Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Hallo Zusammen,

wie schon in dem Thema zum verlorenen Spaß geschrieben möchte ich der Community etwas zurückgeben. Hoffentlich unter anderem auch etwas Spaß :grinning:

In meiner Vorstellung vor 2 Jahren ging es noch um einen Opel Vivaro L1H1, den wir zu einem kleinen "Schönwetter-Wochenend-Camper" für 2 ausgebaut haben. Schande über mein Haupt, dass ich dazu nie was dokumentiert habe...
Bei den Reisen mit unserem "Fred" haben wir gemerkt, dass wir doch auch gerne länger als ein Wochenende mit dem Camper unterwegs sein wollen und es auch waren. 1 Woche Italien, 3 Wochen Schweden und 2 Wochen Slowenien und Kroatien haben uns dann doch gezeigt, dass da für uns das Limit eines so kleinen Campers erreicht ist und wir "mehr" wollen.
Der Plan war die Ausbaustufen "Fred - SuperFred - MegaFred". Fred haben wir ja schon umgesetzt. "SuperFred" wäre ein größerer Camper, immer noch für 2, eventuell noch mit kleinem Nachwuchs. "MegaFred" wäre die größte Ausbaustufe und auch familientauglich.
Lange Rede kurzer Sinn, der Nachwuchs ist grade am Wachsen, der eigentlich "SuperFred" wird absehbar nicht lange halten und darum haben wir uns entschieden doch nur einmal, aber dafür richtig auszubauen. Bei dem Namen "SuperFred" sind wir aber geblieben als zweite Ausbaustufe.

So viel zur "Story", jetzt mal die hard facts, was wir realisieren möchten:

Peugeot Boxer L4H3, 160PS, Erstzulassung 11/21
Querbett hinten
später Hubbett vorne, wenn tatsächlich 3 oder 4 Schlafplätze gebraucht werden
4 eingetragene Sitzplätze
Isolation zwischen 19 und 38mm (Ziel ist eher wintertauglich, nicht winterfest zu sein)
5 Dometic S4 Fenster
Heki mini vorne und Maxxair hinten
Dusche mit ausziehbarer TTT
großes 24V Elektrosystem mit 280Ah LiFePo, ~600Wp Solar, 2,4kW Wechselrichter
Gasfrei, dementsprechend Kochen mit Induktion
100L Frischwasser im Radkastentank, 75L Abwasser Unterflur
Druckwassersystem mit 2-stufigem Filtersystem
6L Pundmann 24V/400W Boiler
2,2KW Eberspächer Airtronic s3 unterflur (schamlose Kopie von dir, @Rico_KN)

Insgesamt möchte ich möglichst viel mit 3D Modellierung, CNC und 3D-Druck arbeiten. Nicht jedermanns Ding, aber für mich ist was Neues lernen und was Neues machen auch Teil des Hobbies. Darum auch das "next Level" im Titel, nicht weil es besser als bei anderen ist, sondern "mein next Level" und die Herausforderung für mich selbst.
Insgesamt wird unser Layout sehr ähnlich zu manchen Serienfahrzeugen sein, für mich der Anreiz selbst auszubauen die Details für uns passend zu machen und das verlangt eben teilweise auch bekannte Pfade zu verlassen.

Abschließend gibt es noch zwei Bilder von unserem SuperFred
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2.jpg
T.Larsen, Jumper, Rico_KN und 4 andere gefällt dies
#2
Da wir das Fahrzeug schon fast einen Monat haben ist auch schon einiges passiert. Alles in Allem allerdings nicht sehr spannend oder inspirierend, daher bloß eine kurze bebilderte Darstellung:

Die großen Flächen und Türen sind schon mit Armaflex verkleidet. Über die meisten Stellen werde ich noch einmal mit 13 oder 19mm drübergehen.
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Renngitter ist installiert:
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Einkaufen waren wir bei Heinrich:
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und bei Vöhringer:
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Keine Sorge, nicht alles Holz endet auch im Fahrzeug :stuck_out_tongue_winking_eye:

