Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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von T2a
#1
Nachdem wir einen 1-wöchigen Wintertest bei bis zu -8°C bei uns im Garten überlebt (und sehr genossen) haben und alles wirklich wie geplant funktioniert hat, ziehe ich mit dem Tagebuch jetzt in den Bereich "Ich hab's geschafft" um :sweat_smile:

Nachdem der geplante Test-Urlaub dank Corona ausfallen musste, haben wir kurzerhand bei uns auf dem Grundstück einen Privatcampingplatz eröffnet. Wir haben konsequent im Bus gewohnt und unser Wohnhaus wirklich nur als Sanitärgebäude zum Duschen genutzt.

Parkplatz 1.jpg
Parkplatz 2.jpg

Trotz des miesen Winterwetters komplett ohne Sonnenschein hat es gereicht, dass eine der beiden Planar 2D tagsüber/abends auf Stufe 3-5 (von 10) und nachts auf Stufe 1-3 lief. Das hat jederzeit zu sehr angenehmen und gemütlichen Temperaturen geführt. Die kälteste Ecke die ich ganz hinten in der Garage gemessen habe war nie kälter als +8°. Im Bereich der Wassertanks herrschten jederzeit 2-stellige Temperaturen :ok_hand:

Dass der Bus sehr gut isoliert ist, merkten wir auch daran, dass der Schnee, der auf dem Dach langsam geschmolzen ist, seitlich an den Wänden gleich wieder gefroren ist :cold_face:

li außen.jpg
Steckdose.jpg
hinter Schiebetür.jpg


Am allermeisten hat mich aber natürlich gefreut, dass das Stromkonzept (böse Zungen nennen es Kraftwerk :stuck_out_tongue_winking_eye: ) so hervorragend funktioniert hat. Obwohl wir den Motor nicht ein einziges Mal gestartet haben, absolut kein Solarertrag war (Ich habe den Schnee nicht vom Dach geräumt und das Faltmodul nicht genutzt), wir jeden Tag gekocht haben, Heizung und Kühlschrank rund um die Uhr liefen und auch die kleineren Verbraucher wie Licht, Musik, und Ladegeräte für Handys, Tablets, ... ganz normal genutzt wurden, musste ich erst am 4. Tag abends das Stromkabel anschließen. Die Kapazität der 600Ah LiFePO4 war zu diesem Zeitpunkt bei 15% Rest :heart_eyes: :thumbsup:

Fensterblick.jpg
Kochen.jpg


Auch ansonsten waren wir rundum zufrieden. Platz und Raumgefühl hat uns sehr gut gefallen, die Trenntoilette ist eine geniale Erfindung, genug Stauraum, keinerlei Probleme mit Kondenswasser, usw.
Auch geschlafen haben wir so gut, dass wir nach dem "Urlaub" eine Woche später nochmal für ein Wochenende in den Bus gezogen sind :relaxed:

Das Einzige, was kaputt ging, waren ein paar Befestigungskreuze des Froli Bettfeder-Systems. Das war aber wohl ein Materialproblem mit einer Charge im Sommer und wir haben völlig unkompliziert und schnell 2 komplette Sätze als Ersatz bekommen. Ein manueller Biegetest hat gezeigt, dass da wirklich ein dramatischer Unterschied in der Elastizität war.


Summasummarum denke ich also, dass der Umzug in diesen Forumsbereich gerechtfertigt ist :relaxed:
Bastelfreak, pyrotitti, calalalaudio und 11 andere gefällt dies
#3
Klasse "Test" unter Realbedingungen.
Die Nachbarn denken vielleicht "PlemPlem", aber ihr wißt ohne unnötige Ängste, was euch künftig erwartet.
Bei weitem nicht so ernst waren dagegen unsere "Frostnächte" vor der Garage der Verwandschaft. Außer Heizung, Heizdecke, Wasser&Co haben wir nichts getestet. Auch bei uns sehr zufriedenstellend.
Also der Themenwechsel zu "wir haben es geschafft" ist voll berechtigt.
Gruß Manfred
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von T2a
#4
Da ich die meisten Fragen zu meiner Elektroinstallation erhalte, möchte ich hier mal eine kurze Beschreibung mit den verwendeten Hauptkomponenten geben.

Hintergrund für das Setup war, dass wir keine Gasinstallation wollten, Kochen mit Diesel und Spiritus nach ein paar Tests ausschieden und damit nur ein Induktionskochfeld als letzte sinnvolle Lösung blieb.

Basis für die Auslegung war die Mindestanforderung, auch im Winter bei schlechtestem Wetter mindestens 4 volle Tage autark zu sein. D.h., alle Verbraucher und das Kochfeld müssen ohne Einschränkungen oder Komforteinbußen nutzbar sein.


