Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#51
Nach langem Überlegen und Suchen habe ich mich nun endlich für eine Arbeitsplatte entschieden. Da ich eine schmale weiße Platte mit Marmordesign o.ä. haben wollte, die Standard Resopal Arbeitsplatten für mich nicht in Frage kommen und mir weiß geöltes Holz nicht gefällt habe ich mich nun für 12mm Corian auf Trägerplatte entschieden. Acryl Verbundmaterial ist zwar schweinisch teuer und schwerer als Holz, es kam meinen Vorstellungen aber am nächsten.
Da das Material und die Aufkantung schon teuer genug war wollte ich zumindest die Ausschnitte selbst machen. Corian soll sich bearbeiten lassen wie Holz, allerdings wird immer Hartmetall besetztes Werkzeug empfohlen. Auch sollte man keine Stichsäge verwenden, da die schlagenden Zähne zu Bruch führen können, so meine Information.
Die geraden Schnitte habe ich mich einer Flex und mit normaler Steintrennscheibe gemacht, die Radien an der Spüle aber dann doch mit der Stichsäge. Es gibt zwar spezifische Stichsägeblätter für Corian bzw. Verbundmaterial (z.B. T 301 CHM), das habe ich zwar auch gekauft aber letztlich ein Kurven Sägeblatt für Laminat (Bosch T 101 AOF) verwendet. (mit ganz langsamen Vorschub, damit die Zähne mehr „kratzen“ als sägen). Risse sind zumindest oberflächlich keine aufgetreten.
Danach habe ich die Seiten der Trägerplatte erst mit Holzlack imprägniert und danach den Spalt zwischen Platte und Corian (ca. 2mm) mit Sikaflex 295i versiegelt (Sikaflex alleine hätte sicher auch gereicht).
Die Platte werde ich diese Woche mit dem Küchenmodul verschrauben und auch punktweise mit Sikaflex an den Alu Winkel verkleben. Ich denke mir das das Sikaflex auch zusätzlich etwas dämpft, da Corian stossempfindlich sein soll. Sollte ich die Platte nochmal rausnehmen müssen, kann ich sie zumindest zusammen mit den Alu Winkeln lösen. Hab jetzt extra noch ein paar Winkel mehr gemacht
Bin jetzt noch am überlegen wie ich die Induktionsplatte und die Spüle montiere, bin mir noch nicht sicher ob ich nur Sikaflex verwenden soll oder Sanitärsilikon. Sollte mal was mit der Induktionsplatte sein, bekomme ich diese nicht mehr zerstörungsfrei heraus. Allerdings hat die Herd-Platte auch Gewicht und keine Möglichkeit irgendwo Verschraubungen am Gehäuse zu setzen. Vielleicht find ich noch eine techn. Möglichkeit zum klemmen. Meine Spüle hat ebenfalls keine Klemmöglichkeit, da geht dann nur kleben, mit einer Spüle passiert normalerweise auch nichts .
Ach ja, gewogen habe ich die Platte heute auch noch: 7,5kg (mit Ausschnitte). Als ich die Transportankündigung der Spedition bekommen habe, war ich schon etwas geschockt. Transportgewicht 30kg (waren aber 2 Holzpaletten drumherum genagelt)
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Chris1900, JoeKW und 1 andere gefällt dies
#52
Whoa, da bist du aber mit der Arbeitsplatte in die Vollen gegangen! Darf ich fragen, wo du die her bekommen hast?

Ich kenne das Zeug, habe schon mit Corian, LG HiMacs und Avonite gearbeitet. So extrem empfindlich ist das nicht, ein klein wenig hält es schon aus. Ist halt Plexiglas (aka Acryl) mit irgendwas Farbgebendem drin, meist Mineralien.

Hartmetallwerkzeug ist dringendst zu empfehlen, und selbst das verschleißt enorm. Die Ecken hättest du sonst höchstens noch ausbohren, ausfeilen und schleifen können. Aber dein Vorgehen mit der Stichsäge klingt auch gut. Nur mit der Flex sahst du doch sicherlich aus wie ein Schneemann hinterher, oder?

In jedem Fall solltest du damit eine reichlich hochwertige und auch relativ einmalige Arbeitsplatte im WoMo haben!

