Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#21
Always Keep Exploring hat geschrieben: vor 3 Jahre[...]Warum Schafwolle:
[...]
- kann bis zu 30% Feuchtigkeit aufnehmen ohne zu schimmeln und diese auch wieder abgeben
[...]
DAS wäre dann auch das Ausschlusskriterium... ich kann mir nicht vorstellen, dass es dauerhaft gut ist, wenn feuchte Schafwolle am Blech anliegt. Ich bleibe dabei: Alles außer Armaflex oder ähnlichem Dämmmaterial wäre für mich keine Option. Und was die tiefen Hohlräume angeht - beim Crafter habe ich das ausgemessen, so gut es geht, und Armaflex da hingewurschtelt. War nicht angenehm, ging aber am Ende doch besser als erwartet. Ich weiß aber nicht, inwieweit sich das auf andere Fahrzeugmarken und Modelle übertragen lässt.

Ansonsten natürlich, was @Wolf geschrieben hat. Diese Aussage wiederholt sich auch ständig hier im Forum. Apropos: Schöne Beispiele, danke dafür *schauder* :grimacing:
#22
Moin Moin liebe Leute,

wusste doch, dass das Thema Dämmung nochmal für Aufmerksamkeit sorgt :stuck_out_tongue_winking_eye: Und ich habe die Weisheit sicher nicht mit Löffeln gefressen und ich bilde mir bestimmt nicht ein immer alles richtig zu machen - tatsächlich kann die Zeit mich auch Lügen strafen, wir werden sehen. Trotzdem muss ich hier noch einmal ein paar Dinge erläutern und vielleicht kann ich euch ja davon überzeugen, dass es auf jeden Fall viel besser ist die Hohlräume mit Schafwolle zu füllen, als diese frei zu lassen! @Wolf @mwrsa

1. Absolut richtig ist, dass die Schrauben im Holz der Holme Wärmebrücken darstellen was sich kaum vermeiden lässt, außer man macht dort auch nochmal Armaflex drüber. Da ich dort die Decke anschrauben will, wird das zumindest schwierig, evtl. probiere ich es trotzdem. :thumbsup:

2. Absolut richtig ist auch, dass nasse Schafwolle in Hohlräumen auf Dauer nicht gut ist. :thumbsup: Machen wir auch nicht!

Soweit kommen wir überein.

Ihr bezieht euch aber beide nur auf Wärmebrücken und nicht auf das eigentliche Phänomen der Kondenswasserbildung inkl. Dampfsperren. Kondenswasser kann sich nur bilden, wenn die Luftfeuchtigkeit in einem Raum auf ein so hohes Niveau steigt, dass die Luft diese Menge an Wasser nicht mehr halten kann und gesättigt ist. Kalte Luft kann dabei deutlich weniger Feuchtigkeit halten, als warme Luft. An ALLEN kalten Flächen kann es also zum Niederschlag von Wasser kommen, wenn genügend Feuchtigkeit in der Luft ist.

Wer mir von euch jetzt erklären kann wie Feuchtigkeit durch unser Fahrzeugblech und/oder Armaflex dringen kann hat mich sofort überzeugt, dass meine thermodynamischen Annahmen falsch sind. Sowohl Armaflex, als auch unser Fahrzeugblech sind Dampfsperren. Da kommt keine Feuchtigkeit durch. Meine Wolle ist also sicher! Denn in meinem Van gibt es kein freies Blech mehr. Die innerste Schicht ist immer Armaflex (außer bei den Schraubenköpfen der Holme). Wie Ihr beide richtig gesagt habt, ist das ohnehin die beste Art zu dämmen!

(Außnahme: Van undicht, Bohrungen nach außen wie z.B. die Halterungen der Plastikverkleidung außen - Deshalb --> vorhandene Ablauföffnungen an der Unterseite nicht verschließen!!!)

