Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles rund um die Aussenhaut, Fenster, Luken, Klappen, Durchbrüche, etc...
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von Cruisemobile
#1
Hi Leute,

ich hab hinten in der Tür Risse drin die ich gerne schließen würde. Habe gehört das ist wohl ne typische Sevel Krankheit. Da ich aktuell kein Schweißgerät habe und ich auch eh nur (noch) Elektrodenschweißen könnte - alles andere ist zu lange her - habe ich überlegt diese Risse zuzulöten. Ich habe gehört, dass man das auch mit Zinn löten kann.

Hat da jemand Gedanken dazu? Ich werde das dieser Tage mal ausprobieren.

Cheers
ich
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von Mit Glied
#2
Machst du mal bitte n Bild von etwas weiter weg
Ich hab auch n riss in der linken Hecktüre. Dachte das passiert nur bei H3 Varianten
Einfach nur zulöten hält nicht lange. Es müssen an beiden enden vom riss ein Loch gebohrt werden damit der riss nicht weiter läuft und das kann man mit Zinn nicht löten. Lass das von einem Karosserie Bauer fachgerecht bearbeiten und schweißen ...
Gruß Dieter
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von Bastelfreak
#3
Hallo Mark,
mit entsprechenden Flussmitteln könnte man das löten, aber es hält nicht! Die Lötfläche an den Stoßkanten ist viel zu klein, der Kraftübergang zw. den Blechteilen und dem Lot wäre zu stark und Zinn hält auch nur einen Bruchteil von Stahlblech. Also wirklich in einer Werstatt schweißen lassen. Alles andere ist Pfusch und schade um den Aufwand.
Gruß Manfred
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von Cruisemobile
#4
Hi,

Zinn wäre Weichlöten. Und wie sieht es mit Hartlöten mit Silberlot aus? Das sollte angeblich so stabil wie Schweissen sein.

cheers
ich
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von Bastelfreak
#5
Hartlöten mit Messing-oder Silberlot ist zwar stabiler als Zinnlot, aber das Lot ist immer noch spröder/schwächer bzgl. (Mikro-)Biegung im Lötbereich. Zudem müsste der Lötbereich auf Temperaturen (mit Flamme) von über ca. 600°C gebracht werden. Da ist die thermische Beeinträchtigung der Umgebung mit Schutzgas-Auftragschweißen und entsprechender Hitzebarrieren (Hitzepaste) drumrum sicher kleiner.
Gruß Manfred
pyrotitti gefällt dies
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von Cruisemobile
#6
Hi Leute,

so, das Thema hat mich jetzt echt nicht in Ruhe gelassen. Ich musste jetzt echt wissen wie stabil Löten ist. Also bin ich im meine Werkstatt gegangen und habe zwei 15x15mm Vierkant-Stahlrohre genommen und erstmal richtig sauber geschliffen. Dann habe ich sie mit Lötfett eingestrichen. Dann habe ich das eine mit einem normalen Lötkolben warm gemacht und darauf das Lötzinn aufgebracht. Das habe ich mit keinem Schraubenzieher oder sonst was wieder ab bekommen. Das war hammerfest verbunden.

Dann da dachte ich mir, ok, das verbindet sich zwar auf der Oberfläche, aber wie siehts mit der Stabilität des Lötzinns an sich aus? Also habe ich das Lötzinn wieder abgefeilt, glatt geschliffen und dann wieder Lötfett - diesmal großflächiger - aufgebracht. Ich wollte die beiden Rohre (in Verlängerung) zusammenlöten. Gleiches habe ich beim anderen Rohr gemacht. Nun habe ich jedes Rohr erstmal einzeln verzinnt, diesmal aber mit einer Lötlampe. Innerhalb von Sekunden ist das Lötzinn sauber verlaufen. Nun habe ich das beim anderen auch so vorbereitet. Dann habe ich die beiden Rohre Zinn auf Zinn im Schraubstock zusammengespannt und den ganzen Kladeradatsch mit der Lötlampe schön heiss gemacht bis das Zinn geschmolzen war. Dann habe ich alles sauber gebürstet und die Kontaktkanten mit Lötfett eingeschmiert und diese dann auch nochmal heiss gemacht und satt Lötzinn drauf gegeben. Beide Seiten versteht sich.