Edit: Habe ich das überlesen? Wie heißt denn bitte der Farbton?
#53
Hallo Franz,

tolle Sache ... mal was anderes. Bin schon auf das fertige Ergebnis gespannt.
Franek hat geschrieben: vor 4 JahreDie Platte werde ich diese Woche mit dem Küchenmodul verschrauben und auch punktweise mit Sikaflex an den Alu Winkel verkleben.
Hast bestimmt schon selbst dran gedacht: kleb unbedingt die Alu-Profile im Bereich der Alu-Winkel mit Tesa-Krepp oder etwas anderem ab. Wenn dir das Sika rausdrückt und sich mit dem Auf-Profil verklebt, bekommst du die Platte wirklich nicht mehr ausgebaut.

Gruß, Frank
#54
Hallo Martin und Frank

Der Farbton ist White Onyx (sieht auf den Fotos etwa dunkler und rötlicher aus als in Wirklichkeit, kommt durch das Kunstlicht)
Gekauft hab ich es bei Arbeitsplatten.land. Die Größe meiner Arbeitsplatte ist 960x530mm.
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Ja, das Flexen war etwas unangenehm. Ein guter Mund - und Augenschutz ist ein absolutes Muss. Absaugung ebenso. Das größte Problem war das mit dem Mundschutz immer meine Lesebrille anlief und sich der Staub schnell über die angezeichneten Linien verteilte und ich nichts mehr gesehen habe. Also musste ich oft unterbrechen und neu ansetzen.

