Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo Leute,
die Temperaturen steigen und ich möchte in den nächsten Wochen gerne meine Dachhaube einbauen. Heute hatte ich endlich mal Zeit, mir mein Dach etwas genauer anzuschauen. Denke die Problematik ist bekannt: Dachwölbung, Stege usw.. Wenn ich meine Dachhaube auf die Stege lege, beträgt der Spalt zwischen Haube und Dach am äußeren Rand etwa 2cm. Diese Differenz mit Dekaseal aufzufüllen, widerstebt mir. Nun bin ich auf der Suche nach geeigneten Alternativen. Für die Sevel gibt es viele tolle Adapterrahmen, für den Crafter eher nicht. Außer man ist bereit 170€ dafür auszugeben.. Ich bin es nicht (insbesondere weil es auch zwei Dachfenster werden).

Nun bin ich hier hier im Forum auf Beiträge gestoßen, in denen Polyoxymethylene als Rahmenmaterial verwendet wurde. Ich musste erstmal googeln was das ist. @Rico_KN hat nach der Zeichnung von @avofix mit POM-C Sickeneinleger gebaut. Das wird bei mir nicht ganz funktionieren. Die beiden kurzen Seiten, sowie eine lange Seite könnte Plan auf dem Dach aufliegen (Dachwölbung mal vernachlässigt). Nur die andere lange Seite muss irgendwie 3 Stege überbrücken, was dazu führt, dass ich eigentlich einen umlaufenden Rahmen bauen müsste, wenn die Haube nicht schief (aerodynamisch) auf dem Dach montiert werden soll. Wie/womit hast du die Sickeneinleger gefertigt @Rico_KN?

Die Dachluke ist nicht gerade klein (Ausschnittmaße 700x500), der Rahmen soll also etwa 750x550 groß werden - 2.5cm umlaufend. Größer ist die Auflagefläche vom Fenster auch nicht. Ein Stück POM in der Größe wird nun auch nicht gerade billig, vor allem weil das Meiste davon eigentlich gar nicht gebraucht wird (Reste für die andere, kleinere Haube vielleicht). Meine Idee war nun, einfach vier Streifen zu bestellen und sie als Rahmen an den Ecken zusammenzukleben. Nun sind wir aber schon beim nächsten Thema. Wie klebt man das Zeug überhaupt? Es soll ja nicht nur an den Rahmenecken untereinander (POM auf POM) sondern auch mit dem Dach (POM auf Blech/Lack) eine Verbindung eingehen.

- POM anrauhen
- POM primern. Klebeseite UND Dichtseite? Auch das Dach und Rahmenunterseite? Gibt es Alternativen zum teuren [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]? Wie lange muss das trocknen? Im Datenblatt ist bei aktuellen Temperaturen von mindestens einer Stunde auszugehen. Passt das?

Zum eindichten würde ich [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] nehmen. Habe es bereits für die Fenster verwendet und bin zufrieden. Dicht ist es jedenfalls, rausnehmen musste ich bisher noch keins. Zum Kleben des Rahmens auf das Dach bzw. der Teilstücke untereinander dann Sika 221.

Gibt es noch bessere/andere Ideen?

Gruß,
Chris
#2
Warum ausgerechnet POM? Neigt zu heftigen inneren Spannungen, hat eine sehr unpolare Oberfläche und ist daher selbst unter Industriebedingungen nur schwer klebbar (Stichwort Abflammen). Und wenn das Zeug wider Erwarten perfekt geklebt hat, wollen die Spannungen unter Wärmeeinfluss (Dach!) trotzdem irgendwann raus. Dann werden die Teile zur Banane und reißen rein mechanisch ab (im Kleber). Die Werkstoffwahl würde ich überdenken.
#3
Hallo Chris,

Mein Tipp, spar dir viel Zeit für den restlichen Ausbau und beiss in den sauren 170€ Apfel. In der Zeit wo du noch über irgendwelche Primer philosophierst, hast du mit dem Rahmen schon die Dachluke drin.
Ist dann halt das teuerste Stück Plastik am Bus...

Vg
Karsten
jj79 gefällt dies
#4
Guten Abend,
vielen Dank für eure Erfahrungen.

Ich kenne POM wie gesagt nicht. Hatte es hier aufgeschnappt, auch im Sprinter Forum von gelesen und anschließend gegoogelt. Schien mir als Werkstoff geeignet. @farnham kannst du eine Alternative empfehlen?

