Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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von carco
#1
Hallo Leute,

ich kopiere mal sporadich meinen "Ausbau", den ich bisher in einem anderen Forum beschrieben habe. Hier und da ergänze ich den Text oder nehme etwas heraus, wenn es mir heute zu detailliert und deshalb vielleicht auch langweilig vorkommt.

Eines meiner Hobbys sind alte Motorräder, sehr alte Motorräder. Am liebsten alte Rennmaschinen. Mit dem einen oder anderen fahre ich dann auch mal zu diversen Veranstaltungen. Früher immer mit einem Volvo PKW als Zugfahrzeug und einem offenen Plattformanhänger mit Motorradschiene.
Wenn man allerdings ein mittlerweile 92 Jahre altes Motorrad bei Regen im offenen Hänger hinter sich herschleppt, sieht das Moped oftmals noch ein paar Jahre älter aus als zuvor.

Um dieses zukünftig zu vermeiden beschloss ich ein Transporter muss her!

Ich hatte ziemlich genaue Vorstellungen über das was ich benötige. Er sollte alltagstauglich sein und einen meiner PKW's ersetzen. D.h. er sollte nicht über eine Höhe größer 2 Meter verfügen, damit ich auch noch in Parkhäuser einfahren kann.
Aber es sollte eine Langversion sein, rechts und links Schiebetüren besitzen und hinten eine Heckklappe, wegen des angenehmeren Verladens bei Regen und der eingeschränkten Sicht bei Doppeltüren.
Das Budget oblag einer Selbstbeschränkung, da der Transporter ja nur für einen bestimmten Zweck angeschafft werden sollte.

Das Fahrzeug sollte nicht über 5 Jahre alt sein und die Kilometerleistung die 150.000 km nicht übermäßig überschreiten.

(Zwei Dinge muss ich nun hier erwähnen: Erstens; in den 4 1/2 Jahren seit Kauf des Fahrzeugs bin ich nicht einmal in ein Parkhaus gefahren. Zweitens; hätte ich damals schon geahnt wie vielseitig so ein Transporter sein kann, hätte ich ein jüngeres Fahrzeug gekauft.)

Nach einigem her und her, Abwägungen ob der Marke und Erfahrungswerte anderer hatte ich mich schließlich für den Renault Trafic entschieden. Hier schien mir das Preis/Leistungsverhältnis zu passen.

Als Motor suchte ich einen mit dem 2 Liter Diesel und 114 PS aus. Der wurde mir als bester Motor empfohlen.

Nun begann die Suche....
Es hatte etwa 3 Monate gedauert, bis ich das richtige Fahrzeug fand. Ich fuhr also mit meiner Frau die etwa 300 km zum Verkäufer und nach einer ausgiebigen Probefahrt durch Stadt, über Landstrasse und Autobahn wurde man sich schnell handelseinig.

Das Ergebnis war dann ein roter Renault Trafic mit dem 114 PS 2 Liter Motor, in Langversion, mit zwei verglasten Schiebetüren und einer verglasten Heckklappe. Das Fahrzeug besaß zusätzlich noch ein paar nützliche Extras, wie Parkwarner hinten und Air-Bag für den Beifahrer, Holzboden mit Gummiauflage usw.

Soweit so gut....
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Andolini, streiti, max92 und 1 andere gefällt dies
#2
Wie bereits geschrieben, sollte das Fahrzeug in erster Linie dem Transport meiner Motorräder dienen. Natürlich wollte ich auch bei Veranstaltungen darin schlafen.
Dazu sollte aber ein hineingestelltes Feldbett ausreichen.

Als Transporter verfügte das Fahrzeug über eine Trennwand mit einem Sichtfenster nach hinten. Das war erst einmal gar nicht so schlecht, da man dann wenigstens getrennt von Benzin- und Ölgerüchen war. Leider war das Sichtfenster senkrecht eingebaut und die Frontscheibe spiegelte sich darin. Der Blick über den Rückspiegel nach hinten war also nicht so optimal wie man es sich wünschen könnte.

Um darin trotzdem schlafen zu können, besorgte ich mir eine kleine Dachklappe, um ausreichend frische Luft zu haben.
Diese baute ich dann kurzer Hand direkt am Rand der Trennwand ein.