Den oberen Alurahmen werde ich gut abkleben. Danke für den Tip! (Hoffe aber nicht das ich die Platte nochmal rausnehmen muss )
Gestern hab ich die Trennwände wieder rausgenommen da ich heute die Decke im hinteren Bereich fortsetzen will. Danach die Aufhängung für die Herdplatte. Erst dann kann ich die Platte mit der Trennwand verfugen.
#55
Kleiner Statusbericht zwischendurch, da ich bald losfahren will
Duschkabinenverkleidung gebaut (6mm MPX) , Airhead TT provisorisch eingebaut und per SOG Lüfter in 40er HT Rohr zum Boden entlüftet (kommt später noch ein anderer 40er Lüfter rein, der auf Dauerbetrieb ausgelegt und leiser ist). 2 Treppen gebaut, innen MPX mit Schuh – oder Schmutzwäsche-Fach und für Außen eine aus Aluprofil und Moosgummi zusammengestrickte Treppe, die auch das Kühlschrankfach (zusätzlich zur vorhandenen Verriegelung) gegen Ausfahren schützen muss (später soll da eine festmontierte Treppe zum ausklappen reinkommen, dafür war aber keine Zeit mehr). Die 2 Tanks wieder eingebaut, mit je einem 1/2" Ventil, Messing-Schlauchtüllen und Kunststoff Entlüftung aus dem Campingbedarf . (Pumpe und Abfluss kommt nach dem Urlaub). Die im Winter überarbeiteten Sitzboxen wieder eingebaut. Im Winter hatte ich an die 500 Löcher zwischen 40 und 50mm gebohrt. Eine Sitzbox wiegt jetzt komplett 9,2 kg. Die beiden Boxen für Fotoequipment und Laptops lassen sich nun 2fach versteckt verriegeln, da braucht man schon ein dickeres Brecheisen zum Öffnen. Den hell geölten Tisch habe ich nochmals abgeschliffen und wie den Rest rotbraun geölt.
Klickvinyl im begehbaren Bereich verlegt, Fahrerkabine fast fertig verkleidet und Leselampe für Beifahrersitz installiert, Decke mit Beleuchtung ist jetzt auch komplett eingebaut. Verfugen der Decke und der Küche mit Silikon kommt nach dem Urlaub. Mit der klappbaren Schutzklappe für den Spiritusbrenner hat nicht so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe, ich muss mir erst ungebohrte Edelstahlklavierbänder besorgen, damit sich das genietete Blech um komplette 180 Grad klappen lässt.
Da ich keinen für den Origo passenden Windschutz gefunden habe, habe ich mir den nächstgrößeren bestellt, in der Mitte durchgeschnitten und danach in der richtigen Breite wieder zusammen genietet
Die Aluprofil Tür zur Fahrerkabine hab ich wieder ausgebaut, die ist mit der Duschkabinenverkleidung kollidiert, hab da jetzt erstmal einen Klettvorhang dazwischen gefriemelt. Alles eben auf die Schnelle, meine bessere Hälfte brauch etwas Erholung von meiner Flucherei :zany_face:
Gestern noch die Anhängerkupplung um 100mm tiefer gelegt, damit diese wieder auf normaler Höhe ist (50cm). Die hinteren Türen lassen sich jetzt mit dem Altera Träger DL3 komplett öffnen, auch wenn 3 Bikes montiert werden. 150mm wären mit dem Westfalia Adapter auch möglich gewesen, reicht aber so aus. Falls einer einen halbwegs neuwertigen 2er Träger gegen einen Dreier tauschen möchte, bitte per PN (nach dem Urlaub). Gestern auch noch auf die Schnelle ein Kabel von der Starterbatterie zum VBSC gelegt, muss das im Moment nur per Hand schalten, da ich an den Ford Stecker unter dem Beifahrersitz nich mehr drangekommen bin . Am Armaturenbrett klebt jetzt eine dicke Warnung damit ich nicht vegesse den Schalter wieder auszustellen, falls der Motor nicht läuft
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dacuni, 997, schmidtfranz und 5 andere gefällt dies
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von Franek
#56
Ich habe schon lange nichts mehr geschrieben, erst habe ich im letzten Herbst fast 9000km zwischen Kroatien und Andalusien verbraten, danach kam dann bei mir wie immer der Winterblues und weil ich viel kleben wollte habe ich die Fertigstellung der Nasszelle auf das späte wärmere Frühjahr verschoben. Leider kam mir dann ein Krankenhausbesuch dazwischen, weil ich während der Coronazeit im März und April nicht zum Arzt gehen wollte.
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Danach hatte ich dann mit der Innenverkleidung der Nasszelle begonnen. Das Aluprofilgerüst mit der Außenverkleidung stand ja schon, ich musste noch dünne Aluwinkel in den Ecken verschrauben, da ich die 3mmAluverbundplatten nicht direkt auf die Profile kleben wollte. Die Winkel habe ich mit Senkkopfschrauben verschraubt, aber ohne zu senken, damit sie 1,5mm herausstehen und damit den Abstand für die Klebenaht sichern.
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Die meisten Platten habe ich mit Sikaflex Marinkleber 292 verklebt, am Fenster habe ich auch 221 verwendet. Viel kleben hätte ich nicht müssen, da die Platten ziemlich spack sitzen. Den Boden habe mit Innotec Adheseal versiegelt und wollte damit eine Wanne bilden. Innotec sollte sich rollen lassen, das hat aber bei mir mit einer Schaumstoffrolle nicht funktioniert und ich habe dann gespachtelt. Verfugt habe ich alles mit Würth Klebt und Dichtet. Für den Abfluss der Duschwanne habe ich ein 65mm Loch in den Boden gebohrt. Den Abstand zwischen Blechboden und Oberboden habe ich mit Sikaflex versiegelt und danach ein Stück aus einem HT-Übergangs-Rohr eingeklebt damit der Durchgang 100% dicht wird. So kann ich den Duschabfluss mit Dichtung und Tauchrohr von unten austauschen falls das mal nötig sein sollte. Der Siphon bzw. Geruchsverschluss für die Dusche kommt dann später unter das Auto, wenn ich mit dem Grauwassertank beginne.
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Da ich eine kombinierte Haushaltsarmatur für Dusche und Brause verwenden will und diese relativ schwer sind habe ich die Wand von hinten verstärkt. Ich bin davon ausgegangen, dass die Bohrung in der Verbundplatte bei jedem Schlagloch etwas ausgeschlagen wird und die Armatur bald lose sein würde. Ursprünglich wollte ich den ¾“ Doppelnippel dort mit einer Mutter kontern, das hat aber nicht funktioniert, da ich keinen ¾“ Nippel mit durchgehendem Gewinde gefunden habe. Jetzt habe ich den Nippel an der Verkleidung von außen gekontert.
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Unter das Waschbecken kommt ein ausklappbarer Mülleimer, der ist mittlerweile auch eingebaut, aber noch nicht fotografiert. Allerdings habe ich jetzt ein Problem, da ich die Kurbel der Airhead nicht mehr komplett drehen kann. Ich suche noch den passenden Spinnengriff (wie immer das auch heißt), gefunden habe ich jedoch noch nichts passendes.
Wolf, sailkoop, JuMiLo und 1 andere gefällt dies
#57
Weiter geht’s mit der Wasserinstallation

