Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#41
10.08.2015

Kann bisher leider die Führungen nicht ohne Verspannung verfahren. Der erste Versuch war, sagen wir mal, schwierig. Ich kann die Wände ziemlich gut justieren, damit die beiden Wände parallel zueinander sind und die Führungsschienen pro Seite auch. Aber wegen der Verwindung bleibt's halt nicht dabei. Ausserdem hatte ich keine Loslager in den drylin Schlitten drin. Das hat der Sache den Hals umgedreht. Ich bau die Führungen nun zu Loslagern um, um in jeder Achse genügend Spiel zu haben. Dann bin ich überzeugt, dass es auch mit vier Schienen funktioniert. Der Rolladenmotor hat das schon ganz locker gezogen, wenn's verspannungsfrei war.

Obere Gurtbefestigung. Der Gurt wird nur eigelegt und durch den Metallstift klemmt er sich selbst. Es ist keine weitere schraubbare Gurtklemmung notwendig.
201507024_MX-Mobil_0003.JPG

Der Gurtwinkel wird am obersten Holm mit 3x M6 Nietmuttern angeschraubt.
201507024_MX-Mobil_0005.JPG

Winkel für die Gurtklemmung an der SW60 Welle
201507024_MX-Mobil_0001.JPG

Und mit Gurt. Mit Blindnieten befestigt.
201507024_MX-Mobil_0002.JPG

Das macht mir ernsthafte Sorgen. Der Mitnehmer des Motors hat eine deutliche Delle in der Blechwelle hinterlassen, nachdem wir Probeliegen waren (ca. 200kg Gesamtgewicht: 2x Personen, 2x Lattenrost, 2x Matratze, 1x Bettgestell). Ich fürchte, wenn das weitermacht, ist die Welle irgendwann kein Sechskant mehr, sondern rund und der Wellen-Mitnehmer rutscht durch - und mit ihm die friedlich Schlummernden!!!
Ich werde in die drylin-Schienen Aufnahmen für Schnellwechsel Stopper reinfräsen, damit ich das Bettgestell ohne große Schrauberei höhenflexibel fest aufliegen lassen kann. Ich trau der Selbsthaltung der SW60 Welle nicht.
Alternativ könnte man um die Welle eine stabile Sechskant-Manschette klemmen und so das labile Wellenblech entlasten. Dennoch bleibt das Haltegewicht von (bei uns) 200kg auf dem Motorgetriebe. Lass mal ein Zahnrädchen die Grätsche machen, dann has'te Jahrmarkt-Freifall-Feeling.
201507024_MX-Mobil_0006.JPG
T.Larsen gefällt dies
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von 997
#42
10.08.2015

Hallo Armin,

danke, für die tolle Berichterstattung. Ich finde es immer wieder sehr anregend, die Detaillösungen anderer Ausbau-Spezis anzusehen und davon wieder eigene Ideen abzuleiten oder zu überprüfen. Weiter so !

Was mir aufgefallen ist: wenn du deine Radkästen noch dämmen willst, dann wird das mit den vorhandenen Radkasten-Ausschnitten in der Bodenplatte zu eng. Schneide die mal lieber vorher aus, bevor du die Bodenplatte abschließend montierst

Hab ich selber am letzten Wochenende bei mir gemacht

Gruß, Frank
#43
10.08.2015

Hi,
elektrisch gab's auch ne Menge was zu tun. Als Vorgabe war bei mir folgende Liste:
- dicke Batterie
- Landstrom-Einspeisung
- Laderegler mit Landstrom-Versorgung
- Sinus-Wechselrichter mit automatischer Landstrom-Umschaltung
- automatisches Batterie-Trennrelais zwischen Starter-und Ausbaubatterie
- Hochstrom 12V Sicherungsblock
- Kleinstrom 12V Sicherungsblock
- Unter/Überspannungswächter bzw. Relais für 12V Verbraucher
- Plus/Minus-Verteiler
- FI/LS 230V Absicherung
- 230V Verteilung
- Solaranlage

