Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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Damit euch andere Nutzer bei euren Schaltplänen beraten können, muss eurer Entwurf mindestens Folgendes enthalten:
  • Leitungslängen
  • Leitungsquerschnitte
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  • Bezeichnung der Komponenten
  • maximaler Strom der jeweiligen Verbraucher
Außerdem werden zusätzliche Angaben vorausgesetzt:
  • Basisfahrzeug Hersteller, Modell, Baujahr (bitte gleich in eure Signatur schreiben)
  • wenn Autarkie gewünscht, wie viele Tage und geschätzter Tagesverbrauch
  • Wechselrichter ja/nein/später, Leistung
  • Camping in der dunklen Jahreszeit?
Bitte beachtet, dass wir hier alle privat engagiert sind und keine kommerzielle Absicht verfolgen. Daher sind auch alle Beiträge im Forum als Meinungen und Tipps zu verstehen. Wir müssen daher jede Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität ausschließen. Es gilt unsere Haftungsbeschränkung. Natürlich sind die Tipps nach bestem Wissen und Gewissen, aber eben nur von Laien verfasst. Die Inhalte des Forums können Dir dabei helfen eigenverantwortlich Deinen Selbstausbau zu realisieren. Sobald Du Dir unsicher bist, frag einen Fachmann der aufgrund seiner Fach- und Sachkenntnis Gewähr geben kann.
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#1
Hallo zusammen,

ich bin Ausbau Neuling und momentan in der Planung meines ersten Projektes. Fzg. Fiat Ducato L5H2 Modelljahr 2019 178PS Automatik steht leer vor der Türe…

Geplanter Schaltplan und geplante Geräte sehr ihr im Anhang.

Meine Fragen:
1. Wäre das ao realisierbar / funktionsfähig?
2. Erfahrung zu den Komponenten, taugen die was?
3. Bzgl. der NVS, ist diese so machbar? Batt. Ladegerät ist lediglich am Strom bei Eingang Landstrom. Im Akkubetrieb wird dieses nicht mit Strom versorgt.
4. Wird für die Starterbatterie ebenfalls ein Ladegerät benötigt?

Vielen Dank für Eure Unterstützung und jetzt bin ich auf die Kommentare gespannt 🤩

LG
Tom
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#2
Moin Tom und willkommen hier im Forum,

Dein Vorhaben ist für mich schwer einzuschätzen, da Du nichts dazu schreibst, was Du mit dem Camper vorhast, wenn er irgendwann fertig ausgebaut ist.
Ist das ein reines Urlaubsfahrzeug oder Fulltime-Vanlife?
In welchen Regionen wirst Du unterwegs sein?
Wieviele Tage soll das Fahrzeug strom-autark sein?
(...)
Ist ein VW Golf ein gutes Auto? ...kommt halt darauf an, was man damit vor hat :wink:

Daher hier auch nur auf einer übergeordneten "Ebene" ein paar Bauchgefühl-Tipps, was ich anders machen würde.
Die Komponenten sehen für sich ersteinmal gut und wertig aus.
Du planst eine Menge stromhungrige 230 V Verbraucher. Falls die auch regelmäßig über den Wechselrichter betrieben werden sollen, wäre mir der Akku und die Solarpower zu klein. Ich baue gerade ein vergleichbares Setup und baue 400 Ah Akkukapazität, 750 Wp Solar und einen 70 A Booster ein.

Dann sind mir im Schaltplan noch die vielen Sicherungsautomaten aufgefallen.
Diese neigen gerne dazu zu überhitzen und zu schmelzen. Daher würde ich die durch Midi bzw. Mega ANL Sicherungen ersetzen.
Die 35 mm² zum Wechselrichter kommen mir auch arg dünn vor. Da Du keine Kabellängen notiert hast, fehlt da die Basis für präzisere Empfehlungen.
Ich werde meinen 2400 W Wechselrichter mit 1 m langen Kabeln und 100 mm² anschließen.