Jetzt bin ich euch noch schuldig, warum das Füllen der Hohlräume besser ist, als die Luft. Im Prinzip ist die Erklärung einfach: Weil Wolle sich nicht bewegen kann - Luft aber schon. Wie angesprochen gibt es einige Ausnahmen wo Feuchtigkeit in die Hohlräume dringen kann (Undichte Stelle, Bohrungen, Türgriffe, Seitenverkleidung etc.). Ihr sitzt jetzt also im Winter in eurem Van und es sind muckelige 20°C Innen- und -20°C Außentemperatur und irgendwo kommt etwas Feuchtigkeit von außen nach innen (oder innen nach außen wenn ihr keine durchgängige Dampfsperre habt). Alle Hohlräume (zumindest in meinem Ford Transit) sind irgendwie miteinander verbunden. An der Innenseite der Holme, Hohlräume, egal ob es Blech oder Armaflex ist, wird es nun wärmer sein, als an der äußersten Schicht eures Vans. Es kommt nun zur Luftzirkulation in allen verbundenen Hohlräumen, da kalte Luft eine geringe Dichte besitzt und absinkt, während warme Luft aufsteigt. Durch diese Zirkulation kann nun Feuchtigkeit durch die Hohlräume eures Vans wandern und sich an besonders kalten Flächen niederschlagen. Dieses Phänomen kann in vielen Fällen sogar gewünscht sein, nämlich um Feuchtigkeit abzutransportieren. Das wollen wir ja auch im Inneren unseres Vans weil wir dort besonders viel Feuchtigkeit produzieren. Dafür installieren wir Fenster und lüften! In unserer trockenen Außenhülle mit all den Hohlräumen wollen wir das aber nicht. Wir brauchen ein geschlossenes System indem Feuchtigkeit gar nicht existiert.

Die Schafwolle / oder jede andere Füllung hilft nun die Luftzirkulation in den Hohlräumen zu unterbinden. Feuchtigkeit kann nur da entstehen, wo sie eindringt. Und hier kommt der nächste Vorteil der Schafwolle: Sollte die Schafwolle doch einmal feucht werden, kann sie diese Feuchtigkeit speichern (ohne zu schimmeln!!!), und bei Hitze wieder abgeben. Dies geschieht aber nur sehr langsam, da sich die Luft im gefüllten Hohlraum nur gaaaaaaanz langsam verteilen kann.

Grundsätzlich habt ihr schon recht: An jedem Blech Armaflex und fertig ist die Laube. Das wäre toll aber sind wir mal ganz ehrlich. Niemals bekommt ihr jeden Hohlraum mit Armaflex ausgekleidet. Das funktioniert schon bei den Deckenholmen nicht und diese sind (zumindest beim Transit) mit allen anderen Hohlräumen verbunden. Fröhliches Zirkulieren sag ich da nur.

Ich halte fest: In geschlossenen Räumen ohne Feuchtigkeitsquelle (Ich rede von meinen gefüllten Hohlräumen - nicht der Wohnbereich des Vans) kann es zu keiner Feuchtigkeitsbildung kommen! Und durch unterbinden von Luftzirkulation in eben jenen Räumen bleibt Feuchtigkeit wo sie ist und kann dann sogar langsam nach unten abfließen! Von der zusätzlichen Dämmwirkung mal ganz zu schweigen (hab ich noch gar nicht erwähnt^^)

Und was das Armflex unter den Holzleisten angeht @Wolf Auch hier leider meine Intention nicht richtig interpretiert. Es geht mir dabei nicht um die Isolierung sondern um die durchgängige Dampfsperre an den Rändern des Holzes :slight_smile:

Vielleicht konnte ich euch ein wenig überzeugen oder vielleicht fällt euch ein Fehler in meinem System aus. Fakt ist natürlich auch, es ist und bleibt ein Kastenwagen und keine vollständig isolierte Kühlbox. :joy:


Passend zum Thema bin ich diese Woche mit der Isolierung fertig geworden. Mein Van ist jetzt innen armaflexifiziert :smile:
neu20200811_203914.jpg
neu20200811_203842.jpg
neu20200811_203816.jpg
neu20200811_203755.jpg
Als nächstes wird gefilzt! Das bringt mich zum Abschluss der heutigen Runde noch auf folgende Frage an die Mitleserschaft :relaxed:

Für meine Dusche möchte ich gerne 4mm Aluverbundplatten als Wände nutzen. Hat jemand damit schon Erfahrung? Mir ist aufgefallen, dass die Duschrückwände aus Aluverbund aus dem Baumarkt mal schnell 100€ pro qm kosten. Wenn ich mir einfach Aluverbundplatten aus der Schilderbranche hole bezahl ich 25€. Sind diese speziellen Duschrückwände nochmal zusätzlich beschichtet oder ist das mal wieder nur eine Marketingverarsche?