Hier nun das Ergebnis:

Elektrokonzept.JPG

Bordbatterie: LIFEPO4 Akku mit 600Ah Kapazität von [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Wechselrichter: 3000W reiner Sinus von [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Solarversorgung:
Auf dem Dach 4x PCB-ETFE 180W 36V semiflexible Solarpanele von [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Für schlechtes/ungünstiges Solarwetter eine WS200SF SunFolder 200Wp Solartasche von [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Victron MPPT Solarladeregler 50A für 12V / 24V Smart mit Bluetooth für die Dachmodule und Victron MPPT Solarladeregler 15A für das Faltmodul

Zum Laden während der Fahrt einen 50A Ladebooster von [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Und wenn alle Stricke reißen, noch ein [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Der Grund für das alles war das billigste: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Insgesamt natürlich der pure Luxus. Gut 1/3 der gesamten Ausbaukosten hat die Elektrik verschlungen. Aber das war's mir wert :innocent:
Und dass das ganze Zeug auch genau so funktioniert, wie es gedacht war, hat der o.g. Wintertest erfreulicherweise bestätigt :sweat_smile:
Ich würde die Anlage jederzeit exakt gleich wieder aufbauen!
SteBa gefällt dies
#5
Alter Schwede! 5k für die Batterie! :astonished:

Aber toll gelöst! Glückwunsch zum erfolgreichen Probebetrieb! :thumbsup:
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von T2a
#6
Philipp-313 hat geschrieben: vor 3 Jahre Alter Schwede! 5k für die Batterie! :astonished:
Wenn Du die Kosten für die gesamte Gasanlage und die Bordbatterie, die Du trotzdem in kleinerer Ausführung brauchst, ist es nicht mehr ganz so schlimm :wink:
Philipp-313 gefällt dies
#7
Hallo Markus

Cooles Elektro Setup.
Ich plane gerade einen Ausbau und warte auf mein Bestellfahrzeug... Gleiche Größe wie deiner.
Die hier habe ich für meinen Ausbau auch im Auge ;-)
T2a hat geschrieben: vor 3 Jahre
Solarversorgung:
Auf dem Dach 4x PCB-ETFE 180W 36V semiflexible Solarpanele von [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Mich würde interessieren, ob du die Module längs oder quer montiert hast (sprich passen die quer drauf? Könnte knapp werden, oder?
Hast du sie direkt verklebt, oder mit Rahmen drunter?
Im Ausbau Blog, konnte ich keine Info dazu Entdecken ;-)

Danke! Grüße, Markus
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von T2a
#8
Hi Markus,

ich habe sie längs direkt auf das Dach aufgeklebt.
Im Ausbautagebuch auf Seite 6, Beitrag #55, kannst Du Bilder davon sehen. Link

Viele Grüße
Markus
Bergner75 gefällt dies
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von T2a
#9
Corona-Zeit ist Bastel-Zeit!
Nach diesem Motto hab ich an unserem Freitag ein paar Optimierungen vorgenommen.

Die erste betrifft die Abwassertank Entlüftung. Da es ohne Entlüftung nicht wirklich geht, habe ich letztes Jahr schon einen Entlüftungsschlauch angebracht, der aber mit zunehmender Temperatur doch das eine oder andere unangenehme Düftchen in den Innenraum entlassen hat.
Also habe ich mir aus Aktivkohle Filtermatten, einem Rest 50er Rohr und einem Adapter aus dem 3D-Drucker einen Filter gebastelt.
20210327_094158.jpg
20210327_094237.jpg
20210327_110146 - gedreht.jpg

Bis jetzt funktioniert die Idee sehr gut, ob das ganze auch hochsommerlichen Konditionen genügt, wird sich hoffentlich in ein paar Wochen zeigen :relaxed:
pyrotitti, Jochen Pee und 1 andere gefällt dies
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von T2a
#10
Und dann war da natürlich noch das Dauerthema Gewicht.
Wir waren über Ostern ein paar Tage in fast vollständiger Urlaubsausstattung unterwegs und sind so mal auf die Waage gefahren. Ergebnis 3540 kg. D.h., da muss noch weiter abgespeckt werden, auch wenn Wasser- und Dieseltank beide 100% voll waren und da natürlich Spielraum wäre.

Da das andere Dauerthema (Corona) immer noch Zeit und Muse gibt, habe ich ein paar Gewichtspotenziale ausgeschöpft.

Die erste Maßnahme ist zugleich auch eine optische Aufwertung unseres Innenraumes die wir ohnehin vor hatten:

20210504_201150.jpg
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pyrotitti, Wolf, Philipp-313 und 2 andere gefällt dies