Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Stell Deinen fertig ausgebauten Camper hier vor
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#1
Hallo zusammen!

Die Vorgeschichte

Ich lese hier seit Beginn meiner Ausbau-Journey im vergangenen Winter und vermutlich schon lange darüber hinaus mit. Mein Interesse am Ausbau eines Campers ist über die Jahre gewachsen. Anfangs noch belächelt, wurde meine Faszination mit den in Kanada und USA extrem üblichen Ski-Bum Campers immer ernster. Gegen 2019, als ich einen Artikel in einem Freeride Ski-Magazin über einen ausgebauten ex-Feuerwehr MB T1 mit Allradantrieb gelesen habe, war ich dann auch "on fire". Einen Winter voller Planung und ich hatte eine komplette Excel mit - wie ich damals dachte - wirklich allen Teilen, die ich zum Ausbau eines Campers benötige, inkl. Preisrecherche. Der Ausbau ohne Fahrzeug sollte damals knapp 10.000 EUR kosten, laut meiner Liste. Ein Basisfahrzeug war unter 5.000 EUR auch nicht zu haben. Das erschien mir dann irgendwie zu viel, zumal ein neuer PKW anstand. Den wollte ich dann erstmal mit Dachzelt versehen und damit umherreisen. Das Projekt war somit vom Tisch.

Vorgespult: Februar 2021, der PKW war jetzt bereits 1 Jahr in der Familie, das Dachzelt allerdings noch nicht. Irgendwie hat es nicht gefunkt oder andere Dinge waren wichtiger. Und da mal wieder ein Lockdown war und ich mich wirklich am Wochenende gelangweilt habe, habe ich mich mit Projekten beschäftigt, die ich realisieren konnte. Aufgrund der anstehenden Skisaison, die ich aufgrund meiner Unflexibiltät durch Job und Mobilität nicht richtig auskosten werde können, fühlte ich den Drang etwas zu ändern. Daher wurden kurzerhand die alten Pläne und Excel-Listen rausgekramt. Ein Blick auf die Kalkulation und ich merkte, die meisten Teile waren noch lieferbar aber nach knapp zwei Jahren auch 15-20% teurer. Den Origo 3000 Spirituskocher gabs indes gar nicht mehr für die ehem. 150 EUR, dafür ein Nachbau für 270 EUR ohne Zulassung. Naja, was solls. Also haben ich mit der Partnerin 3 Wochen beratschlagt, Budgets überschlagen und bei den verdächtigen Plattformen nach Fahrzeugen gesucht. Vom initialen Wunsch, einen Feuerwehr T1, Düdo o.ä. zu erwerben waren wir zwischenzeitlich weit abgekommen. Nun sollte es nach reichlich Überlegung ("was machen wir mit dem Teil denn eigentlich?") ein Ducato / Boxer / Jumper L4 H2 werden. Und nach kurzer Überlegung musste es ein 6d-temp mit Beifahrerairbag und Maxi-Fahrwerk werden, was den Markt nun deutlich einschränkt. Zerrockte Handwerker-Karren im unteren Budgetbereich kamen damit schon kaum in Frage. Auch beim Motor wollte ich mind. die mittlere Variante ab ca. 140 PS. Kurze Abkürzung: aus dem Budget von max. 15.000 EUR wurde dann kalkulatorisch erstmal eine deutlich höhere Summe (sprich: das Doppelte) veranschlagt. In der Realität, nach Abschluss des Projekts, weiß ich jetzt dass wir selbst damit noch zu niedrig lagen.

Ziel war es nun einen Camper zum Skifahren im Winter (wer hätte das gedacht!) und Mountainbiken im Sommer zu bauen. Dazu sollte der Wagen als rollendes Homeoffice und klassisches Wohnmobil für den Wochenendtrip dienen.