Das hab ich alles umgesetzt und hat sich beim ersten Urlaub als tauglich erwiesen. Einzig hinzufügen werde ich einen mechanischen Batterietrennschalter, der alles komplett vom Pluspol der Aufbaubatterie trennt. Denn wenn wirklich mal was kokelt ist rasches Handeln angesagt. Auch selbst nur beim dran rumbasteln ist das schon ein muss. Ein Schraubenschlüssel wird da schnell zum Glühdraht.... Da ist nix mit erst Polklemme abschrauben, oder so.

Grundplatte aus Kunststoff, die direkt auf die Batterie geschraubt wird. Dazu verwende ich die Löcher der Trageschlaufen der Batterie. Trageschlaufen hab ich entfernt.
201507026_MX-Mobil_0001.JPG

Bestückte Grundplatte. Links oben Plus-Verteiler, darunter Minus-Verteiler (die beiden fliegen wieder raus, weil die nur Lüsterklemmen haben, die bis 2,5mm2 taugen. Ich will was für min 4mm2). Links oben daneben, der Über/Unterspannungswächter. Der ist gut, weil er über ein abgesetztes Panel eine Fernabschaltung mitbringt. Kann man alle 12 Verbraucher per Knopfdruck stromlos machen. Oben mittig der Mess-Shunt für den Batteriecomputer (grüne Platine). Ganz links unten das Cytrix-Trennrelais Starter/Bordbatterie. Das taugt auch was, weil automatische Umschaltung ohne D+. Achtung: schaltet aber auch rückwärts, wenn die Spannung der Bordbatterie höher als die der Starterbatterie ist. Unten ca Mitte ist der Sicherungsverteiler der Starterbatterie. Da sind der Laderegler und Solarlader dran, die auch die Starterbatterie mitladen. Der Batteriemonitor greift hier auch die Spannung der Startbatterie ab. Der Sicherungskasten ist direkt an der Starterbatterie dran, nicht über das Trennrelais. Rechts unten ist der Hochstromsicherungshalter (175A) für den Sinus-Wechselrichter. Geht direkt an den Pluspol der Batterie. Rechts mittig ist meine Eigenkonstruktion des Hochstromverteilers, nachdem ich das bestellte Teil bis heute noch nicht habe, aber irgend eine Lösung brauchte. Die Verbindung zwischen den einzelnen Hochstromteilen hatte ich geplant, mit vorkonfektionierten Kabeln zu machen. Die kurzen dicken Dinger (22mm2, 35mm2, 54mm2) sind aber so steif, das keinerlei Biegung möglich ist. Daher habe ich einige Verbindungen zu den Hochstromsicherungen auch mit Kupfer-Platt gemacht. Das 12x1 Kupferrohr ergibt ca. ein 37mm2 Querschnitt. Laut Stromstärkentabelle ausreichend bis ca. 160A. Am Minuspol sind noch die beiden Temperaturfühler des Ladereglers und Solarladers angeschraubt. Manche Kabel sind etwas lang, aber ich musste auf vorkonfektionierte Ware zurückgreifen, weil ich kein Press-Werkzeug für die fetten Kabelschuhe habe.
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Eigenkonstruktion des Hochstromverteilers. Gefräste Kunststoffplatte mit plattgeklopften Kupferrohrstücken. Verteilung für vier Midi Sicherungen (Solar-Lader, Laderegler, 12V-Trennwächter, Start/Bord-Trennrelais). Links noch eine Minus-Verteilschiene.
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Abgriff am Batteriekasten des Duc. Eigene Midi-Sicherung am freien Platz eingesetzt und Kabel nach hinten gezogen. Querschnitt 22mm2, gut für 110A, abgesichert mit 100A. Gehe aber noch runter auf 75A, weil Kabel recht lang.
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#44
10.08.2015

Hoi,

weiter geht's elektrisch: den Laderegler, den Solarlader, den Wechselrichter und die 230V Sachen hab ich auf eine extra Platte montiert, die an die Seitenwand dran kommt.

