Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Wir, Yvonne, Tobi und ich, haben kurz vor Weihnachten 2020 einen ausgangierten Bau-Kastenwagen eines örtlichen Handwerksbetriebes gekauft, um daraus einen kleinen und wendigen Familiencamper zu basteln. Außerdem ist das Badezimmer im Haus mit der Sauna gerade fertig gebastelt und es wird eine Outdoor-Bauaktion gebraucht....
Das bescheidene Wetter zum Jahresanfang und die nötigen Restarbeiten am heimischen Badezimmerneubau haben für eine ordentliche Verzögerung des Baubeginns am Kastenwagen gesorgt. Aber jetzt läuft es.

Zum Auto:
2015er Boxer mit Light-Fahrwerk und verstärkter Hinterachsfederung. L3H2, mit Rückfahrkamera, 3,5to AHK, 100.000km, luftgefedertem Fahrersitz, 3.0HDI und werksseitiger Webasto-Motorstandheizung.
Der Wagen hat natürlich im gewerblichen Einsatz einiges erlebt und davon auch ein paar Blessuren davon getragen. Jedoch alles im Rahmen und mit etwas gutem Willen und Arbeitseinsatz in den Griff zu bekommen. Leider hatte er den Schweller unter der Fahrertür beschädigt. Das haben wir aber machen lassen.

Diverse Lackschäden und leichte Rostansätze wurden beseitigt, der Weller instandgesetzt, die A-Säule im Bereich des Türfangbandes repariert und verschiedene werksseitigen Karosserieverklebungen nachgearbeitet. Die typische Stelle mit dem gebrochenen Schweißpunkt im rechten hinteren Radlauf und der dort gelösten Verklebung der Seitenwand hat mich hellhörig gemacht. Ich habe mir dann im Innenraum mal alle Klebestellen angesehen und habe mehrere gelöste Stellen gefunden, die ich mit Sika 221 nachgeklebt habe. Dann bekam der gute Wagen eine Grundreinigung, inkl. Schwellerspülung, Polsterreinigung mit Sprühextraktionsgerät und auch der Dachhimmel des Fahrerhauses wurde ausgebaut und nass komplett gereinigt. Anschließend wurde der Wagen durch getrocknet und mit Seilfett alle Hohlräume und Schweller versiegelt. Dann hat er ne große Inspektion mit allen Filtern und Flüssigkeiten bekommen und frischen LKW-TÜV.
Jetzt, wo das Basisfahrzeug tippi-toppi ist, geht es los mit dem Umbau.

Erfolgt ist bis jetzt die Verlegung der 16qmm Zuleitung für den 45A Victron Ladeboosters mit 2,5qmm Sens-Leitung

Dann habe ich mit Sika 221 Dachlatten auf den Boden geklebt, die Zwischenräume mit Armaflex XG19mm gedämmt und Lehrrohre verlegt. Dann über Lehrrohre und Dachlatten nochmals 6mm Armaflex XG und dann habe ich den zuvor ausgebauten Sortimo-Boden wieder eingebaut. Diesen habe ich an den ursprünglichen Gewindeeinsätzen der Karosserie verschraubt und zusätzlich in die Lattung geschraubt. Nun hat der Wagen einen knarzfreien Holzboden, der gedämmt ist.
Ach ja! Und die Öffnung für den Tigerexped Einbauflansch der Autotherm 2d hab ich gemacht, sowie eine Durchführung für eine Dieselleitung in den Innenraum. Auch die Bodendurchführung für das Webasto X100 Kochfeld und den Wallas 86d hab ich gemacht.

Zum Grundkonzept:
Heckbett quer 1.4m breit. 90 Grad versetzt 1.6m langes Klappbett für den 7 jährigen Sohn, was an die rechte Seitenwand hochgeklappt werden kann. Ausziehtisch aus dem Bett. Sitzgelegenheiten angrenzend ans Bett an linker und rechter Fahrzeugwand. Auf der Fahrerseite sitzt die Heizung unter der Sitzbank. Gesamte Elektrik linke Seitenwand Heckgarage. Trockentrenntoilette in Sitzbank rechte Fahrzeugseite. Geplant ist eine Dusch-Schublade unter der Toilette, die in Fahrtrichtung ausgezogen werden kann und ein Duschvorhang im Schiebetürbereich an die Decke kommt. Küchenzeile quer vor Trennwand zum Fahrerhaus. Auf der linken Seite zwischen Küche und Sitzbank kommt ein Hochschrank. Evtl kommt auf der Linken Seite vom Hochschrank bis zum Heck noch ein Hängeschrank.

So der Plan.

Bis gestern hat es geschüttet. Ich konnte vor der Dämmung der Seitenwände gut erkenne, dass hinter der mittleren Laufschiene der Schiebetür Wasser ein tritt.
Also. Gleich kommt die Schiene ab und dann schauen wir uns das mal an.

Das ist zumindest der Stand der Dinge. Die Vorfreude ist groß und die Liste lang...

Ich grüße schon mal und hänge erste Bilder an,

Christian
Zuletzt editiert von cv17 vor 2 Jahre, insgesamt 2 mal editiert.
calalalaudio, denl, Jumper gefällt dies
#2
Hier mal erste Impressionen...
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#3
Ach, und Alubutyl ist auch schon drin...
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#4
So. Heute war der erste trockene Tag seit Langem. Der gestern entdeckte Wassereinbruch im Bereich der Schiebetür Laufschiene musste dann mal bearbeitet werden.