Drei Wochen Suche, dann wurden wir in der Nähe von Hamburg fündig. Ein ehem. Sixt-Fahrzeug mit 30.000 KM & 6 Monaten auf der Uhr sowie sehr guter Ausstattung, inkl. Beifahrerairbag, Klimaautomatik und allem drum und dran. Super, angerufen, hingefahren, gekauft. Zwischen finaler Entscheidung zum Ausbau des Campers und Kauf des Basisfahrzeugs lagen nicht mal ganze 3 Wochen. Die Zeit drängte halt! Im August 2022 stand der Umzug und danach ein 3-wöchiger Tripp in die Schweiz an. Dachten wir damals. Also war es Zeit zum Handeln und ausbauen. Wer jetzt denkt, wow - Fahrzeug von SIXT! Wie blöd muss man sein? Da gilt doch "don't be gentle, it's a rental!" -> Yes, da kann man super viel Pech haben. Oder auch Glück! Unser PKW ist ex-Europcar und wirklich super. Wir haben uns zur Probefahrt einen OBD-Dongle gekauft, und den Wagen ausgelesen. Relativ wenige Motorstarts bei verhältnismäßig hoher Laufleistung, keine Einträge im Fehlerspeicher, Kupplung und Motor wirkten frisch. Technisch bis heute noch unauffällig. Den Motor haben wir trotzdem erstmal spülen lassen.

Zum Fahrzeug
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Das Fahrzeug ist ein Citroen Jumper L4 H2 2.2L 140 PS Heavy MJ2020, welcher am 27.09.2019 das Licht der Welt erblickt hat. Am 06.03.2021 war Abholung. Einen Tag später Begann der Ausbau.

Der Ausbau

Los ging es mit einer gründlichen Entkernung. Dankenswerter Weise war eine komplette Würth Transline Solutions Ausstattung drin. Also inkl. Plastikverkleidung, guter Bodenplatte mit 10mm Stärke und Spannstangen, welche für einiges Geld wieder verkauft werden konnten. Alles wurde dann erstmal kerngereinigt, Holmen mit Wachs ausgesprüht (heute würde ich FluidFilm nehmen), alle Clipse der Plastikverkleidung außen abgedichtet, die Türschiene demontiert und das Blech darunter reparier & geschützt sowie die Bodenplatte (3 Teilig!) ausgebaut. Unsere war zum Glück nicht geklebt, sondern ließ sich super easy demontieren.
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Anschließend wurde der Boden mit 20mm XPS und Kaiflex 10mm in den Zwischenräumen gedämmt. Das Ganze unterbrochen von Leisten mit 19mm Stärke. Nun konnte die Bodenplatte wieder rein.

Darauf erstmal ne Woche Skitouren in der Schweiz...
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Als nächstes konnten wir Nietmuttern setzen. Dafür haben wir vor allem Nietmuttern M6 und auch M8 verwendet. Gesetzt haben wir sie mit dem bereits bekannten Nietmutternaufsatz für den Akkuschrauber. Die erste Niete habe ich noch mit dem kleinen Bosch Blau 12v Gerät gesetzt. Zum Glück gibts den Motor für 8 EUR als Originalteil, denn genau den benötigte ich danach. Also auf ein 18v Gerät umgestiegen. Der Gesamte Ausbau fand übrigens auf der Straße statt. Ich war nie in einer Halle oder so und hatte auch keinerlei Stromanschluss im Fahrzeug. Also 100% Akku- und Muskelbetriebenes Arbeiten. Unterfüttert von 3mm K-Flex ST Band haben wir nun die nötigen Holzleisten angebracht, um Bett, Schränke etc. zu halten.
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Nun konnte die Isolierung auf Wände und Decken geklebt werden (künftige Fenster wurden ausgelassen). Aufgebracht wurden insg. 30mm K-Flex & Kaiflex. An der Decke haben wir uns auf den Holmen mit 10mm begnügt, die großen Flächen haben teilweise 40mm bekommen. Diese Arbeit hat ehrlich gesagt weniger Spaß gemacht, but it had to be done. Soll ja im Winter funktionieren. Dazwischen dann immer mal wieder Holzleisten angebracht. Alle Leisten habe ich übrigens mit einem Japaner gesägt. Mega gutes Teil. Wer ohne Werkstatt auf der Straße baut sollte sich solch eine Zugsäge (mit feinem Blatt!) zulegen. Macht die Arbeit echt leicht und sägt m.M einfach besser als alle anderen Handsägen ohne Motor.
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Ach ja, Werkzeug: Ich liebe Werkzeug. Obwohl ich ne Menge habe ist Platz im Camper beim Straßenausbau ein Problem Für den Ausbau habe ich am Ende weniger benötigt als erwartet. Verbrauchsmaterial war da eher ein Thema. Wichtig ist auf eine gute Sortierung zu achten. Ich habe mir in dem Zuge eine rollende Werkstatt von Stanley und vernünftige Sortimentskästen für all die Schrauben zugelegt, damit nicht alles immer rumliegt. Zwischenzeitlich sah es im Fahrzeug so chaotisch aus, ich konnte kaum treten.

