Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Hallo ihr Lieben,
wie in meinem Vorstellungsthread beschrieben, war ich für das Basisfahrzeug auf der Suche nach einem Ducato L5H3 Automatik und hatte die Neuvorstellung der Serie 8 abgewartet.
Nach langem Warten gab es die meisten Details und viele Features, die mir gut gefallen würden (Parkassistent, Abstandstempomat, digitaler Innenspiegel, elektronische Feststellbremse, etc.). Allerdings: die Produktion lässt auf sich warten, das Werk steht wohl immer wieder still und auch einige der neuen Features werden erst Mitte nächsten Jahres bestellbar sein - oben drauf kommt dann noch eine ordentliche Lieferzeit. Zudem ist bei Fiat aktuell nicht mal eine Bestellung möglich, Preisliste gibt es auch noch keine offizielle für Deutschland, aber es ist klar, dass es deutlich teurer wird.
Alle diese Punkte haben mich dazu bewogen, die Entscheidung "Neuwagen" zu überdenken. Junge Gebrauchte liegen leider fast auf Neuwagen-Preisniveau und in L5H3 Automatik gibt der Markt praktisch nichts her, ältere Gebrauchte auch so gut wie nicht, zumal es die Wandlerautomatik ja auch noch nicht so lange gibt.
Daher habe ich entschieden nicht länger zu warten, mein Such-Spektrum auf relativ junge gebrauchte Schalter von Fiat in L5H3 bzw. Citroen und Peugeot in L4H3 zu erweitern. Auch bei den Schaltern ist H3 eher selten, ich bin aber kürzlich fündig geworden und habe die Anschaffung heute fix gemacht.

Immerhin nur zwei Stunden entfernt gab es ihn bei einem Nutzfahrzeughändler:
Citroen Jumper L4H3 2.0 BlueHDI 130 PS, BJ 2018, 64t KM, weiß und bisher in Frankreich im Einsatz bei einem Supermarkt.
Folgende Ausstattung ist erwähnenswert: Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Tempomat, Wärmeschutzglas, Holzverkleidung und -boden.
Preislich wie der ganze Markt aktuell sicherlich nicht günstig, aber ob der relativ geringen Laufleistung und des guten Gesamtzustands noch akzeptabel.

So, genug gelabert, hier gibts es ein paar Bilder von heute:
Außenansicht_1.jpg
Außenansicht_2.jpg
Außenansicht_3.jpg
Außenansicht_4.jpg
calalalaudio gefällt dies
#2
Als nächsten Schritt steht zunächst die Zulassung an.
Der Wagen wird seitens des Händlers beim TÜV zwecks HU und Gutachten/Bescheinigung vorgeführt, da die CoC-Papiere fehlen.
Im Anschluss werde ich mich um einen Termin bei der Zulassungsstelle bemühen.

Über den Winter wird sicherlich temperaturbedingt nicht allzu viel passieren.
Ein paar kleinere Stellen an den D-Säulen im Heck brauchen neuen Lack bzw. zumindest Rostschutzfarbe, ebenso eine sehr kleine Delle an der Schiebetür.
Ich werde den Boden und die Holzverkleidung raus machen, genauso wie die Trennwand, dann ordentlich putzen :face_with_monocle: und hoffentlich nichts Schlimmes finden.
Je nach Temperaturlage werden irgendwann Latten auf den Boden geklebt und gedämmt. Fenster bei Schmuddelwetter? Mal sehen.
Sonst werde ich mich wohl auf Materialbestellungen beschränken, alles sauber Vermessen oder mal die Sitze umbauen, LED-Scheinwerfer nachrüsten und ein Kühlerschutzgitter einbauen, Navi, ggfs. andere RFK + digitaler Innenspiegel.
Stand heute wird das größtenteils ein Straßenausbau. Die Straße direkt vor dem Mietshaus ist super eng, aber wenn sich da mal ein guter Parkplatz ergibt wäre das eine Option für das Wochenende. Auf der Terrasse des Miethauses könnte ich sicherlich etwas besser arbeiten, wenn es mal mehr zum Sägen o.Ä. gibt. Für den Möbelbau sicherlich die bessere Variante. Ansonsten setze ich auf einen größeren P+R-Parkplatz nicht allzu weit weg.

Mal sehen, was mir die kommenden Wochen so einfällt. :innocent:
Das Ziel ist definitiv im nächsten Frühjahr weit zu kommen, sodass der Camper für die ersten Fahrten genutzt werden kann und ggfs. im Laufe des nächsten Jahres auch weitestgehend fertig wird. Da ich beruflich stark eingebunden bin, komme ich hauptsächlich am Wochenende zum Ausbauen, unter der Woche vielleicht mal Kleinigkeiten.

