Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Nachdem wir über ein Jahr in einem T4 inklusive Surfmaterial für 2 Personen gelebt haben und vor einigen Monaten ein tierischer Begleiter zu uns gestossen ist, wirds nun Zeit für etwas Grösseres. Kürzlich haben wir uns einen Ducato L4H2 gekauft. Wir freuen uns auf Stehöhe, ein Kochfeld und fliessend Warmwasser. Für unseren Hund ist eine fest integriert Hundebox geplant. Das Surfmaterial muss aufs Dach in eine Dachbox, wir wollen den kompletten Raum zum Wohnen.

Zusammengefasst soll es ein Van mit folgender Ausstattung werden:
- 4 eingetragene Sitzplätze
- Doppelbett quer
- Kleine Küche Waschbecken und Gaskochfeld
- Fliessend Warmwasser, Aussendusche
- Solaranlage 200-300 Wp
- Standheizung
- Hundebox
- Trockentrenntoilette
- Platz für ein paar Segel und Gabelbäume
- Dachbox für 2 Boards, Segel und Masten

Im April sollte der Van für erste Kurztripps bereit sein. Unser Ziel ist es, im Sommer 2022 komplett fertig zu werden (mit dem Ausbau, nicht mit den Nerven).

Wir haben gerade einen Urlaub ohne Van hinter uns, den wir frühzeitig abgebrochen haben um am Van weiterzukommen. Uns ist nochmal klar geworden, dass es ohne Van nicht geht - wir freuen uns sehr auf das Projekt und das Endprodukt. :relaxed:

Liebe Grüsse
Mona & Peter
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calalalaudio, mrt, Rico_KN und 1 andere gefällt dies
#2
Als eine der ersten Aktionen haben wir einen Aguti G2000 Gurtbock eingebaut. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Rico, der uns dabei tatkräftig unterstützt hat!
Nun muss das Ganze "nur" noch in der Schweiz zugelassen werden... Bzw. erst einmal muss der Gurtbock bei einer Einzelabnahme überprüft und genehmigt werden. Wir werden das bei der FAKT machen und warten gerade auf einen Termin.

Der Einbau des Gurtbocks war im Grunde einfach, es musste nur erst die richtige Position gefunden werden. Die Position ergibt sich aus der Befestigung am der C-Säule und der Tatsache, dass alle 5 Schraublöcher in die Sicken des Bodenblechs gebohrt werden. Es empfiehlt sich, die Stütze des Bockes bei der Positionierung nicht festzuziehen, da sonst die Positionen für die Bohrungen unter Umständen nicht in einer Flucht liegen. Ausserdem muss das Brett mit Stärke 33mm gemäss Gutachten 150mm von der Fahrzeugmitte montiert werden.
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calalalaudio, Rico_KN, DNA gefällt dies
#3
Dieses Wochenende haben wir die 3-Teilige Bodenplatte (original Siebdruck 9mm) eingebaut. Dafür haben wir eine Unterkonstruktion aus Fichtenholz-Latten mit Sika 552 eingeklebt. Die nächsten Tage soll das Ganze noch mit Armaflex isoliert werden.

Auf den Bildern sind noch nicht alle Latten sichtbar. Da musste an einigen Stellen noch verstärkt werden, weil wir den Eindruck hatten, dass sich der Boden unter den Füssen biegt :lying_face:.

Die Löcher bei den Festzurrösen lassen wir frei da frei, wo Möbel hinkommen, damit wir diese zusätzlich befestigen können.
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calalalaudio gefällt dies
#4
Hallo Peter,

Glückwunsch zum neuen Fahrzeug! Euer Konzept hört sich schon gut durchdacht an un in puncto Reisen habt ihr uns viel voraus.

Auch wir haben im letzten Jahr im Oktober angefangen auszubauen und wollten im Frühjahr los. Jetzt hat es ziemlich genau ein Jahr zur Jungfernfahrt gedauert.
Schaut, dass ihr schnell eine Heizung einbaut, denn alles unter 10 Grad Außentemperatur macht kein Spaß. Haben wir leidvoll erfahren müssen. Jetzt im goldenen Herbst noch schön, aber Januar und Februar sind echt ungemütlich… Oder habt ihr eine Halle zum Werkeln?

Viele Grüße
HT
Wettermacher gefällt dies
#5
Servus zusammen,

noch ein Surfer, willkommen!
Wenn Ihr bei diesem Punkt
Wettermacher hat geschrieben: vor 2 Jahre- Dachbox für 2 Boards, Segel und Masten
angekommen seid, werde ich sehr interessiert lauschen... Bei uns wird es mit beständig wachsenden Kindern und 2 Brettern+ im Innenraum nämlich langsam eng. Und die Bretter im Bag auf Dachträgern ist auf Dauer auch nicht die ideale Lösung...

