Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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von Trouba
#1
Hey Leute,

wir sind gerade mitten am Ausbauen und Dämmen. Auch bei Temperaturen von -2 bis 5 Grad geht es mit dem Armaflex eigentlich ganz gut voran. Wir achten immer darauf dass der Untergrund trocken und sauber ist, da wir jedoch auf der Straße ausbauen sind unsere Möglichkeiten zum Erwärmen des Autos sehr begrenzt.

Jetzt habe ich heute erfahren, dass die "optimale" Verarbeitungstemperatur von Armaflex bei +15-20 Grad liegt. :/

Hat jemand Erfahrungen mit Winterausbau und Dämmen? Ist das Armaflex beeinträchtigt? Können daraus in Zukunft Probleme entstehen?

Armaflex ließ sich bisher gut adaptieren, die Luft gut verstreichen, wir haben das Gefühl es passt eigentlich...

Liebe Grüße
Valentin
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von martin.k
#2
Hi,

ich selbst habe noch kein Armaflex verarbeitet, habe aber gerade gestern im Buch von Ulrich Dolde gelesen, dass Armflex bei Wärme sich ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht. Einen Wert in Millimeter je Grad Celsius habe ich nicht.

Es könnte also in der Tat clever sein es bei mittleren Temperaturen zu verarbeiten, damit sich die Ausdehnung/Schrumpfung vermittelt.

Oder: Es ist clever von Euch jetzt zu kleben, dann sind alles Übergänge schön dicht aneinander.
Hoffen wir das es bei warmen Wetter sich durch die Ausdehnung nicht vom Blech wegdrückt.

Allen bekannt sollte sein, dass es besser ist die Plattenstöße zu überkleben (Alufolie oder 3mm Armaflex, jeweils von der Rolle). Hier hat es sich wohl bewährt, die Klebestreifen noch mit dem Fön nachzubehandeln um den Kleber "anzuweichen" damit er sich gut mit dem Untergrund verbindet.

Gruß
Martin
#3
Hallo Martin,
bei den jetztigen Temperaturen Isolation zu verkleben halte ich nicht für gut.
Das allerwichtigste ist wie schon gesagt die Temperatur. Die aber auch nur bedingt durch die verminderte "Klebrigkeit" des Armaflex, als vielmehr das Kondenswasserproblem direkt beim Kleben. Dein Atem, warme Hände und sonst was reichen aus und an den kalten Blechflächen entsteht ein hauchdünner Kondensbelag als Trennfilm. Darauf klebt nichts vernünftig. Bei Temperaturen über 18°C gibt es dagegen kein Kondenswasserproblem (außer du hauchst direkt auf die Fläche wie beim Brilleputzen).
Die Ausdehnung/Schrumpfung des Armaflex je nach Temperatur ist richtig. Aber das Ganze liegt im Bereich der elastischen Verformung des Armaflex iund ist nach meiner Einschätzung harmlos. Viel mehr "Schaden" kann man beim Bekleben selber anrichten (Sommer oder Winter egal). Das Armaflex KEINESFALL DEHNEN (beim Glattstreichen), diese Dehnung holt sich Armaflex wg. der Elastizität zurück und es bleiben Spalten.
Diese Spalten unbedingt überbrücken. Wenn ordentlich geklebt wird reicht dazu sogar Textil-Klebeband. Das hat aber (speziell bei Kälte) Haftprobleme und löst sich nach einigen Tagen wieder. Abhilfe: Mit Fön/Heißluftgebläse die beklebten Bereich stark erwärmen (bis Klebestreifen leichte Blasen wirft) und im heißen Zustand mit Handschuh/Lappen andrücken. Das hat sich bei mir sehr bewährt und hält auch später so gut, daß beim Abziehen die obere Schicht Armaflex "mitgeht".
Gruß Manfred
von Trouba
#4
Oh weh. Hoffen wir mal das alles gut geht. Vorerst haben wir jetzt das Dämmen eingestellt und müssen glaube ich das ganze beobachten. Drückt die daumen, dass nix passiert :worried:

Hat irgendjemand im Winter gedämmt und negative Erfahrungen/ Folgeprobleme festgestellt? Wenn ja, welche? Worauf sollten wir achten?

Merci
#5
Ich halte es auch nicht für optimal, bei niedrigen Temperaturen zu kleben. Wegen des Kondenswassers und weil die meisten Klebstoffe dann nicht Ihre volle Kraft entfalten können oder extrem langsam trocknen. Gilt auch für Sika und Co.

Auf der anderen Seite braucht Ihr aber auch nicht in Panik ausbrechen. Armaflex klebt so gut, das man es normalerweise nicht mehr zerstörungsfrei abbekommen kann. Da der Kleber gleichzeitig nicht sehr viel halten muss, kann es gut sein, dass es überhaupt keine Probleme gibt.

