Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Hallo Leute,
nachdem ich mich in einem anderen Forum schon vorgestellt hatte und die ersten Gebrauchtwagentipps genießen konnte musste ich feststellen, das dort Selbstausbauer nicht wirklich erwünscht waren. Deshalb bin ich nun hier. Nachdem wir schon mit unserem VW Touran während der letzten Elternzeit fast 11 Wochen campen waren, wussten wir - etwas größeres muss irgendwann her. Also ... schwuppdiwupp ,der Kastenwagen ist gefunden, wurde gekauft und wird ausgebaut!

Die Fahrzeugstats:

Fiat Ducato L2H2, Teilverglast
Erstzulassung 12/2009
88kW/120PS
~90.000km
6 Sitzplätze
max. zul. GG: 3,3t
Originaler Fiat Dachträger drauf (Da kommen mal die Solarpanels drauf sowie sonstiges...)
ehem. Handwerkerfahrzeug (Keine Baustelle, aber ähnlich dreckig :) )

So sieht er aus:
Fiat Ducato 250 L2H2
Fiat Ducato 250 L2H2
Für seine fast 10 Jahre steht er sehr gut da und bis auf ein paar kleine Roststellen hat er sonst sehr wenig gelitten.

Beim Rost sind wir direkt beim Thema. Schritt 1 des Ausbaus wird direkt die Behandlung des Basisfahrzeugs sein. Da ich lange Freude an meinem Camper haben möchte, werde ich alle Maßnahmen ergreifen um dem Ducato ein möglichst langes Leben zu ermöglichen.

Fragen, welche mir bereits im anderen Forum beantwortet wurden, werde ich sogleich mit anfügen!

Folgendes will ich in Schritt 1 machen:

-> Alle Roststellen finden
-> Alle Roststellen Schleifen, Grundieren und Lackieren
-> Professionell den Unterboden reinigen und versiegeln lassen (Klassischer Unterbodenschutz)

Hier ein paar Impressionen der Problemstellen:
Radkasten Vorne Links
Radkasten Vorne Links
(Fahrseite, vorderer Radkasten)
Einstieg Fahrerseite
Einstieg Fahrerseite
(Einstieg Fahrerseite, Beifahrerseite sieht optimal aus)
Sitzbank Anker
Sitzbank Anker
(Rostflecken an der Aufnahme für die hintere Sitzbank)
Schaden Beifahrertür
Schaden Beifahrertür
(Leichter Flugrost an der Beifahrertür)

Dazu gleich meine ersten Fragen an die interessierten Leser:

-> Welche 125mm Schleifscheiben sollte ich für diese Arbeiten verwenden? Ich will schließlich nicht zu viel Material abtragen ...
-> Reicht eine Rostschutzgrundierung und das folgende weiß Lackieren? (Antwort Mit Bremsenreiniger reinigen und darauf mit Branto Korrux einpinseln)
-> Muss mit Rostumwandler vor eine Grundierung gearbeitet werden?

Des Weiteren hat sich im Fahrzeug ein Holm von der Fahrzeugdecke gelöst:
Deckenholm1
Deckenholm1
Deckenholm2
Deckenholm2
Löse ich das am Besten mit "Sikaflex" oder mit diesem "Würth Klebt und Dichtet"?
-> Welches Sikaflex oder Würth Produkt sollte ich verwenden? Es gibt ja viele Verschiedene... (Antwort: Sikaflex 252 hält wie Bombe)

Ich danke euch bereits für das Lesen und ich werde euch auf dem Laufenden halten, wenn meine Arbeiten dann die kommende Woche wirklich beginnen. Vielleicht hat ja jemand Zeit meine Fragen zu beantworten!

Viele Grüße aus Erlangen in Franken,
Kevin.
T.Larsen, Cruisemobile, Chris1900 gefällt dies
#2
Moin Moin,

ja sehr schön, dass du hergefunden hast. Viel Spaß hier. Wie wird denn da "drüben" auf uns aufmerksam gemacht?
Manekken hat geschrieben: vor 4 JahreLeichter Flugrost an der Beifahrertür
Also Flugrost ist etwas anderes. Da spricht man von, wenn man kleine braune Punkte auf dem Lack hat. Dies können bspw. durch Eisenpartikel aus der Luft entstehen. Flugrost kann man durch reinigen entfernen. Schienenverkehr begünstigt Flugrost zB. Flugrost kann den Lack beschädigen und aufbrechen. Dann hast du öhhm Rost Rost!
Bei deinem Bild scheint ja schon das Blech flächig, wenn auch nur oberflächlich angegriffen und der Lack ist ab.
Manekken hat geschrieben: vor 4 Jahre Muss mit Rostumwandler vor eine Grundierung gearbeitet werden?
Falls du dann Brantho Korrux verwendest: Im Datenblatt müsste stehen, dass man es auch auf Rost auftragen kann (losen Rost entfernen). Ich denke das muss dann im Detail jeder für sich persönlich entscheiden, wie gründlich er arbeitet.
Professionell den Unterboden reinigen und versiegeln lassen (Klassischer Unterbodenschutz)


Was willst du da im Detail machen lassen? Ich gebe meinen Nächste Woche für eine Woche ab :scream:
#3
GustavGustav hat geschrieben: vor 4 Jahre Wie wird denn da "drüben" auf uns aufmerksam gemacht?

Wie sagt man - das Wasser findet seinen Weg. Das habe ich in Zusammenhang mit dem Wassereinbruch in meinem Kasten erneut lernen müssen.
So ist das auch bei den Selbstausbauern - diese folgen ihrem natürlichen Instinkt und versammeln sich in diesem Forum :rofl:
Andolini, avofix gefällt dies
#4
Hallo Kevin. Willkommen bei den Verrückten. :beers:
Manekken hat geschrieben: vor 4 JahreDes Weiteren hat sich im Fahrzeug ein Holm von der Fahrzeugdecke gelöst:
Das ist normal. Genau genommen hat sich aber nicht der Holm gelöst, sonders das Blech vom Holm. Da wirst du noch mehr Stellen, vor allem an den Seiten, finden. Die Holme, Säulen und Träger bilden die Fahrzeugstruktur. Das Blech ist bei diesen Kastenwagen tatsächlich nur Verkleidung und trägt nicht primär zur Fahrzeugstabilität bei. Daher ist es nur punktuell ab Werk verklebt und ermöglicht so eine weiche Karosserie, die sich verschränken kann. Das ist für uns nicht optimal, da dein Innenausbau diese Verschränkungen nicht mitgehen kann und somit knarzen und quietschen oder sogar beschädigt werden kann. Einen Kastenwagen kann man an keiner Stelle entkoppeln. Also sollten wir ihn steifer machen. Das erreichst du indem du die Blechhaut möglichst lückenlos mit der Fahrzeugstruktur verklebst. Sika eignet sich genauso gut wie andere PU Kleber. Ich hab sehr gute Erfahrungen mit dem günstigeren Kleb&Dicht von Probau gemacht (gibts zum Beispiel im Bauhaus). Auch beim Innenausbau kannst du viel zur festeren Karosserie beitragen, wenn du die Möbel gut an die Struktur anpasst und miteinander verbindest.

Mach vor dem Verkleben alle Blecheinbauten, wie Luken, Fenster und Klappen. Denn da ist es von Vorteil wenn sich das Blech etwas an die Einbauten anpassen kann. Sonst gibts so hässliche Blechverformungen wie bei mir. :confused:


Natürlich gibt es auch den anderen Weg und du versuchst die weiche Karosserie beizubehalten. Im Gelände kann das vorteilhaft sein. Um diesen voll ausspielen zu können bräuchtest du allerdings Allrad. Außerdem ist es sehr schwierig bis unmöglich den Innenausbau einerseits verschränkbar und anderseits fest genug zu bekommen.

Und zu guter Letzt schreib ich dir, dass das alles für den kurzen Radstand nur eine untergeordnete Rolle spielt. :nerd:

Gruß Thomas
#5
Hallo Leute! Danke für die Antworten!
GustavGustav hat geschrieben:Moin Moin,

ja sehr schön, dass du hergefunden hast. Viel Spaß hier. Wie wird denn da "drüben" auf uns aufmerksam gemacht?
Nette Personen haben mich über PN auf dieses Forum hingewiesen :)
GustavGustav hat geschrieben:Was willst du da im Detail machen lassen? Ich gebe meinen Nächste Woche für eine Woche ab :scream:
Dachte an Fluidfilm Hohlraumversiegelung und Mike Sanders Unterbodenschutz mit Trockeneisstrahlen zuvor. Hab mal schmerzlicherweise ca. 1000€ eingeplant dafür ...
Andolini hat geschrieben:Und zu guter Letzt schreib ich dir, dass das alles für den kurzen Radstand nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Danke für deine sehr ausführliche Erklärung. Ich will hauptsächlich alles verkleben und das Blechdröhnen schonmal etwas einzudämmen und das Fahrzeug "ruhiger" zu machen. Habe jetzt schon das 252 Sikaflex zu nem guten Preis bekommen XD.

