Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Hallo Zusammen,

hab mir jetzt nachdem ich 2 Jahre mit dem Gedanken gespielt habe endlich einen Van geholt.
Es ist ein Iveco Daily, 35c17, von 2016 mit etwa 140 tkm, Heckantrieb, Zwillingsbreifung :ok_hand: (jedoch keine Sperre) und der 8 Gang Automatik. Hat ein paar kleine Kratzer und Dellen aber nichts spektakuläres zum Glück. Fährt sich meiner Meinung nach auch recht gut (für einen Bus :smile: ).
Maße innen: L 4.7 x B 1.75 x H 2.1
Leergewicht (laut Schein): 2770kg Nutzlast: 655kg ( ja ich weiß :grimacing: )
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So aber was will ich nun mit dem Van machen?
Mein Plan wäre ein mobiles Zuhause für mich zu bauen. Zwecks der derzeitigen Situation bin ich im Home Office und so wie es aussieht wird sich das mittelfristig nicht ändern. Das heißt möchte den Van als primären Wohnsitz etablieren in dem ich auch gut Arbeiten könnte. Sollte ich wieder in die Arbeit gehen können/müssen, will ich mich dem Van gerne auch ein paar Tage in der Großstadt stehen ohne zu krass aufzufallen. Außerdem gehe ich gerne Snowboarden, sprich ein paar Tage bis zwei Wochen Österreich im Skigebiet wäre auch ganz cool wenn er mitmacht. (Deswegen auch die Zwillingsbereifung.. )

Wie hab ich mir den Ausbau grob vorgestellt?
- Fenster nur auf einer Seite
- Trennwand zum Fahrerabteil bleibt drin wegen Nutzung als Ganzjahrescamper (evtl. kleines Durchstiegsfenster)
- Warmwasser-Heizung über Diesel mit Fußbodenheizung und Konvektoren plus Wärmetauscher Motorkühlkreislauf
- Viel Solar, Große Batterie
- Bad mit Dusche
- Frischwasser 100-200l
- Unterflurabwassertank (?)
- Herdplatte mit Gas und Flaschen (Unterflur?)
- Kompressorkühlschrank (12V)
- Router für mobile Daten, Antenne auf dem Dach
- Raspberry Pi für Smart Home, Überwachung, Heizung (würde dann damit bisschen basteln sobald der rest steht.. :nerd: )

Ist eine recht umfangreiche Liste. Dementsprechend wird das wohl recht aufwändig. Hoffe ich kann das so umsetzen :grimacing: Bin handwerklich nicht völlig unbegabt, aber ist dennoch mein erster Ausbau..

Bevor ich mich aber mit Vollgas in den Ausbau stürzen kann, müsste ich meine Planung weiter konkretisieren und dafür noch einige Fragen klären. Ich hoffe ich kann die Fragen direkt hier stellen, ansonsten werde ich sie in den entsprechenden Bereichen stellen.

