Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Nachdem ich gerade mal wieder über ein Youtube-Video gestolpert bin, wo das Zeug verbaut wurde: hat das hier schon mal jemand verbaut? Von den Eigenschaften her klingt es ziemlich gut (hydrophob, nicht schimmelnd), thermische Dämmwirkung dürfte ebenfalls nicht schlecht sein. Und gerade die Schalldämmung kann kaum gut genug sein im Camper, falls man doch mal eine Nacht nicht ganz so ruhig steht. Preislich ist es sicher nicht günstiger als Armaflex, aber vielleicht im Kastenwagen etwas einfacher zu verarbeiten.

Das Googlen nach Beschaffungsquellen ist etwas anstrenegend, da die Millionen Mützen und Handschuhe die Ergebnisse reichlich verderben. Wenn man jedoch nach den Bestellnummern sucht, findet man recht schnell Quellen in D und China.

Produktbroschüre: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Seite von 3M: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
#2
Aus diesem Zeug sind die Dämmmatten z.b. fürs Fahrerhaus, gibts auch als Mattenware beim fritz b.
#3
Aus diesem Zeug ist meine Bettdecke im Camper - die bisher beste, die ich im Leben je hatte. Nur nicht für jemanden geeignet, der oder die keine leichtgewichtige Decke mag.

Es gibt aber inzwischen ähnliche Produkte ohne Markennamen, die den Vergleich wohl nicht zu scheuen brauchen.
#4
Naja Leute nicht einfach jedes Akustikvlies gleichsetzen. Das ist ein Äpfel und Birne Vergleich. Oftmals wird einfaches Faservlies benutzt aus recycelten Baumwollmaterialien. Das 3M Vlies ist schon was anderes und synthetisch.

Aber zum Thema: Das Vlies ist nur für Absorption also Luftschall geeignet. Generell gibt es davon im Kastenwagen genug aber die primär Störquelle sind die riesen Blechflächen die beruhigt werden müssen. Die werden angeregt beim Fahren oder auch wenn es draußen zu laut ist. Dann prallt der Luftschall ans Blech, versetzt das in Schwingung und überträgt das ganze an den Innenraum.

Also das Vlies allein wird nur bedingt was bringen aber in Kombination mit zum Beispiel Alubutyl wird es richtig angenehm leise.

Zur Wärmedämmung kann man nix sagen. 3M gibt in den Datenblättern überhaupt nix an zur Wärmeleitfähigkeit. Ich denke auch nicht das es zur Wärmeisolation gedacht ist, sondern das man heiße Bauteile damit umwickeln kann und somit ein direktes Berühren verhindert.

Gruß Rico
#5
Ich denke auch, dass das in erster Linie als akkustische Isolation gedacht ist und als solches wird es ja auch angepriesen. Was ich aber bemerkenswert finde: es ist offensichtlich genau dafür gedacht, in Hohlräume einer Autokarosserie mit direktem Kontakt zum Blech "gestopft" zu werden. Im Gegensatz zu Armaflex und Co hat es trotzdem einen offene Struktur, so dass garantiert kein Wasser dahinter gefangen bleibt. Das man darauf natürlich im Gegensatz zu AF eine Dampsperre braucht, liegt auf der Hand. Aber die Fummelei mit dem Armaflex im Kasten ist ja auch nicht ohne.
#6
Thinsulate stopfen … genau damit zerstört man die Struktur, die einer Daune ähnlich ist und damit auch die Eigenschaften.
Wer seinen Schlafsack,
schön komprimiert übers Jahr im Schrank lässt, braucht sich über kalte Füße im nächsten Urlaub nicht wundern.
Ob es dann zum Schallschutz noch taugt, weiß ich nicht, zum Dämmen jedenfalls nicht.
Erfindet aber nur jeden Tag das Rad neu. Scheint ein menschliches Feature zu sein :grin:
#7
Rico_KN hat geschrieben: vor 3 JahreZur Wärmedämmung kann man nix sagen. 3M gibt in den Datenblättern überhaupt nix an zur Wärmeleitfähigkeit.
Richtig, mehr brauch man da glaube ich nicht zu wissen. Und was die Eigenschaften hydrophob und nicht schimmelnd angeht: nur weil die Fasern kein Wasser aufnehmen, heißt das nicht das diese nicht sacknass sein können. Und wenn organische Verschmutzungen in der Dämmung landen, dann können die natürlich auch schimmeln, genauso wie deine Holzverkleidung.
#8
malinke hat geschrieben: vor 3 JahreErfindet aber nur jeden Tag das Rad neu. Scheint ein menschliches Feature zu sein
Naja, nur mit "hammer scho immer so gemacht" würden wir noch in der Höhle ums Lagerfeuer tanzen. Oder aber wir würden unsere Camper immer noch mit einer Mischung aus Styropor und Steinwolle dämmen, wie einen alten Wohnwagen aus den 70ern ;)

