Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hallöchen!

Ich war neulich bei nem Prüfer zur Ummeldung zum WoMo. Er hat dabei gefordert, dass die Materialien schwer entflammbar sind (irgendwas mit 30 Minuten hat er gesagt).
Dabei bezog er sich auf meine Verkleidung (Günstiges Profilholz vom Baumarkt) sowie die Holz- und Sperrholz-Platten meiner Möbel. Er hat mir empfohlen einen "Branschutz-Anstrich" aufzutragen und beim nächsten mal einen "Nachweis" mitzubringen... :rolling_eyes:

Ich bin nun etwas verunsichert:

1. Ist der Brandschutz wirklich so ein großes Thema? Ich hab weder Heizung, noch vor, innen Kerzen anzuzünden. Da die Elektrik sauber abgesichert ist, gehe ich nicht von Kabelbrand aus. Im gesamten Forum hab ich nichts zu zu diesem Thema gefunden.
2. Wie sieht das rechtlich aus, schreibt die STVZO sowas vor?
3. Sehen das andere Prüfer evtl. lockerer? Empfehlungen in Berlin?
4. Falls ich das ernst nehmen sollte, kann mir jemand einen "Brandschutz-Anstrich" empfehlen bzw. sagen wo ich den bekomme? Das Internet konnte mir bisher nicht wirklich helfen. Stinkt das dann auf ewig?

Ich danke Euch
#3
Genau das, was @rosenzausel geschrieben hat.

Mein erster Probeprüfer wollte das auch. Ich dachte mir - das kann nicht sein. Flux mal bei Vöhringer angerufen, die sind nun mal der größte Lieferant nicht nur für Plattenmaterial für unsere Zwecke, sondern auch für einige Hersteller der Zulieferer für fertige Möbel. War ein sehr kurzer Anruf - es gibt keinerlei Brandschutzanstrengungen auf dem Gebiet. Fertig.
Wenn du mal ne Stunde Zeit hast, schreibe doch mal eine Handvoll Serienhersteller an und lasse dir deren Brandschutzbehandlung der Ausbauten bestätigen. Jede Wette, dass diesen dämlichen Anspruch kein einziger erfüllt!

Edit: Ist das in Berlin die Dekra? Dann wäre [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] möglicherweise interessant, und der sanfte Hinweis darauf, dass keine weiteren Ansprüche erwähnt oder verlinkt sind. Falls man überhaupt diskutieren kann.
Bob_3019 gefällt dies
#4
Das ist ein relativ frisches Thema. Seit der TÜV das in sein Merkblatt geschrieben hat spielen da einige verrückt. Es ist aber eben nur ein Merkblatt und als Handlungsempfehlung anzusehen. Es gibt dafür keine Gesetzesgrundlage und mir ist auch kein gewerblicher Ausbauer bekannt, der in irgendeiner Form versucht dies umzusetzen. Es ist einfach nicht wirksam machbar, da alles was du später mitnimmst sowieso nicht schwer entflammbar ist. Spätestens bei den Kleidern deiner Frau hört der Spaß dann auch defintiv auf. ;)

Nun kannst du versuchen dich mit diesem Prüfer rumzustreiten oder du gehst den entspannteren Weg zu einem anderen Prüfer.

Gruß Thomas
rosenzausel, Bob_3019, svenotzer gefällt dies
#5
Vielen Dank ihr Drei, für die schnellen Antworten! Dann weiß ich auf jeden Fall, was zu tun ist :smile:
Wenn jemand ne gute Prüfstelle in Berlin empfehlen kann, gerne her damit.
#6
mwrsa hat geschrieben: vor 4 Jahre
Edit: Ist das in Berlin die Dekra? Dann wäre [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] möglicherweise interessant, und der sanfte Hinweis darauf, dass keine weiteren Ansprüche erwähnt oder verlinkt sind. Falls man überhaupt diskutieren kann.
Moin Martin, danke für den Link.
Ich war beim TÜV - aber werde demnächst mal bei der Dekra Tempelhof vorbeifahren...
#8
Hi Simon,

fahr doch einfach ins Umland. Da ist viel weniger los und die Prüfer sind viel entspannter.

Ich empfehle DEKRA Genshagen oder Dekra Wildau

Gruß, Frank
Bob_3019 gefällt dies
#9
Diese Prüfer hat scheinbar Brandverhalten und Feuerwiderstandsklassen durcheinander gebracht. Spricht nicht unbedingt für Kompetenz. Die Forderung einer dieser Klassen für Ausbauwerkstoffe ist schon unsinnig, weil diese Anforderungen nirgends gestellt werden.
Es gibt ein uraltes Merkblatt für Womo-Selbstausbauer vom TÜV Ludwigsburg von 1988 oder so. Das kennt sicher der eine oder andere. Da wird unter Pkt. 5.2 gefordert, dass Aussenteile des Aufbaus schwer entflammbar und splittersicher sein sollen. Das dürfte bei unseren Blechkarossen ja gegeben sein. Von Ausbaumaterialien ist da keine Rede. Ich verlinke das mal hier:

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

In der EU-Richtlinie ist von solchen Anforderungen auch keine Rede. Ich würde den Prüfer fragen, in welcher Richtlinie das steht. Oder, wie schon angeraten, die Prüfstelle wechseln.
Bob_3019 gefällt dies
#10
Hallo Simon,
Brandschutz-Maßnahmen sehe ich allenfalls im Bereich Herd/offenes Feuer. Aber da gibt es ja Vorschriften bzg. Abständen zur Flamme.
Als "Brandschutzanstrich" könnte ich Dir allenfalls "Natronwasserglas" oder auch "Kaliumwasserglas" empfehlen. Oma hat es ganz früher zur Haltbarmachung von Eiern genommen. Gibt es in jeder besseren Drogerie. Ist klar wie Wasser, schwerer und etwas dickflüssiger und ist getrocknet praktisch nicht sichtbar. Damit gestrichene/getränkte Oberflächen sind zumindest flammhemmend. Zeitungpapier ist nach der Behandlung nicht mehr brennbar, ein am "hinteren" Ende eingetauchtes Streichholz geht nach Trocknung und Anzünden wie von Geisterhand aus.
Und noch ein Gimmik am Rande: Damit kann man Porzelan fast unsichtbar kleben, auch lose Fliesen durch kleine Fugenlöcher.
Gruß Manfred
Bob_3019 und 1 andere gefällt dies