Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hallo,

ich bin auf der Suche nach dem richtigen Produkt zur Holzbehandlung im Innenraum (also Seitenverkleidungen, Decken, Schränke).
Wichtig sind mir dabei zwei Aspekte:
1) keine gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffe
2) einfache Verarbeitung

Ein dritter Aspekt wäre eigentlich ein guter Schutz der Holzoberflächen (vor Schmutz etc.), aber dieser wird natürlich durch die ersten beiden Aspekte etwas eingeschränt.

In meinem alten Bus habe ich tatsächlich normales Wallnuss Öl aus dem Supermarkt verwendet. Ist von der Verarbeitung her sehr einfach (es wird zum Beispiel nicht hart, wenn man zuviel aufgetragen hat und es dort eine Weile steht), kann einfach mal aufgefrischt werden, wird nicht ranzig und ist natürlich absolut gesundheitlich unbedenklich. Allerdings ist der Schutz nicht überwältigend, man sieht schnell wenn das Kind mal mit der Schuhsohle gegen gebollert hat o.ä.

Daher die Frage, ob Ihr Erfahrungen mit Produkten habt, die sich einfach verarbeiten lassen, gesundheitlich unbedenklich sind und auch noch einen ganz soliden Schutz bieten? Da mir einfache Verarbeitung wichtig ist, bin ich bei Ölen hängen geblieben, auch wenn man öfter was von Lasuren liest. Lass mich da aber auch gerne auf Alternativen ein. Desweiteren ist ja auch Öl nicht gleich Öl (gibt ja Hartöl, Hartwachsöl, Holzöl (ohne hart :-))

Was ich bisher gelesen habe ist:
- Santorin Öl (verwendet meines Wissens @Rico_KN), Preis 30€/Liter
- Ansonsten habe ich mal ein paar Tests angeschaut, von den dort gut bewerteten finden man aber kaum Erfahrungen im Netz (Remmerseco, Kreidezeit)

Viele Grüße, Tadzio
#2
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Ich nutze es in weiß. Die Maserung der Birke kommt noch schön durch. Ich trage es dünn mit einem Lappen auf.
Nach der Trocknung einmal von Hand leicht mit 800er Schleifpapier drüber, dann ist das glatt wie Babypopo.
#3
Ich hätte auch Osmo empfohlen, sowohl das Hartwachsöl als auch das Dekorwachs. Mit letzterem wird die Oberfläche bei mehrfachem Streichen "fast wie gekauft".

Tipp: Auf der Seite von Osmo kannst Du Dir bis zu 5 verschiedene Proben bestellen und das Zeug an einem Stück Altholz testen.

Grüße
Christian
#4
Ja ich verwende das Santorin da es nach meinem Wissensstand das einzige Öl bzw. Produkt ist, dann vollständig ohne Lösungsmittel. also aliphatische Kohlenwasserstoffe auskommt.

Nachteil ist die schnelle Hautbildung und kürzere Lagerzeit bei geöffnetem Gebinde. Es lässt sich super verarbeiten bedarf aber eben wegen vorher genannter Eigenschaften eine gewisse Arbeitsweise. Also Gebinde schnell wieder verschließen usw.

Hat man ein großes Gebinde z.B. 2,5l, sollte man in kleinere Gläser vor dem Arbeiten umfüllen. Ansonsten völlig unbedenklich und unproblematisch und im Nachgang pflegeleicht.

Gruß Rico
#5
Am Ende kommt es darauf an, was du als Ergebnis haben möchtest. Die Öle nehmen unterschiedliche Schutzfunktionen und unterscheiden sich auch optisch.

Ein Test zum Finish und zur Härte unterschiedlicher Öle fand ich https://www.youtube.com/watch?v=duIV9Oe1mDQ&t=45s ganz nett aufbereitet.

Manche stinken bestialisch, die meisten sind aber getrocknet eher unbedenklich für Mensch, Tier und Pflanze, z.B. nach DIN EN 71-3 (Sicherheit von Kinderspielzeug), DIN 53160 (speichel- und schweißecht).

Ich verwende mit Freude die Dekorwachs-Produkte von Osmo für optische Aufbesserung, also um Farbton wie Maserung (hier Fichte, Kiefer ein wenig in Richtung Eiche) hervorzuheben.
IMG_6096.JPG
Um ne stabile Oberfläche zu bekommen sind Arbeitsplattenöle nicht verkehrt, Danish-Oil oder Leinöl-Firnis werden aber auch sehr hart und schön bei jeweils unterschiedlicher Anfeuerung.

Gruß Marc
#7
Wenn es um das verändern von Holzfarben geht, wie Marc das gemacht hat, habe ich gute Erfahrung mit eigens hergestellter Beize gemacht.

Einfach Lebensmittel die von Natur aus Farbstoffe enthalten zusammen mit Pottasche in Wasser aufkochen. Zum Beispiel Walnussschalen, Kirschkerne, Blätter usw.

Natürlicher geht es nicht :grin:

Danach einfach Ölen, fertig.

Gruß Rico
Van of Trinity gefällt dies
#8
Rico_KN hat geschrieben: vor 3 JahreEinfach Lebensmittel die von Natur aus Farbstoffe enthalten zusammen mit Pottasche in Wasser aufkochen. Zum Beispiel Walnussschalen, Kirschkerne, Blätter usw.
Es gibt also doch noch die Druiden! :rofl: Nee im Ernst, interessant: Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen.

Zum eigentlichen Thema: Ich bin auch meist bei Osmo-Produkten gelandet, das klappt ganz gut. Die Trocknungszeitangaben muss man aber eher... naja, geschätzt verdoppeln.

Reine Naturöle brauchen unter Normalbedingungen ewig, bis sie voll durchgetrocknet und klebfrei sind. Alles, was das nicht braucht, hat einen eingebauten Beschleuniger, und ist nicht mehr Natur pur.
#9
mwrsa hat geschrieben: vor 3 JahreReine Naturöle brauchen unter Normalbedingungen ewig, bis sie voll durchgetrocknet und klebfrei sind. Alles, was das nicht braucht, hat einen eingebauten Beschleuniger, und ist nicht mehr Natur pur.
Druide :lol:

Das kann ich so nicht ganz bestätigen. Ich denke da kommt es ganz auf die Verarbeitung drauf an..Ich Öle zum Beispiel so: Erste Schicht richtig satt mit Pinsel oder Rolle auftragen. Je nach Temperatur 5-15min ins Holz einziehen lassen. Dann mit einem Fusselfreien Tuch das Öl wieder abziehen. Ab da dauert es je nach Temperatur zwischen 1h und 24h bis zum kompletten Härten. Die zweite Schicht wird dann dünn mit einem Lappen aufgetragen und ab da kann das Bauteil schon nach einer Stunde eingebaut werden.

Gruß Rico
#10
Für größere Flächen mit nicht ganz so großen Anforderungen, mische mir mein Holzöl selbst an

3/6 Balsam-Terpentinöl
2/6 Leinöl
1/6 Orangenöl
Rico_KN gefällt dies