Ich werde versuchen, alles möglichst ausführlich und mit vielen Bildern zu dokumentieren.
Ich selbst bin kein Fan davon, Videos für YouTube oder Instagram zu machen, das Forum ist mir hier deutlich sympathischer und fachlicher, weniger Selbstdarstellung. Nichtsdestotrotz schaue ich natürlich sehr gerne diverse gute Kanäle und Ausbauvideos auf YouTube an.
Für Forumstreffen im Südwesten bzw. Stuttgarter Umland bin ich offen, bei Bedarf gerne auch mal so zum fachsimpeln :beers:

Jetzt bin ich erstmal happy, dass ich meinen Jumping Donkey gefunden habe :heart_eyes:

Cheers!
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von Wolf
#3
Hallo Julian, sieht doch auf den ersten Blick gut aus, der Kasten. Glückwunsch! Und es bestätigt meine wiederholte Aussage man solle bei der Fahrzeugbeschaffung auch mal in das benachbarte Ausland schauen.
Du wirst sicher schon mitbekommen haben: Beim großen L4/H3 oberstes Gebot beim Ausbau: Wenn du unter 3,5to bleiben willst, immer auf das Gewicht achten!

Schöne Grüße
Wolf
#4
commanderkeen hat geschrieben: vor 2 Jahrebisher in Frankreich im Einsatz
Moin. Und das ohne Beulen. War wohl nicht Paris :lol:
Glückwunsch und einen guten Ausbau! M.
commanderkeen gefällt dies
#5
Wolf hat geschrieben: vor 2 Jahre ... man solle bei der Fahrzeugbeschaffung auch mal in das benachbarte Ausland schauen.
Da hast du Recht. In meinem Fall allerdings von einem deutschen Nutzfahrzeughändler importiert :sunglasses:

Das Gewicht wird sicherlich mit die größte Schwierigkeit, ich muss unter 3,5t bleiben. Auflastung ist für mich keine Option.
Ich werde versuchen, von Anfang an drauf zu achten, zur Not wird die ein oder andere Komponente gestrichen oder einfacher ausfallen.

@malinke :joy: :rofl:

Viele Grüße
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von guido
#6
da die Ducatos aus Italien kommen, könnte es dort auch noch ne größere Auswahl geben:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
ist natürlich nicht jedermans Sache so weit zu fahren.
#7
Hallo zusammen,
mittlerweile ist es immerhin schon weitergegangen und der Kasten steht jetzt einige Straßen weiter geparkt.
Nachdem ich kurzfristig die Finanzierung klären konnte (bei der ING), war der Wagen dann auch schnell bezahlt.
Es erschien mir beim aktuellen Zinsniveau einfach unsinnig, den Kasten direkt zu bezahlen, da lass ich mein Geld lieber anderweitig für mich arbeiten.
Bei der ING können Sonderzahlungen und komplette Rückzahlungen kostenfrei gemacht werden, außerdem muss ich den Fahrzeugbrief nicht abgeben, was für mehrmaliges vorstellig werden bei der Zulassungsstelle sicherlich vorteilhaft ist.
Da der Kasten noch relativ neu ist, habe ich ihn bei der Verti Vollkasko versichert, mit 300/150 SB, SF1/2 (gemeinsamer PKW läuft auf meine Freundin) und Schutzbrief kostet der Spaß schlappe 1235€. Zum Glück nur für ein Jahr. Da kommt natürlich schon der Drang auf, die Womo-Umschreibung so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.
Kennzeichen reserviert, Schilder online bestellt, Unterlagen vom Tüv kamen vom Händler per Mail und kurz darauf im Papierform.

An den Tüv-Unterlagen ist ersichtlich, dass an der Hinterachse das Tragbild der Bremsscheibe mangelhaft war. Das wurde kurzfristig vom Händler behoben und die Nachkontrolle war ok mit folgendem verbleibendem geringem Mangel: Fahrtrichtungsanzeiger seitlich rechts Abschlussscheibe beschädigt ohne Beeinträchtigung der Leuchtwirkung. Ich habe das Problem ehrlich gesagt noch nicht sehen können, aber gut. Außerdem noch der Vermerk, dass an den Bremsscheiben die Rostbildung zu beachten ist. Bremsbeläge hinten gab es auch nochmal neu vom Händler, sowie (zuvor vereinbart) Ölwechsel, Ölfilter und Luftfilter.
Damit hat das Scheckheft jetzt auch seine ersten Einträge bekommen, der Erstbesitzer (Supermarktkette in Frankreich) hat wohl eigene Werkstätten und notiert dazu gar nichts.
Da es keine CoC-Dokumente gibt, enthalten die Tüv-Unterlagen auch eine Bestätigung der technischen Daten mit Verweis auf die EG-Zulassung des Fahrzeugs, was ausreichend für die Zulassung ist. Leider ist dort nur eine Reifengröße (215/75R16C 116/114AR) aufgeführt, aber ich denke, damit kann ich mich begnügen.