Die zweite Elektroplatte. Provisorisch befestigt mit den guten alten Spanngurten.
Links oben die beiden FI/LS (30mA-B/10A) einer für die Landspeisung, der andere nach dem Wechselrichter, falls kein Landstrom da ist. Links daneben der Solar-Lader. Rechts oben der Laderegler. Links mitte die 230V-Verteilung mit Phoenix-Klemmen. Abgeteilt in L, N und Schutzleiter. Mitte zwei Doppel-Schuko-Steckdosen. Die rechten beiden haben Landstrom und sind für den Laderegler und Wechselrichter. Die beiden linken sind der Ausgang des Wechselrichters für Verbraucher. Die benötige ich nur jetzt während der Ausbauphase (Hab da ne Steckdosenleiste dran). Wenn alles fest installiert und verkabelt ist und hinter der Wand verschwunden ist, sind die überflüssig. Dann gehen die 230V Verbraucher über die Verteilklemmen. Ganz links im Bild noch das Masseband/Schutzleiter. Kommt später auch woanders hin.
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Und das Ganze mal komplett. Links oben die CEE-Einspeisesteckdose. Die Batterie mit dem Aufbau kommt noch an einen anderen Platz. Aber auf die Schnelle ganz nach vorne gesetzt und mit Spanngurt gesichert, damit sie nicht so weit fliegen kann, im Falle... (die wiegt immerhin 70kg). Ist eine Exide Equipment Gel Batterie ES2400 210Ah.
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Schaltzentrale der Macht: links der Batteriecomputer. Zeigt Batteriespannungen für Bord/Startbatterie und gesamt Lade/Entnahmestrom. Datum und Uhr auch. Rechts daneben Solaranzeige für Solarleistung. Ganz rechts oben Fernschalter für 12V Über/Unterspannugsrelais, darunter Fernpanel für Wechselrichter. Fehlen tut das Bedienpanel für den Laderegler. Hatte kein Verlängerungskabel dafür.
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Die Batterie mit der Platte kommt unter den Gurtbock, zwischen Bock und Aussenwand. Die zweite Platte Platte bleibt an der Position an der Wand und verschwindet hinter einer Verblendung. Muss nur noch eine stabile Befestigung für die Platte bauen. Das Zeug ist sau schwer. Verblendung wird zum Öffnen gemacht, damit man an die Elektrik drankommt. Die Panels kommen vermutlich über die Schiebetür. Die kann man fast beliebig weit von den Geräten wegsetzen.
#45
10.08.2015

Hi,
als Kühlschrank hab ich den 12V Kompressor KB100ENI von Kissmann. Der taugt wirklich was!! Letzte Woche draussen täglich über 32°, im Kasten ca. 45° trotz aller Luken offen (hab noch keine Dämmung verklebt) und konnte Eiswürfel in Serie produzieren. Die Kühlleistung ist wirklich super. Der Stromverbrauch ist auf den ersten Blick sehr moderat, kein Vergleich zu den Horrorstories über Kompressor-Stromfresser. Genaue Daten werde ich noch nachliefern. Den Batteriecomputer hatte ich noch nicht abgeglichen, so dass die Anzeige der Stromentnahme nicht 100% stimmte.

Provisorien halten ja meist lange. Ich hoffe nicht allzu lange...
201507026_MX-Mobil_0011.JPG

Grüße, Armin
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von Mokeman
#46
10.08.2015

Sehr geil Armin! Danke für die Dokumentation. Ich erkenne einiges wieder ;)

Mopedbefestigung hab ich fast genauso gemacht, mit den Schienen etc...