@karsten112: ich habe kein Problem damit, 50-60€ für den Adapterrahmen zu bezahlen, wie es bei den Sevels ist. Den dreifachen Preis zu verlangen, finde ich wirklich unverschämt. Es bleibt bei mir auch nicht bei nur einem Dachfenster, es ist zusätzlich noch ein Lüfter im vorderen Bereich vorgesehen. Außermittig. Dafür gibt es keine Adapter und ich müsste sowieso etwas selber bauen, wenn ich nicht auch hier alles mit Dichtmasse füllen will.

@DMac ich hatte deinen Beitrag bzw. das Problem bei dir erst nicht so richtig verstanden. Bin dann im Ausbautagebuch ein paar Seiten zurück gegangen und habe dann gesehen, wie du es umgesetzt hast (Beitrag #85). Aber eigentlich sieht das doch ganz gut aus? Deine Vermutung war die Inkompatibilität zwischen Sika und Dekalin. Meine Idee war eigentlich eher, dass auf diese Art nachzubauen: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] . Idealerweise aus einem Stück, vermutlich aber aus vier einzelnen Streifen, die dann an den jeweiligen Ecken verbunden werden. So jedenfalls die Idee. Sika würde bei mir mit Dichtmasse nicht in Berührung kommen. Sicken bearbeiten und "eindrücken" wäre hinten tatsächlich noch eine Alternative. Sind ja nur drei. Vorne wird es dann aber doch komplizierter. Dort stören vier Sicken sowie die Hälfte der Aussparung für einen möglichen Dachlüfter.

Wenn sich POM aber generell nicht besonders gut eignet, muss ich mir wohl doch noch etwas anderes überlegen.
#5
Wenn Du einen Rahmen aus *wasauchimmer* hast, dann könntest Du auch auf Sika verzichten und unter- wie oberhalb des Rahmens mit Dekalin eindichten. So ist es bei mir bald ein Jahr dicht. Ich würde es nicht mehr anders machen.
#6
seackone hat geschrieben: vor 3 JahreIch kenne POM wie gesagt nicht. Hatte es hier aufgeschnappt, auch im Sprinter Forum von gelesen und anschließend gegoogelt. Schien mir als Werkstoff geeignet. @farnham kannst du eine Alternative empfehlen?
PA6 oder PA6.6, idealerweise PA6.6-GF30. Insbesondere letzteres wegen Glasfaseranteil dimensionsstabiler, aber etwas schlechter zu bearbeiten (immer noch gut). Gibts eigentlich überall dort, wo es auch POM als Plattenware gibt. Preis ist höher, aber nicht dramatisch hoch. Für Streifen kein Problem, für eine Platte >700x500 vermutlich nicht wirtschaftlich in Stückzahl=1 . PVC wäre deutlich billiger, aber auf einem 80°C heißen Dach? HPL wäre ansonsten noch eine Idee, Fräsen erfordert aber Know How oder etwas Versuch und Irrtum.

--> fertigen Rahmen kaufen, wenn verfügbar. Der Preis hat seinen Grund.
#7
Guten Morgen,
okay.. so langsam kapiere ich, wie sich der Preis rechtfertigt.
jj79 hat geschrieben: vor 3 Jahre Wenn Du einen Rahmen aus *wasauchimmer* hast, dann könntest Du auch auf Sika verzichten und unter- wie oberhalb des Rahmens mit Dekalin eindichten. So ist es bei mir bald ein Jahr dicht. Ich würde es nicht mehr anders machen.
Sehr gute Idee! Sollte eigentlich prima funktionieren. Dennoch bleibt mein Problem für die vordere Dachöffnung bestehen. Ich habe mal eine grobe Skizze angefertigt. Das Foto ist nicht von mir. Witzigerweise ist das Bild über google wieder zu einem weiteren Thread hier im Forum verlinkt, sodass ich auf einen erneuten Beitrag zum Thema "Dachhaube" gestoßen bin.

Aufgrund des geringeren Ausschnittmaß ist die Wölbung des Dachs weniger gravierend. An den horizontalen Seiten (in Fahrtrichtung) habe ich jeweils nördlich und südlich 3 sicken. Die vertikale, westliche Seite (in Fahrtrichtung) liegt auf der Aussparung für den Dachlüfter auf. Da der Spalt zwischen Rahmen und Dach nicht ganz so groß ist, wäre das Füllen mit Dekaseal tatsächlich eine Möglichkeit. Eine fertige Lösung zum Kaufen wird es hier aber wohl eher nicht geben, weshalb eine Selbstbauvariante immernoch interessant für mich erscheint. Fräse ist vorhanden. PA6.6-GF30 schaue ich mir nochmal ganz genau an, der erste Eindruck war aber gut! Habe ich bei POM allerdings auch gedacht :sweat_smile: Offenbar lässt sich PA66 aber auch besser kleben.. Was ist eigentlich mit Alu als Werkstoff? Selbst über einen Druck habe ich schon nachgedacht, aber meiner kann nur 15x15 cm. So viele Einzestücke möchte ich nicht und hier müsste ich auch erstmal nach einer passenden Zusammensetzung recherchieren.