Auf Termine bei der Zulassungsstelle wartet man in Stuttgart leider ewig (aktuell ~4 Wochen), zum Glück kann ich mit dem Importwagen allerdings den Sonderschalter für Importe und Oldtimer nutzen und habe so schon nach 3 Tagen einen Termin bekommen. Also alle verfügbaren Unterlagen zusammengekratzt, vom Beamten als ausreichend befunden und nach knapp ner halben Stunde mit gestempelten Kennzeichen, Umweltzonen-Plakette und Fahrzeugpapieren die Zulassungsstelle wieder verlassen. :sunglasses:

Kosten: Versicherung 1234,80 + Kennzeichen 15,90 + Zulassung inkl. Kennzeichenreservierung 64,90
Gesamt-Ausbaukosten (ohne Basisfahrzeug): 1315,60€
#8
Nach der Zulassung am Dienstag, dann gestern Vormittag den Wagen abholen gefahren.
Rückfahrt war soweit unspektakulär, habe mich auf der Autobahn ein bisschen mit dem Tempomat gespielt. 130 PS sind soweit ganz gut, allerdings fehlt natürlich auch noch ne Tonne Zuladung. Ich denke, es ist trotzdem ok.
Was mir allerdings aufgefallen ist: mit Trennwand und ohne (Dach-)Fenster ist so ein Kasten schon deutlich leiser, als er später als ausgebauter Kastenwagen wohl mal sein wird, zumindest im Vergleich zu den bisherigen beiden Kastenwagen von der Stange, die ich zur Miete im Urlaub gefahren bin.

Heute war dann der erste "Ausbautag" im ganz wörtlichen Sinn. Holz- bzw. eigentlich Presspan-Verkleidung bis zur Decke, Siebdruckplatte als Boden und auf einer Seite noch ein mit Pressspan verkleideter Radkasten. Ich denke, das ist wohl das Logistik-Paket, bin mir aber nicht sicher, ob das schon ab Werk kam oder nachträglich eingebaut wurde. Zudem einige Zurrösen im Boden und im Querholm auf Halbhöhe.
Die Zurrösen halten allerdings sind den Boden unten, der Boden hat größere Aussparungen.
Die vertikalen Holme ganz hinten und die hinter der Schiebetür sind etwas abgeschrammt, eins der größeren Löcher an einem Holm gegenüber der Schiebetür sogar etwas eingerissen. Da wurde wohl etwas übertrieben verspannt oder verkeilt.
Soweit alles nicht so schlimm, sieht man später eh nicht mehr und kein strukturelles Problem.

im Anschluss wollte ich die dreiteilge Bodenplatte entfernen, die einzelnen Platten wurden jeweils in ein untergelegtes kleines Holzstückchen verschraubt, damit sie nicht auseinanderrutschen. Glücklicherweise nicht ins Blech durchgeschraubt.
Allerdings wurde der Ausbau des Bodens durch die Pressspan-Verkleidung an den Seiten blockiert, also daran gemacht, die auszubauen.
Richtig dicke Schrauben mit Kreuz-Antrieb :confounded: , alle sauber durch den Pressspan direkt ins Blech der Holme gebohrt :sob:
Ich habe sie nicht gezählt, würde aber mal schätzen, dass es locker um die 80 Schrauben auf die gesamte Länge und Höhe des Laderaums, inklusive beider Türen waren.
Ich werd dann also mal ausreichend Rostschutzfarbe für die vielen Schraubenlöcher und die paar Schrammen am Lack der Holme bestellen. :nerd:
Irgendwelche Vorschläge dazu?