Meine derzeit noch offenen Überlegungen, bei denen ich mich um Input von eurer Seite freuen würde: :slight_smile:
  1. Ich würde bevorzugt mit einer Warmwasserkonvektionsheizung heizen. Der Gedanke war, ich möchte in dem Fahrzeug langfristig wohnen und es kann somit gut vorkommen kann, dass ich bei Minusgraden ein paar Tage hauptsächlich im Van verbringen werde. Daher lege ich viel wert auf das Wohlbefinden und Luftqualität auch bei kühlen Temperaturen.
    Der bisherige Plan war eine Thermo Top Evo 4 Diesel im Motorraum/unter dem Auto, Wärmetauscher im Motorkühlkreislauf, Fußbodenheizung im Zwischenboden, Konvektoren rund um den Innenraum, Heizkörper im Bad, Boiler (evtl. Elgena Nautic Therm Typ ME Boiler) für die Erwärmung des Duschwassers.
    Macht das Sinn bei einem doch verhältnismäßig kleinem Fahrzeug? Übersehe ich etwas? Lohnt sich der Aufwand?
    Bekomme ich mit der Elgena Nautic Therm Typ ME das Wasser mit der Dieselheizung ausreichend warm? Speichert der Boiler die Wärme für zwei/drei Tage? Oder müsste ich wenn ich die Heizung nicht benötige im Sommer/Übergangszeit täglich den Dieselbrenner anschmeißen fürs Duschen? Oder gibt es Strom im Überfluss im Sommer wenn das Dach voll Solar ist?
    _
  2. Wo mach ich mein Abwasser hin? Werde wie gesagt ganzjährig mit dem Van unterwegs sein. Unterboden wäre mir Platztechnisch (und wohl auch geruchsmäßig(?)) am liebsten, jedoch müsste ich dann den Tank beheizen.. Ist das sehr umständlich bzw. energetisch recht aufwendig und macht daher bei Minusgraden einfach Schlauch durch den Boden und Eimer unter den Wagen mehr Sinn?
    _
  3. Wenn ich das Gas nur zum Kochen verwende ist eine Anbringung Unterflur ohne Heizung sinnvoller als im Innenraum oder? Loch im Boden brauch ich für Gas sovieso und soviel Gas benötigt man fürs Kochen ja nicht, da reichen mit 60% Kapazität der Flasche ja auch ne Weile..?
Hoffe ich könnte mir eine bisschen ne Einschätzung geben um meine Ideen so umsetzbar sind, anders sinniger wären oder ob ich was übersehe. Reiche demnächst noch eine Layout für den Innenraum nach, sobald ich mir da etwas sicherer bin..

Bisher hab ich nur die Verkleidung entfernt und die Nieten ausgebohrt..
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Richtig weitermachen kann ich ja leider erst sobald meine Planung weiter ist.. Kanns kaum erwarten..


Entschuldigt den langen Text..

Viele Grüße und schonmal vielen Dank!
Martin
Andolini, JoeKW gefällt dies
#2
Hallo Martin,
herzlich wilkommen hier im Forum.
Deine Zielsetzung mit den geplanten Ausbaukomponenten und möglichem Gewicht sehe ich als sehr sportlich an. Die Isolation für den Wintereinsatz bei der Größe, Möbel zum Arbeiten/Wohnen, große Batterien, Solar, Warmwasserheizung mit Konvektoren, reichlich Wasser und und und haben ihr Gewicht und ich sehe da am Ende eine (mögliche?) Auflastung oder doch sehr viele Abstriche auf dich zukommen.
Wenn du es trotzdem angehen willst, schaffe dir eine Caravan-Waage für regelmäßige Gewichtskontrollen an und führe ohne Selbstbetrug ein genaues Gewichts-Tagebuch.
Viel Glück.
Manfred
saniwolf gefällt dies
#3
Hallo, ein schönes Fahrzeug und ein tolles Projekt!

Ich bin auch mit der Nutzlast stark eingeschränkt wg. Allrad, Automatik, V6. Bin auch ein Freund von Leichtbau als Herausforderung - und Weglassen. Mit immerhin knapp 1 Tonne Nutzlast wird es bei mir aber schon eng für vier Personen. Markise mit 35kg ist zB leider nicht mehr drin.

Unter 750kg halte ich aber schlicht nicht für machbar, sofern du später mehr als ne Zahnbürste mitnehmen möchtest. Daher: auflasten oder andere Basis. Alles andere ist Scheitern mit Ansage. :flushed:

Mit den Zwillingsreifen sollte Auflasten aber gehen, musst Du vermutlich noch den LKW-Führerschein machen, oder?
#4
Herzlich willkommen, Martin. :beers:
Woher kommst du?

Dein Plan erinnert mich stellenweise an meinen eigenen: viewtopic.php?f=12&t=433
Ich wollte ursprünglich auch einen Daily. Das Leergewicht hat mich aber dann doch zum Ducato getrieben. Aber auch der ist technisch auf höheres Gewicht ausgelegt als 3,5 t. Wieso muss ich sicher nicht erwähnen. ;) Mit Zwillingsbereifung sind deine Voraussetzungen auch zumindest verkehrssicher.

Meine Warmwasserheizung ist noch in Planung: viewtopic.php?f=19&t=246
Der Boiler ist fast fertig. Die fertigen sind zu teuer, zu schlecht isoliert und wollen meist nur bis 3 bar. Kannst dich gern dem Planungsthread mit deinen Fragen anschließen. Zusammen bekommen wir beide sicher gute Lösungen hin. :thumbsup:

Nimm zum kochen eine 5 kg Gasflasche direkt unter dem Kochfeld mit Bodenentlüftung. Damit kommst du locker 2 Monate bei täglichem Kochen hin. Eine Ersatzflasche kannst du hinten verstauen, wenn du in die Wildnis fährst. :grin:

Viele Grüße
Thomas
#5
@Bastelfreak :
Hab eben nach Caravanwaage gesucht. Das gibts ja tatsächlich in einigermaßen bezahlbar. Hätte ne richtige Waage zur Verfügung, allerdings nicht direkt am Ort und wollte den Van erst anmelden sobald der Ausbau einigermaßen fertig ist.. die Versicherung momentan noch als LKW finde ich recht überzogen bei meiner Nutzung..

@Philipp-313
Danke danke! Jep, auflasten ist problemlos möglich, müsste jedoch den C bzw. C1 machen, deswegen widerstrebt mir die Variante ein bisschen.. ;) in der Not wäre das aber auch kein Beinbruch.

@Andolini
Vielen Dank! Ich komme aus der Oberpfalz :slight_smile:
Ja, deinen Thread hab ich schon vor ein paar Tagen gefunden. Leider bist du ja auch noch nicht ganz fertig.. Dachte am Anfang schon ja top hier finde ich ne finale Lösung :smile:
Hmm.. ist es tatsächlich so schwierig einen ordentlichen Boiler zu finden? Ich denke das wird genug Arbeit auch ohne Boilerselbstbau :sweat_smile:

Habe diese beiden Beschreibungen gefunden, denke die könnten für dich auch interessant sein, falls noch unbekannt:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Auf jeden Fall gut einen "Mitstreiter" im Vorhaben Selbstbau Dieselwarmwasserheizung zu haben!


Nochmals zur Gewichtsthematik die ja jetzt jeder aufgegriffen hatte:
Wir war bewusst, dass es knapp bis nicht möglich mit den 3.5t wird. Meine Überlegung war, dass nach der Zulassung zum Wohnmobil das Gewicht nicht mehr eine so große Rolle spielt (jedenfalls in DE). (5% Toleranz, bis 20% Überlagung 35€ -> rechnerisch: 4,37t oder übersehe ich einen Faktor in meiner Blauäugigkeit? :grimacing: )
Dank Heavy Duty Ausführung und der Zwillingsbereifung wäre das Fahrzeug dafür auch ausgelegt. Ich denke bis 4.0t oder 4.2t wäre die Auflastung auch ohne Änderung am Fahrzeug möglich.
Dachte mir mit nem vollbeladenen Fronttriebler wird das mit den Bergen im Winter nicht wirklich was..


Freue mich weiterhin über Tipps und Anregungen zu meinen offenen Punkten :slight_smile:
Zuletzt editiert von Martin vor 3 Jahre, insgesamt 1 mal editiert.
#8
Hallo Martin,

schöner IVECO - wollte auch schon immer einen.

Aber aufpassen: das Ding wird zu schwer. Bei deinem Führerschein bedeutet ein bisschen Übergewicht FAHREN OHNE FÜHRERSCHEIN und wird auch so geahndet!