Ansonsten bleibt mir nur noch euch einen schönen Abend zu wünschen. Im übrigen freue ich mich sehr über den konstruktiven Austausch in diesem Forum. Hoffe meine heutige Antwort wird nicht negativ aufgefasst. Vielleicht könnt Ihr auch mich überzeugen, dass ich falsch liege :grimacing:

P.S.: Neues Video zum Thema Solar ist online. Da hab ich mal wirklich alles zum Thema Solar auf dem Camper zusammengefasst. Es geht um Mono vs. Polykristallin, Reihen- oder Parallelschaltung, welchen Laderegler, wie kann ich den Ertrag verbesser, verkleben oder verschrauben und und und. Würde mich auch da über euer Feedback freuen :v: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Peace - Out!
Matuschek gefällt dies
#23
Always Keep Exploring hat geschrieben: vor 3 Jahre
Und durch unterbinden von Luftzirkulation in eben jenen Räumen bleibt Feuchtigkeit wo sie ist und kann dann sogar langsam nach unten abfließen! Von der zusätzlichen Dämmwirkung mal ganz zu schweigen (hab ich noch gar nicht erwähnt^^)
Hallo Alexander, da liegt schon der Hund begraben. du sagst selbst, dass die Wasserablauföffnungen offen bleiben sollen, damit hast du schonmal keinen "abgeschlossenen" Raum ohne Möglichkeit, dass Feuchtigkeit eintritt. Hier gehört die Luftzirkulation nicht unterbunden, sondern gefördert. Hinterlüftung ist das Stichwort, hinterlüftete Hohlräume stocken und schimmeln nicht da sie durch die Luftzirkulation schneller Austrocknen können. Als Beispiel: hinterlüftete Fasaden bei gedämmten Gebäuden sind quasi der Goldstandard. Deine frisch gewaschene Wäsche hängst du auch an die Luft zum trocknen und packst sie nicht in eine verschlossene Plastiktüte damit sie langsam Feuchtigkeit nach unten abgibt. :grinning: Ringsum Armaflex und dahinter hinterlüftet, das ist ideal. Im Übrigen: durchfeuchtete Dämmmaterialien dämmen extrem schlecht.
Always Keep Exploring hat geschrieben: Und was das Armflex unter den Holzleisten angeht @Wolf Auch hier leider meine Intention nicht richtig interpretiert. Es geht mir dabei nicht um die Isolierung sondern um die durchgängige Dampfsperre an den Rändern des Holzes :slight_smile:


Da wäre es eben möglich die Holzleisten zu kleben und dann das Arma insgesamt über die Holme und Leisten zu ziehen. Dann hast du alles, was du willst, durchgängige Dampfsperre und Dämmung ohne Wärmebrücken. Sebst wenn du nicht nur klebst, sondern auch schraubst hast du mit Armaflex über die Holzleiste die Wärmebrücke unterbunden.
Gruß
Wolf
Jumper, Andolini, Prisma gefällt dies
#24
Hallo Wolf,
Wolf hat geschrieben: ...da liegt schon der Hund begraben. du sagst selbst, dass die Wasserablauföffnungen offen bleiben sollen, damit hast du schonmal keinen "abgeschlossenen" Raum ohne Möglichkeit, dass Feuchtigkeit eintritt. Hier gehört die Luftzirkulation nicht unterbunden, sondern gefördert. Hinterlüftung ist das Stichwort, hinterlüftete Hohlräume stocken und schimmeln nicht da sie durch die Luftzirkulation schneller Austrocknen können. Als Beispiel: hinterlüftete Fasaden bei gedämmten Gebäuden sind quasi der Goldstandard. Deine frisch gewaschene Wäsche hängst du auch an die Luft zum trocknen und packst sie nicht in eine verschlossene Plastiktüte damit sie langsam Feuchtigkeit nach unten abgibt. :grinning: Ringsum Armaflex und dahinter hinterlüftet, das ist ideal. Im Übrigen: durchfeuchtete Dämmmaterialien dämmen extrem schlecht.
Beide Beispiele geben nicht den Kern der Sache wieder. Zum Einen ist das Dämmmaterial in den Hohlräumen nicht mit feuchter frisch gewaschener Wäsche zu vergleichen. Klar, alles was nass ist muss ablüften können. Die Wolle wird aber nie und nimmer von unten aus den Wasserablauföffnungen Feuchtigkeit ziehen, zumal diese ja keine komplett offenen Bohrungen sind, sondern nicht ganz abgedichtete Gummistopfen. Selbst wenn durch Spritzwasser von unten Wasser eindringt, kann sich die Feuchte nicht bis nach oben durchziehen, weil keine Luftzirkulation vorhanden ist.