Dann habe ich das Ganze abkühlen lassen. Dann dachte ich mir, ich versuche jetzt die Rohre an der Lötstelle auseinander zu brechen. Also habe ich das eine Rohr im Schraubstock eingespannt und am anderen Rohr gezogen. Was soll ich sagen: egal was ich gemacht habe, die Stelle war nicht kaputt zu kriegen. Am Ende hat sich das Rohr verbogen aber gebrochen ist an der Lötstelle nix!!!

Nachdem ich mir keinen Fahrradträger aus Lötzinn löte, denke ich ist das bei der Hecktüre von der Belastung her ausreichen sollte. Einen Versuch ist es wert.

Cheers
ich

@Administratoren Ps: ich hab vom Bruchtest ein Handyvideo gemacht, aber weis nicht wie ich das hier hochladen kann.
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von Bastelfreak
#7
Hallo Mark,
dein Test ist zwar ok, aber so wie ich es verstanden habe, nicht direkt mit dem eingerissenen Blechteil vergleichbar. Beim eingerissenen Blech hast du nur zwei ganz kleine stumpfe Lötflächen, in der wohl auch das Biege-/Knickmoment wirkt. Beim "Rohrversuch" liegen dagegen großflächigen Lötstellen aufeinander. Mach den Versuch noch mal mit Flacheisen und stumpfer Verlötung der beiden "Stirnseiten" (direkt in Flucht, keine Überlappung!). Das entspricht eher dem Schaden am Blech. Und wäre es eine Lösung, ähnlich deinem Rohrversuch ein "Deckblech" über die Riss-Stelle des Bleches zu löten? Von Interesse ist auch, wie dieser Riss entstanden ist. Überbeanspruchung durch Hecklast an der Tür oder Verwindung?
Gruß Manfred
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von Andolini
#8
An sich ist der Riss ja nicht tragisch, wenn er nicht weiter reist. Also erstmal mit einer Bohrung stoppen. So wie ich das sehe, ist das ein Riss durchs Tür zuschlagen. Also kein Belastungsriss. Daher würde ich alles Rostige entfernen, grundieren und mit Sika o.ä. den Riss verschließen. So bekommt die Stelle eingeschränkte Beweglichkeit.

Was meint ihr zu der Idee?
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von Andolini
#9
Wenn du es doch lieber unbeweglich versuchen willst, kann ich dir Flüssigmetall als Schweißalternative empfehlen. Gibts von verschiedenen Marken. Ich hab mit dem von Uhu gute Erfahrungen gemacht.
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Damit hab ich auf gut Glück und mit wenig Hoffnung eine Reibscheibe geklebt, die es als Ersatzteil nicht mehr gibt.
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Das hält jetzt schon seit knapp einem Jahr und zeigt keine Schwächen.

Die meisten dürften das Teil nicht kennen. Ist von einer genialen sonst unkaputtbaren Küchenmaschinen aus der DDR. :wink:
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#10
Hallo Leute,

also erstmal, mir ist absolut schleierhaft wie diese Risse überhaupt erst entstanden sind. Weis nicht ob das vom Tür zuschlagen kommt. Oder ob der Vorbesitzer die Türen irgendwie malträtiert hat. Rein von der Beschaffenheit/Konstruktion der Tür würde ich sagen, dass da keine so derben Torsionskräfte wirken, dass da diese Risse beim Tür-zuschlagen entstehen könnten.

@Bastelfreak
Ich hatte ja nicht vor den Riss so einfach zuzuschmieren. Ich hätte den Riss von aussen stark flach angefast um eine möglichst breite Kontaktfläche zu erreichen. Dazu hätte ich von hinten auch ein Stahlblech mit-hin-gelötet, damit das auch von hinten gegen die Fase gehalten wird. Somit haftet das Zinn sowohl an den Stoßkanten ALS AUCH auf dem von hinten angelegten Blech.
Was meinen Versuch anging: ich wollte wissen wie stabil das Zinn an-sich ist, oder ob das Zinn selbst schon viel zu instabil ist. Da wurde klar, das Zinn ist stabil genug.
Was deinen Vorschlag für den Versuch angeht, denke ich dass dieser Versuch mit Stoßkanten mit der möglichen Belastung an der Tür nix zu tun hat. Das Blech an der Tür ist ja nicht beweglich. Kann ja nicht abgeknickt werde. DAS würde das Löten vermutlich wirklich nicht aushalten.

@Andolini Deinen Vorschlag mit dem Flüssigmetall fasse ich ins Auge wenn das mit dem Zinn im Fuck-Up-Thread aufgeführt werden muss :-)

cheers
ich