen, wenngleich der derzeitige "Leidensdruck" nicht allzu groß ist.

Gruß Manfred