Zum Anderen das Beispiel mit der hinterlüfteten Fassade. Vielleicht gibt es da jetzt neue Techniken aber hier mal ein Bild zum Aufbau einer hinterlüfteten Fassade wie ich sie kenne:
hinterlueftete-fassade.jpg
Im Van sind beide Seiten vertauscht, weil die größte Gefahr von Feuchtigkeitseintritt durch die Innenseite (Wohnbereich) kommt. Das Mauerwerk stellt das äußere Fahrzeugblech unseres Vans dar. Die Dämmung welche direkt anliegt stellt unser Armaflex dar, wenn es direkt auf dem Blech aufliegt. Oder in meinem Fall bei allen Hohlräumen die Schafwolle. Damit die Schafwolle keine Feuchtigkeit von innen aufnimmt, kommt jetzt bei mir nochmal eine zusätzliche Schicht Armaflex. Dann, und erst dann, kommt die Hinterlüftung und dann die Fassade, welche in meinem Fall Holzpaneele sein werden. Also etwa so:
Unbenannt.jpg
Das ist genau das Prinzip einer hinterlüfteten Fassade. Wieso sonst sollte auch immer noch mit Mineral- und Dämmwolle gedämmt werden. Schafwolle wird immer mehr zu einer ökologischen Alternative auch im Häuserbau. Die Argumente kann ich also nicht nachvollziehen. Recht gebe ich dir wie bereits gesagt bei allem zum Thema, wenn etwas nass ist, muss es ablüften können. Jedoch sehe ich nicht wie meine Wolle eingesperrt zwischen Armaflex und Fahrzeugblech nass werden kann. Luftzirkulation ist unterbunden, Feuchtigkeit von unten kann also nicht nach oben kommen + Schafwolle hat beste Dämmeigenschaften.

Trotzdem werde ich natürlich nach einem Jahr meine Verkleidung mal öffnen um nachzuschauen. Vielleicht unterschätze ich die Feuchtigkeit welche über die Bohrungen und Schrauben im Blech eintreten kann, kann es mir aber nicht vorstellen. Die ganzen Horrorbilder und Szenarien von schimmelndem Dämmstoff in Kastenwägen kommen von fehlenden Dampfsperren, bei denen sich die Feuchtigkeit aus dem Innenraum in den Dämmmaterialien festsetzt und nicht ablüften kann.
Wolf hat geschrieben: Da wäre es eben möglich die Holzleisten zu kleben und dann das Arma insgesamt über die Holme und Leisten zu ziehen. Dann hast du alles, was du willst, durchgängige Dampfsperre und Dämmung ohne Wärmebrücken. Sebst wenn du nicht nur klebst, sondern auch schraubst hast du mit Armaflex über die Holzleiste die Wärmebrücke unterbunden.
Gruß
Wolf
Wie bereits erwähnt werde ich etwas gegen diese Wärmebrücke tun. Ich versuch es mal mit 3mm Armaflex Tape unter die Holzpaneele an den Stellen, wo Schrauben berührt werden :thumbsup: Da hast du absolut recht.

Freu mich auf eure Meinungen!
Beste Grüße
Alex
Prisma gefällt dies
#25
Siehst du den Unterschied zwischen deinen beiden Zeichnungen nicht? An dem Beispiel mit der Fassade ist die komplette Dämmung hinterlüftet und das ist auch gut so. In deinem Holm ist die Schafwolle eingesperrt, ohne Hinterlüftung. Das ist ein grundlegender Unterschied. Und mein Vergleich mit der nassen Wäsche ist vielleicht etwas drastisch, im Kern bringt er die Problematik sehr wohl auf den Punkt. Welches Material man als Dämmung verwendet ist primär nicht entscheidend, wichtig ist, dass es geschlossenporig ist und somit per se keine Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Denn deine Vorstellung die Holme eines Kastenwagen "luftdicht" abzuschließen ist m.E. unerreichbar. Es ist ein Fahrzeug, da vibriert es, es verwindet sich, es fährt im Regen, es bestehen erhebliche Temperaturunterschiede innen und außen, es hat nicht verschließbare Öffnungen usw. Was meinst du warum die Fahrzeughersteller Entwässerungsöffnungen in Türen, Schwellern usw. einbauen? Weil es schier unmöglich ist, die Bildung von Kondenswasser (in Hohlräumen) sicher zu vermeiden.

Du kannst das ja so machen, auch wenn es nicht richtig ist. Ich finde es nur kritisch, wenn so etwas in YT Videos empfohlen wird, da es m.E. mehr schadet als es nutzt.

Gruß
Wolf
Franek, twoandahalfvan, Jumper und 1 andere gefällt dies
#26
Always Keep Exploring hat geschrieben: vor 3 JahreDie Wolle wird aber nie und nimmer von unten aus den Wasserablauföffnungen Feuchtigkeit ziehen, zumal diese ja keine komplett offenen Bohrungen sind, sondern nicht ganz abgedichtete Gummistopfen.
Mit der Aussage wäre ich etwas vorsichtig, zumindest bei den Sevel Modellen, die ja für die Mehrheit der Selbstausbauer relevant sind. Die Sevel Modelle haben die sehr unangenehme Eigenschaft, dass die Klipse für die Plastik Halterungen aussen ganz hinten oberhalb des Bodens liegen. Wenn man jetzt Wolle in die Holme stopft, dann kann das Wasser sehr einfach seinen Weg zum Holzboden finden :poop:, wie z.B. in folgendem Video (wem's zu lang ist, ab ca. Minute 10:00)



Das gilt im Prinzip auch für die Plastik Halterungen, die unterhalb des Bodens liegen, da man mit der Wolle dem Wasser ja eine Art Steighilfe liefert. Man könnte jetzt argumentieren, dass man zwischen dem Boden und der Wolle noch eine Schicht undurchlässiges Armaflex hat. Aber ich glaube, die meisten hauen erst den Boden rein, bevor sie die Wände mit Armaflex isolieren, so dass hier durchaus das Potential besteht, dass das Wasser seinen Weg in den Holzboden findet.

Ich weiss nicht wie es beim Transit aussieht, aber ich bezweifle, dass die Holme 100% trocken bleiben. Beim Sprinter auch nicht, sonst würde der da nicht so häufig rosten.

Bitte nicht als persönliche Kritik verstehen, denke es geht hier ja um Meinungs- und Erfahrungsaustausch. Wenn ich die Wolle jetzt schon drin hätte würde ich sie auch nicht mehr raus reißen... Aber eine Empfehlung für Dämmung innerhalb der Holme auszusprechen halte ich auch für problematisch.
#27
Eh, gerade nochmal das Video geschaut... Es lag nicht an den Plastik Halterungen, sondern am Radkasten. War bei mir im Kopf falsch abgespeichert, aber das tut der Argumentation keinen Abbruch - im Gegenteil - Radkästen haben ja schließlich alle Autos :joy:
#28
twoandahalfvan hat geschrieben: vor 3 Jahre ...aber das tut der Argumentation keinen Abbruch - im Gegenteil - Radkästen haben ja schließlich alle Autos :joy:
Hallo twoandahalfvan,

das Problem bei den Beiden war ja eher die Tatsache, dass die die Ablauföffnungen komplett mit Sprühschaum vollgemacht haben. Klar, dass da nix mehr abfließt. Mein Boden ist im übrigen mit Armaflex gedämmt. Es gibt keine direkte Verbindung von Wolle (welches in den Seitenholmen ist) zu Holz. Da ist immer Armaflex dazwischen, weswegen ich mir da keine Sorgen mache. Sollte Feuchtigkeit in die seitlichen Holme eindringen kann das Wasser bei mir über die Ablauföffnungen ablaufen. Die Schafwolle hat den angenehmen Nebeneffekt, dass sie Feuchtigkeit nicht nur aufnimmt, sonder auch wieder abgibt.

Meine Aussage bezüglich der "Holme" bezog sich auch hauptsächlich auf die Deckenholme. Die sind auch mit Schafwolle gefüllt. Und ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass da keine Feuchtigkeit hinkommen kann außer ich habe wirklich ein Loch in der Decke :sweat_smile:
Wolf hat geschrieben: Denn deine Vorstellung die Holme eines Kastenwagen "luftdicht" abzuschließen ist m.E. unerreichbar. Es ist ein Fahrzeug, da vibriert es, es verwindet sich, es fährt im Regen, es bestehen erhebliche Temperaturunterschiede innen und außen, es hat nicht verschließbare Öffnungen usw. Was meinst du warum die Fahrzeughersteller Entwässerungsöffnungen in Türen, Schwellern usw. einbauen? Weil es schier unmöglich ist, die Bildung von Kondenswasser (in Hohlräumen) sicher zu vermeiden.
Wolf
Ich kann deine komplette Argumentation absolut nachvollziehen. Da unterscheiden sich die Zeichnungen - ist vollkommen korrekt. Müssen sie aber auch weil ich doch die Schafwolle (nicht geschlossenporig) niemals mit der Feuchtigkeit aus dem Innenraum in Verbindung bringen darf. Wir streiten uns ja nur an der Frage ob Feuchtigkeit aus diesen kleinen Bohrungen, Plastikclipsen etc. durch die komplette Schafwolle wandern kann, oder nicht. Ich sage, dass das aufgrund der thermischen Eigenschaften von Schafwolle unmöglich ist und sehe den größeren Vorteil in der zusätzlichen Dämmwirkung. Du siehst ein größeres Risiko im feucht werden der Wolle. Hab ich das so richtig auf den Punkt gebracht?


Und Entwässerungsöffnungen werden im Fahrzeugbau überall da geplant, wo Wasser sich sammeln könnte. Feuchtigkeit kommt in ein Fahrzeug aber nicht nur über Bohrungen, sonder auch über Ladung, Menschen, Türen öffnen usw. und dafür sind die Öffnungen genauso gedacht. Das ist zum Beispiel an den Seiten in den Blechversteifungen (Hohlräumen) und unterhalb der Plastikclipse für die Seitenverkleidung so. Wenn, wie du sagst, dort Feuchtigkeit eindringen sollte und meine Schafwolle also dort unten naß werden könnte. Wieso genau soll sie diese dann nicht über den selben Weg wieder abgeben können? Genau das ist ja der Clou an der Schafwolle. Das Eindringen von Feuchtigkeit ist möglich, möchte ich nicht ausschließen. Da hast du recht. Aber die Feuchtigkeit kann sich eben nicht in allen Hohlräumen verteilen, da es keine Luftzirkulation gibt und sich Schafwolle auch nicht so vollsaugt wie Ihr es jetzt vielleicht von einem Wollfaden in Erinnerung habt. Schafwolle ist sowohl hygroskopisch (kann Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben) als auch hydrophob (seine Oberfläche ist wasserabweisend) Das soll es auch zu meinen Ausführungen gewesen sein :smile: Meine Argumente habe ich vorgebracht und ich werde Sie in 1 und 2 Jahren überprüfen und dann berichten und den "walk of shame" gehen wenn ich verkackt habe :joy:

Wolf hat geschrieben: Du kannst das ja so machen, auch wenn es nicht richtig ist. Ich finde es nur kritisch, wenn so etwas in YT Videos empfohlen wird, da es m.E. mehr schadet als es nutzt.
Keine Bange Wolf, ich werde mich damit sehr kritisch auseinandersetzen und meine Art der Dämmung zwar zeigen, aber sicher keinen Anspruch auf Richtigkeit erheben solange das nicht langzeitgetestet ist. Ich werde auch die Bedenken aus dem Forum einfließen lassen :thumbsup: Ein paar thermodynamische Grundsätze werde ich aber schon erläutern. Zum Beispiel, dass Schafwolle eine höhere Dämmwirkung als Luft hat, was du mir ja schwerlich absprechen kannst :stuck_out_tongue_winking_eye:

Beste Grüße
Alex
#29
Möchte euch noch ein Video und einen Ausbau ans Herz legen, welcher zu meinen absoluten Vorbildern zählt. Es ist in Englisch aber eine der detailliertesten und fundiertesten Videoserien auf YouTube. Der gute Mann kommt aus der Gebäudeisolierung und meine Dämmung ist sehr stark an seine angelehnt. Ich bin der Meinung auch bei ihm ist nicht alles 100% aber wenn ihr die Videoserie schaut seht ihr, dass der Mann es wirklich drauf hat. Gibt jetzt auch jede Menge Seminare zum Thema.