Wichtigste Werkzeuge des Ausbaus, die ich so wieder kaufen würde:
Bosch Blau 18v Akku-Bohrschrauber
Bosch Blau 12v Akkuschrauber
Bosch Blau 18v Staubsauger
Bosch Blau 18v Handkreissäge mit Führungsschine
Bosch Blau 12v Stichsäge
WERA Tool Check Plus für fast 90% der Schraubaufgaben
Proxxon Ratschenkasten 1/2 Zoll
Knippex 97 22 240 Crimpzange
Dick Japansägen
Winkellehre
... (natürlich benötigte ich mehr, aber das waren wirklich die wichtigsten Tools)

Wichtigstes Verbrauchsmaterial:
100er Set Bleichsifte
Riesiges Set an Lochsägen
Unendlich viele Bohrer (Qualität egal, brechen eh oder gehen verloren...)
Riesige Vorräte an Kabelbindern, isolierendes Textilband, Kabelschuhe, Wago-Klemmen und Schrauben aller Art.
... (Liste unendlich erweiterbar)

Zurück zum Ausbau

Als nächstes haben wir Post aus China bekommen. Lithiumzellen mit 180 AH sind angekommen. In der Retrospektive hätte ich lieber 280 AH nehmen sollen. Aber ich dachte damals dass 180 AH schon echt genug sein müssten. Also erstmal an den Abenden eine Batterie mit initialisierten Zellen gebaut. Nach knapp 4 Tagen freistehen im Winter und ohne Sonne zeigte sich dann im Einsatz doch das Limit der Kapazität. Aber gut, das ist jetzt so.
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Wir haben nun Ende April, & das Wetter wird allmählich besser. Noch knapp 3 Monate bis zur geplanten Reise. Nebenbei ein noch Fulltime-Job der mich wirklich fordert. Es wird knapp... Es ist jetzt auch erstmal mehrere Tage am Stück warm. Also endlich Dachfenster einbauen!

Leider hat es ohne Vorwarnung dann mitten beim Einbauen der Rahmen angefangen zu regnen. Nerven liegen blank, Plastiktüten und Handtücher lösen das Problem. Am Ende ist alles gut gegangen :smile:
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Anfang Mai, Christian von Belluna hat wirklich Last Minute, also 30min vor Abfahrt in den Urlaub, noch ein paar Fenster für mich in den Versand gegeben. Wow! Danke! Die Belluna-Fenster sind schon echt gut. Nur wenn man den falschen Metallbohrer hat (zu klein), dann können die Schrauben zur echten Qual werden. Uns fehlte genau die nötige Zwischengröße, weshalb viele Metallschrauben abgerissen sind. Ich hoffe, nie wieder die Seitenfenster demontieren zu müssen... Das Geradeziehen der Seitenwände hat auch nicht so gut geklappt wie erhofft, wir wollten einfach nicht 24h warten bis der Kleber der Rahmen getrocknet war. Also Rahmen gebaut und die Fenster eingesetzt. Hat im Grunde geklappt. Eine kleine Kante ist natürlich geblieben, mit der kann ich aber leben. Ggf. wird die noch mal nachträglich mit MS-2 oder Sika gezogen.
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Schwedenglueck, T.Larsen, Wishbone und 3 andere gefällt dies
#2
Was ist als nächstes Passiert:

- Abwassertank unterflur installiert :white_check_mark:
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- Erste Panele der Verkleidung installiert (4mm Pappelsperrholz mit 3x Lasur weiß) :white_check_mark:
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- Ladung Queenply von Vamper bei Berlin abgeholt :white_check_mark:
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- Erste Kabel vergelegt :white_check_mark:
- überflüssigen Boiler von Elgena zurückgesendet (klingt heute komisch, ich hatte aber mitten in der Pandemie bei 16 Wochen Wartezeit plötzlich zwei rumliegen) :white_check_mark:
- (im Nachhinein falschen) Platz der Standheizung (3KW LF-Bros mit Zulassung) festgelegt :white_check_mark:
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Warum war die Heizung am Falschen Ort? Nun, ihr könnt es ahnen: die Krümmungen der Rohre sind viel zu eng. DIrekt am Ausgang erstmal ein 180 Grad-Winkel. Das ist zu viel, auch wenn ich 90mm-Rohre genutzt habe. Bisher funktioniert das Teil, ich hoffe es verrußt nicht zu schnell.

Installation der Elektronik
Ich wurde ungeduldig und habe dann einfach mal begonnen, die Elektroinstallation zu verlegen. Egal wieviel Zeit ich verwendet habe, egal wieviele Zeichnungen angefertigt wurden. Ich konnte mir kein abschließendes Bild machen. Darum habe ich dann irgendwann mit dem grundsätzlichen (und zum Glück auch stimmenden) Schaltplan angefangen, die Geräte und Leitungen zu installieren. Heute ist die Elektronik deshalb unnötig verbaut und nicht so einfach zugänglich wie geplant + es liegen echt viele Wellrohre im Wagen, weil ich teilweise viele einzelne Leitungen nachträglich gezogen habe und ich bei Kabeln über-vorsichtig bin. Es liegt also nichts ohne zusätzlicher Isolierung. Aber so ist das jetzt nun einmal... Würde ich die Elektrik noch mal verlegen würde ich weniger 230v-Steckdosen verlegen. Da habe ich echt völlig übertrieben, es sind im ganzen Fahrzeug ca. 8 Stk. Bisher haben wir auf allen Trips nur ab und an mal ein MacBook geladen und einen kleinen Wasserkocher verwendet. Aber das Fahrzeug soll ja als rollendes Homeoffice dienen.
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Was ich auch anders machen würde: ich würde ALLE Elektronik von Victron kaufen. Heute habe ich Victron, Votronic, Schaudt und den WR von Ective. Der Aufpreis wäre es wert, die Qualität stimmt einfach. Mit dem Wechselrichter habe ich einfach die Problematik der wirklich sicheren Verkabelung (dazu gibts einen eigenen Thread), der Ladebooster von Schaudt hat eigentlich keine funktionierende Lifepo4-Kennlinie & die Votronic-Geräte haben eine Usability wie Windows 3.1. Das Kann Victron alles einfach besser. Aber sei es drum.Irgendwann mache ich den Kabelsalat in der Elektro-Ecke eh mal neu, dann kommen ggf. auch einheitliche Geräte dazu.
Die 3x 100 Watt Solarmodule habe ich komplett in Reihe geschaltet. Dadurch bekomme ich auch im Winter immer etwas Solarstrom auf die Mütze. Bisher klappt das recht gut, selbst an bewölkten Tagen habe ich im Schnitt 3-4 Ampere.

