Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Moin Leute,

ich wollte mal von meinen Fortschritten beim Ausbau unseres Kastenwagens berichten.

Im Oktober 2019 haben wir uns einen gebrauchten Ducato L5H2 gekauft. Den hatte ich gedacht, kann man schnell zum Wohnmobil umbauen. Ja ihr kennt das 11. Gebot "Du sollst nicht dachten"? ;)
Den L5 (= L4 bei Citroen und Peugeuot), weil ich 1,93m groß bin und so Längsbetten haben möchte.
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Ja zum Einen dauert vieles, was man mal eben machen will doch schnell Stunde um Stunde.
Dann kam uns die schwere Demenzerkrankung meine Schwiegermutter dazwischen, die uns viel Zeit und noch viel mehr Kraft kostete. Dazu ist jetzt meine Frau auch seit einem Jahr gesundheitlich noch stärker eingeschränkt, wie sie es eh schon war.
So geht es nur langsam weiter.

Na ja, erst mal musste der versaute Boden raus. Der war so schimmlig, dass ich ihn nicht mal mehr als Schablone für einen neuen Boden gebrauchen konnte. Mmmhh, lecker.
Ebenso flogen die Trennwand raus und die Doppelbeifahrerbank heraus
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Aber statt zu sägen, habe ich auf Ebay-Kleinanzeigen die Fa. Heinrich gefunden, die originale Pössl-Böden in 2. Wahl für wenig Geld abgeben - fertig gedämmt. Die bei mit nicht benötigten Löscher habe ich mir dann selbst wieder verschlossen.
So sollte der ursprüngliche Entwurf dann aussehen:
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Aber dann kam die Erkrankung meiner Frau. Wir werden mehr Bewegungsfreiheit benötigen. Daher wird das Bad nun gestrichen und es wird Sitzplätze rechts und links vor den Betten geben. In einem der Sitze wird ein Porta Potti "versteckt" (Klo muss sein) und der Küchenblock kommt nun Fahrerseitig direkt hinterm Fahrersitz. Die Sitzbank auf der Beifahrersite wird dann halt etwas in die Schiebetür verlängert. Aber so, dass für später notfalls auch ein Rolli vorbei passt.
Licht und Luft von oben habe ich durch ein Midi-Heki vorn und einen Maxxfan hinten gelöst.
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Eine Dieselheizung ist inzwischen auch schon drin - die Autotherm Air 2D. Gedämmt habe ich mit 25mm Armaflex XG, 2x 95Ah AGM Batterien für kleines Geld vom Arbeitskollegen und Drehkonsolen für beide Vordersitze sind verbaut.

Die Tage habe ich die Betten gebaut. Nein, nicht wie beim Bund Betten bauen; wenn ich mal soweit schon wäre;)
Als Unterbau habe ich je ein Kallax-Regal des großen schwedischen Möbelhauses verbaut.
Eine Rückwand habe mittels Sikaflex montiert, was die Stabilität massiv verbessert hat. Die Regale wurden an den Holmen verschraubt und auf dem Boden auch mittels Sika verklebt. Hält bombe.

Für die hochklappbaren Lattenroste habe ich je ein Kantholz am waagerechten Holm verbaut, damit der Drehpunkt von der Wand weg kommt, um das Lattenrost später auch mit Matratze hochklappen zu können.
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calalalaudio gefällt dies
#2
Probegelegen habe ich auch schon. Da kommt Urlaubsfühl auf, wenn da liegt, durch die offenen Türen morgens in die einsame Landschaft schaut - bis die Mücken kommen :rofl:
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Ach ja, die Wasserversorgung wird wie folgt aussehen
50 Liter Wassertank im Heck links mit direkt montierter Membrandruckpumpe aus dem Bootsbereich und 5L druckfestem Boiler (600W) aus dem normalen Sanitärbereich (nur 99€)
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(der Tank ist auf dem Bild 90° fürs Foto gedreht)