Drehkonsolen sind installiert:
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Ohne Bild: Hohlraumversiegelung habe ich mit AD Chemie CT09 gemacht.
#3
Erste rudimentäre 3D Planung um ein Gefühl für den Raum zu bekommen:
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Erste Detailplanung der Küche:
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Erste Detailplanung der TTT:
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#4
Und dann kommen wir zu unserem Problemkind:

Die Sitzbank
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Abgesehen davon, dass falsche Befestigungsmaterialien mitgeliefert wurde und die Armlehne komplett vergessen wurde, eine schöne Sitzbank. Gemütlich, weil die einzelnen Sitze verstellbar und 10cm auseinanderrückbar sind.

Das Problem macht auch nicht die Sitzbank selbst, sondern die Aussicht auf die Eintragung. Mein TÜV-Sachverständiger muckt da etwas rum mit Verweis auf das neue Merkblatt zur Wohnmobilumschreibung MB FZMO 0740:2022-01-19.
In dieser steht (sinngemäß, weil ich nicht sicher bin ob ich den genauen Wortlaut veröffentlichen darf?! @Globale Moderatoren)
Fahrzeuge mit Klassen M1/N1 benötigen für die Vorder- UND Rücksitze einen Gurtwarner mit Sitzerkennung bei einer Erstzulassung ab dem 01.09.2021.
Bei unserer EZ 11/21 würden wir natürlich darunter fallen.

In der entsprechenden UN-Regelung 16 von 2018 (die neueste, soweit ich weiß) steht jedoch:
Unbeschadet der Absätze 8.4.1.1 und 8.4.1.2 sind Sicherheitsgurt-Warneinrichtungen auch für Rücksitze in
Krankenwagen, Leichenwagen und Wohnmobilen sowie für alle Sitze für Fahrzeuge zur Beförderung von
Personen mit Behinderungen sowie Fahrzeuge, die für den Einsatz durch die Streitkräfte, den Katastro
phenschutz, die Feuerwehr und die Ordnungskräfte bestimmt sind, nicht erforderlich.
Also was jetzt? Brauche ich jetzt einen Gurtwarner? Wie hat/kann ein Sachverständiger bei der Umschreibung zum Wohnmobil bzw. der Eintragung der Sitzbank entscheiden? Und vor allem: wieso darf sowas rückwirkend gemacht werden?

Ich hoffe da hat jemand mehr Durchblick als ich und kann mir da etwas weiterhelfen. Vor lauter Merkblätter, Regelungen und Verbindlichkeiten dreht sich mir der Schädel...
#5
Moin Thorsten,

das ging ja fix, gerade erst im anderen Thread angekündigt und schon erstellt :slight_smile:

Ich hoffe es ist OK, dass ich hier gleich was schreibe. Und vielleicht ist es für Dich auch gar nicht relevant weil Du schon eine Lösung hast.

Wir haben auch einen L4 Boxer, mit dem (Haupt-)Abwassertank innen, da wir das Problem mit frierendem Wasser für uns auf diese Weise lösen wollten. Da wir aber auch eine Dusche für den Notfall wollten (noch überhaupt nicht benutzt), war der Plan dann relativ schnell gefasst, dafür dann einen kleinen Tank unter den Wagen zu bauen. Einen passenden habe zumindest ich aber überhaupt nicht gefunden. Ich wollte auf jeden Fall einen Tank haben, dessen Unterkante nicht deutlich tiefer als das Auspuffrohr liegt. Die großen Flächen zwischen den Querholmen sind durch das Handbremsgestänge unterteilt, vor dem Gestänge / hinter dem Endtopf zu schmal und das Reserverad wollten wir behalten, mal abgesehen davon, dass die Dusche bei uns maximal weit davon entfernt ist. Wir haben daher dann doch den EV2222 gekauft auch wenn er mit seinen 90l für unseren Zweck ziemlich überdimensioniert ist. Die Unterkante schließt mit dem Auspuff ab, sodass wir keine bzw. wegen der Halterung nur geringe Bodenfreiheit verloren haben.

