Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#22
kliese hat geschrieben: vor 3 Jahre@lordofchaos :heart_eyes: das ist wirklich kompromisslos.. Ist das PVC? 6mm?
Meinst du den Boden, oder die Wände?
Boden: PVC von der Rolle Vollflächig verklebt
Wände und Decke, Alcantara gesteppt
Seitenverkleidung Garage, billiger Rips Teppich Baumarkt
kliese gefällt dies
#23
@kliese
Martin, schau dir mal bitte diese Hinweise zum Zitieren an: viewtopic.php?f=5&t=1314
Ich hab die Vollzitate der Übersichtlichkeit zu liebe in deinem schönen Ausbaubericht entfernt bzw. gekürzt.
#24
Vielen Dank fürs Zusammenkürzen! Dann kann ich ja direkt weiter machen :grinning:

Gasinstallation

Besonders an der Gasversorgung ist vom Prinzip die Installation eines Unterflurtanks sowie die Verlegung der Verrohrung unterflur. Verlegt habe ich ausnahmslos 8mm ID Stahlrohr. Bisher konnte ich nicht erkennen, dass der Durchmesser zu gering wäre.

Orientiert habe ich mich natürlich an der G607. Wenn Stahlrohre Unterflur verlegt werden, müssen diese noch gegen Korrosion geschützt werden, da meine Hohlraumkonservierung bzw. ein zusätzlicher Unterbodenschutz fehlt, habe ich das allerdings noch nicht gemacht.

Verbaut habe ich einen 55l Gastank Unterflur. Das entspricht 24,5Kg Gas, bei 80% Füllmenge also etwa 22Kg Gas effektiv. Der Tank ist R67.01 geprüft, d.h. es entfällt wie früher die 10 Jahres Druckprüfung. Die Maße sind ca. 107cm x 27cm, der Tank ist damit recht schmal im Durchmesser. Er passt damit sehr knapp in die Aussparung zwischen Ersatzrad und Hinterachse und ist damit relativ gut gegen Bodenkontakt geschützt.
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Befestigt wird der Tank mit Edelstahlbändern. Die eigentlichen Halter habe ich durch den Unterboden vor Einbau der Bodenplatte durchgeschraubt.
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Die Verlegung der Rohre ist relativ selbsterlärend. Bisher habe ich meist die Rohre übers Knie gebogen, Colaflaschen usw. Erstaunlich gut funktioniert das Ganze mit gängigen Biegezangen für etwa 10€.
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Der Befüllschlauch mündet in der Stoßstange hinten rechts. Verbaut habe ich dort einen 90 Grad Außenbetankungsanschluss.
Rico_KN, stylon, tadzio und 3 andere gefällt dies
#25
So langsam aber sicher holt das Ausbautagebuch die Realiät ein...

Gurtbock

Heute möchte ich Euch kurz den Einbau meines Gurtbocks beschreiben. Ich habe einen Aguti G2000 Gurtbock ohne spezifisches Anbaumaterial gekauft. Der Händler stellte mir sinnvollerweise das Guachten vor Kauf mit der Bitte um Rücksprache mit meinem örtlichen Prüfer zur Verfügung. Der Bock ist zwar für Ducato X250 und Co. zugelassen, hatte aber nur ein Gutachten für die nötige Festigkeit usw., nicht für die Befestigung am Fahrzeug.

Ich habe im Vorfeld mit dem TÜV Nord in Kiel gesprochen (bei weiteren Details gerne PN!) und folgende Voraussetzungen mit dem Prüfer in einem kurzen Gespräch festgehalten:

- es ist ausreichend den Gurtbock mit 5mm Stahlplatten unter dem Auto zu verankern
- die Platten müssen dort aufsitzen, wo die Träger und das Bodenblech überlappt, das Blech also doppelt liegt
- der Gurtbock soll direkt auf dem Stahlboden aufliegen, keine Bodenplatte
- im Falle einer Erhöhung muss eine kraftschlüssige Verbindung hergestellt werden, dazu sind Stahlhülsen in der Erhöhung notwendig, die die Sicken im Bodenblech ausgleichen
- die Erhöhung wird aus Vierkant oder Rechteckrohr geschweißt (Materialstärke haben wir nicht besprochen, ich meine es sind hier 2mm)
- Schrauben haben wir auch nicht weiter besprochen, das habe ich mir allerdings bei anderen Gurtböcken abgeguckt und welche mit erhöhter Festigkeit verwendet (10.9). Größe war durch die auf dem Gurtbock verschweißten Muttern vorgegeben, 2x M12 vorne und 4xM16 hinten - also ordentlich :left_facing_fist:

Die Erhöhung hat mir der Schwiegervater gezaubert. Einfach den Gurtbock auf Pappe gestellt, ihm die Schablone mitgegeben :smile:
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Anprobe im Fahrzeug. Die Möglichkeiten der Befestigung sind plötztlich gar nicht mehr so groß, wenn man sich die zerklüftete Trägerlandschaft unter dem Auto anguckt. Die Position ist gut, nicht perfekt, da die eine Hülse etwas an die Rundung angepasst werden musste, den Rest erledigt 4 x M16 :face_with_hand_over_mouth: Etwas Bodenplatte mit dem Multimaster entfernt...
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Die erste Anprobe im Auto zeigte, dass die einfache Konstruktion noch nicht optimal war, die Auflage wurde dann schnell noch etwas vergrößert.
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Nochmal schweißen, Multimaster - sitzt perfekt.
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Wirklich zufälliger Weise habe ich den Aguti G2000 erwischt, der etwas anders konstruiert ist und Platz für die Truma Combi 4 vorhält - das Glück ist manchmal mit die doofen :sweat_smile:
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Dann ging es ans Schrauben anziehen, die Liste für Vorspann- und Anziehdrehmomente, wie z.B. [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] nachzulesen, besagt für meine unbehandelten, schwarzen Schrauben M12 120Nm und für die M16 295Nm. Nach Rücksprache mit dem Ingenieur meines Vertrauens reichen wohl auch die 210Nm meines Drehmomentschlüssels, um das Ganze vernünftig zu befestigen :flushed:

So und dann schnell das erste Provisorium aus Spanplatte gezimmert, damit es in den Urlaub gehen konnte.
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Von der Rückseite des Fahrersitzkastens aus gemessen hat die Vorderseite des Gurtbocks (also Rückenlehne ohne Polster) etwa 130cm. Der Sitzkasten hat eine Höhe von 55cm und eine Tiefe von 52cm bei 86cm Breite. Letztlich habe ich einfach nur den Gurtbock verkleidet, muss aber sagen, dass die Maße (ohne Rückenpolster!!!) schon recht okay sind. Mit anständiger Rückenpolsterung und etwas Schräge in der Lehne, also noch etwas Tiefe addieren und es müsste schon ganz ordentlich passen. Die Sitzhöhe ist nicht identisch mit dem Fahrersitz, mich stört das nicht und ich sitze lieber tief - das kann ich jetzt zumindest auf der Bank :partying_face:

Die geringe Sitzbreite geht für mich völlig in Ordnung, am Küchenblock ist ja meist die schmalste Stelle des Fahrzeugs, deshalb freue ich mich hier über jeden Centimenter. Ich werde den Korpus der Verkleidung bald mit Aluprofilen nachbauen und etwas optimieren, Stauraum nutzen usw., ich würde mir gerne etwas ausziehbares bauen. 88cm sind für zwei Erwachsene oder - schlimmer noch - Kindersitze ohnehin nur ein Kompromiss finde ich, dann lieber relativ schmal und bei Bedarf dann 15cm oder sowas ausziehbar. Das kommt aber auf einen Versuch an, die Anschnaller sind ja schließlich starr.

Der Gurtbock ist noch nicht eingetragen, das wollte ich mit der Umschreibung erledigen, ich werde wohl mal im neuen Jahr beim TÜV vorstellig werden. Zu Letzt werde ich die Erhöhung isolieren, damit die Kältebrücke so gut es geht entschärft wird.

Viele Grüße Martin
Rico_KN, Andolini gefällt dies
#26
Darf ich fragen, ob du deine Bodenplatte zu den Seitenwänden hin abgedichtet hast? Also die Fuge zwischen Boden und Seitenwand? Wenn ja wie? Ich bin auch gerade beim Windsurfausbau und würde gern unbemerkt tropfende Staunässe in den Schwellern vermeiden :)
#27
Hallo Tobias,

klar darfst Du das. Die Seitenverkleidung verdeckt den Schweller ja, ich habe ihn mit Fluidfilm zusätzlich geschützt. Die Bodenplatte wird gegen die Verkleidung bzw. Radkasten usw. mit Sikaflex 521 UV abgedichtet. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den Arbeitsschritt noch nicht gemacht habe. Ich bin aber nicht der erste in meinem Bekanntenkreis, der diese Herausforderung hat. Viele haben Sikaflex 221 genommen, funktioniert anscheinend, einer hat sich richtig Mühe gegeben uns MS Polymer genommen, der hat das Problem, das sich die Dichtmasse gelöst hat, vllt. war er zu sparsam? :-)

Ich habe mir die Eigenschaften von den verschiedenen Sika Produkten angeguckt, das 521 Datenblatt erscheint mir am treffensten, gute Haftung an Metall und Holz, eigentlich keine Oberflächenbehandlung vor ab und dauerelastischer Dichtstoff.