Next:
- Weiter ging es mit dem Stellen der Badwände (erwiesen sich im Nachgang als etwas schief und verziehen bei großer Wärme) :white_check_mark:
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- ankleben der Klebefliesen, ging wirklich super einfach :white_check_mark:
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- Installation der Hängeschränke (erwiesen sich im Nachgang auch als etwas schief) :white_check_mark:
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Der Einbau der Möbel hat tatsächlich viel Spaß bereitet. Die Queenply-Platten mit 12mm sind super leicht und lassen sich toll verarbeiten. Ich habe sie mir auf einer CNC schneiden lassen. Die Kanten fransen nicht aus wie bei Sperrholz und die Schrauben halten gut! Queenply würde ich so kaufen. Die Stärke von 12mm genügt auch vollkommen. Die meisten Wandpanele sind leider aus Pappel, das würde ich beim nächsten mal auch direkt aus Queenply 4mm machen. Das Material ist einfach deutlich stabiler und stoßresistenter. Da haut man nicht so leicht eine Macke rein. Die Arbeitsplatte in der Küche & der Tisch sind 19mm Bambus. Würde ich auch wieder verbauen, gibts preiswert im Bauhaus. Die Polster haben wir aus Polsterstoff und Polsterschaum selber gebastelt. Mit einem vernünftigen Tacker geht das schnell.

Kurzer zwischen-Schock: Diebstahlversuch
Yes, es hat jemand versucht den Wagen zu klauen. Mitten in Berlin. Zum Glück einen OBD-Schutz gehabt, sonst wär der Wagen weg! Wir haben es jetzt übrigens bereits Mitte Oktober. Richtig, der Wagen ist noch immer nicht fertig... Umzug ist bereits längst vorbei, Urlaub war nicht so richtig. Ausgebaut wird jetzt in Berlin auf der Straße, nicht mehr in Brandenburg. Das ist nochmals schwieriger als bisher. Aber egal, wir sind ja "fast" fertig!

Die Duschkabine wird innen mit 3mm PVC-Platten verkleidet. Was für eine Arbeit! Leider hat sich bei der Installation der Dusche ein Fehler eingeschlichen. Stehe ich auf Keilen, so fließt das Wasser nicht ab, da der Abfluss auf der falschen Seite ist. Shit. Aber die Trockentrenntoilette nimmt dafür langsam Form an und ich habe den langen Kampf mit dem Tankdeckel gewonnen. Der Tankentnehmer für die Standheizung ist, nach dem der Deckel mit einem Schraubenzieher runtergemeißelt wurde, in 15 Minuten installiert. Braucht noch jemand so ein verstellbares Tankdeckelöffnungswerzeug? Die ganzen Werkzeuge zum Öffnen des Tankdeckels unter der Sitzbank haben einfach mal gar nichts bewirkt und mich mehrere Wochen beschäftigt gehalten. Zum Glück wird das Badezimmer auch langsam fertig.
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Zuletzt editiert von Dekonstruktivist vor 1 Jahr, insgesamt 1 mal editiert.
#3
Die Fotos vom Innenraum nach der Installation aller Möbel:
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Die Installation der Wasserleitungen hat mich dann noch einmal echt gefordert. Ständig ist irgendwas undicht. Mal die falschen Schellen verwendet, dann zu wenig oder kein Dichtband genommen. Dazu die ständigen Bewegungen des Fahrzeugs bei der Fahrt. Wasser im Camper ist nach 2 oder 3 kleineren und größeren Havarien echt nicht mein Lieblingsbereich. Dazu kommt, dass die Abläufe, wie schon bei der Dusche beschrieben, nicht immer von der Schwerkraft unterstützt werden. Es drückt also bei ungünstigen Standplätzen hoch. Blöd.

Blick auf die Leitungen unter dem Tisch:
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Es ist nun Mitte Dezember, die erste Reise steht in 14 Tagen an: 7 Tage Schweiz stehen auf dem Zettel!