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
#30
Moin Moin liebes Forum,

neue Woche neues Update. Diese Woche habe ich gefilzt und dank dem Feedback hier im Forum meine Elektrikplanung etwas angepasst. Aber alles der Reihe nach.

Nachdem die Dämmung und die Armaflexifizierung des Vans abgeschlossen war, konnte ich bereits die Türen und die Trennwand zum Fahrerhaus ihrem nächsten Entwicklungsstadium zuführen. Der Filzifizierung :smile: Dazu habe ich das Filz grob zurecht geschnitten, die Türen und das Filz mit Würth Kraftsprühkleber Plus eingesprüht und dann die beiden Teile zusammengeführt. Vorher hatte ich natürlich alles was nicht beklebt werden sollte mit Krepp abgeklebt. Also die Fensterscheiben, Türgriffe usw. Ich muss sagen ich war echt begeistert wie einfach das Filz zu stretchen ging und sich so schön an die Form der Tür angepasst hat. Auch auf dem Armaflex hält das Zeug bis jetzt Bombenfest :thumbsup: Hier seht ihr ein paar Bilder vom fertigen Produkt:
Vanlife-26.jpg
Vanlife-27.jpg
Vanlife-28.jpg
Dafür, dass es meine ersten Erfahrungen mit dem Filzen war, bin ich echt positiv vom Ergebnis überrascht :sweat_smile: Sobald meine Wand- und Deckenpaneele dran sind werde ich dann die restlichen Übergänge ebenfalls filzen. Sieht edel aus, und lässt sich einfach in die verwinkelten Ecken und Kanten des Vans bringen (Bsp.: Staufach über Fahrerhaus).

Zur Elektrik: Den Wechselrichter von Ective habe ich auf Grund der fehlenden Galvanischen Trennung zurückgeschickt und mich nun für den 1200VA Wechselrichter mit eingebautem FI-Schutzschalter von Fraron entschieden. Nach kurzem Telefonat mit Fraron in welchem mir der Mitarbeiter nochmal genau erklärt hat, wie das Ganze funktioniert (Ist ein elektrischer FI der sich selbst wieder zurück setzt wenn er ausgelöst hat) und das es nun kein Problem ist die Leitung einfach auf meine 3 Verbraucher aufzuteilen war ich überzeugt. Auch da der Preis mit 450€ nicht so hoch ist, wie z.B. für das Gerät von Votronic. Und wenn ich dafür noch nicht einmal einen eigenen FI dahinter setzen muss, nehme ich die Vereinfachung gerne dankend an. (Deswegen ist es nicht der von IVT geworden :wink: )
Camper Elektronikzeichnungen 1.jpg
Camper Elektronikzeichnungen 2.jpg
Damit waren das auch schon die Neuigkeiten für diese Woche. Folgende Probleme habe ich gerade noch:

A) Einzelbeifahrersitz - das leidige Thema. Ist so schwer einen günstig zu bekommen. Habe auf eBay jetzt einen aus Holland für 570€ entdeckt. Der will aber das Geschäft nur außerhalb von Ebay abwickeln. Und das kommt mir spanisch vor. Glaube da lass ich die Finger von. Ist außerdem einer für den Ford Transit Custom. Habe mit aber sagen lassen, dass die vom Gestell her komplett gleich wären. Kann das jemand bestätigen?

B) Lieferverzögerung beim Alugestell von 2 Wochen :sob: :sob: :sob:

C) Muss den Kraftstofftank vom Ford Transit ausbauen. Habe dazu noch keine gute Anleitung gefunden. Wenn einer von euch was kennt oder Ahnung hat, würde ich mich sehr über Tipps dazu freuen. Muss eigentlich nur eine zusätzliche Kraftstoffleitung für die Standheizung anbringen. Der Anschluss im Tankdeckel kann man aber nur erreichen, wenn man den kompletten Tank abbaut :expressionless:


Neues Video auf meinem Kanal zum Thema [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] ist online. Falls ihr mal vorbeischauen wollt. Ich freue mich immer über Feedback :grinning:

Damit war es das für heute. Danke fürs Lesen. Bleibt sauber und wascht euch die Hände! Tschau :v:
Franek gefällt dies