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf
#9
saniwolf hat geschrieben: vor 3 JahreBei deinem Führerschein bedeutet ein bisschen Übergewicht FAHREN OHNE FÜHRERSCHEIN und wird auch so geahndet!
Wenn dann schon Fahrerlaubnis ;) [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Das ist eins dieser Internetgerüchte was sich wirklich schon lange hält. Es gibt keinen Fall dazu. Selbst wenn ein sehr motivierter Beamter meint, so eine Anzeige zu schreiben, wird das nie in einem Urteil stehen. Nicht mal bei vorsätzlicher Überladung. Die Fahrerlaubnisklassen beziehen sich immer auf das zulässige Gesamtgewicht, nicht auf das tatsächliche.

Wann ist das private Freizeitfahrzeug eigentlich überladen? Schwierig. Kann man während der Reise gar nicht kontrollieren, wie etwa die Geschwindigkeit. Es gibt wegen fahrlässiger Überladung bei privaten Fahrzeugen auch keine Urteile. Wann verlässt man den fahrlässigen Bereich? Wenn man sieht, dass die Fuhre so tief in den Federn hängt, dass dieser Rückschluss zwingend ist, gibt's keine Ausreden mehr.
Und lieber weniger oft wiegen oder zumindest nicht darüber sprechen und schon gar nicht schreiben. ;)

Das Schlimmste was dennoch passieren kann ist, dass man bei nachgewiesener Überladung ausladen muss, eh man weiter darf. Das solltest du also einkalkulieren. Auch würde ich Österreich und Schweiz möglichst leicht durchfahren. Wegen den Bergen und dem Dieselverbrauch. ;)

Mach die Umschreibung sehr zeitig, damit das Leergewicht so niedrig wie möglich bleibt. Bei 200 kg Zuladung wird es sehr schwer mit 200 l Frischwasser und mehr als einem Schlüpfer auf Fahrlässigkeit zu plädieren.

So, dass muss jetzt aber reichen zum Gewicht. Sonst kannste dich später auch nicht mehr rausreden. :relaxed:

Der Selbstbau-Boiler macht kaum mehr Arbeit als einen fertigen vernünftig zu machen. Ich hab da möglicherweise eine gute massentaugliche Lösung. Gib mir mal noch zwei bis drei Wochen Zeit.
#10
Sehe ich genauso. Das zulässige Gesamtgewicht für das Fahrzeug und damit die Grundlage für die Führerscheinklassen ändert sich nicht durch die Überladung. Also Busgeld. Bin aber kein Jurist. Besser ist auf jeden Fall Auflasten und Schein machen. Sonst wird es auch schwierig mit der Umschreibung zum WoMo wegen Mindestzuladung etc.

Wenn Du das Gewicht geklärt hast, hast Du auf der Habenseite aber jede Menge Raum und sehr viel Zuladung. Für Dein Vorhaben eine super Basis!

Meine Meinung zu Deinen Fragen:

Zu 1. Wasserstandheizung kenne ich mich nicht besonders mit aus, erscheint mir aber in Deinem Fall sehr sinnvoll. Die Kombi mit einem Boiler wurde im Sprinter Forum kürzlich diskutiert. Soll funktionieren. 2-3 Tage bleibt das aber nicht warm, also auch im Sommer heizen. Verbindung mit dem Kühlkreislauf vom Motor würde ich bei einem so neuen Fahrzeug nicht machen, außer man weiß ganz genau was man tut.

Zu 2. und 3. Du hast bei 1-2 Personen (?) viel Platz und möchtest im Winter drin wohnen. Warum dann der Heckmeck mit den Tanks außen? Abwasser und Gas zum Kochen ins gut isolierte Fahrzeug und fertig.

Der Rest hört sich doch solide an. Keep it simple! Das Ganze ist je nach Verfügbarkeit von Zeit und/oder Geld ein großes Projekt.

Wenn Du dauernd drin wohnen möchtest, überleg Dir die Versorgung wegen Frischwasser, Abwasser, WC. Nehme an, Du willst nicht permanent auf einem Campingplatz stehen. Und rechne mal, ob das nur mit Solar im Winter klappen kann. Die Ausbeute ist dann sehr mager.

Bin auf Dein Layout gespannt.