Das Stopfen war natürlich nicht wörtlich gemeint, daher die "Gänsefüßchen" (wehe es kommt jetzt einer mit Tierquälerei). Aber der Gedanke an einen nassen Lappen ist mir in der Tat auch noch unbehaglich. Nichtsdestotrotz scheint das Zeug auf der anderen Seite des Atlantiks relativ populär zu sein. Aber vielleicht haben die Amis ja nur noch kein Armaflex erfunden.
#9
Ich hätte auch bedenken, dass alles was da reingestopft wird (eventuell ginge ja auch Rinderhack) der Schwerkraft folgt und es dann nur untenrum dämmt. Oder es wird wirklich so satt reingestopft, dass es komplett komprimiert ist.
Wir hatten ja neulich auch eine Kollegin hier, die etwas Alternatives verwenden wollte. Leider hört man davon nie wieder etwas, schon gar keine Langzeiterfahrung.
Euch einen schönen Abend, M.
Rico_KN gefällt dies
#10
Ja, die Diskussion gibt es immer wieder. Ich kann auch verstehen, wenn Leute kein Armaflex wollen, denn richtig klar ist ja nicht, was da drin steckt und wie gesund es ist. Entwickelt wurde es zumindest für etwas anderes. Aber es gibt mit Xtrem Isolator von Reimo ein genau dafür entwickeltes Produkt aus PE-Schaum. Und Polyethylen ist ja nicht gerade Gefahrgut.

Das Problem bei allen sonstigen mir bekannten Alternativen ist die Wasseraufnahme bzw. fehlende Dampfsperre. Das bekommt man auch nicht nachträglich gebastelt. Und bei mehreren Personen oder nassen Handtüchern im Camper kommt schon einiges an Wasser in die Luft. Zumal Schimmelsporen auch nicht gerade förderlich für die eigene Gesundheit sind.

Zu Thinsulate: das besteht aus Fasern. Ob sich das nicht losrüttelt und man das dann im Schlaf einatmet? K.a. Der Use Case vom Hersteller scheint mir klar ein anderer. Dann doch lieber was aufgeschäumtes. Und Feuchtigkeit wird sich auf jeden Fall bilden.

Auf der anderen Seite wird das lackierte Blech vom Bus einem auch nicht sofort wegrosten. Daher kann man vermutlich schon etwas anderes nehmen, muss sich aber dann damit abfinden, dass sich Feuchtigkeit niederschlägt und dafür sorgen, dass diese ablaufen und alles wieder trocknen kann.

Wenn man z.B. XPS/Styrodur (Vorsicht Flammschutzmittel) oder gar EPS/Styropor (Vorsicht Wasseraufnahme/Schimmel) auf einer Unterlattung hinterlüftet anbringt, verliert man zwar Platz und hat keinen Schwingungsdämpfer auf dem Blech, aber ich könnte mir vorstellen das ginge vielleicht.

Nur wofür die Experimente? Die selbstklebende Dämmung auf die großen Flächen zu Packen ist wirklich super easy und in jeder Hinsicht effektiv. Und das übertrifft die Dämmung der meisten Seriencamper um Längen. :thinking: