Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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von Michiklatti
#1
Moin,
Ich werde demnächst mich an die rostigen Ecken im Bus machen und überlege ob ich die rostigen stellen mit owatrol behandel und danach mike sanders drüber machen, was sagt ihr dazu? Verträgt sich das?


Danke im voraus für die Antworten.
LG michi
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von Nordwind
#2
Owatrol ist Leinölfirnis, also Lack. Wenn das drauf und ausgehärtet (relativ elastisch) ist, dann war es das.
Mike Sanders ist Fett, das kriecht bei jeder Erwärmung aufs neue.
Die Entscheidung was du wo nimmst, ist immer individuell und die kann dir keiner abnehmen.
Grobe Richtung, Sanders für Hohlräume, Owatrol für sichtbare Bereiche.
#3
Owatrol ist für bereits angerostete Stellen oder mit "Walz-/Zunderhaut" ok. Überstreichen mit Lack wäre auch kein Problem.
Aber für blanke/lackierte Stellen weniger geeignet, da der rauhe Untergrund fehlt.
Gruß Manfred
#5
Tut er das?

Also es geht um die Stellen in Fahrerhaus unter den Fußmatten und Sitzen.
Ich wollte, wenn es geht, nicht groß mit dem Sandstrahlgerät da drinnen rum hantieren und auch nicht mit der flex/drathbürste.

Leider steht auch bei sanders drin, dass sein Zeug ggf gummi und Kunststoffe angreift.

Aber schon mal vielen Dank für eure Tipp und Anmerkungen :thumbsup:

LG michi
von kliese
#6
In Kurzform: Du musst, egal was du verarbeitest, losen Rost vorab mit der Bürste entfernen. Dass Sanders aggressiv ist, kann ich nicht bestätigen, aber es wird ne Sauerei. Hier wirst Du den Rost eher so gut es geht umwandeln oder verschließen (z.B. mit Owatrol) müssen.

Langversion:

Mike Sanders härtet nicht aus, das ist der Witz. Die Konsistenz erinnert an relativ warmes Wachs, erstarrt und bildet dann eine feine Haut. Ich habe meinen 35 Jahre alten VW Bus vor etwa 10 Jahren von Innen mit Mike Sanders behandelt, also mit einer dicken Spritze Holme und Hohlräume von Innen vollgejaucht. Seit 10 Jahren rinnt im Sommer an den optisch geschlossenen Falzen das Fett raus und der Staub bleibt kleben, Rost ist an diesen Stellen 0 Thema mehr - und ich bin vorsichtig mit solchen Aussagen. Absolut rostfrei kann man diese Stellen nicht kriegen, also kann ich die Aussage bestätigen, dass Sanders Rost stoppt.

Fluidfilm ist vom Prinzip Sanders sehr ähnlich, lässt sich vor allem mit der Sprühdose aber ohne Vorabreit (Aufkochen) verarbeiten. Im Endeffekt ist das eine Glaubensfrage.

Owatrol hingegen härtet, wie bereits erwähnt, vollständig aus. Ist damit ebenfalls in der Lage Rost zu stoppen. Durch die hohe Kapillarwirkung (ist eigentlich ein Holzöl oder wird Farben hinzugegeben) durchdringt es Rost und kann ihn relativ gut aufhalten. Owatrol kann man, wenn es vollständig ausgehärtet ist, mit 1K Lacken oder mit Zwischenschicht sogar mit 2K Lacken überlackieren. Owatrol und Brantho Korrux als Deckschicht sind an nicht sichtbaren Stellen auf Flächen, z.B. am Unterboden, gerne kombinierte Lösungen.

Vom Prinzip ist die Anwendung, ob Sanders, Fluidfilm oder Owatrol relativ identisch. Allen Voran macht man aber immer (!) mit der Drahtbürste losen Rost ab, bei den dicken Placken ist - egal womit - nichts mehr zu machen. Die sind dann nur im Weg. Von der Zopfbürste für die Flex rät man allgemein ab, durch Hitze und Bewegung verschließt man sich elegant die Rostporen und macht sich neue Rostherde. Also Abbürsten, in Hohlräumen mit Wachs fluten und kriechen lassen oder dort, wo das Wachs abgewaschen werden würde oder stört, Owatrol und evtl. Brantho.

So ist zumindest meine Vorgehensweise.. Es gibt hunderte von Produkten, Rostumwandler, Wachse, Fette, Decklacke usw. Ich empfehle Dir die Lektüre der einzelnen Produkte bzw. deren Anwendungshinweise beim Korrosionsschutzdepot. Ich vertraue meinem Fachhandel vor Ort - dem Rostdoc - der macht Hohlraumkonservierungen, hat aber auch einen Onlineshop und berät per Telefon. Was mir besonders gut gefällt ist seine Herangehensweise und Erfahrung. Der kann von "schnell für den Tüv machen" bis hin zu "für die Ewigkeit" und veruteilt ersteres nicht gleich :upside_down:
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von Nordwind
#8
kliese hat geschrieben: vor 3 Jahre Dass Sanders aggressiv ist, kann ich nicht bestätigen
Wie fast alle Fette lässt es Normalgummi quellen und kann auch Kleber und Kunststoffe angreifen.
kliese hat geschrieben: vor 3 Jahrein Hohlräumen mit Wachs fluten und kriechen lassen
Das ist sicher nur ein Flüchtigkeitsfehler von dir. Aber in Hohlräume gehört Fett (Sanders, Timemax, FluidFilm, Seilfett) denn nur dieses kriecht immer weiter. Wachs wird immer als Gemisch mit Lösungsmitteln verarbeitet. Daher schrumpft es wenn das Lösungsmittel verdunstet, evtl. mit Rissbildung. Danach kriecht es auch nicht mehr.

Transparentes Wachs auf dem Unterboden ist eine gute Wahl, muss aber regelmäßig kontrolliert werden.
von kliese
#9
Vollkommen richtig, natürlich meine ich in diese Falle Fett und nicht Wachs. Wachs verwende ich nur am Unterboden, z.B. auch auf Owatrol. Mein Favorit dabei ist übrigens Dinitrol 77B, auch wenn das streng genommen eigentlich ein (Hohlraumkonservierungs)Wachs ist - ist mechanisch aber so beanspruchbar, dass es auch als U-Bodenschutz funktioniert und ist dabei relativ transparent :lol:

Wenn ich das so lese kann ich Deinen Widerspruch zu Sanders und Gummi/PVC schon verstehen - müsste ja ein mineralisches Fett sein. Faktisch habe ich diese Erfahrung nicht gemacht und es soll ja Leute geben, die damit ihre Fenster eingebaut haben :flushed: upsi...

Bei der Rostvorsorge und vor allem -bekämpfung probiert man am besten selbst, mein T3 hält vermutlich eh überwiegend durch Wachse und Fette zusammen :upside_down: