Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Moin in die Runde,

ich möchte mich hier erstmal kurz vorstellen.
Mein Name ist Nikolai, ich bin 37 Jahre alt und Teilzeit alleinerziehender Papa von drei Kindern.
Ich habe nun 13 Jahre in der stationären Jugendhilfe gearbeitet - hänge aber am Ende des Jahres meinen
Job an den Nagel und möchte schauen, was das Leben noch so zu bieten hat.

Eine große Idee ist dabei der Ausbau eines Kastenwagen, welchen ich auch gut dokumentieren und auf meinem Kanal und Blog veröffentlichen möchte.
Lange war ich dabei, mich nach einem Ducato L4H2 umzusehen, aber ich würde so gerne etwas neues machen und nicht einen weiteren Diesel ausbauen.
Meine naive Idee - ich baue einen E-Kastenwagen aus.
Hier gibt es viel Skepsis und wenig Erfahrung, aber irgendwie ist es doch dann umso spannender.

Meine Frage an euch:
- was wären eure Bedenken bei einem solchen Projekt
- kennt ihr jemand, der sowas schon versucht hat
- Ideen, wo ich Informationen herbekomme

Ich freue mich sehr, hier mit euch in Kontakt zu kommen und wünsche einen tollen Abend in die Runde!

Liebe Grüße,
Nikolai
#2
Auf genügend Anhängelast beim Basisfahrzeug achten, dann [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] hinten dran und schon kommst Du ganz ohne Adblue in jede Umweltzone und hast dank 270 Liter Tankinhalt Reichweite mindestens bis zum Mittelmeer :)

Ganz schnelle und primitive Hochrechnung:
PKW -> 20kWh pro 100km, mit 60kWh Akku 250km zwischen zwei Ladestopps realisitisch (außer im tiefen Winter)
Kastenwagen (Verbrauch 2x PKW) -> 120kWh Akku für 250km. Leider haben die üblichen Modelle kaum die Hälfte, weil sie für Großstadt-Paketkutscher gebaut sind.

Da man in der Praxis nie wirklich leerfahren kann, verringert jedes Prozent weniger Akku die Reichweite um deutlich mehr als 1%. Woher ich das weiß? Ich fahre E-Auto, aber nicht E-Kastenwagen :)
Zuletzt editiert von farnham vor 2 Jahre, insgesamt 2 mal editiert.
Wolfgangfox gefällt dies
#3
Moin,

mir ging es um einen klassischen Ausbau eines Kastenwagen,
aber eben kein normaler Ducato sondern hier z.B. die elektro Variante:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

oder das ganze auch von Ford...
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
#4
Bedenken bei aktuellen Werks-E-Transportern ist klar die Zuladung. (neben der Reichweite)
Wenn ich mir anschaue, dass ein E-Sprinter z.B max 47KWh Nutz-Akku hat und dann nur 848kg Zuladung. Da bleibt nicht sooo viel Luft.
Und bei WLTP 32,5 KWh/100km hat man dazu kaum 140km theoretische Reichweite.
Mit der Erfahrung, die ich in den letzen 2 Jahren mit einem Leaf gemacht habe, würde ich schätzen dass da real 80-120km über bleiben.
Und DANN gibts nur eine DC-Ladeleistung von 80KW.

Ich glaub da geht der Urlaub nicht lange.. außer du empfindest Ladesäulen-Hopping als Urlaub.
Aktuell sind die Dinger wohl tatsächlich nur für Handwerkern/Kurier/.. zu gebrauchen, die regelmäßig zuhause sind und am Tag nicht allzu viel fahren.
saniwolf, madebymyself, calalalaudio und 1 andere gefällt dies
#5
Wenn ein Hersteller von Transportern uns einen Kraftstoffverbrauch von 7,xx l/100km verspricht, und ich das mit der Realität vergleiche, dann wird wohl aus einer möglichen Elektro-Reichweite von 370 km dann in der Realität auch nur ein sehr begrenzter Aktionsradius.
Ich für mein Teil hab meinen Camper, um zu reisen und entferntere Gegenden und Menschen kennenzulernen. Dazu brauche ich die Möglichkeit, auch mal 1000 km fahren zu können. Die Elektromobilität ist sicherlich dort gut, wo es passt. Was für einen PKW im Nahverkehr zu gebrauchen ist, muß doch nicht auch im Camper gut sein. Es sei denn, du fährst auf einen Campingplatz im 100km-Radius und bleibst dort ne Weile.
Ich halte nichts von diesem Thema.
Gruß Wolfgang
Bastelfreak gefällt dies
#6
Als Camper wäre wohl ein Hybrid sinnvoller.
Rein vom Aktionsradius.. 1000km auf Diesel fahren und die 5km auf dem Campingplatz elektrisch, oder mal durch ne Stadt.

Dummerweise wird das wohl nichts/nicht viel am Gewicht/Zuladung ändern.

Und wenn ich auf die Preisliste vom E-Ducato schaue... L2H2 schon 66k brutto + große Batterie 20k = 86k :dizzy_face: ... hui.. für (nurmalsogesagt) 120km Realreichweite ohne dass bereits irgendwas an Innenleben vorhanden wäre.
Joa.. kann man machen.:thinking:

Oder halt auch nicht.. :zipper_mouth:
#7
Das einzige aktuell sinnvoll nutzbare Elektro-Konzept, will man unbedingt jetzt schon elektrisch fahren, wird im Video ab 17:50 Min. vorgestellt. Alles andere ist nur was für den eingezäunten Betrieb an der Leine. In paar Jahren sind entweder Wasserstoff praktisch nutzbar oder - imho noch besser - E-Fuels bezahlbar.
#8
Mega,

vielen Dank euch für die vielen Antworten,
da sind leider sehr gute Argumente dabei.
Vielleicht ist es noch nicht ganz an der Zeit oder man muss es ganz neu denken...

Liebe Grüße und allen eine gute Nacht!

Nikolai
#9
Für mich ist leider Akkumobilität keine Option. Zu viel tote Masse, die man dafür spazieren fährt. Da aber in DE Synthesekraftstoffe politisch nicht gewollt sind (In meiner unmittelbaren Nachbarschaft sind zwei Unternehmen daran gestorben), während sie in anderen Ländern schon zur Normalität zu gehören scheinen, sehe ich keinen persönlichen Grund, der vorgekauten Meinungsbildung hinterherhecheln zu müssen. Sehr schade.
Irgendwo hatte ich auch mal was zu einer Wasserstoffumrüstung für Dieselmotoren gelesen, das fand ich auch interessant, aber immer noch sehr teuer und politisch kaum besser gestellt, dieses stiefmütterlich behandelte Gebiet wird gerade eben erst aus der Schublade geholt.
#10
Synthetische Kraftstoffe aus Erdöl, Biomasse oder Kohle sind auch keine sinnvolle Alternative, da handelt die Politik ausnahmsweise mal sinnvoll. Deutschland sperrt sich aber dennoch gerade in Glasgow gegen den Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren, aus gutem Grund. Das Karlsruher Institut für Technologie ist führend an der Entwicklung der E-Fuels mit Kohlendioxid aus Direct air capture beteiligt. Wirtschaftlich wird das nicht vor 2035, da das nur mit Ökostrom Sinn macht. Und den haben wir noch nicht.

Die Formel 1 wird schon deutlich eher mit E-Fuels unterwegs sein und die wichtigen frühen Entwicklungen der Motoren übernehmen.