Beste Grüße,
Jan
TomBausS gefällt dies
#3
Hallo Jan,

vielen Dank für das erste Feedback! Hier noch etwas zur geplanten Nutzung:

Das Fahrzeug ist Urlaubfahrzeug vor allem auch für Kurz und Wochenendtrips.
Was das autark stehen angeht, denk ich mal für max 1-2 Tage. Hier ist mir jedoch durchaus bewusst, dass die Induktions und der Boiler stromgungrig ist! 400AH war die erste Planung hab ich auch aus Kostengründen erstmal auf 200AH zurückgeschraubt, aber upgrade später ist ja kein Ding.
Beim autark stehen ist die Induktion quasi der Notnagel sollte es mal wirklich kein Grillwetter sein. Weiter ist mir bewusst, dass die 230V Verbraucher beim autark stehen nur Einzeln und sehr sparsam benutzt werden sollten.
Ich hab mal hier 20min für den Boiler und 20min Induktionsfeld pro Tag bei 1200W angesetzt was die Nutzungsdauer angeht. Ich denke damit kommt man dann 2 Tage autark hin.
Solar bringt zwar nicht super viel aber zumindest einen kleinen Teil.

Der Kosten/Nutzenfaktor spielt natürlich schon auch ne Rolle… wär die Kohle egal, würd ich voll aufrüsten ;-)

Ausserdem wollt ich mir einfach den Gaskasten sparen…

Die Thematik mit den Sicherungen schau ich mir mal an, danke für den Tip


LG
Tom
#4
Die Sicherungsautomaten bitte ALLE weglassen. Stattdessen würde ich drei oder vier Sicherungen (Schmelzsicherungen) direkt an den Pluspol hängen: eine 250er für den Wechselrichter, eine 1A-Sicherung für die Leitung zum Shunt (wichtig!), und eine oder zwei 60er für den Rest. Zwei, wenn du Lade- und Entladestrang trennen willst und weisst, warum du das tust.
Der Wechselrichter muss nah an die Batterie, damit das Kabel möglichst kurz wird. Unbedingt direkt führen, nicht über diverse Verteiler.
Was soll der Hauptschalter bezwecken? Ich würde mehrere nehmen (WR, Lade/Entladestrang), wenn du z.B. die Batterie im Winter wegschalten willst. Wenn du gut drankommst, kannst du aber auch einen Polanschluss runterzuppeln. Weniger Kontaktstellen sind von Vorteil, vor allem beim WR wegen der hohen Ströme.
Brauchst du den Booster, oder möchtest du nur Alternativen haben? Eine schaltbare Versorgung des Wechselrichters aus der Starterbatterie schafft die Option, die Aufbaubatterie während der Fahrt vollzuladen, und ist billiger als ein Booster.

Gruss Manfred
#5
Mobildomizil hat geschrieben: vor 1 Jahr Die Sicherungsautomaten bitte ALLE weglassen. Stattdessen würde ich drei oder vier Sicherungen (Schmelzsicherungen) direkt an den Pluspol hängen: eine 250er für den Wechselrichter, eine 1A-Sicherung für die Leitung zum Shunt (wichtig!), und eine oder zwei 60er für den Rest. Zwei, wenn du Lade- und Entladestrang trennen willst und weisst, warum du das tust.
Der Wechselrichter muss nah an die Batterie, damit das Kabel möglichst kurz wird. Unbedingt direkt führen, nicht über diverse Verteiler.
Was soll der Hauptschalter bezwecken? Ich würde mehrere nehmen (WR, Lade/Entladestrang), wenn du z.B. die Batterie im Winter wegschalten willst. Wenn du gut drankommst, kannst du aber auch einen Polanschluss runterzuppeln. Weniger Kontaktstellen sind von Vorteil, vor allem beim WR wegen der hohen Ströme.
Brauchst du den Booster, oder möchtest du nur Alternativen haben? Eine schaltbare Versorgung des Wechselrichters aus der Starterbatterie schafft die Option, die Aufbaubatterie während der Fahrt vollzuladen, und ist billiger als ein Booster.

Gruss Manfred
Vielen Dank Manfred!