Immerhin: Rost war an keiner der Schraubstellen ersichtlich.
2-3 Schrauben wollten aufgrund des bescheidenen Kreuz-Kopfes nicht raus, da konnte ich letztlich einfach die Pressspanplatten nach lösen aller anderen Schrauben "rausbiegen", bzw. den Pressspan ausreißen. Die zurückgebliebenen Schrauben drehe ich beim nächsten mal mit der Zange raus, hatte ich heute keine dabei.
Jetzt sind alle Pressspanverkleidungen sowie 2/3 des Bodens gelöst. Darunter ziemlich viel Dreck, teilweise klebrig. Außerdem eine AA-Batterie, mehrere Muttern und in einem Holm eine Art Lieferschein oder sowas. Die Bodenplatten waren allerdings nicht verklebt und konnten nach Entfernen der Seitenverkleidungen leicht angehoben werden. Jetzt muss ich erstmal die ganzen Pressspanplatten entsorgen, dann kann ich auch den vordersten Bodenteil rausnehmen und ordentlich putze sowie die Trennwand rausnehmen.
Ach ja, unter der Holzverkleidung war in der unteren Hälfte des Laderaums dann dann die geclipste Kunststoffverkleidung sichtbar, die habe ich auch noch nicht entfernt.

Ich hatte aufgrund der Holzverkleidung mit der Idee geliebäugelt, sehr bald nach Einbau des Gurtbocks eine Umschreibung zum Womo zu forcieren, bin nach der teilweise gewaltvollen Entfernung des Pressspans aber wieder davon abgekommen. Ob ich die Siebdruckplatten des Bodens weiterverwenden kann, weiß ich noch nicht. Es gibt einzelne durchgedrückte Stellen und der Bereich an der Schiebetür und Hecktür sieht auch nicht wirklich gut aus. Andrerseits ist Holz teuer...mal sehen. die Siebdruckplatten werde ich auf jeden Fall erstmal behalten, zur Not für Kleinigkeiten oder als Unterlagen o.Ä.
So sieht es aktuell innen aus:
IMG_20211114_154835.jpg
Wer genau hinschaut, sieht die Löcher der Blechschrauben neben/über den sechseckigen Löchern ab Werk.


Damit der Kasten nicht ganz so ungeschützt an der Straße rumsteht, habe ich schon mal von Solidfy ein Prickstop-Pendant bestellt, für die Hecktür (meine hat ein Schloss) sowie die Fahrertür und ein extra Blech mit Splint als Schließverstärkung oben an der Hecktür. Außerdem noch ein Blech für den AdBlue-Tankstutzen. Bezüglich OBD-Schutz überlege ich noch.
Dazu kommen dann von Osram noch die Night Breaker H7-LED Lampen. Ich werde die wohl ins Abblendlicht einbauen, da ich das Fernlicht wohl deutlich seltener nutze.
Einbau folgt, je nach dem wie weit ich mit dem Putzen komme oder wie weit meine Lust daran reicht :stuck_out_tongue_winking_eye:


Bonus: ich habe in der großen Ablage über der Fahrerkabine einen Wischmop gefunden! :partying_face:


Kosten: Verriegelung Hecktür 32,90 + Sicherung Hecktür 22,99 + Sicherung Fahrertür 22,99 + Sicherung AdBlue Verschluss 18,99 + H7 LEDs 88,99
Gesamt-Ausbaukosten (ohne Basisfahrzeug): 1.502,46€
#9
Ach ja, beinahe vergessen:
einen kleinen Vorgriff auf das Elektrosystem möchte ich euch nicht vorenthalten.
Ich habe über Alibaba 8 Stück EVE 304Ah LiFePO4 Zellen bestellt, kommen nach Kapazität/internem Widerstand gruppiert und vorgetestet, angeblich natürlich Grade A.
Den Händler hatte ich aus einem anderen Forum für Solaranlagen, dort ist der Händler direkt im Forum aktiv und die Amerikaner waren bisher recht zufrieden damit.
Somit habe ich natürlich die Hoffnung, dass die Zellen ordentlich sind. DDP Transport per Schiene soll wohl ca. 60 Tage dauern, also Ankunft hoffentlich im Januar.
Deshalb habe ich die Zellen auch jetzt schon bestellt. Es soll ein 24V-System werden, voraussichtlich mit BMS von 123SmartBMS.

Kosten: LiFePO4-Zellen DDP 1.181,10
Gesamt-Ausbaukosten (ohne Basisfahrzeug): 2.683,56€
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#10
Die Zellen sind unterwegs und vom Händler habe ich die vom Hersteller durchgeführten Zell-Messungen samt Seriennummern erhalten:
EVE cell measurements.JPG
Ich werde die Werte natürlich auf Plausibilität prüfen, sobald ich die Zellen erhalten habe.
Wenn sich das bestätigt natürlich eine super Sache, die Zellkapazität liegt schon deutlich über den 304Ah, die wohl eher die regulär nutzbare Zellkapazität darstellen.
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