Ein Beladungstest ergab dass ich zwei alte Motorräder in Fahrtrichtung nebeneinander hineinstellen konnte. Mit etwas Glück passte vielleicht auch ein drittes entgegen der Fahrtrichtung eingestelltes Motorrad zwischen die Beiden.
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tonimaroni, Sternwanderer gefällt dies
#3
Mein nächster Weg führte mich dann zu einem "Bekleber". Ich ließ die Verglasung in den Schiebetüren und in der Heckklappe mit dunkler Folie bekleben.
Musste ja nicht jeder sehen was da so gerade im Transporter drin stand...
Leider verschlechterte sich dadurch auch die Sicht nach hinten, besonders bei Dunkelheit. Die Scheibe in der Trennwand war nun immer mehr Störfaktor und ich überlegte sie herauszunehmen oder sie zumindest schräg anzustellen, um der spiegelei ein Ende zu versetzen.
Aber wenn es nicht direkt weh tut...

Also blieb die Scheibe erst einmal wie und wo sie ist.

Da der Kasten während der Fahrt hinter mir ziemlich dröhnte, kaufte ich mir ein paar Meter selbstklebende Neoprenmatten, um den Kasten damit von innen auszukleiden.
Einmal dabei, dachte ich mir, wäre es vielleicht sinnvoll den Kasten gleich vernünftig zu isolieren....
Immer dabei mein Hund Champ.

Da es mittlerweile so viele gewerbliche Ausbauer gibt, die Kastenwagen in Wohnmobile verwandeln, blieben bei diesen meist auch immer die Zurrösen nach einem Ausbau übrig. Ich kaufte also ein gutes Dutzend davon und stattete meine Trafic damit aus, wo es nur ging.

Die erste mit einem Motorrad beladene Fahrt führte dann zu einer kleinen Tagesveranstaltung in der Nähe. Genau das Richtige, um den Transporter mal zweckdienlich auszuprobieren.

Die zusätzlichen Zurrösen erwiesen sich dabei als goldrichtig. Egal wie das Motorrad stand, man fand immer eine passende Öse für die Gurte.



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#4
Während dieser ersten Veranstaltung offenbarten sich schon die ersten Ideen für weitere Verbesserungen. Die noch verblechten Radläufe fand ich nicht besonders prickelnd. Ich dachte da an eine Verkleidung. Ein befreundeter Tischler baute mir dann auf die Schnelle zwei Verkleidungen mit Klappe, um den Totraum nach hinten nutzen zu können.

Das war schon eine gute Verbesserung und zur nächsten Veranstaltung hatte ich somit auch eine Auflage für die Auffahrrampe.
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#5
Die Entwicklung zu mehr als nur ein Kastenwagen ging Anfangs nur sehr langsam voran....

Nun begann auch der erste Sommer mit dem Trafic und eine Veranstaltung führte mich im Juni in die Eifel. Nach wie vor war der Kasten nur isoliert, zwar mit Holzpanelen verkleidet, aber ansonsten nackt.
Aber bei dieser Veranstaltung in der Eifel konnte ich dann erstmals die Vorzüge einer guten Isolierung kosten. Immer noch karg nur mit Feldbett im Kasten ausgestattet, aber bereits früheren Zeiten im Kombi überlegen.

Dann folgte der erste Urlaub mit dem Trafic. Es ging ins Erzgebirge und in die Sächsische Schweiz. Beide Landesteile ein Paradies für Motorradfahrer. So nahmen wir gleich auch das Motorrad mit.

Gewohnt haben wir zwar dann in einer Ferienwohnung, aber unterwegs zeigte der Trafic auch auf kurvenreichen Straßen seine Qualitäten.
Bei einer Rast am Ufer der Elbe kam uns der Gedanke vielleicht einmal mehr aus dem Transporter zu machen.

Zur nächsten Veranstaltung kaufte ich dann recht preiswert ein Vorzelt für den Trafic.
Diese "Wohnraumerweiterung" erwies sich erst einmal als vorteilhaft.
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#6
Mein Nachbar, ebenfalls Motorradfahrer restaurierte gerade seinen T3 mit Reimo Ausbau.Nach der Lackierung der Karosserie wollte er die Markise nicht mehr ans Auto montieren und bot mir das Teil an. In Erinnerung an unsere Pause am Ufer der Elbe, wo wir der Sonne kaum ausweichen konnten, sagte ich zu und nahm die Markise an mich.

Die Halterungen vom T3 passten natürlich überhaupt nicht an den Trafic und die von div. Firmen angebotenen Halterungen waren alle so ausgelegt, dass man neue Löcher in die Karosserie bohren musste. Das wollte ich aber nicht und so baute ich mir meine eigenen Halter, die ich an die beim Trafic vorhandenen Dachträgerhalterungen anschraubte.