Zuvor noch schnell die TÜV-Abnahme gemacht. Wir haben übrigens nur knapp 3050 KG auf der Uhr. Ich bin schon etwas stolz!

Blick auf das (fast) fertige Fahrzeug kurz hinter der österreichischen Grenze:
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Blick in den (noch nicht ganz fertigen) Laderaum:
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Erfolgreiche Bewährungsprobe #2 in Österreich:
Die verbaute 3 KW Dieselheizung ist eigentlich zu stark, es wird selbst bei Minusgraden schnell zur Sauna. Sonst tut der Wagen genau das, wofür er gebaut wurde. Cool. Ich bin stolz.
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calalalaudio, Fahren, svenotzer und 3 andere gefällt dies
#6
Hi,

sehr gut zu lesen, der Ausbaubericht, flott und informativ. Das Oversizing bei der Elektrik ist ja hier öfter ein Thema, gerade bei 230V. Insofern gut, daß Du da "Farbe bekennst".

Gut gefallen hat mir auch die Werkzeugliste, damit kann sicher jemand was anfangen, der auch am Anfang steht.
Was mir spontan noch als Ergänzung einfällt: Eckenspanner, also verstellbare 90Grad-Winkel, die hab ich echt oft benutzt. Was die blöden Erfahrungen mit den Schrauben bei den Belluna-Fenstern angeht (ich hab auch zwei Köpfe abgedreht...die Drehmomentbegrenzung also eher niedrig einstellen), bzw. den fehlenden Bohrern, da hab ich auf Empfehlung ein Bosch-Set gekauft, mit 1,0 1,5 etc. bis 10mm. Die sind für Metall, aber die kann man eben auch gut für Holz nutzen, weil sie keinen Mitteldorn haben. Kostet keine 20 EUR.

Bei Nietmuttern würde ich auf die mechanische Variante setzen, das geht einfach "gefühlvoller". Und schon das Elektrogerät.

Also, weiterhin viel Spaß und Erfolg.

Grüße
Christian

P.S.: Was sind denn Bleichsifte?
Dekonstruktivist gefällt dies
#7
Ich habe bei meinen Belluna Fenster in die Löcher M4 reingeschnitten, das hat gleich so gepasst.
Im Rahmen musste dann aber etwas aufgebohrt werden.
Zum Schluss M4 Inbus DIN 912 rein, hat wunderbar gepasst.
#8
Wishbone hat geschrieben: vor 1 JahrP.S.: Was sind denn Bleichsifte?
Äh, ähm. Bleistifte! Da hat T9 der die Autokorrektur mir einen Strich durch die Rechnung gemacht... Bei den Bohrern und den Belluna-Fenstern habe ich auch eine Sache gelernt: lieber am Anfang einmal richtig Material kaufen (in diesem Fall Bohrer & Metallschrauben) und dann nicht mehr ärgern. Ich habe sicherlich 6 Köpfe bei 2 großen Fenstern abgedreht, und das nur weil die eine Bohrergröße gefehlt hat, bzw. ich keine Selbstbohrenden Schrauben da hatte.

Bei der Liste an Werkzeugen, die ein Ausbauer m.M. unbedingt benötigt ist mir noch die automatische Abisolierzange eingefallen (z.B. die WEICON Nr. 6). Die hat mir das wirklich Leben leichter gemacht. Eckenspanner habe ich auch einige verwendet, sind wirklich praktisch.