Ich möchte eigentlich nurnoch eine Deckenluke mit Ventilator über der späteren Kochstelle haben. Die Fenster an der Rücksitzbank lassen sich mechanisch öffnen, ich hoffe das reicht. Würdet ihr noch mehr Fenster empfehlen?

Viele Grüße! :innocent:
#6
Manekken hat geschrieben:252 Sikaflex
Übrigens, im Backofen aufgewärmt, wird es etwas dünnflüssiger und ist somit einfacher zu verarbeiten. Ich habe bei 50°C 20-30 Minuten erwärmt. Ob das notwendig ist - der Blechboden ist ja uneben, die Bodenplatte wird danach ebenso wellig. In dem Fall ist es besser, wenn man mit der Klebeschicht etwas ausgleichen kann.
Habe nach dem verkleben der Bodenlatten die Platte draufgelegt und alles was halbwegs schwer ist drauf. Das war wirklich hilfreich.

LG
Tommy
#7
Hi,

ein herzliches Willkommen aus Nürnberg.

Grüße
Mark
#8
Cruisemobile hat geschrieben:ein herzliches Willkommen aus Nürnberg.
Hi :P, war schon viel lange netmehr auf der Burg!

So, dann mal zu den Dingen die am Wochenende passiert sind.
Hier die Kurzzusammenfassung:

-> Gesamtes Cockpit zerlegt. (Sitze raus, Boden raus, Großteil der Armaturen raus.)
-> Cockpitboden geschrubbt.
-> Alle Lackschäden und Roststellen am Boden und an der Tür geschliffen. (Auch da geschliffen wo der Lack zwar noch zu, aber so "hubbelig" war.)
-> Blechstellen mit Bremsenreiniger entfettet.
-> Alle freien Blechstellen mit Rostumwandler behandelt.

Hier die Bilder:
20190512_183024-min.jpg
20190512_183018-min.jpg
20190512_182948-min.jpg
20190512_182942-min.jpg
Kommendes Wochenende wird der Cockpitboden dann mit weißem Branto Korrux mehrmals lackiert und dann sollte das passen.
Ich hoffe ich komme dann auch zum Putzen der ganzen Armaturen (extrem staubig alles) damit ich das dann in blitzblankem Zustand
wieder zusammenbauen kann.

Einige Fragen haben sich für mich wiedermal ergeben :smiley:

-> Ich bin immernoch etwas skeptisch. Kann ich den Laderaum und alle Hohlräume wirklich einfach ausspritzen (mit Wasser) oder Dampfstrahlen damit der Dreck rausgeht? Klar, alle Stopfen im Schweller entfernen und gut Lüften und trocknen ... aber hab trotzdem irgendwie Hemmungen. Einfach durchziehen?
-> Wird der Rostumwandler wirklich so trocken, dass ich ihn Überlackieren kann, oder muss ich den wieder abwischen?
-> Welche Teile sollte ich im Cockpit fetten, wenn ich das Ganze schonmal soweit zerlegt habe. (Schaltung? Handbremse? Lenkung?)
-> Wie finde ich raus wie alt die Batterie ist?

Ich bedanke mich schonmal fürs Lesen und für die Antworten die bestimmt kommen :)

Viele Grüße aus Erlangen,
Kevin. :sunglasses:
Franek, tonimaroni gefällt dies
#9
Servus Kevin

auch von mir herzlich willkommen hier bei den "richtig" bekloppten, also denen die´s eigentlich richtig machen :sunglasses:

Deinen Rost würde ich zunächst mit entsprechendem Rostumwandler behandeln, ob Du hier lieber BranthoKorrux oder Owatrol einsetzt ist denke ich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks und Geldbeutels.
Gute Beratung hierzu findest Du tatsächlich unter Korrosionsschutzdepot.de, dort kann man das alles auch zu einem insgesamt recht fairen Kurs kaufen.
Telefonische Beratung ist top!

Holme habe ich bei meinem ersten Kasten alle nachgeklebt, SIKA war mir dafür zu teuer, ich habe daraufhin mit Soudal fix all classic gearbeitet und sehr gute Erfahrungen gemacht.
Ist ebenfalls auf PU basis, etwas dünnflüssiger und halb so teuer. Gelöst hat sich bis heute nix, ich werde das auch mit meinem neuen Kasten den ich angefangen hab so machen!

Wichtig bei der Rostbehandlung finde ich weniger die Rostumwandlung als vielmehr den Lackauftrag danach, hier habe ich bislang mit Owatrol und einer entsprechenden Rostschutzgrundierung ( bsp von wilckens ) gute erfahrungen gemacht, wenn´s im Bereich von Steinschlag liegt, mit gutem Chassislack, 2-fach aufgetragen.

Abschließend kann ich dir noch sagen, dass ich keinerlei Skrupel hätte den Kasten ( im Rohzustand ) mit Wasserdampf und oder Hochdruck von Innen grundzureinigen.
Allerdings würde ich noch warten bis die Temperaturen auch über Nacht im 2 stelligen Bereich liegen.
Gut lüften, bissi Geduld, dann sollte das meiner Meinung nach kein Problem darstellen, das Kondenswasser im nicht isolierten Kasten läuft auch in ungeahnten Mengen runter in die offenen Schweller.

Von daher, hau rein, viel Erfolg beim weiteren Ausbau

Grüße Ole
#10
Einen wunderschönen guten Morgen :).

So am Wochenende ist einiges passiert. Hab leider vergessen üppig Bilder zu machen. Das hole ich kommendes Wochenende nach!

@chicolini :
Danke für deine Tipps. Owatrolöl werde ich wohl für Ecken werden an die man nicht gut hinkommt, sonst gings gut mit Branto Korrux.
Kommendes Wochenende wird der Ducato Hochdruckgereinigt :D :D :D...

So .. was ist passiert:

-> Hab den am Cockpitboden den überschüssigen Rostumwandler abgewischt und mit Bremsenreiniger gereinigt.

-> Drei Schichten 3-in-1 Branto Korrux aufgetragen und bin damit ganz zufrieden. Denke das reicht.
(Das Branto Korrux lässt sich super verarbeiten und wird nach ca. 48h richtig hart und unempfindlich. Danke also für den Tipp :P)

-> Die Fahrer- und Beifahrertüre zerlegt, geputzt und mit Alubutyl entdröhnt.
(Habe ich hauptsächlich wegen der Klangverbesserung durchgeführt. Bin mal gespannt wie das klingt, wenn ich ein funktionierendes Radio habe.
Die Geräusch beim schließen der Türen ist jedenfalls schon sehr PKW-ähnlich geworden :D ... Geil.)


-> Cockpitboden und das Cockpitdach teilweise mit Alubutyl entdröhnt.

-> Fiat Lautsprecherset von ETON (F2.2, Besteht aus 2 Höchtörnern und 2 Mittel-/Tieftöhnern) eingebaut.
(Das Lautsprecherset hat 50WRMS, 3Ohm Lautsprecher mit eingebauten Frequenzweichen, welche angeblich speziell für den Ducato eingestellt sind.
Bezogen habe ich das Set über ARS24)


-> Chinabomberadio von Pumpkin eingebaut. Das Radio hat 10.1'' und läuft mit Android 8.1.
(Das Radio funktioniert gut und das Display ist schön. Allerdings rauscht das Radio stark auf den Boxen. Bisher nur im Bluetoothbetrieb getestet. Das Rauschen ist nicht immer da, sondern nur wenn das Radio die Boxen auch anspricht. Des Weiteren wird das Rauschen lauter wenn ich das Radio lauter drehe.)

Genauso wie in den anderen Beiträgen kommen hier jetzt direkt wieder meine Fragen:

-> Für was werden in so vielen Ecken des Ducatos so Schaumstoffpads reingestopft? Ziehen die kein Wasser/Feuchtigkeit?

-> Kann mir jemand einen Tipp geben, wo ich für vernünftiges Geld einen Einzelbeifahrersitz herbekomme? Die meisten kosten leider so um die 600€ ...

-> Hat jemand Erfahrung mit diesen Pumpkin Chinaradios? Bin zufrieden mit dem Teil, falls ich dem Rauschen irgendwie beikommen kann. Hattet ihr schonmal ähnliche Probleme mit anderen Radios?

-> Hat jemand eine Idee wo ich die männlichen Stecker für die Lautsprecher herbekomme? Überall finde ich nur den weiblichen Teil. Brauche halt solche Stecker wie sie an den original Kabelbäumen befestigt sind. Würde gerne die Lautsprecherkabel neu verlegen.

Danke schonmal! Das nächste Mal kommen auch wieder einige Bilder! Versprochen!

Viele Grüße aus Franken,
Kevin.