Gruß
Thomas
Fahren gefällt dies
#3
Hallo Thomas, ich hätte ehrlich gesagt Bedenken mir Ikea "Möbel" als Bett-Unterkonstruktion. Wir haben zwei von diesen "PsodoHolzMöbel" hier in der Praxis, beide auf Rollen, und dermaßen instabil. Was passiert den in so einem dynamischen Kasten mit der zeit damit? ich bin gespannt auf Deine Erfahrung.
Knox gefällt dies
#4
Moin Valle,

von den Dingern haben wir auch einige in der Wohnung. So sind sie in sich tatsächlich nicht stabil genug. Aber ich habe mit Sika eine stabile Rückwand aufgeklebt.
Das macht wirklich eine Menge aus. Ach mal darauf, wenn Du an einem Wohn- oder Schlafzimmerschrank die Rückwand entfernst. Den lässt Du auch nicht mehr los :wink:
Zusätzlich habe ich die Kallax'e mit je zwei stabilen Winkeln zur Karosse verschraubt. In die Lattenroste habe ich auch noch 4 weitere Streben eingebaut, damit sich unser Gewicht besser verteilt.

Gruß
Thomas
#5
Die Rückwand verleiht Stabilität bei der Querbewegung, klar. Aber die Flächen sind doch nur verklebte Wabenpappe, zumindest die dickeren Seitenteile, oder täusche ich mich da? Unsere könnte man mit etwas Übung glatt mit ´nem Finger durchstechen. Bin auf Deine Erfahrung jedenfalls gespannt, v.a. bei voll beladenen Fächern.
#6
Bei den Fächern denke ich, wird es wenig Probleme geben. Das ist normale Spanplatte.
Ja und die dicken Außenwände werde ich auch genau beobachten. Am meisten "Sorge" mache ich mit da eher an den Auflageflächen der Lattenroste, dass sich da was eindrückt.
Die Idee kam tatsächlich von meiner Frau. Wie lange es hält, werden wir sehen. Ich werde berichten. Dafür sind die Dinger schön leicht.
#9
Moin Leute,

ich muss euch mal im Schnelldurchgang auf dem Laufenden halten.
Ich habe inzwischen weiter gebaut, leider auch weiterhin mit einer mehrmonatigen Pause.
Wir sind inzwischen so weit, dass ich zwar nicht fertig bin, wir aber inzwischen sitzen, schlafen, kochen und essen (Tisch) können.
Die Bauaufsicht hat dabei immer alles kontrolliert:
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Dann kam vorsichtshalber mal die Schiene der Schiebetür ab - richtige Entscheidung.
Wer also einen Ducato/Boxer/Jumper ausbaut, sollte die Schiene auch ausbauen falls nötig entrosten und dann die Schiene mit Dekaseal o.Ä. wieder montieren, dass dort kein neuer Dreck hinter die Schiene kommt. Dieser wird sonst beim Benutzen der Schiebetür durch Lack und Verzinkung getrieben:
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Dann ging es an den Möbelbau. Erstmal die Küche, welche dann an der Seitenwand hinterm Fahrersitz geplant war:
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Unter der Küchenbank habe ich dann ein PortaPotti und den Kospel Boiler (5L, 230V, 600W) verbaut.
Vor dem zweiten Bett auf der Beifahrerseite kam dann noch eine Sitzban, welche bis in die Tür ragt.
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Und so schaut es derzeit aus:
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Letzte Woche musste ich dann zum Wiegen - Leergewicht ermitteln (Vorder-, Hinterachse und komplettes Leergewicht) - passt :
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Denn letzten Freitag hatte ich den entscheidenden Termin bei der GTÜ.
Und was soll ich euch sagen. Mein Kasten ist kein LKW mehr, sondern hat völlig problemlos seine Abnahme zum Wohnmobil bekommen.
Dabei Interessierte den Prüfer weder eine Prüfung der elektrischen Anlage (ok. bin gelernter Elektriker), noch ob die Dieselheizung eine Prüfnummer hat oder, ob die Möbel stabil sind. Er hat nicht einmal am Abwassertank unterm Auto gewackelt, bzw. es versucht. Da wackelt natürlich nichts.

Der Urlaub kann kommen :relaxed:

Gruß
Thomas
Jumper, commanderkeen, Slap gefällt dies
#10
... freu' mich für dich, dass du deine Umschreibung durch hast - mich hat der TÜVer so heim geschickt, weil unser KAWA so "noch keinen wohnlichen Charakter" hatte :zany_face:

So sind halt die Unterschiede von TÜV zu TÜV.

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf
VW LT 35 gefällt dies