Weil viele immer so große Probleme mit dem Gewicht haben: Wenn ich mir die Bilder vieler Vans anschaue, dann bekomme ich gerne das Gefühl da stellen Zimmermänner (und Zimmerfrauen) ganze Fachwerkhäuser. Ich habe nur für das Bett Kannthölzer mit 54 x 54 verwendet, hier wollte ich nichts riskieren. Ansonsten ist die gesamte Unterkonstruktion selten mehr als 30x20 / 20x20 oder auch mal 25x25. Oft noch deutlich weniger. Ich habe viel in 15x20 oder so verwendet. Das reicht wirklich! Bei den Schrauben habe ich zu 90% 3,5mm Stärke genommen. Wo das nicht gereicht hat kamen 4,0mm zum Einsatz. Winkel sind ein paar verwendet worden, wo möglich die Möbelverbinder aus Plastik. Die Möbel sind sonst komplett selbsttragend ohne Unterkonstruktion, Infos zum Thema Möbelbau finden sich hier zuhauf. Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass wir hier irgendwo Stabilität missen müssen.
Wishbone, ChrisChris gefällt dies
#9
Hallo Kay,

das kommt mir teilweise sehr bekannt vor.

Die Bohrer mit Zwischengrößen x,5 hab ich ja auch erst in der Mitte gekauft... wirklich praktisch. Und vom 3mm Holzbohrer sollte man wirklich ein paar auf Vorrat haben. Ich ärgere mich heute noch, daß ich den wirklich sauscharfen von Alp direkt an irgendeiner Querschraube im Holz versaut habe...seither muss es der einfache von Bosch und die Ersatzdinger von Lidl tun.

Und was die Stärken der Unterkonstruktion angeht, lernt man auch immer mehr dazu, einige Sachen hab ich mit 27x45mm Latten gebaut, später gegen Ende und mal in der Mitte (mit @jj79s Hilfe) die Küche und Oberschränke dann ganz ohne Unterkonstruktion, nur mit MPX. Das spart wahrscheinlich nicht wirklich Gewicht, denn die Fichtenlatten wiegen ja gefühlt ziemlich wenig, aber man kann ausfräsen, Löcher an unsichtbaren Stellen forstnern, sonst was für Gewichtsreduzierung tun, falls nötig. Aber mit ganzen Platten zu bauen, ist einfach viel einfacher. Man lernt immer dazu ;.)


JAAA! Abisolierzange! Wie konnte ich nur mein bisheriges Leben mit f*cking Cuttermesser abisolieren, noch dazu bei feinadrigen Kabeln? Ich hab so einen Knipex-Clon, Kabel schneiden, abisolieren in unter 10Sekunden, geniales Teil!

Das mit dem OBD-Schutz gibt mir zu denken! Das schaue ich mir mal an. Bislang hab ich da so ein Mercedes-Me-Ding drin stecken, sowas ähnlich kannte ich von VW beim Amarok, war ein nettes Gimmick, über die verbundene App gab es allerlei nette Infos, Fahrten-/Tourbuch etc, aber die Mercedes-App kann nur einen Bruchteil, daher eher weniger interessant, die würde ich dem Diebstahlsschutz opfern.

Grüße
Christian
Dekonstruktivist gefällt dies
#10
So, ich führe diesen Bericht einfach mal als Camper-Tagebuch und werde berichten, was sich so verändert und was bereits schon kaputt gegangen ist.

4. Tour mit dem Wagen, 4 Tage Schorfheide

Technischer Defekt: Heute nach vlt. 5h Laufzeit und wenig Belastung ist der Ective-SI10 Wechselrichter (1000 Watt) durchgebrannt. Garantieantrag läuft, mal schauen was draus wird. Vermutlich etwas von Victron, Ective hat da bei mir jetzt erstmal keinen guten Stand mehr, auch wenn ich schlicht Pech gehabt haben könnte.

Entdeckung: Ein fehlerhaft verlegter Abwasserschlauch (19mm, von ProPlus - flexibel & leider auch schnell reißend) ist völlig zerknautscht. Der muss gewechselt werden. In diesem Zuge werde ich mir das ganze Abwassersystem einmal anschauen. Das hat mich bisher gut beschäftigt und wird es wohl auch noch länger. Das nächste Mal werden Rohre verlegt.
VW LT 35, Wishbone gefällt dies