Und selbst im Worst-Case müsste es sich schon großflächig lösen, damit es ein Problem verursacht. Und dann könntet Ihr es immer noch mit einer zweiten Klebung reparieren.
von Trouba
#6
Wir haben die selbstklebenden Platten XG verwendet. Wir werden es beobachten müssen... Gestern haben wir nur ganz wenig gemacht und abgebrochen. Bei den restlichen Flächen war es stets trocken und hat gut geklebt.

Ich berichte falls sich etwas dramatisches tut, evtl. findet sich ja noch jemand mit Winter-Erfahrungen!?

Schönen Sonntag euch
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von 997
#7
Hallo Valentin,

ist schon alles richtig, was dir hier an Infos gegeben wurde. Ich denke auch, dass es besser ist, bei diesen Temperaturen nicht weiter zu kleben.

Aber auf der anderen Seite ist das auch alles keine Astrophysik und das Auto wird jetzt wegen ein paar loser Stellen der Dämmung nicht gleich zum Totalschaden werden. Schau dir mal an, wie die "Profi-Hersteller" ihre Fahrzeuge dämmen und welche Stellen da frei oder lose bleiben ... und da kümmert es auch keinen.

Warte auf wärmere Temperaturen und besorg dir im Baumarkt für ein paar Euro einen Tapetenroller aus Gummi. Damit drückst du alles nochmal richtig an und dann gehts weiter.

Gruß, Frank
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von bkick
#8
Ich hab in meinem ersten Ausbau im Winter geklebt. ABER: In der Halle!
Ich würde sehr abraten, die empfohlene Verarbeitungstemperatur wesentlich zu unterschreiten. Auch bei Sika, Sprühkleber etc...

Es wird schon vorerst halten, jedoch wird dir das Armaflex an allen Stellen nach einiger Zeit abgehen, wo es Spannungen gibt, also du es etwas ziehen musst.
Das lohnt sich nicht, weil an diesen Stellen später auch immer Kondenswasser entsteht, und deshalb wird auch beklebt um dies zu verhindern.
Also keine halben Sachen machen, Geduld zahlt sich aus.
Ich stehe gerade auch im warmen und schaue was ich sonst noch machen kann, ausser kleben etc. Ich habe gestern meinen Gaskasten zusammengeleimt (geht auch nicht bei 0 Grad) und werde nun noch meine Bettgestelle einölen (auch im Haus, weil es drausen zu kalt ist.)
Ich hätte noch einiges zu Armalflexen und Sikaflexen und Sprühklebern, aber ich warte jetzt einfach mal ab. Selbst wenn du den Kasten mit einem Gasheizer heizst, bildet sich soviel Kondenswasser am Blech, dass du keine Freude hättest. Und beim kalten verkleben, wie Manfred oben schon gesagt hat, wird es immer einen leichten Feuchtigkeitsniederschlag am Blech geben, und das Zeug hält einfach nicht so wie es vorgesehen ist.
Geduld Geduld, es wird sich lohnen!
Ich geh jetzt ölen :-)
von Skyvan
#9
Ich hatte mein Alubutyl an einem kühlen Tag im Bus mit Heizlüfter verklebt. Im Bus war es schon warm und alles hat super gehaftet bis ich zu der Stelle beim Sevel H2 über dem Fahrerhaus gekommen bin. Wie gewohnt habe ich mein Alubutylzuschnitt mit Schwung ans Blech geklatscht um dann leicht verdutzt feststellen zu müssen dass da Null Haftung war. :astonished: Beim drüberfahren mit der Hand war klar das es dort anders als im Rest vom Bus klatschnass war. Also Heizlüfter oben in das Fach gequetscht und nach 10min war es staubtrocken und dann ging es einwandfrei.

Ich finde es hängt immer ab wie flexibel man mit der Zeit ist. Als Rentner kann man warten und muss die Zeit im Winter nicht nutzen. Hat man mehr zu tun ist man froh um jedes Wochenende das man auf Achse mit dem Bus verbringt als damit bei schönem Wetter Armaflex und Alubutyl zu kleben. Mit ordentlichem Einsatz von Heizlüftern bekommt man das auch gut verklebt. Perfekt dann zu dem Busausbau zur Rente :smile:
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von jj79
#10
Armaflex kannst Du bei Mitteltemperaturen von >5°C verkleben (siehe auch [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]). Wenn man das macht, dann sollte man auf gute Belüftung achten, damit nicht die genannte Problematik mit Tauwasser auftritt. Meine Sorge wäre übrigens nicht, das der Kleber versagt, sondern das sich Tauwassereinschlüsse in der Sommerhitze ausdehnen und das AF sich dadurch ablöst.