27.04.2010
Wir bauen einen MJ160, L4H2 aus. Zunächst sollte es nur ein Motorradtransporter für eine BMW R1200GS und eine BMW F650GS Twin werden. Schnell aber wuchsen Wünsche und reiften Ideen für mehr als nur Transportfunktion.
Daher soll es nun ein Womo werden mit maximalem Komfort welcher unter Berücksichtigung von Platz und Gewichtsbedarf sich eben noch realisieren lässt.
Um es vorweg zu nehmen: Eine typische Nasszelle gibt es nicht, aber eine Heißwasser-Außendusche. Das macht nichts, denn wir sind sicher zumeist in Deutschland oder südlichen Regionen unterwegs. Ggf. nehmen wir ein PortaPotti mit, aber hier ist noch Überzeugungsarbeit bei meiner Gattin erforderlich.
Beheizt wird das Womo über eine 6KW Truma Dieselheizung, ein Waeco 80 Ltr. Kompressor Kühlschrank kühlt unsere Vorräte und 2 innenliegende 60 Ltr. Tanks spenden uns das Nass.
Da unsere beiden mitfahrenden Katzen keine eigenen Sitze benötigen, kann bei uns auch die typische Dinettenlösung zugunsten weiterer Möbel entfallen. Mit den Drehsitzen vorne und 2 Campingstühlen ist genug Sitzmöglichkeit und Komfort für unterwegs gegeben.
Zwei große Hartal Multi Dachhauben (geschwindigkeitsfest bis 180
) und ein linksseitiges Seitz S4 Fenster sorgen für Licht und Lüftung. Das Fahrzeug hat eine Serienseitenscheibe und Heckverglasung. Daher brauchte hier nichts geändert werden. Anfängliche Befürchtung wegen mangelnder Isolation der Serienscheiben konnten verworfen werden. Auch bei -17°C kein Kondenswasser an den Scheiben :p
Also Iso Material haben wir 19mm Armaflex selbstklebend verwendet. Dieses ist auch vollflächig unter dem 12mm starken Soboflex-Boden verlegt in dem auch die Zurrschienen und Halter für die beiden Motorräder versenkt sind. Der Boden ist quasi frei schwimmend, es gibt keine Lattenunterkonstruktion, sondern die Tragkraft des Armaflex trägt den Boden.
Das Lattenrost Doppelbett (160x200cm) ist längs im Heck oberhalb der Motorräder untergebracht. Hier schläft man wie in einer Schlafkabine in Tokio. Am Ziel angekommen, werden die Motorräder ausgeladen und das Bett lässt sich nun absenken auf jede gewünschte Höhe und Neigung. Es würde nichts ausmachen wenn das Fahrzeug 30 Grad Schräglage hätte, das Bett stünde dennoch in der Waage.
Da ich Metall liebe und es stabil und super leicht konstruiert werden kann, werden alle Möbel, Wände und das Bett (außer den Lattenrosten und den Kaltschaummatratzen
) aus Aluminium gefertigt. Hier gibt es tolle Materialien wie z.B. DiBond Alusandwich Platten oder auch Wabenplatten aus Alu. Super fest und federleicht. Fein, dass es einen Fachhandel hierfür bei uns in der Nähe gibt.
Als Untermalung für unterwegs beschallt uns ein System aus Alpine CDA117Ri (Radio/CD/USB/IPod), eine Alpine KBT400 Bluetooth Freisprecheinrichtung (zu empfehlen), ein Alpine PXA-H100 Soundprozessor, ein aktiver kleiner Subwoofer und eine Endstufe Eton PA504. Diese ist zu hübsch um sie im Gebälk zu verbergen, daher fand sie diebstahlfreundlich ihren Platz hinter dem BF-Sitz :s7.
Schallquellen sind 4 Stk. 2-Wege MBQuart PVI216 Lautsprecherkombis, welche ich in England "günstig" erwerben konnte. Diese sind in den schall- und schwingungsgedämmten Türen, A-Säule und in dem Kühlhochschrank bzw. Spülenoberschrank eingelassen. Die Frequenzweichen ebenfalls.
@Nicki: ja, das Vermessen dient den Laufzeitkorrekturen, den Pegeleinstellungen und der Kompensation unterschiedlicher Einbauten und Materialien wie Fenster, Matratze, Bettauflage, Möbel, Schallflächen etc.. Da sich das Fahrzeug noch verändert (Hängeregal, Deckenverkleidung usw. wird sich auch das Klangbild noch verändern. Daher vermesse ich es nochmal wenn es wirklich fertig ist.
Das Vermessen geht aber automatisch. Mikrofon platzieren, Fahrzeug verlassen, alle Türen schließen, für Ruhe sorgen und dann das Fahrzeug an den PC anschließen. Software starten und los geht´s :s10 Anschließend genießen.
Noch etliche Wochen Arbeit und einige Euros bis zur Fertigstellung, aber wir können es kaum erwarten. Allerdings sind wir ja auch schon einige male mit dem nur teils fertiggestelltem Ausbau unterwegs gewesen, sodass zusätzliche Wünsche erkannt und immer noch umgesetzt werden konnten.
Grüße,
Detlef
PS: im Moment ist etwas Pause vorgeschrieben, da im Gerüst was meine Murmel trägt, ein Titanimplantat eingesetzt wurde. Das sollte ich erst etwas auskurieren.