Viel Erfolg, ich werde neugierig mitlesen!

Gruß
Wolfgang
Wettermacher gefällt dies
#6
Hey ihr zwei,

schaut gut aus der Bock :thumbsup:

Überlegt doch mal ob ihr auf das Armaflex unter dem Boden verzichtet und stattdessen passgenaue Styrodurplatten einlegt. Die Isolieren genauso und sind trittfest, stabilisieren also den Bodenaufbau.

Gruß Rico
Wettermacher gefällt dies
#7
Hallo zusammen

Wir bauen auf einem Parkplatz aus, Heizung ist deshalb schon unterwegs ;-) Gewisse arbeiten können wir auch in unserer Garage machen, aber ist natürlich auch nicht beheizt.

Die Dachbox ist schon in Planung. Wir wollen eine massgefertigte Box aus Aluminium. Offerte ist schon da, bin mir aber mit den Massen und dem Montage- / Dachträgersystem noch nicht ganz sicher. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das für einige Windsurfer interessant sein könnte. Sei gespannt ;-)

Ich glaube wir bleiben bei Armaflex - das Zeug steht schon bereit. Der Boden ist jetzt stabil ;-)

Gruss
Peter
mrt gefällt dies
#8
Hier in der Schweiz reichen leider die Prüfberichte von Deutschland / EU für die MFK (TÜV in DE) nicht aus. Der Gurtbock muss beim einer staatlich anerkannten Prüfstelle wie dem Dynamic Test Center (DTC) oder der FAKT begutachtet werden, bevor er bei der MFK zugelassen werden kann. Bereits vorhandene Prüfberichte seien gemäss FAKT aber von Vorteil, sie werden bei der Prüfung berücksichtigt.

Heute hatten wir den Termin bei der FAKT Schweiz für die Begutachtung des Gurtbocks. nach ca. 1.5 Stunden haben wir die Bescheinung erhalten. Für eine telefonische Beratung und die Prüfung haben wir ca. 750.- Franken bezahlt. Bei der DTC gehts möglicherweise etwas günstiger. FAKT war sehr unkompliziert, können wir weiterempfehlen.

Wir haben ja bereits einen Beitrag zum Einbau des Gurtbocks erstellt. Ich habe aber vor der Prüfung nochmals den Prüfbericht vom GTÜ studiert, zum Glück muss ich sagen, denn mir sind noch zwei Dinge aufgefallen, die wir vor der Prüfung noch nicht korrekt umgesetzt hatten:

1. Auf Seite 3 des GTÜ Prüfberichts steht: "Das Sitzgestell wird neben der Adaption im Boden zusätzlich an der Seitenwand unten über einen angeschraubten Blechstreifen, oben über einen speziell für Aguti angefertigten Gurt angebunden". Bei dem kleinen Gurtstück (640mm), das mitgeliefert wird, handelt es sich um ein Rückhaltesystem, das den Gurtbock oben mit der Karosserie verbindet. Im Prüfbericht ist das an mehreren Stellen zu sehen, auch auf den Bildern im Versuchsaufbau (witzigerweise liegt es auf einem Bild auch einfach auf dem Boden :sweat_smile: ).

2. An mehreren Stellen im GTÜ Prüfbericht steht: "Schrauben sind mit Schraubensicherung flüssig mittelfest zu sichern, sofern keine andere Sicherung vorhanden ist". Keine Ahnung ob das geprüft wird, aber Sinn macht es. Ich habe die 2 Schrauben, die nicht mit Sicherungsmutter gekontert werden, mit Loktite behandelt. Bei unserem T4 hatten sich viele ungesicherte Schrauben gelöst. Wäre sehr doof, gerade weil man die Schrauben ja später nicht mehr sehen kann.

Auf dem Gurtbock klebt ein QR-Code für die Einbauanleitung, unter dem Link findet man aber nichts nützliches. Habe auch bei Aguti angefragt, die meinten, ich solle beim Händler anfragen, wo ich den Gurtbock gekauft habe. Ich konnte kein Einbauanleitung auftreiben und musste mich am GTÜ Prüfbericht orientieren. Mit Einbaueanleitung könnte man Zeit sparen, falls also jemand weiss wo man die findet...

Am Ende war das Ganze gut machbar. Aber ich muss schon sagen, die Hürden als Ahnungsloser waren schon hoch, gerade weil es für die Schweiz wenig Erfahrungsberichte gibt. Ganz durch sind wir aber noch nicht, es fehlt noch die Verkleidung und die Polster und natürlich die Abnahme beim Strassenverkehrsamt.