Um den Faktor Zeit geht es mir gar nicht. Der Umbau wird sowieso ein Mehrjahresprojekt, fahre allerding auch mit einem halbfertigen Camper in den Urlaub.. Ohne Dämmung, Strom und Heizung. Manchmal schon ein wenig grenzwertig, aber mit dicken Schlafsäcken und vernünftigen Decken gehts. Ich baue immer nur dann, wenn es die Freizeit und Wettersituation zulässt. Quasi als Alltagsausgleich.
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#8
seackone hat geschrieben:Was ist eigentlich mit Alu als Werkstoff?
Moin Chris,

ich hatte hier gestern schon mitgelesen, und mich das gleiche gefragt. Habe mir aber eine Antwort erst mal verkniffen, auch weil ich dachte, dass bei Dir die Dachrundung irgendwie angepasst werden sollte. Nun schreibst Du, dass die Wölbung weniger gravierend sei. Wir haben bei uns (Peugeot Boxer) die Sicken auf dem Dach mit kleinen Aluplatten verschlossen. Die Platten wurden mit einer Feile leicht angeschrägt um sich den Sicken anzupassen und mit einer recht dicken Fuge Sika 252 bündig zur Sickenoberkante eingeklebt. Zuvor habe ich die Aluteile mit einem Alu-Haftgrund versehen und anschließend lackiert. Die Dachhaube ist dann mit einem Sika Produkt auf Butylbasis (ich habe vergessen welches) eingedichtet. Das Ganze hält seit 2 Jahren auch dicht.
Sika 252 ist überlackierbar, habe ich jetzt nicht gemacht, aber vielleicht hilft das Produktunverträglichkeiten vorzubeugen.

Liebe Grüße

Thorsten
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Sunday gefällt dies
#9
Der Toto hat geschrieben: vor 3 JahreDie Platten wurden mit einer Feile leicht angeschrägt um sich den Sicken anzupassen und mit einer recht dicken Fuge Sika 252 bündig zur Sickenoberkante eingeklebt.
Wobei hier Sika 221 zumindest lt. Datenblatt besser geeignet sein sollte (haftstarker Dichtstoff vs. Klebstoff), da es flexibler ist und ggf. Bewegungen (z.B. thermisches Dehnverhalten) besser aufnehmen kann. Noch besser als 221 wäre dann 521 UV, als die besonders wetterresistente Variante.

Abgesehen davon: muss man die Aluklötze überhaupt kleben, oder reicht es nicht sie in Dekaseal _satt_ einzubetten? Was ich mit satt meine sieht man auf dem Foto... :sunglasses:
Viel hilft viel!
Viel hilft viel!
#10
@jj79 Welches hier tatsächlich das beste Klebe- / Dichtmittel wäre wusste / weiss ich nicht. Ich habe grundsätzlich alles mit Sika 252 geklebt, was in irgendeiner Form etwas halten soll. Zum Dichten dagegen immer etwas auf Butylbasis. Das war mal Sika mal Dekaseal.
Klar sollten die Aluplatten nicht nur am Dach kleben, sondern auch noch dicht sein (das sind sie zum Glück, auf eine durchgehend geschlossene Fuge habe ich penibel geachtet), von daher magst Du aber mit Sika 221wohl recht haben. Die Aluplatten in Dekaseal einzubetten kommt mir dagegen vom Gefühl her komisch vor, die sind dann ja praktisch "schwimmend gelagert" und somit eigentlich auch schon wieder überflüssig. Vielleicht liege ich hier aber falsch. Ich dachte jedenfalls ich schaffe erst mal eine "stabile" Auflage für die Dachluke. Für den Ausgleich der unterschiedlichen Ausdehnung von Stahl und Alu habe ich die breite Klebefuge angelegt. Bei der Größe der Platten ca. 7x5cm ist ein wirklich großer Unterschied beim Ausdehnen aber wohl nicht gegeben.

P.S. Den Maxx Fan haben wir auch :slight_smile: Meine Frau ist ganz begeistert, kann sie doch ohne schlechtes Gewissen im Wagen rauchen :unamused:

Liebe Grüße

Thorsten