Die beiden 60L Tanks habe ich mit einem 19mm Schlauch verbunden und beide Tanks mit einem Absperrventil versehen. Hinter dem Absperrventil habe ich ein Messing-Rückschlagventil eingebaut und danach geht es mit einem 13mm Schlauch weiter zu Lilie Grob Filter, Pumpe und Druckausgleichsbehälter. Als Pumpe verwende ich eine Shurfloo/Lilie Soft Druckwasserpumpe mit 11.3l/min und 2.1bar. Die Pumpe habe ich an den Boiler angepasst, ich werde aber dennoch eine Druckminderventil einbauen falls ich mal eine andere Pumpe verwenden will. Hinter dem Ausgleichsbehälter werde ich über den Elgena Nautic Compact Boiler auf die einzelnen Verbraucher verzweigen. Einen Plan werde ich beizeiten noch veröffentlichen, wenn ich mit der Installation fertig bin.
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Die beiden Tanks werde ich über eine Bodenöffnung entlüften, die gleichzeitig auch als Überlauf für Tanks und Boiler gedacht sind.
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Befüllen kann ich die Tanks auf beiden Seiten über eine Gardena Kupplung an der Garage. Die erste Befüllung hat zuhause mit einem 19mm Schlauch etwa 10min gedauert. Hinter der Kupplung befindet sich auf beiden Seiten ein ¾“ Absperrventil damit das Wasser nicht zurückfließen kann.
Ich will mir dort noch einen Stromanschluss mit Schalter hinlegen, damit ich mit einer mobilen Tauch oder Reservepumpe aus einem Fluss, Brunnen oder Kanister Wasser in die Tanks pumpen kann.
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Da ich schon wieder unterwegs bin und mir vorgestern die Schellen ausgegangen sind, habe ich die Nasszelle temporär angeschlossen um zumindest schon mal die Dusche und das Waschbecken in Betrieb nehmen zu können. Die Schläuche habe ich zum Teil wieder ausgetauscht da ich mit dem transparenten Schlauch die PVC Tüllen an pumpe und Ausgleichsbehälter nicht festbekommen habe ohne den Schlauch zu stark zu quetschen. Das Grauwasser geht jetzt vorübergehend in den Ablaufeimer unter dem Auto. Der erste Abwassertank ist zwar schon geliefert, ich bin aber nicht mehr dazu gekommen. Der „Technikraum“ hat noch eine indirekte Beleuchtung bekommen, damit ich ich den Wasserstand beim Befüllen besser sehen kann
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Wasser läuft, die erste Installation war dicht. Der Schaum kommt übrigens vom Spülmittel. Da ich kein Freund vom „Schlauch erhitzen“ bin, habe ich etwas Spüli auf die Tülle oder in den Schlauch gegeben, damit der Schlauch besser rauf flutscht.
sailkoop gefällt dies
#59
Hallo Franz,

gute Arbeit, weiter so. Mich würde mal dein aktuelles Gewicht Interessieren. :zany_face: Ich habe auch mit Aluprofilen ausgebaut und sehr viel weniger verbaut als es bei dir der Fall ist. Neulich auf der Waage dann eine Schrekenssekunde - zu schwer. Das hat mich schon sehr überrascht da meine Konstruktion sehr viel weniger Holz und Alu benötigte als viele ähnliche hier. Habe leider bisher nicht auf einer anderen Waage gewesen und schiebe aktuell das höhere Gewicht einer Fehlmessung zu. Hattes Du schon mal den Wagen gewogen?
#60
Hallo Franek,

vielen Dank für diesen tollen Ausbaubericht!
Da hast du dir wirklich einen tollen Bus gebaut!

Dass du dann auch noch (Hobby-)Fotograf bist und alles so akribisch dokumentierst, ist ein wahrer Glücksfall für alle, die auch einen Transit ausbauen wollen.
Vor allem die vermaßten Bilder vom Laderaum, Detailaufnahmen der Sitzkonsolen und viele weitere Bilder und Beschreibungen haben mir schon sehr bei meinen Vorplanungen geholfen :thumbsup:

Viele Grüße vom Bodensee
Mark