Die Gurtbefestigung gefällt auch, cool wieder da jeder sein Ding macht. Das mit dem Stift ist neckisch :) auch den Halter für die Welle find ich cool. Passt der Motor innen noch rein mit den Blindnieten? Habe bei mir Angst, dass die gezogenen Köpfe verhindern, dass der Motor noch reingeht. Dass sich die Stahlwelle so verbiegt ist allerdings krass... Hab auch eine 60er Welle hier liegen. Vielleicht kann man da noch mehr Mitnehmer reinstecken?

Deine Elektrik ist ja auch umfassend :) was für ein Tiefentladeschutz ist das genau?

Und warum die Gel Batterie? Ich habe auch mit dem Modell geliebäugelt in gleicher Grösse. Allerdings ist das ganz schön teuer. Ich wäre jetzt auf eine AGM gegangen. 210er Effekta oder noch günstiger die Intact. Oder hast du eine gute Quelle für die Exide?
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von avofix
#48
11.08.2015

Hallo Patrick,
das Kabel hab ich von der StartBat erst in dem kleinen Kunsstoffkabelkanal entlang der Trittstufe ein Stück nach hinten geführt bis zur Kurve. An der Kurve eine Aussparung in den Kanal reingeschnitten und weiter geradeaus nach hinten an der Handbremse vorbei (alles unter der Fussraumabdeckung). Dann abgebogen in Richtung Aussenwand und durch einen Spalt unter der Trennwand durch (die Trennwand hab ich noch drin, kommt aber bald raus). Das Kabel kommt ganz fahrerseitig am untersten Längsholm vorne raus. Zur Sicherheit ist das Kabel noch in ein Wellschlauch eingepackt. (Scheuer-) Kontakt mit der Karosserie wäre ungut.
Die zusätzliche Sicherung bei Dir ist wohl die Vorsicherung zum CVM Verteiler im Motorraum (Sicherungs- und Relaiskasten rechts im Motorraum). Warum ich die Sicherung nicht habe, weiß ich nicht. Den CVM hat der Duc auch.

Grüße, Armin
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von avofix
#49
11.08.2015

Ein FI/LS nach dem Wechselrichter ist meiner Meinung nach keine Option sondern ein Muss. Laut Wechselrichter-Handbuch ist es mit fest eingebauten Schuko-Steckdosen Pflicht, dass N des WR mit dem Schutzleiter des Landstromanschlusses und der Karosserie verbunden sein muss (Erdungsbrücke). Wenn nun ein Fehlerstrom zustande Kommt (L über Mensch nach Karosserie), dann hast Du ohne FI ein kribbelndes Problem. Da hilft auch nicht, dass die 230V Erzeugung des WR galvanisch getrennt erzeugt wird.
Kleingehäuse ja, volle Zustimmung. Die Dinger bauen leider so dick auf, dass die Einbautiefe stark anwachsen würde. Ich suche noch nach einem sehr flachen Gehäuse, das kaum höher ist, als die Phoenix-Klemmen. Wenn die Sache hinter der Verblendung verbaut ist, ist das im Endeffekt mein Berührungsschutz. Nicht optimal, geb ich zu, aber mein Kompromiss, falls ich kein Gehäuse finde.

Grüße, Armin
#50
11.08.2015

Hallo Markus,
ich hab mich für GEL entschieden, weil die eine deutlich bessere Tiefentladung gegenüber AGM haben (AGM ist bei 50% tiefentladen, GEL erst bei 80% der Ursprungskapazität). Weiterhin ist GEL zyklenfester, kann also mehr Lade/Entladezyklen aushalten. Nachteil ist halt der höhere Preis. Ich hab für meine Exide ES2400 408,- EUR bezahlt.

Der Rolladenmotor dreht trotz reinragender Blindnietköpfe problemlos. 12V Unter/Überspannungswächter ist Büttner MT-USG120.
Grüße, Armin
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