Grüsse
Peter
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#9
Ist schon eine Weile her unser letzter Beitrag. Am Van gearbeitet haben wir aber trotzdem, nur ging es gefühlt sehr langsam voran. Irgendwie war auch nichts Neues oder Spanendes dabei, was wir anders machen als andere. Vor Weihnachten haben wir uns um Dinge gekümmert wie:

- Racegitter bei Kühlergrill
- Schalldämmung mit Akkustikvlies
- Prickstop Einbruchschutz & AdBlue Diebstahlschutz
- Alubutyl in Türen, und Ablagefach über Fahrerkabine
- Hohlraumkonservierungmit Fluid Film (kans nicht mehr riechen ;-) )
- Abdeckung und Ablagefach über Fahrerkabine entfernt - da wollen wir etwas Eigenes bauen, das Original nimmt zuviel Platz in Anspruch

Die Standheizung Autoterm 2D haben wir innen hinter dem Fahrersitz verbaut, da kommt später das Podest hin und verschwindet dann unter dem doppelten Boden. Ich abe nicht nur das erste Mal ein Loch in ein nagelneues Auto geschnitten, ich habe auch zum ersten Mal mit einem Winkelschleifer gearbeitet... Abenteuerlich - ging aber zum Glück alles gut :smiley: Der Einbau des Flanschs von TE war ein riesen Gefummel. Der Einbau des FuelFix Tankentnehmers war noch schlimmer, da ist so wenig Platz am Tankdeckel, ich bin fast daran verzweifelt. Zum Glück hat dann am Ende doch noch alles Funktioniert und die Standheizung ist beim 3. Start angelaufen.

Dann stand noch die Unterkonstruktion an Seitenwänden und Himmel und natürlich Dämmung mit Armaflex an... Fleissarbeit, aber mit Standheizung zumindest nicht mehr ganz so unangenehm.

So langsam aber sicher kanns ans Holz gehen, das macht uns deutlich mehr Spass...
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Slap gefällt dies
#10
Wenn man sich unsere Unterkonstruktion für die Seitenverkleidung genau anschaut, sieht man, dass wir die Latten auf die Holme geklebt haben. Darauf wollen wir auf ganzer Länge 6mm Pappelsperrholz schrauben. Die Seitenverkleidung geht also über die C-Säule, sodass diese nicht mehr sichtbar ist. Wir verlieren dadurch Platz, das ist uns bewusst. Wir denken aber, das ist einfacher umzusetzen und erhoffen uns eine Optik, die uns gefällt.

Nun führt das aber auch dazu, dass wir beim Seitenfenster (das Fiat Original) eine Unterkonstruktion bzw. einen Fensterrahmen bauen müssen. Nach einigen Fehlversuchen und viel Holzverschnitt später, bin ich zu folgender Lösung gekommen...

Ich habe ein Brett so zugeschnitten, dass es genau in dem Bereich an der Karosserie zwischen B- und C-Säule passt. Mithilfe eines Kreuzlasers habe ich dann den Fensterausschnitt gesägt.

An diesen Rahmen habe ich dann den eigentlichen Fensterrahmen angebracht. In die Brettchen, die den Fensterrahmen bilden, habe ich eine Nut gefräst, damit sie einfach an den Holzrahmen gesteckt werden können.
Der Fensterrahmen soll später ca. 0.5cm über die Seitenverkleidung ragen und die Seitenverkleidung in einer weiteren Nut im Rahmen versenkt werden.

Irgendwie schwierig zu erklären, ich hoffe man verstehts einigermassen. Wir finden, es sieht schon mal sehr gut aus und macht einen stabilen Eindruck. Natürlich wird der Rahmen noch verschraubt / verklebt.

Die Fensterbank wird später aus einem anderen Holz gefertigt und der sichtbare Teil des Rahmens in weiss gestrichen. Die nicht sichtbaren Bereiche behandeln wir jeweils mit flüssigem Bienenwachs.

Wir sind uns noch unsicher, ob wir das Blech hinter dem Rahmen mit Armaflex bekleben sollen oder nicht. Der Rahmen wurde so gebaut, dass zwischen Glas und Rahmen ein kleiner Spalt ist. Ich gehe davon aus, dass hier sehr viel Kondenswasser entsteht und möchte verhindern, dass es hinter dem Rahmen gammelt. Den Spalt habe ich bewusst eingeplant und erhoffe mir, dass die Luft so zirkulieren kann und die Feuchtigkeit nicht eingesperrt ist. Wie seht ihr das, Armaflex oder kein Armaflex?

Dieser Post war schnell verfasst, der Rahmen war nicht so schnell fertig. Ich glaube ich habe für die Fehlversuche und diesen Rahmen ca. 3 Tage gebraucht und ziemlich viel Holz zersägt. Gleichzeitig habe ich viel gelernt und bin sehr froh, für den Umbau eine Tauchsäge und eine Oberfräse angeschafft zu haben.
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