VG Martin
#28
kliese hat geschrieben: vor 3 Jahre Gasinstallation
...
Verbaut habe ich einen 55l Gastank Unterflur. Das entspricht 24,5Kg Gas, bei 80% Füllmenge also etwa 22Kg Gas effektiv. Der Tank ist R67.01 geprüft, d.h. es entfällt wie früher die 10 Jahres Druckprüfung. Die Maße sind ca. 107cm x 27cm, der Tank ist damit recht schmal im Durchmesser. Er passt damit sehr knapp in die Aussparung zwischen Ersatzrad und Hinterachse und ist damit relativ gut gegen Bodenkontakt geschützt.
Genau so habe ich das auch vor, sogar mit einem Tank, der die gleichen Abmessungen hat. Inspiriert worden bin ich aber durch Fotos eines Umrüsters.

Wie hat der TÜV Deine Lösung bewertet? Mir hat der TÜV vorab schon signalisiert, daß der Tank auch eine Abstützung nach vorne haben muß, damit Bremskräfte aufgefangen werden können (befüllt "baumeln" da ja 55-60kg). Ich selber hatte bislang sogar beidseitig doppelte Bänder geplant. Du hast auch oben auf dem Bodenblech "nur" Unterlegscheiben. Reicht dem TÜV das? Auch da habe ich schon Stahlplatten eingeplant. Wie sieht denn der Teil aus, den Du von unten ans Bodenblech geschraubt hast (also die Aufnahme für die Bänder)?

Hast Du schon Erfahrungen, wie sich das ganze im Fahrbetrieb verhält? Vor allem der Platz zwischen den Blattfedern bzw. den Aufnahmen unten an der Achse ist ja knapp. 109cm, wenn ich mich nicht vermessen habe.
#29
Moin Stephan,

vorab: ich habe noch nicht die endgültige Abnahme gemacht, die Lösung nur vorgeführt..

Tankhalter habe ich die mittlere Ausführung wie man sie bei Wynen etc. bekommt. Und ja, es sind nur große Unterlegscheiben, müsste DIN 9021 sein.

Ich muss ehrlich gestehen, mir ist die Herausforderung der Befestigung erst im Nachhinein klar geworden. Ich habe den Prüfer gezielt drauf angesprochen, aus seiner Sicht geht das Ganze klar. Wie gesagt, lass uns nach der Abnahme noch mal drüber sprechen. Ich würde im Zweifel die Bodenplatte in dem Bereich ausfräsen und großflächig Stahlblech gegenlegen, falls nötig.

Zum Thema Freigängigkeit kann ich bestätigen, dass es da überhaupt keine Probleme gibt. Der Tank sitzt ja deutlich hinter der Achse und ist damit nicht im Federweg und nach links und rechts zu den Blattfedern ist auch genügend Luft bei 107cm Breite des Tanks. Ich habe eher das "Problem", dass ich nicht an die Armaturen komme, da das Ersatzrad direkt dort gegenstößt und ich den Knebel gegen eine 6 Kant Schraube wechseln musste. So weit hinten sitzt das Ganze, wenn man sich mittig der Querträger orientiert und einen Tank mit 27cm Durchmesser verbaut. Bei größerem Durchmesser müsste man den Halter des Ersatzrades bearbeiten.
stylon gefällt dies
#30
Lange nichts mehr gepostet.. aber auch wenig gemacht :grinning:

Mittlerweile sieht der Bus wieder sehr leer aus, habe die letzten Ecken gedämmt und ein paar Kleinigkeiten gemacht.

Unter anderem habe ich den Dachschrank etwas verändert, da insbesondere meine Freundin die hohe Ladekante gestört hat und ich den Totraum unter der Ablage nicht akzeptieren konnte.

Dachablage

Vorab isolieren, isolieren, isolieren.
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Dann filzen, filzen, filzen! Die Ablage besteht aus 4mm Pappel, in Fahrtrichtung verstärkt. Vorne steckt sie einfach im Querholm und ist hinten an den originalen Befestigungspunkten befestigt.
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In diesem Zuge habe ich die Kältebrücken oberhalb der Fahrgastzelle versucht etwas in den Griff zu kriegen. Da ich keine Lust hatte alles zuzukleben, habe ich einfach mal testweise 6mm an den Himmel geklebt - funktioniert erstaunlich gut, insbesondere auf den gedrehten Sitzen hat man nun ein deutlich behaglicheres Gefühl.
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