Der Ausbau der Schiene ist recht einfach. Tür öffnen und stirnseitig die Torx Schraube raus. Dann Türe zu und zu lassen!!! Innen 6 Muttern ab und Schine raus fädeln.

Dahinter war nicht nur Dfeck, sondern auch viel aufgeblühter Lack mit Zinkoxyd drunter. Ein paar Rostflecken gab es auch schon.
Putzen, schleifen, grundieren und lacken.
Dann hab ich die Schiene an den Stellen, wo sie Kontakt zum Blech hat, mit Isoband abgeklebt und mit Sika 221 um die Schraubenlöcher wieder montiert. Morgen wird auf Dichtheit geprüft.
Nachfolgend ein paar Impressionen des heutigen Tages...
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#5
Im Anschluss habe ich noch die Schiebetür neu eingestellt. Puh - was für ein Gefummel! Aber jetzt stimmen alle Spaltmaße und sie schließt sauber und leicht :grinning:
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#6
Tja!
Eine professionell durchgeführte Dichtheitsprüfung von speziell geschultem Personal kommt halt den Fehlern auf die Spur...

Ich hatte befürchtet, dass beim Einsatz von zu viel Sikaflex die Schiene nicht mehr demontierbar sein könnte. Zu wenig Sikaflex macht aber halt nicht dicht....
Also nochmal neu!
Schiene ab, säubern, neu eindichten!
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#7
Hallo Christian,

nicht Sikaflex ist hier das Mittel der Wahl, sondern Dekaseal, das klebt nicht fest und kann jederzeit einfach gelöst werden. Dann eine Wurst ober und unterhalb der Schrauben auf der ganzen Länge. Beim festschrauben darf das auch gerne rausquellen - überschüssiges Material kann einfach "abgetupft" werden.
Murdock, Bastelfreak, cv17 gefällt dies
#8
Ah, danke für die Info.
Ich habe Sika Lastomer 710 da. Dürfte dem Dekaseal ähneln, oder?
#9
Jou, an so nem Samstag, an dem es sogar nicht regnet, kann man ja schön ma wat tun.

Der MaxFan musste in den Bus.
Ich habe einen Holzrahmen gemacht und dann das Loch in den Bus. Das Nervigste an der ganzen Sache sind ja wirklich die Späne!
Erst den Holzrahmen an den Außenrahmen der Dachluke angepasst, dann innen mit Kreppband abgeklebt und die Ecken angezeichnet. Da ich für die Stichsäge 10mm Löcher wollte, hab ich das Bohrloch 5mm nach innen gesetzt und mit 3mm vor gebohrt, während gleich die Späne abgesaugt wurden.
Dann großflächig von innen angeklebt und 10mm von außen gebohrt. Nochmal den Holzrahmen aufgelegt, gemessen, außen abgeklebt und angezeichnet. Dann den Ausschnitt ausgesägt und gleich die gesägten Stellen mit Klebeband gesichert, damit das Blech nicht nach innen fällt. Mit Klebebandhenkel konnte man das Blech dann schön nach oben entnehmen.
Gleich ordentlich die Späne vom Dach entfernt.
Anschließend nochmal probiert, Rahmen passt. Dann das innen abgeklebte mit haufenweise Spänen entfernt und den Außenrahmen mit Holzrahmen innen und Klemmzwingen positioniert. Dann durch den Außenrahmen alle Schraubenlöcher, durchs Blech, bis ins Holz mit 3mm vor gebohrt. Ins Holz aber nicht tief.
Dann Rahmen wieder weg, sauber gemacht und erneut abgeklebt. Alle Löcher im Blech mit 5mm auf gebohrt, Löcher außen entgratet und Schnittkanten der Öffnung entgratet. Wieder außen alles sauber gemacht und die Verklebung innen entfernt. Bohrlöcher von innen entgratet und direkt abgesaugt. Dann sicherheitshalber das ganze Auto aus gesaugt und alle Bohrlöcher und Schnittkanten mit Brunox Rostumwandler grundiert. Dach der Trocknung weiße Rostschutzfarbe aufgetragen und ebenfalls trocken lassen.
Dem Maxfan lagen 4,2mm Linsenkopf-Edelstahlblechschrauben bei, die ich auch zur Befestigung des Fenstern nutzen wollte. Da ich einer eventuellen Kontaktkorrosion zwischen der verzinkten Karosserie und der Edelstahlschraube vergreifen wollte, habe ich die Löcher im Blech so groß gebohrt, dass die Schrauben keinen Kontakt zum Blech haben. Außen sitzen sie im Kunststoffrahmen, sitzen mit Dichtmasse im zu großen Loch im Blech und halten innen im Holzrahmen. Sollte haltbar sein.
Nach der Trocknung der Lackierung habe ich den Außenrahmen mit 2 umlaufenden Würsten Sika Lastomer 710 aufgesetzt und durch ganz leichtes Andrücken die Sichtmasse durch die Schraubenlöcher drücken lassen. Dann erst die Ecken angeschraubt, dann die restlichen Schrauben angesetzt und alles langsam über Kreuz fest geschraubt. Innen und außen ist jeweils umlaufend und lückenlos Dichtmasse ausgetreten.
Sieht dicht aus.
Dann die Dachhaube in den Rahmen eingesetzt und verschraubt. Kurzer Funktionstest mit externer 12v Stromquelle und dann schnell aufgeräumt, damit ich noch nen schönen Spaziergang mit meiner Frau machen konnte.
Hach, wunderbar, wenn das Wetter trocken und warm genug für Sika-Kartuschen ist!
In diesem Sinne: Schönes Wochenende!
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ChrisChris gefällt dies