Also der Wechselrichter kommt natürlich nah an die Batterie, ich verstehe aber nicht wo das Problem ist diesen an die Verteilerschiene anzuschließen?? Ok die Kontaktstellen, aber wenn alles sauber und ordentlich installiert ist, dürfte das doch kein Problem darstellen?! Der Hauptschalter, dient schlicht und ergreifend dazu alle Verbraucher von der Batterie trennen zu können.

Bzgl. der Sicherungsautomtaten, hier habe ich Extra keine Billigen eingeplant, sondern qualitativ hochwertige, aber offensichtlich taugen die nichts?? Ich bin da nicht fixiert auf die Sicherungsautomaten!

Wie ich die Sicherungen zusammenfassen soll versteh ich nicht… ich sollte doch meiner Meinung nach schon den Booster, den MPPT, (ok beim Ladegerät könnt ich evtl auf ne zusätzliche Sicherung verzichten), und meine 12V Verteilung absichern. und mehr Sicherungen hab ich doch gar nicht geplant.

Die Kabelwege werden natürlich alle so gut es geht kurz gehalten! Die Kabeldicke muss da evt. noch angepasst werden, wenn ich endgültig die Produkte gewählt habe und feststeht wie die Komponenten montiert werden.

LG
Tom
#6
Hat die Batterie kein Bluetooth, mit der man die abschalten kann?

Alle Kabel auf eine Sicherung setzten sehe ich auch nicht als Vorteil. Gespart hab ich dadurch nichts, außer vielleicht ein paar Halter. Pro Strang ändern sich die Übergangswiderstände nicht.

Klappen tut das sowieso nur, wenn nach der zb. 60 A Sicherung alle Querschnitte gleich sind. Bzw nach dem kleinsten Querschnitt abgesichert ist. Ich seh da aber schon 4 verschiedene.

Den 25er kann man locker durch 16 mm² ersetzen.
#7
TomBausS hat geschrieben: vor 1 Jahr Ok die Kontaktstellen, aber wenn alles sauber und ordentlich installiert ist, dürfte das doch kein Problem darstellen?!
Eine CU-Leitung mit z.B. 25 mm² und einer Länge von 1 m hat einen Widerstand von ca. 0,7 mOhm. Um den Wert als Überganswiderstand bei einer Verbindung zu schaffen, bedarf es schon sehr sauberer Kontaktflächen und enormen Pressdruck der Schraube. Zusätzlich sind alle elektrischen Verschraubungen vibrationsgefährdet.

Gruß Manfred
#8
Du musst jedes Kabel an Plus absichern. Entweder am Pol, oder wenn du auf ein dünneres Kabel abzweigst. Und diese Sicherung fehlt am dünnen Kabel zum Shunt, während du auf dem Weg zum WR zwei hast.

Ich würde wie beschrieben mit mehreren Sicherungen am Pluspol starten. Du kannst auch eine Hauptleitung zum WR legen und dort mit 60A abzweigen. Das hat aber den Nachteil, dass du im Dunkeln sitzt, wenn es die Hauptsicherung durchhaut.

Meine schlechten Erfahrungen mit Sicherungsautomaten hab ich mit den billigen gemacht. Schon möglich, dass die teuren besser sind, aber das war mir zuviel Geld zum ausprobieren. Eine ANL-Sicherung mit Halter, und eine zweite als Ersatz zum danebenkleben, gibt es halt für schmales Geld.

Gruss Manfred
#9
Hallo Manfred,

danke für deine Ausführungen zum Shunt, die hb ich vergessen und warum ich vor dem Wechselrichter 2 geplant habe kann ich Dir auch nicht sagen.

Auch dein Tip zu den ANL Sicherungen ist top und spart bestimmt etliche Euros :-) Lieber in was sinnvolleres investieren.

Ich könnte ja auch die 2. Verteilerschiene am Plus weglassen. Und dafür noch einen Batterietrennschalter verbauen. Dann könnte ich einen Batterietrennschalter für den Wechselrichter nehmen und einen für die 12V installation. So würde ich zumindest 2 Verbindungen einsparen. Wäre das ein gangbarer Weg oder sind die Batterietrennschalter gar nicht notwenig?


Vielen Dank
LG
Tom