Liebe Grüße

Thorsten
#6
Natürlich ist es OK, wenn mein Tagebuch kommentiert wird. Dafür mache ich es ja auch, um Feedback zu bekommen.

Danke für den Tipp.
Wir haben den vom Heinrich genommen. Ich weiß nicht ob es den auch noch woanders gibt oder was für eine Bezeichnung dieser hat. Der Abwassertank hat 75L und ist in #2 rechts in dem Bild von unserem Einkauf zusammen mit der entsprechenden Halterung vom Heinrich zu sehen. Bodenfreiheit sollte bei dem Tank auch nicht verloren gehen. Vorteil ist bei diesem Tank auf jeden Fall, dass man je nach Position nicht den Kabelzug der Handbremse durch den Tank legen muss...

Bisher habe ich ihn noch nicht wirklich unter das Fahrzeug gehalten und die Position festgelegt bzw. herausgefunden.
Ich meine ich hätte bei @commanderkeen auch was über den Tank und die Positionierung gelesen?!
#7
Ich habe die 100L-Variante, sollte grundsätzlich aber ähnlich sein.
Ich glaube, dass der 75L-Tank nicht so weit nach hinten reicht und mit vier Schrauben durch den Boden befestigt wird (statt zwei Schrauben durch den Boden und zwei Schrauben in Nietmuttern in den Querholm bei der Hinterachse).
Im Thread zu den Heinrich-Abwassertanks gibt es Bilder zur Positionierung der Löcher (aus dem Fahrzeug-Inneren).

Bodenfreiheit sollte man so kaum verlieren, passt alles zwischen die Holme/um den Kabelzug herum.
#8
Entschuldige bitte, war blöd von mir. Beim Absenden hatte ich gesehen, dass Du schon den zweiten Beitrag geschrieben hattest. Ich habe dann nur schnell die Bilder überflogen, und als ich sah, dass da keines mit einem Tank unter dem Wagen dabei war auf abschicken geklickt. Da hätte ich mal genauer hinsehen sollen. Passt ja wieder gut zu dem Spaß-Thread.
#9
Kennt jemand in oder um München rum einen wirklich vernünftigen und entspannten TÜV-Sachverständigen?

Der, mit dem ich die letzte Ummeldung gemacht habe besteht dieses Mal absolut darauf, dass das Merkblatt die Wahrheit ist und kein Ermessensspielraum besteht. Ich hätte es gerne mit ihm gemacht weil er bisher auch für Diskussionen und gute Argumente zu haben war.
Die Kombination EZ 11/21, Wohnmobil und Sitzbank ohne Gurtwarner geht für ihn gar nicht zusammen und da gibt es auch kein Drehen und wenden. Selbst eine Ummeldung zum Wohnmobil ohne Sitzbank und anschließender Eintragung der Sitzbank (weil damit die UN-Regelung 16 ausgenommen wäre) funktioniere nicht, weil dann wieder auf KFZ oder LKW zurückgeschlüsselt werden müsste... (was aber gar keinen Sinn machen würde, weil dann die Sitzbank auch nicht eingetragen werden dürfte, weil nach UN 16 die Rücksitze in Fahrzeugen der Kategorie M1/N1 einen Gurtwarner benötigen...)

Und beim Serienausbauer laufen täglich dutzende WoMos ohne Gurtwarner mit EZ > 09/21 vom Band...
#10
Servus,

wäre die Nachrüstung eines Gurtwarners keine Option? Steht ja nicht im Merkblatt ob optisch oder akustisch oder sonst wie?
Habe gesehen, so Schaltelemente für die Erkennung einer Person kosten 10 bis 20 Eur. Gurtschlösser mit Kontakt gibt es auch zu kaufen.