Mit dem Anbringen einer Markise war nun der nächste Schritt getan. Meine Nachbarn unkten schon aber ich wehrte mich noch. Es sollte ja nur ein Transporter sein...

Kurz nach Anbau ging es zur nächsten Veranstaltung und die Markise erwies sich bereits als vorteilhaft.
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#7
Die nächste Veranstaltung führte mich in ein Fahrerlager welches die ganze Nacht beleuchtet wurde....
Scheibenabdeckungen mussten her!
Da ich nichts passendes für meine Bedürfnisse fand, kaufte ich Meterware und kramte meine alte Singer Nähmaschine heraus, in der Hoffnung das ich das schon hinbekomme.

Naja.... es ging zwar, aber optimal war das mit der einfachen Maschine nicht.

Da ich versucht bin soviel wie möglich immer selbst zu machen, kaufte ich mir u.a. für einige andere Zwecke irgendwann dann eine richtige Sattlermaschine. Damit war es dann ein leichtes die Scheibenabdeckungen für den T3 meines Nachbarn zu nähen....

Vielleicht werde ich für den Trafic auch einmal neue Scheibenabdeckungen nähen. Aber dann mit eingenähten Magneten. Erscheint mir dann doch besser als die Version mit Saugnäpfen.
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#8
Das Jahr ging zu Ende und ich war im großen Ganzen mit meinem Trafic Transporter zufrieden.

Nun aber kam was kommen musste....

Wir planten zusammen mit unseren Nachbarn einen Motorradurlaub am Fuße der Alpen. Wohnen wollten wir gemeinsam auf einem Campingplatz.
Das stellte nun für mich eine Herausforderung dar, denn der Trafic war immer noch nur ein Transporter.

Ein Vorzelt hatte ich bereits für div. Veranstaltungen gekauft und so stand nur die Frage im Raum; Wie soll man zu zweit, bzw. mit Hund zu dritt, darin schlafen?
Wohin mit dem Gepäck bei Mitnahme eines Motorrades?
Fragen über Fragen.

Dabei wollte ich doch gar kein Wohnmobil haben...

Wegen der Motorradtransportmöglichkeit musste also eine Konstruktion her, die meine Belange befriedigte, aber auch Rücksicht auf die Frau nahm.

Bis zum Urlaub waren es noch knapp 10 Tage und ich begann...

Aus 25mm Vierkantstahrohr konstruierte ich ein zerlegbares Bettgestell. Zusammengebaut sollte eine faltbare Platte darauf mit Luftmatratze unser Bett darstellen.
Gleichzeitig machte ich mich an eine Schrankwand.

Der Schrankeinbau ging dann recht schnell vonstatten. Ein paar Anforderungen an Breite und Höhe der Fächer und es ging los.

Der Urlaub konnte beginnen...
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#9
Nachdem also alles soweit grob und schnell zusammengebaut war (sollte ja kein Womo werden), wurde der nunmehr zum Transwomo mutierte Transporter Urlaubsfertig gemacht und beladen.
Während des Urlaubs stellte sich eine Luftmatratze als Matratze für einen zweiwöchigen Urlaub doch sehr unbefriedigend dar. Das damals sehr preiswert gekaufte Vorzelt verwandelte sich in eine Tropfsteinhöhle und irgendwie war man nach zwar schönen, aber aufschlußreichen 10 Urlaubstagen etwas ernüchtert....
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#10
Zufällig gab es gerade an unserem letzten Urlaubswochenende den Caravon Salon in Düsseldorf. Nun hatten wir Blut geleckt und wollten sehen ob es da nicht kleine aber feine Verbesserungen zu erkunden gab. Das Ziel war ein neues geräumiges Vorzelt, ohne oder mit ausknöpfbaren Boden, um darin auch mal ein Motorrad unterstellen zu können. Gleichzeitig aber aus einem besseren Material als das leichte Vorzelt welches uns auch zu wenig Platz bot.

Wir waren noch gar nicht lange auf der Messe, da entdeckte meine Frau einen Pavillon der unseren Bedürfnissen schon recht gut entsprach. Ein Luftzelt, groß genug, einhängbarer Boden, viel Fensterfläche und hoch genug sowie eine breite Schleuse, die auch den großen Schiebetüren des Trafic entgegen kamen.
Aber es gab ja noch einige Dutzend weitere Vorzelte anzuschauen...

Letztlich fanden wir das Vango Airhub Hexaway Pavillon Vorzelt als das für unsere Bedürfnisse gelungenste Zelt und bestellten dieses schließlich.
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